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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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Drucksache 16/10140 – 190 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode<br />

ter Allianz SE, Deutsche Bank AG, Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft<br />

AG und bis 2000 die Dresdner<br />

Bank AG. Die Allianz SE stand in allen Jahren mit 14 bis<br />

28 Beteiligungen an der Spitze. Tabelle III.17 listet zusätzlich<br />

zwei weitere Großbanken auf – die UniCredit-<br />

Gruppe Deutschland (2004: Bayerische Hypo- und Vereinsbank<br />

AG) und die Commerzbank AG, die stetig dem<br />

Kreis der „100 Größten“ angehörten und an den Unternehmen<br />

aus dem Kreis der „100 Größten“ Beteiligungen<br />

hielten. Seit den vergangenen zehn Jahren besitzen die<br />

sechs in der Tabelle aufgelisteten Finanzdienstleister von<br />

Jahr zu Jahr Anteile an einer immer geringeren Anzahl<br />

der größten deutschen Unternehmen. So waren zum Beispiel<br />

im Jahr 1996 diese sechs Finanzdienstleister in<br />

75 Fällen an den Unternehmen aus dem Kreis der<br />

„100 Größten“ beteiligt. In 2006 traf dies nur noch in<br />

26 Fällen zu. Betrachtet man die vier Gutachten in den<br />

dazwischen liegenden Jahren (1998: 64 Fälle; 2000:<br />

50 Fälle; 2002: 45 Fälle; 2004: 30 Fälle), zeigt sich ein<br />

klarer Trend zur Kapitalentflechtung.<br />

Zudem lässt die Gesamtzahl der Beteiligungsfälle sowie<br />

die Gesamtzahl der Beteiligungsunternehmen und Anteilseigner<br />

nach. Zwischen den Jahren 1996 und 2006 reduzierte<br />

sich die Anzahl aller Anteilseigner bzw. Beteiligungsfälle<br />

um 46,2 Prozent bzw. 65 Prozent. Da die<br />

Reduzierung der Zahl der Anteilseigner und der Beteiligungsfälle<br />

parallel verlief, betraf die Kapitalentflechtung<br />

nicht nur einzelne Großunternehmen, sondern den gesamten<br />

Kreis der „100 Größten“. Die Anzahl der Beteiligungsunternehmen<br />

ist zwischen den Jahren 1996 und<br />

Ta b e l l e III.17<br />

Quelle: Eigene Erhebungen<br />

2006 um 43,1 Prozent gesunken. Die Gesamtzahl aller<br />

verflochtenen Unternehmen sank im gleichen Zeitraum<br />

um 37,1 Prozent von 62 auf 39. Diese Entwicklung lässt<br />

sich auf die fortschreitende Globalisierung und die zunehmende<br />

Bedeutung internationaler Konzerne, aber auch<br />

auf institutionelle Veränderungen im Inland wie die Reform<br />

des Steuerrechts und das im Jahr 2002 in Kraft getretene<br />

Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz<br />

(WpÜG) zurückführen. 55<br />

Der leichte Anstieg der Beteiligungsfälle und der Gesamtzahl<br />

der Unternehmen im Beteiligungsnetzwerk im<br />

Zeitraum 2004 bis 2006 ist im Wesentlichen durch den<br />

Wiedereintritt der AXA-Gruppe Deutschland sowie der<br />

KfW Bankengruppe in den Kreis der „100 Größten“ bedingt.<br />

Die AXA-Gruppe Deutschland hielt im Jahr 2006<br />

mit sieben Beteiligungsfällen nach der Allianz SE die<br />

höchste Zahl an Kapitalbeteiligungen. Die Deutsche<br />

Bank AG hielt 2006 Anteile an sechs Unternehmen aus<br />

dem Untersuchungskreis. Neben der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft<br />

AG waren zum Ende des Geschäftsjahres<br />

die RWE AG und die KfW Bankengruppe<br />

an jeweils zwei Unternehmen beteiligt.<br />

405. Die Daten aus der Tabelle III.16 in diesem Hauptgutachten<br />

sowie aus der Tabelle III.12 im Zwölften<br />

Hauptgutachten der Monopolkommission 56 können mit<br />

55 Vgl. Monopolkommission, Hauptgutachten 2004/2005, a. a. O.,<br />

Tz. 354 ff.<br />

56 Vgl. Monopolkommission, Hauptgutachten 1996/1997, a. a. O., Tz. 253.<br />

Gesamtübersicht der Beteiligungen aus dem Kreis der „100 Größten“<br />

in den Jahren 1996 bis 2006<br />

Unternehmen<br />

1996 1998<br />

Anzahl der Fälle<br />

2000 2002 2004 2006<br />

Allianz SE 28 23 22 22 14 16<br />

Deutsche Bank AG 15 10 8 9 5 6<br />

Dresdner Bank AG 13 10 8 – – –<br />

Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG<br />

UniCredit-Gruppe Deutschland (Bayerische Hypo-<br />

13 13 6 9 8 2<br />

und Vereinsbank AG) – 4 4 2 1 1<br />

Commerzbank AG<br />

Gesamtzahl der Beteiligungen der sechs Finanz-<br />

6 4 2 3 2 1<br />

dienstleister 75 64 50 45 30 26<br />

Gesamtzahl der Beteiligungsfälle 143 109 81 67 45 50<br />

Gesamtzahl der Beteiligungsunternehmen 51 50 42 39 28 29<br />

Gesamtzahl der Anteilseigner 39 34 27 22 17 21<br />

Gesamtzahl der verflochtenen Unternehmen 62 60 52 45 35 39

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