Deutscher Bundestag Unterrichtung
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – 159 – Drucksache 16/10140<br />
Segmentberichterstattung sowie der im Rahmen der Unternehmensbefragung<br />
ermittelten Angaben zu branchenfremden<br />
Geschäftsvolumina. Wie angesichts der Größe<br />
der betrachteten Unternehmensgruppen zu erwarten ist,<br />
werden in zahlreichen Fällen branchenfremde Unternehmen<br />
in den Konsolidierungskreis einbezogen. Einige im<br />
Kreise der Nichtfinanzinstitute untersuchten Konzerne<br />
zählen Kreditinstitute und Versicherungen zu ihrem Konsolidierungskreis.<br />
Umgekehrt werden von einigen Kreditinstituten<br />
und Versicherungen Dienstleistungsunternehmen<br />
konsolidiert. In der Regel sind die Anteile<br />
branchenfremder Konzerngesellschaften am gesamten<br />
Geschäftsvolumen jedoch gering. Ausnahmen hiervon<br />
bilden die Allianz SE sowie die DZ Bank AG, die wesentliche<br />
Geschäftsvolumina außerhalb ihres Hauptgeschäftsbereichs<br />
aufweisen.<br />
3.2 Industrie<br />
372. Tabelle III.9 gibt einen Überblick über die nach<br />
Umsatz fünfzig größten Industrieunternehmen. Neben<br />
dem konsolidierten Umsatz der inländischen Konzerngesellschaften,<br />
der als Ordnungskriterium dient, wird der<br />
konsolidierte Umsatz des Gesamtkonzerns ausgewiesen.<br />
Zusätzlich wird auch der Rang nach Wertschöpfung angegeben.<br />
373. Abbildung III.3 fasst die Summe der Umsatzerlöse<br />
der fünfzig größten Industrieunternehmen zusammen. 30<br />
Als gesamtwirtschaftliche Vergleichsgröße wird der Gesamtumsatz<br />
aller Unternehmen des Produzierenden Gewerbes,<br />
wie er aus der Umsatzsteuerstatistik des Statistischen<br />
Bundesamtes hervorgeht, herangezogen. 31<br />
Die Umsatzerlöse der fünfzig größten Industrieunternehmen<br />
stiegen demnach gegenüber den Ergebnissen des<br />
Jahres 2004 mit 18,8 Prozent deutlich stärker als die allgemeine<br />
Branchenentwicklung (14,4 Prozent). Ihr Anteil<br />
an dem Geschäftsvolumen aller Unternehmen des Produzierenden<br />
Gewerbes erhöhte sich um 1,21 Prozentpunkte<br />
auf 33,3 Prozent. Bezieht man in den Vergleich nur diejenigen<br />
Unternehmen ein, die in beiden Jahren zu den fünfzig<br />
umsatzstärksten Unternehmen zählten, so übertrifft<br />
ihr Umsatzwachstum weiterhin die Entwicklung des Gesamtmarktes<br />
um 2,04 Prozent. Hier besteht eine gewisse<br />
Parallelität der Entwicklung zu der Diskussion in<br />
Tz. 352 ff., da das im Vergleich zur inländischen Wertschöpfung<br />
stärkere Umsatzwachstum im Inland auf eine<br />
Ausgliederung von Teilen des Geschäftes ins Ausland<br />
hindeuten kann.<br />
374. Im Berichtszeitraum hat sich die Zusammensetzung<br />
des Kreises der fünfzig größten Industrieunternehmen ge-<br />
30 Die Angaben beziehen sich auf die inländischen Konzernbereiche.<br />
Eine detaillierte Übersicht zu den einzelnen Umsatzangaben, den jeweiligen<br />
Anteilswerten sowie den Veränderungsraten ist in den Anlagen<br />
zu diesem Gutachten veröffentlicht.<br />
31 Die angegebenen Werte entsprechen der Summe der Umsatzerlöse<br />
der Wirtschaftsabschnitte „C Bergbau und Gewinnung von Steinen<br />
und Erden“, „D Verarbeitendes Gewerbe“, „E Energie- und Wasserversorgung“<br />
sowie „F Baugewerbe“.<br />
ändert. Aus dem Berichtskreis ausgeschieden sind (Rang<br />
2004 in Klammern) die Nestlé-Gruppe Deutschland (37),<br />
die Unilever-Gruppe Deutschland (38), die Dow-Gruppe<br />
Deutschland (39), die Henkel KGaA (41), die Benteler AG<br />
(48) sowie die ABB-Gruppe Deutschland (50).<br />
375. Weiterhin sind folgende Unternehmen in den Untersuchungskreis<br />
eingetreten (Rang nach Umsatzerlösen<br />
in Klammern):<br />
(25) Salzgitter AG,<br />
(32) Norddeutsche Affinerie AG,<br />
(35) Umicore-Gruppe Deutschland,<br />
(45) LANXESS AG,<br />
(46) Liebherr-International-Gruppe Deutschland,<br />
(50) Fresenius AG.<br />
Die als Folge des weltweiten wirtschaftlichen Aufschwungs<br />
anhaltend hohe Nachfrage nach Stahlprodukten<br />
führte zu einer Steigerung der Umsatzerlöse der Salzgitter<br />
AG. Preissteigerungen der Rohstoff- und Energiebeschaffungskosten<br />
konnten aufgrund der hohen Nachfrage mittels<br />
Preissteigerungen überkompensiert werden. Bedingt<br />
durch den hohen Anteil der Handelsumsätze an den Außenumsätzen<br />
zählte die Salzgitter AG im Jahr 2004 nicht<br />
zu den fünfzig umsatzstärksten Industrieunternehmen.<br />
Das Umsatzwachstum der Nordeutschen Affinerie AG<br />
und der Umicore-Gruppe Deutschland ist ebenfalls im<br />
Wesentlichen auf die Zunahme der Energie- und Metallpreise<br />
sowie erhöhte Absatzmengen zurückzuführen.<br />
Im Januar 2005 wurde die LANXESS AG aus dem<br />
Bayer-Konzern entkonsolidiert. 32 Mit einem inländischen<br />
Umsatzvolumen von 4.111 Mio. Euro belegt die LAN-<br />
XESS AG Rang 45 der umsatzstärksten Industrieunternehmen.<br />
Der Eintritt der Liebherr-International-Gruppe Deutschland<br />
ist rein erhebungstechnisch bedingt. Die acht wesentlichen<br />
deutschen operativen Gesellschaften Liebherr-<br />
Aerospace Lindenberg GmbH, Liebherr-Hausgeräte Ochsenhausen<br />
GmbH, Liebherr-Mietpartner GmbH, Ludwigshafen,<br />
Liebherr-Mischtechnik GmbH, Bad Schussenried,<br />
Liebherr-Verzahntechnik GmbH, Kempten,<br />
Liebherr-Werk Biberach GmbH, Liebherr-Werk Ehingen<br />
GmbH, sowie Liebherr-Hydraulikbagger GmbH, Kirchdorf,<br />
die gemeinsam die Liebherr-International-Gruppe<br />
Deutschland repräsentieren, erzielten 2006 unkonsolidierte<br />
Umsatzerlöse in Höhe von 3 744 Mio. Euro.<br />
Der Eintritt der Fresenius AG in den Kreis der fünfzig<br />
umsatzstärksten Unternehmen ist maßgeblich auf Akquisitionen<br />
zurückzuführen. Der inländische Konsolidierungskreis<br />
vergrößerte sich insbesondere durch die Übernahme<br />
der HELIOS Kliniken Gruppe im Geschäftsjahr<br />
2005. 33<br />
32 Vgl. Tz. 344.<br />
33 Vgl. Tz. 345.