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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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Drucksache 16/10140 – 156 – <strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode<br />

Maßgeblich für die Höhe der Sachanlagen ist der Wirtschaftszweig,<br />

in dem ein Unternehmen tätig ist. Grundsätzlich<br />

gilt, dass die Branchen, die für die Produktion<br />

oder Verteilung ihrer Leistungen eine eigene Infrastruktur<br />

benötigen, außergewöhnlich hohe Sachanlagevermögen<br />

aufweisen. Unter den „100 Größten“ betrifft dies vor<br />

allem die Energieversorgungsunternehmen sowie die<br />

Deutsche Telekom AG und die Deutsche Bahn AG. Sachanlagenintensive<br />

Branchen sind außerdem der Kraftfahrzeugbau,<br />

die Elektrotechnik, der Maschinenbau und die<br />

Chemische Industrie. Darüber hinaus existiert ein Zusammenhang<br />

zwischen der Unternehmensgröße – gemessen<br />

anhand der Wertschöpfung – und der Höhe der Sachanlagen.<br />

Im Jahr 2006 betrug der Korrelationskoeffizient zwischen<br />

der Wertschöpfung und der Höhe des Sachanlagevermögens<br />

0,82.<br />

In die Untersuchung der Entwicklung des Sachanlagevermögens<br />

wurden die Unternehmen aus dem Kreis der<br />

„100 Größten“ einbezogen, die dem Produzierenden Gewerbe,<br />

dem Handel oder dem Dienstleistungs- und Verkehrsgewerbe<br />

zuzurechnen sind. Unberücksichtigt blieben<br />

die Großunternehmen, die in einem der Jahre 2004<br />

und 2006 nicht unter den „100 Größten“ waren. Einbezogen<br />

wurden damit 57 (2000/2002: 59) Unternehmen, die<br />

an den Bilanzstichtagen jeweils über folgende Sachanlagevermögen<br />

verfügten:<br />

2004 297 483 Mio. Euro,<br />

2006 311 890 Mio. Euro.<br />

Der Bestand des Sachanlagevermögens der betrachteten<br />

Großunternehmen erhöhte sich um 4,84 Prozent im Zeitraum<br />

2004/2006 (2002/2004: 2,07 Prozent).<br />

2.3.4 Cashflow<br />

363. Der Cashflow eines Unternehmens gilt als Indikator<br />

für seine Finanzkraft. Zu seiner Bestimmung werden<br />

Angaben aus der Gewinn- und Verlustrechnung eines einzelnen<br />

Jahresabschlusses verwendet, zur Darstellung<br />

langfristiger Innenfinanzierungsmöglichkeiten eines Unternehmens<br />

stellt er also kein geeignetes Maß dar. Ausgehend<br />

vom Jahresüberschuss oder -fehlbetrag werden in<br />

der Regel alle Aufwendungen und Erträge, die in der betrachteten<br />

Periode nicht zahlungswirksam geworden sind,<br />

wieder hinzugerechnet bzw. abgezogen. Die Ermittlung<br />

des Cashflow anhand der Angaben der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

lässt somit zahlungswirksame Vorgänge,<br />

welche nicht erfolgswirksam sind, z. B. die Aufnahme<br />

von Kapital oder den Erwerb von Vermögensgegenständen,<br />

welche nicht sofort abgeschrieben werden, unberücksichtigt.<br />

Als Vorteil der Kennzahl Cashflow wird angeführt, dass<br />

sie Änderungen der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens<br />

deutlicher ausdrückt als die Wertschöpfung, die<br />

aufgrund des hohen Anteils an Personalkosten, die in der<br />

Regel kurzfristig wenig variabel sind, eine langsamere<br />

Reaktion auf – vor allem negative – Ertragsänderungen<br />

zeigt.<br />

364. Die Monopolkommission verwendet für die Cashflow-Berechnung<br />

das folgende stark vereinfachte<br />

Schema:<br />

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag<br />

+ Abschreibungen<br />

+ Veränderung der Sonderposten mit Rücklageanteil gegenüber<br />

dem Vorjahr<br />

+ Veränderung der Pensionsrückstellungen gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

Aufgrund der Positionen, die für die Berechnung des Cashflow<br />

herangezogen werden, unterliegt dieser im Zeitablauf<br />

erheblichen Schwankungen. Sinnvolle Erkenntnisse<br />

vermittelt diese Größe nur bei Industrie-, Handels-, Verkehrs-<br />

und Dienstleistungsunternehmen. Für die Finanzkraft<br />

eines Kreditinstituts oder einer Versicherung ist der<br />

Cashflow kein geeignetes Maß. In beiden Jahren lagen<br />

für einige Unternehmen nicht alle zur Berechnung des<br />

Cashflow benötigten Angaben vor, 27 wodurch die Repräsentanz<br />

der Ergebnisse für die Entwicklung der<br />

„100 Größten“ reduziert wird.<br />

365. Tabelle III.7 enthält die zehn Unternehmen mit<br />

dem höchsten Cashflow 2006.<br />

366. Für die gesamtwirtschaftliche Betrachtung werden<br />

wie bei den Untersuchungen zu den Kriterien Umsatz,<br />

Beschäftigte und Sachanlagen nur diejenigen Unternehmen<br />

herangezogen, die 2004 und 2006 zu den „100 Größten“<br />

zählten und für die der Cashflow in beiden Jahren<br />

berechnet werden konnte. Unter Berücksichtigung dieser<br />

Einschränkung wurden 67 (2002/ 2004: 54) Unternehmen<br />

in den Vergleich einbezogen. Sie hatten einen Cashflow<br />

von<br />

2004 80 828 Mio. Euro,<br />

2006 95 948 Mio. Euro.<br />

Das Wachstum des Cashflow der Großunternehmen betrug<br />

18,71 Prozent, nachdem es im Zeitraum 2002/2004<br />

bei 4,83 Prozent gelegen hatte.<br />

27 Vgl. Tabelle III.1.

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