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Deutscher Bundestag Unterrichtung

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> – 16. Wahlperiode – 131 – Drucksache 16/10140<br />

In einigen Wirtschaftsabschnitten werden die Anzahlen<br />

der Einheiten viel zu hoch angegeben. Gründe hierfür<br />

sind zum einen fehlerhafte Wirtschaftszweigzuordnungen,<br />

zum anderen können Unternehmensgruppen aufgrund<br />

ihrer Organisationsformen nicht systematisch zusammengefasst<br />

werden. Dies trifft insbesondere auf die<br />

Branchen Energie, Einzelhandel, Kreditinstitute und Versicherungen<br />

zu.<br />

321. Im Wirtschaftsabschnitt I, Verkehr und Nachrichtenübermittlung,<br />

zeigen die Konzentrationsergebnisse<br />

insbesondere in einigen ehemals staatlich kontrollierten<br />

Bereichen bzw. strukturbedingten Monopolen die noch<br />

vorhandene Konzentration gut an. Besonders interessant<br />

wird in diesen Bereichen die langfristige Entwicklung der<br />

Konzentrationskennzahlen sein. Gleiches gilt für andere<br />

Bereiche, in denen erstmals Konzentrationsmaße erfasst<br />

worden sind, wie z. B. die Erbringung von Dienstleistungen.<br />

Hier erwartet die Monopolkommission eine steigende<br />

Konsolidierung über die Etablierung von Unternehmensketten.<br />

322. Der zweite Teil des Kapitels betrachtet die Entwicklung<br />

der Konzentrationsmaße in den Wirtschaftsabschnitten<br />

Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe zwischen<br />

1995 und 2004 auf der Basis der Investitionserhebung.<br />

Die Wirtschaftszweige, welche im Beobachtungszeitraum<br />

eine Umsatzsteigerung realisiert haben, werden nach ihrem<br />

Konzentrationsniveau im Ausgangsjahr 1995 und ihrer<br />

Konzentrationsentwicklung bis zum Jahr 2004 in vier<br />

Quadranten eingeteilt (vgl. Abbildung II.2).<br />

323. Insgesamt gab es in 148 Wirtschaftszweigen des<br />

Bergbaus und des Verarbeitenden Gewerbes eine Umsatzsteigerung<br />

im Betrachtungszeitraum. Von diesen liegen<br />

etwa 40 Prozent unter einer Konzentrationsrate der zehn<br />

größten Unternehmen von 50 Prozent im Basisjahr 1995<br />

(Quadranten I und II) und 60 Prozent darüber (Quadran-<br />

ten III und IV). Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate<br />

der Konzentrationsrate der zehn größten Unternehmen<br />

(CR10) ist bis 2004 in rd. 50 Prozent der<br />

Wirtschaftszweige positiv.<br />

324. Von besonderem wettbewerbspolitischem Interesse<br />

sind die Wirtschaftszweige, in denen die Konzentration<br />

über die Zeit zugenommen hat (Quadranten II und III).<br />

Dabei ist die Zunahme umso bedeutender, je höher die<br />

Ausgangskonzentration lag. Eine Zeitreihenanalyse identifiziert<br />

die Wirtschaftszweige, in denen die Unternehmenskonzentration<br />

erheblich gestiegen ist. Hierzu zählen<br />

die Wirtschaftszweige 1512, Schlachten von Geflügel,<br />

1513, Fleischverarbeitung, 2212, Verlegen von Zeitungen,<br />

3611, Herstellung von Büromöbeln, 2442, Herstellung<br />

von pharmazeutischen Spezialitäten und sonstigen<br />

pharmazeutischen Erzeugnissen, und 3210,<br />

Herstellung von elektronischen Bauelementen. In<br />

26 Wirtschaftszweigen ist die Konzentration über den gesamten<br />

Beobachtungszeitraum sehr hoch. Zur Interpretation<br />

der Konzentrationsmaße werden branchenspezifische<br />

Zusatzinformationen, wie z. B. der sachlich und geografisch<br />

relevante Markt, das Wettbewerbsumfeld und die<br />

Bedeutung von Unternehmensgruppen, hinzugezogen.<br />

Eine ergänzende Betrachtung unter Berücksichtigung der<br />

Gruppenzugehörigkeit von Unternehmen zeigt für den<br />

WZ 2513, Herstellung von sonstigen Gummiwaren (ohne<br />

Bereifung), einen besonders hohen Einfluss der Zusammenfassung<br />

der Unternehmensgruppen auf die Konzentration.<br />

325. In einigen Wirtschaftszweigen hat es trotz hoher<br />

Ausgangskonzentration eine Konsolidierung gegeben, bei<br />

der die Anzahl der Unternehmen teilweise stark gesunken<br />

ist. Dazu gehören z. B. WZ 2652, Herstellung von Kalk,<br />

WZ 1716, Herstellung von Nähgarn, und WZ 2931, Herstellung<br />

von land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen.

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