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Ausgabe 2/2011 - TRIKON

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Trikon 2/1136KommunikationKommunikationTrikon 2/1137Es war noch Winterals die HochschulabteilungRecklinghausen Besuch von einerGruppe Männer bekam, diees sonst eher heiß haben: Vertreterder freiwilligen FeuerwehrRecklinghausen. Eine Gruppevon ehemaligen Feuerwehrleuteninformierte sich zusammenmit aktiven Kollegen (das sinddie in Uniform vorne in der Mitte)über das Angebot in Lehreund Forschung am HochschulstandortRecklinghausen. Nacheiner Stunde Theorie gab es inder Mensa Kaffee und Kuchenund damit einen gemütlichenAusklang. Text/Foto: BLIm Test: die FachhochschuleSchüler und Schülerinnen aus Recklinghausen undMarl besuchten die Fachhochschulabteilung Recklinghausen,um sich die Studiengänge Wirtschaftsingenieurwesen,Chemie und Wirtschaftsrecht anzusehen.(BL) Vom Kuniberg-Berufskolleg in Recklinghausen kamenin Dezember und Januar zwei Gruppen aus jeweils rundzwei Dutzend Schülern und Schülerinnen der zwölftenKlasse des Wirtschaftsgymnasiums, aus Marl kamengleich rund 100 Schüler und Schülerinnen von der Willy-Brandt-Gesamtschule. Sie alle hatten ein Ziel: Sich an derFachhochschulabteilung Recklinghausen über die Bachelor-StudiengängeWirtschaftsingenieurwesen, Chemie,Wirtschaftsrecht sowie Nano- und Materialwissenschaftenzu informieren und einen Tag lang Studienatmosphäre zuschnuppern. Dazu besuchten sie Lehrveranstaltungen undLabore, testeten das Essen in der Mensa und erkundeten beieiner Rallye durch die Hochschulbibliothek den Umgangmit klassischen und modernen Medien.Bei ihren Abschlussbesprechungen mit Dekan Prof.Dr. Henrik Passinger, der die Besuche organisiert hatte,sagten sie, dass es ihnen gut gefallen habe, einmal dieFachhochschule „von innen“ kennenzulernen, vor allemdass sie einen praktischen Einblick in Labore bekamenund an „echten Vorlesungen“ teilnehmen konnten. Dashat gleichzeitig eine mögliche Hemmschwelle abgebaut,denn die Schüler fanden, dass derLehrstoff verständlich vorgetragenwürde. Auch dass die Gruppen nichtso groß seien, wurde als positiv empfunden.Erfahren haben die Schülerund Schülerinnen allerdings auch,dass ein Studium ohne Eigeninitiativeund Eigenverantwortlichkeit nichtschaffbar ist. Nicht zuletzt spiegeltendie Besucher, dass die Hochschuleeine angenehme Lernatmosphärebietet. Der Wunsch der Schüler undSchülerinnen für die nahe Zukunft:Noch mehr Studiengänge auf dieseWeise kennenzulernen, um ihre eigeneStudienentscheidung abzurunden.Am Modell einer automatisierten Produktionsanlage sahen sichSchülerinnen und Schüler gemeinsam mit Prof. Dr. Henrik Passingeran, welche Aufgaben auf Wirtschaftsingenieure und -ingenieurinnenwarten.Foto: FHG/BLMit einfachen Hilfsmitteln aus demHaushalt zauberte Prof. Dr. Klaus-UweKoch vom Recklinghäuser FachbereichWirtschaftsingenieurwesen einen Chemiebaukastender Farben.Mit Essig, Sodaund ZitronensäureAus Konservenrotkohl wird Blaukraut,wenn man ihm die Säure nimmt. Da derFarbumschlag vom pH-Wert abhängt,kann man ihn daher auch als Säureindikatornutzen. Alle Fotos: FHG/BLIm Januar experimentierte Prof. Dr. Klaus-Uwe Koch vom Recklinghäuser StudiengangChemie für ein öffentliches Publikum aus vor allem Schülern undSchülerinnen der Sekundarstufen I und II mit Farben.(BL) Die einfach nachmachbarenExperimente mit normalen Stoffenaus dem Haushalt zeigten, wie Chemiedie Farben beeinflusst und wiechemische Tests mit Farbumschlägenauf die Spuren der wissenschaftlichenWahrheit führen können. So einfachdie Experimente, so wissenschaftlichwaren dann aber die Erklärungen,die auch für die erwachsenen Zuhörersicherlich teilweise chemischesFormelneuland waren.An der Schnittstelle zur Physik zeigteKoch zunächst, wie man mit einerhandelsüblichen DVD Regenbogenfarbenerzeugen kann: Angeleuchtetvon einer Taschenlampe mit weißemLicht spaltet die DVD das Licht in seineSpektralfarben auf. Voraussetzungist, dass sich die DVD in einer Schachtelbefindet, die einen Ausgangskanalfür den Regenbogen haben muss.Danach ging es chemisch Schlag aufSchlag weiter: Insgesamt rund zehnExperimente hielten die Spannungdes jungen Publikums aufrecht, zujedem der kindgerechten Experimenteversicherte sich der Chemieprofessorder Hilfe eines anderen jugendlichenAssistenten. Hier nur einige Beispiele:Die Milch als Emulsion lässtbeim Durchstrahlen mit Licht nurrote Wellenlängen durch und eignetsich damit als roter Scheinwerfer.Oder: Der Gelbfärber Safran aus denStaubfäden dieser Krokuspflanze wirdgerne durch billiges Kurkuma ersetzt,das aus dem Wurzelstock einer asiatischenIngwerart gewonnen wird.Zitronensaft kann als Geheimtinte verwendetwerden, die nur mit geduldigerHitze sichtbar wird, weil dann Wasser undKohlendioxid aus der Zitronensäure abgespaltenwerden und ein brauner Farbstoffdie Schrift erscheinen lässt.Ethanol ficht das in den Zellen eingeschlosseneRot des echten Lachses nicht an,während bei rot gefärbtem Lachsersatzaus eigentlich farblosem Seelachs dersynthetische Farbstoff nicht in der Zelleeingeschlossen ist und daher vom Alkoholgelöst wird, sodass sich das Ethanol rotfärbt. So beweist Schnaps, dass Seelachseben doch kein Lachs, sondern ein Köhler-Dorsch ist.In basischer Sodalösung jedoch färbtsich Kurkuma rotbraun, der echte Safranbleibt gelb. Die wissenschaftlicheErklärung: Das Kurkuma-Farbmolekülhat eine außenhängende OH-Gruppe, die mit dem Soda reagiertund den Farbumschlag bewirkt.Nach anderthalb Stunden warenalle Zuhörer ganz begeistert von denMöglichkeiten der Chemie und alleKinder wollten ganz bestimmt spätermal Chemie studieren.Einen Ausflug in die Alchemie machte derVersuch, bei dem nicht der Glaube an denStein der Weisen Gold erzeugte, sondernkochende Natronlauge mit Zinn eineKupfermünze erst silbrig glänzen ließ undanschließendes Glühen Kupfer und Zinndann zu einer goldglänzenden Messing-Auflage verwandelte.

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