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Ausgabe 2/2011 - TRIKON

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Trikon 2/1128Erforscht und entwickeltErforscht und entwickeltTrikon 2/1129Universitätsklinikum Charité nutztHandhygiene-Monitoring-System IHMoSDas System zur Verbesserung der Krankenhaushygiene wurde im Gelsenkirchener Fachbereich Physikalische Technikentwickelt.Nachdem das „Intelligente HandhygieneMonitoring System“ (IHMoS)bereits seit mehreren Monaten im St.Marien-Hospital in Mülheim a. d.Ruhr im Einsatz ist und auch auf derletztjährigen MedizintechnikmesseMedica auf große Resonanz stieß,wurde es zum Jahresende auf einerIntensivstation in der Berliner Charitéinstalliert. Zusammen mit Prof. Dr.Petra Gastmeier, Direktorin des Institutsfür Hygiene und Umweltmedizinin der Charité, wurde die Installationdes Systems geplant und erfolgreichabgeschlossen. Die durch IHMoSgewonnenen Daten sollen dem Instituthelfen, den Zusammenhangzwischen der Händedesinfektion undnosokomialen Infektionen (Krankenhausinfektionen,Anm. d. Red.)genauer zu evaluieren.IHMoS ist ein Monitoringsystem fürDesinfektionsmittelspender im Krankenhaus.Es dient der Dokumentationder Händehygiene in Krankenhäusern,indem die Betätigungen allerSpender separat erfasst werden.In Deutschland treten rund500.000 Krankenhausinfektionenim Jahr auf. Die Folgen können Lungenentzündungen,Wundinfektionenoder Blutvergiftungen sein. In rund40.000 Fällen führen diese zum Tod.Es sollte daher im Interesse des Krankenhausesliegen, die Einhaltungder Händehygiene zu erhöhen, dennnicht zuletzt führt dies auch zu einerKostenreduktion für die Klinik.Nach Angaben des ECDC (EuropeanCentre for Disease Preventionand Control) kann die Zahl dernosokomialen Infektionen durchbessere Überwachungssysteme um20 bis 40 Prozent reduziert werden.Im Gegensatz zu bisherigen Beobachtungsmethodenwerden durchIHMoS kontinuierlich und über beliebiglange Zeiträume Spenderbetätigungenaufgezeichnet. Die direkte,automatische Erfassung erlaubt dabeieine quantitative Beurteilung derHändedesinfektion und vermeidetgleichzeitig einen Beobachtereffekt.Zur Installation von IHMoS werdenSendemodule in die Spenderimplementiert. Vorhandene Spenderkönnen in der Regel nachgerüstetwerden. Für mehrere Sendeeinheitenist nur ein zentraler Empfänger notwendig.Dieser sammelt Daten derDesinfektionsmittelspender und leitetsie mithilfe des internen Krankenhausnetzwerkesan einen zentralenAuswertecomputer oder das Krankenhausinformationssystem(KIS) weiter.(Malte Kohlmeier)Europapreis für IHMoSIm Rahmen des „3. Deutschen Forums innenraumhygiene“in Essen wurden Mitte Februar die Preisträger des „1.Europäischen Innenraumhygiene-Preises“ ausgelobt: Eineder drei verliehenen Auszeichnungen ging an Prof. Dr.Udo Jorczyk und sein Studenten-Team für die Entwicklungdes „Intelligenten Handhygiene Monitoring-Systems“(IHMoS).(MV/Angela Berg) „Alle ausgezeichneten Preisträger verfolgeneinen präventiven Ansatz. Es ist vorausschauend,durch eine bessere Qualität der Händehygiene vermeidbareAnsteckungen auf ein Minimum zu reduzieren. Auch mitder Definition ökologischer Kriterien direkt bei der Planungwird Innenraumhygiene vom Anfang her gedacht. Die Sensibilisierungder Verbraucher für schadstoffarme Materialienwird die Nachfrage nach ökologischen Produkten undHygienekompetenz steigern. Mit der Vergabe eines europäischenInnenraumhygiene-Preises an die FachhochschuleGelsenkirchen, den Fachverband des TischlerhandwerksNRW und die ‚BauXund Forschung- und Beratung GmbH’aus Wien haben wir herausragende unternehmerischeund technologische Leistungen ausgezeichnet. Unsere dreiPreisträger sind beste Beispiele für diesen Ansatz“, so derInitiator des Forums, Hans-Peter Sproten, Hauptgeschäftsführerdes Fachverbandes „Sanitär Heizung Klima NRW“.Das „Forum innenraumhygiene“ versteht sich alsWissensplattform für gesundes Bauen und Wohnen undfördert seit 2007 das Zusammentreffen unterschiedlicherFachdisziplinen. In diesem Jahr wurden zum ersten Malanwendungstechnische Lösungen und DienstleistungenFoto: Hans HartwigBastian Urban, René Rittkowski, Prof. Dr.Udo Jorcyzk und Malte Kohlmeier (v.l.n.r.)durften sich Mitte Februar als einer derdrei Preisträger des ersten europäischenInnenraumhygiene-Preises über die Auszeichnungihres Systems „IHMoS“ freuen.zur Steigerung der Innenraumhygienequalität prämiert.In den drei Kategorien Infektionsprävention (FH Gelsenkirchen),Verbraucherinformation (Fachverband desTischlerhandwerks NRW) und kluges Chemikalienmanagement („BauX GmbH“/Wien) wurden die mit je 5.000 Eurodotierten Preise verliehen.In der Charitéin Berlin wurdedas „intelligenteHandhygiene-Monitoring-System“(IHMoS) in Betriebgenommen.V.l.n.r.: Prof. Dr.Petra Gastmeier(Direktorin desInstituts für Hygieneund Umweltmedizin),Prof.Dr. Udo Jorczyk(FachhochschuleGelsenkirchen),Dr. Justus Hilpert(Oberarzt undLeiter der Intensivstation),Dr. DorisWeitzel-Kage (Institutfür Hygieneund Umweltmedizin).Foto: FHG/Malte KohlmeierVerbessertes IHMoS beim UlmerKrankenhaussymposiumNeue Funktechnologie macht dasSystem leistungsfähiger, ein Schulungsprogrammerleichtert die Einführungin Krankenhäusern.(BL) Das IHMoS-Team hat das Systemtechnisch verbessert und didaktischergänzt: Eine neue Funktechnologieist kleiner als bisher und macht dieDatenübertragung effizienter. Ein Schulungsprogrammsort dafür, die Krankenhauskräftebesser mit dem Umgangund dem Nutzen des Systems vertraut zumachen. Die Neuerungen basieren aufden Erfahrungen, die das Team bei denPilotinstallationen im St. Marien-Hospitalin Mülheim/Ruhr und am BerlinerUniversitätsklinikum Charité gemachthat. Der Öffentlichkeit stellten die Forscherund Entwickler ihre Innovationenin Ulm beim dortigen Krankenhaussymposiumim April vor, anschließendin Berlin auf dem Hauptstadtkongresszu Medizin und Gesundheit.Jeder Desinfektionsmittelspender funkt mit dem Handhygiene-Monitoring-System IHMoSseine Nutzungsfrequenz ans Krankenhausinformationssystem. Aus den Daten lässt sichanalysieren, wie die Krankenhaushygiene verbessert und so der gefährlichen Ausbreitungvon Krankenhauskeimen vorgebeugt werden kann.Foto: FHG

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