12.07.2015 Aufrufe

Ausgabe 2/2011 - TRIKON

Ausgabe 2/2011 - TRIKON

Ausgabe 2/2011 - TRIKON

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Trikon 2/11 18 Aus Studiengängen und Fachbereichen Aus Studiengängen und FachbereichenTrikon 2/1119Aus der Schweiz nach RecklinghausenDer Tessiner Ivan Peverelli studiert in Recklinghausen Wirtschaftsingenieurwesen.(BL) Tessin, das klingt nach Urlaub.Für Ivan Peverelli (24) klingt es nachHeimat, denn er wurde in Vacallo inder Nähe vom Comer See geboren.Jetzt wohnt er in Recklinghausen undstudiert Wirtschaftsingenieurwesenan der Fachhochschule. Für IvanPeverelli eine völlig logische Wahl:Der muttersprachlich mit Italienischaufgewachsene Schweizer hatte bereitseine Station im französischsprachigenGenf hinter sich, als er zumMilitärdienst eingezogen wurde undin der Unteroffiziersschule seine Begeisterungfür Transport und Verkehrentdeckte. „Am liebsten möchte ichspäter mal zur Bahn gehen“, so IvanPeverelli. Dafür benötigt er in der imWesentlichen dreisprachigen Schweizaber auch die deutsche Sprache, die erin einem einjährigen Kurs in Frankfurterlernte. Das Studium wollte erauch auf Deutsch machen, damiter die Sprache so geläufig sprichtwie Italienisch und Französisch.Aus den Suchstichworten „Deutsch“und „Studium Transport-Verkehr“ermittelte ihm das Internet rasch denFachbereich Wirtschaftsingenieurwesenin Recklinghausen, der seinenAus dem sonnigen Tessin ins auch oftsonnige Recklinghausen wechselte zumStudium Ivan Peverelli (23). Er studiertWirtschaftsingenieurwesen und will sichauf Transport und Verkehr spezialisieren.Foto: FHG/BLangehenden Bachelor-Ingenieurenanbietet, sich auf genau diese Themenzu spezialisieren.Seit zwei Semestern ist Ivan Peverelliin Recklinghausen, hat imOrtsteil Hillen ein kleines Apartmentgefunden und erste Freundschaftenmit anderen Studenten geknüpft,die ihm neben der Hochschule auchdie Freizeitangebote von Stadt undRegion erschließen. Münster hat ihmgut gefallen, zu Recklinghausen sagter: „Obwohl hier so viele Menschenleben, hat sich die Stadt eine überschaubareAtmosphäre erhalten“.Doch zu viel Zeit bleibt ihm nichtfür Hobbys, denn das Studium kostetviel Engagement, zumal Ivan Peverellinicht nur die Fachveranstaltungenbesucht, sondern sich im Sprachenzentrumder Hochschule auch nochin Französisch als Fachsprache weiterbildetund seine Deutschkenntnisseweiter vertieft. Vielleicht will er auchnoch Englisch-Kurse in sein persönlichesStudienprogramm einbauen.Was er wirklich nach dem Bachelor-Abschluss machen wird, das ist nochnicht konkret geplant. Aber mit derSachkenntnis in Transport und Verkehrund mehreren Sprachen stehtihm nicht nur die Eisenbahngesellschaftder Schweizer SBB oder dieDeutsche Bahn, sondern eigentlichdie ganze Welt beruflich offen.Molekularbiologen wetteifern um AlkoholOb mit Nährlösung oder mit Molke(als Nährlösung): Anfang des Jahresprobierten sich mehrere Gruppenvon Studierenden des RecklinghäuserStudiengangs „Molekulare Biologie“in der Bioproduktion von Alkohol.Biosprit aus Molke(MV) In der vorlesungsfreien Zeitund sogar am Wochenende führtendie Studierenden im Rahmen vonLaborpraxisprojekten im Grundlagenlaborfür molekulare Biologie ihreForschungen durch. Dabei versuchtensie mit gentechnisch verändertenMikroorganismen möglichst vielDie Studierenden Lena Schönweitz, LuisaPlettig, Michelle Ellaine Aquino Apitzund Marziyeh Mohammadi (v.l.n.r.)stellten aus selbst erzeugter Molke undmit beigefügten Mikroorganismen denAlkohol Butanol her. Dabei muss auf einesterile und sauerstoffarme Umgebung imVersuchskolben geachtet werden. VertretungsprofessorDr. Frank Eiden (M.) willseinen Studierenden mit den VersuchenBerufsnähe beibringen. Foto: FHG/MVButanol herzustellen. Butanol ist einechemische Verbindung aus der Gruppeder Alkohole und wird auch alsKomponente bei Biokraftstoffen eingesetzt.Das Verfahren ist nicht neu,scheitert bisher aber noch am rentablenAusgang. Denn die Alkohol produzierendenMikroorganismen sindsehr empfindlich gegenüber ihremeigenen Stoffwechselprodukt, demAlkohol. Wird ein bestimmter Prozentsatzin der Lösung überschritten,vergiften sie sich selbst und sterben ab.Gelingt es aber den Ertrag zu steigern,dann sei dies ein zukunftsweisendesVerfahren zur Biokraftstofferzeugung,ist sich Vertretungsprofessor Dr. FrankEiden sicher. Eiden kennt das hoheEngagement seiner Studierendenund lobt: „Die Studentinnen undStudenten wissen, dass sie nicht nurfür die Schublade arbeiten, sondernerfahren durch die Umsetzung eineswissenschaftlichen Ansatzes gepaartmit unternehmerischem Denken, wassie im späteren Beruf erwartet. Dafürsind sie auch bereit am Wochenendezu kommen und hatten sogar vielSpaß an der Arbeit“Bei den Versuchen kommt es daraufan, dass alle Einstellungen ständigüberwacht und genau eingehaltenwerden, da sonst das Ergebnis, Butanolin ausreichender Menge herzustellen,völlig fehlschlagen kann. In denVorlesungen des vorangegangenenSemesters wurden die Grundlagen fürdie Versuche theoretisch vorbereitet.Eiden, der aus der Verfahrenstechnikkommt, arbeitet mit regionalen Unternehmensehr eng zusammen: „DieUnternehmen stellen uns ihre Technikund Know-how für die Versuchsreihenzur Verfügung. Dadurch bekommendie Studierenden die Möglichkeit mitneuen Produkten zu arbeiten. Fürbeide Seiten ist es ein Gewinn, dennauch die Unternehmen profitierenvon den Ergebnissen und erfahren,was ihr Produkt leistet und könnenes verbessern.“ Eiden arbeitet aufdem Gebiet der so genannten weißenBiotechnologie. Das heißt, dassklassische Produkte mit nachhaltigerBiotechnologie hergestellt werden, umso die Umwelt weniger zu belasten.Mit Braumaische zum Sieg(BL) Bereits zum zweiten Mal führteVertretungsprofessor Dr. Frank Eidenmit Studierenden am Ende derLehrveranstaltung „NachhaltigeBio-Prozesstechnik“ einen Wettbewerbdurch, bei dem die Studierendenmöglichst viel Alkohol erzeugenLinks fünf Sieger, rechts der Sponsor, daneben der Lehrveranstaltungsleiter: Dr. HolgerMüller von „BlueSens“ (r.) und Vertretungsprof. Dr. Frank Eiden (2.v.r.) gratulierten demSiegerteam des Wettbewerbs um biologisch erzeugten Alkohol. Foto: Björn Friedritzsollten. Als Vorgabe hieß es „Mannehme Hefe, Nahrung, Zeit undeinen Schüttelkolben“. Die Studierendenkonnten jedoch wählen, welcheHefekultur und welche Nahrungfür die Mikroorganismen ihnenam aussichtsreichsten erschienen.Eine Gruppe testete daher vor demoffiziellen Wettbewerb in der eigenenWohngemeinschaftsküche erst einmalverschiedene Hefekulturen, diesie über das Internet gekauft hatte.Eine andere Gruppe entschied sichentsprechend dem Satz „Man mussnur wissen, wen man fragen kann“für den kommunikativen Weg undtelefonierte mit Braumeistern undWeinexperten. Der Tipp des Brauershieß Maische und tatsächlich stelltesich dieser Lösungsweg am Ende alsder erfolgreichste heraus: Mit einerspeziellen Roggen-Braumaische gefüttertschafften es die Hefebakterien,in ihrer Nährlösung einen Alkoholgehaltvon sieben Prozent zu erzeugen.Das war Spitze und die Gruppe ausMichelle Aquino Apitz, Eva Dürholt,Marina Renner, Julia Kirchhof,Müberra Ahci und Florian Boeckerwar der Sieger. Als Siegprämie erhieltensie – gestiftet vom Sponsor „Blue-Sens gas sensor“ – „iPod-Shuffles“, eineKombination aus Musikspieler undDaten-Stick. „BlueSens“ unterstützteden Wettbewerb jedoch nicht nur mitSachprämien, sondern auch, indemdas Hertener Spezialunternehmen fürdie Gasanalyse in Bioprozessen dienötigen Sensoren stellte, mit denendie Alkoholerzeugung überwacht undgemessen wurde. Weitere Sachpreiseund Messtechnik kamen vom „Applikationszentrumfür angewandteBiotechnik Ruhr-Lippe“.NMUN-Studenten vertraten UsbekistanDie NMUN-Konferenz (National Model United Nations) ist die für Studierende aus aller Welt gedachte Simulation einerKonferenz der Vereinten Nationen in New York. Für die Teilnehmer aus den Recklinghäuser Studiengängen Wirtschaftsrechtund „International Business Law and Business Management“ war es seit 2003 die neunte Teilnahme.(MV) Die zwölf Teilnehmer des Jahres<strong>2011</strong> vertraten das Land Usbekistan.Das moslemisch geprägte Land inZentralasien grenzt an Afghanistan,an Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistanund Turkmenistan und liegtdamit im Kreuzfeuer der Diskussionum Terror und Schmuggelrouten fürDrogen am Rande der Handelsrouteder Seidenstraße. Besonders beobach-tet wird Usbekistan von Menschenrechtsorganisationenim Hinblickauf Kinderarbeit, Gleichbehandlungund Bekämpfung von illegalemWaffen- und Menschenhandel. DieStudierenden mussten es schaffen,trotz dieser schwierigen Lage diplomatischeLösungsansätze zu erarbeitenund dabei nicht als Deutsche,sondern wie ein usbekischer Diplomatzu denken, dessen stolze Haltunggegenüber dem eigenen Land einewichtige Rolle spielt.Die Konferenz wurde 1946 mit derGründung der UNO wieder ins Lebengerufen und gilt als Nachfolger einesjährlichen Planspiels des Völkerbundesvon 1923, um Studierenden dieArbeit internationaler Organisationenzeigen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!