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Ausgabe 2/2011 - TRIKON

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Trikon 2/11 14 Aus Studiengängen und Fachbereichen Aus Studiengängen und FachbereichenTrikon 2/1115HG-10-249-PGlanz und ElendDie politische Kommunikation von Glanz bis Elend beleuchtete eine Vortragsreiheim Institut für Journalismus und Public Relations, zu der Prof. Dr. Karl-Martin Obermeier zahlreiche prominente Redner dazu bewegen konnte, andie Fachhochschule zu kommen.(BL/MV) Politische Kommunikationscheint immer noch männlich dominiertzu sein. Jedenfalls sprachendeutlich mehr Männer als Frauen beidieser Vortragsreihe, die im Novemberstartete, bis ins Sommersemesterreichte und fortgesetzt werden soll.Zu den prominenten Namen zähltender ehemalige Staatsminister OliverWittke, jetzt Generalsekretär der CDUNordhrein-Westfalen. Außerdem derLandtagsvizepräsident Oliver Keymisvom „Bündnis 90/Die Grünen“ undNorbert Römer, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion NRW. Wäre nichtHeiko Kretschmer, Vizepräsident der„Gesellschaft Public Relations Agenturen“sowie Ethikbeauftragter der„Deutschen Gesellschaft für Politikberatung“kurzfristig wegen Verhinderungvon Ana Dujic von der Agentur„Johanssen + Kretschmer“ ersetztworden, die Reihe wäre rein männlichbesetzt gewesen. Dujic jedochbescheinigte der politischen Kommunikation,dass die Akteure in denletzten Jahren im Durchschnitt jüngergeworden seien, dass mehr Frauenin dieser Sparte arbeiteten und dassdie Arbeit analytisch-strategischergeworden sei. Methodisch machtesie darauf aufmerksam, dass es nichtnur darum gehe, Sachthemen zutransportieren, sondern auch darum,Ziele vor dem Hintergrund zu erreichen,dass es in der Kommunikationzwischen Politikern und Verbänden,Kammern und Interessengruppenauch um Macht, Machtzuwachs undindividuelle Karrieren gehe.Frank Baranowski, Oberbürgermeisterder Stadt Gelsenkirchen,betonte vor allem die Bedeutung derGlaubwürdigkeit für die politischeKommunikation. Rosige Bilder inForm kurzfristiger Versprechungenseien fehl am Platz, so Baranowski.Politische Kommunikation müsseimmer zur Realität passen und zumpersönlich authentischen Auftrittdes Politikers. Wer versuche, sich ausProblemsituationen kommunikativherauszumogeln, fliege ohnehinirgendwann auf und dann sei dasVertrauen in den Politiker nachhaltiggestört.Sein SPD-Parteigenosse Bundesministera.D. Franz Müntefering sah dasnicht anders. Als Politiker sei es ihmwichtig, von den Bürgern als jemandwahrgenommen zu werden, der einefeste Meinung zu Themen hat undLügen ist verboten, immer und überall.Diesen Leitsatz gab Franz Müntefering denStudierenden von Journalismus und PublicRelations mit auf den Weg. Foto: FHG/BLseine Reden nicht populistisch nachdem Wunsch der Wähler ausrichtet.Politik, so Müntefering, müsseerklärt werden, das sei die Aufgabeder Medien, weswegen Politiker undJournalisten zusammenarbeitenAm Rande notiert:Als Franz Müntefering am Vormittagseines Vortrags von seinerFrau, die zu einem anderenTermin wollte, am Bahnhof inGelsenkirchen-Buer Süd abgesetztwurde, wollte er eigentlich ein Taxizur Hochschule nehmen. Taxiswaren aber keine da. Dafür wurdeer direkt von jemandem angesprochen,ob er ihm helfen könne, undwurde in ein Autohaus am Platzweitergeleitet, wo der Besitzeranbot, dass seine Frau ihn ebenzur Hochschule fahre. Der wardie Hochschule bestens bekannt,denn ihr Sohn Christoph Müller(20) studiert an der FH Wirtschaft.Und so sorgte Famile Müller dafür,dass Franz Müntefering bequemund pünktlich zur Hochschulekam. Ehrensache, dass MutterMüller ihn direkt vor der richtigenTür absetzte. Auch von hier ausdafür „Herzlichen Dank“!Glaubwürdigkeit ist das oberste Gebot der politischen Kommunikationfür Frank Baranowski, Oberbürgermeister von Gelsenkirchen:„Wir erzählen nichts von dieser Stadt, was nicht nachprüfbar ist.“Foto: FHG/Christoph Dillensegermüssten, jedoch sollte jeder seineRolle kennen, Kumpelverhältnisseseien nicht dienlich, so seine Erfahrung.Die Medien hätten die Rolledes neutralen Vermittlers, wobei ersich wünschte, dass in den deutschenMedien Meldung und Meinung nochbesser erkennbar unterscheidbar seinsollten. Müntefering sieht jedoch dieRolle der Kommentatoren durchausso, dass sie für den Leser/Zuschauer/Zuhörer Ordnung in die große Informationsvielfaltbringen, denn es seiwichtig, in der globalisierten Welt dieOrientierung zu behalten. Über allerpolitischer Kommunikation steht fürMüntefering der Satz: „Lügen ist verboten,immer und überall.“Den Schlusspunkt der Vortragsreihebei Redaktionsschluss setzte derderzeitige NRW-Staatssekretär undRegierungssprecher Thomas Breustedt.Er machte „Glanz und Elendder politischen Kommunikation“an drei Fallbeispielen fest: Am Fallvon Ex-Minister Karl-Theodor zuGuttenberg, der – so Breustedt – zwarEhrlichkeit und Rechtschaffenheitpredigte, aber nicht lebte, wie durchdie Aberkennung des Doktortitelsspäter klar wurde. Zweites Beispielwar Guido Westerwelle, der zwarscheinbar Steuersenkungen für alleversprach, aber nur für eine besondereZielgruppe verwirklichte, wiesich später herausstellte. Das macheden Absender solcher Botschaften unglaubwürdig.Drittes Beispiel war derUmgang der Politiker mit den Bürgernbeim Bahnhofsumbau „Stuttgart 21“.Hier, so die Kritik, haben die Politikerzwar formal alles richtig gemacht,haben die Bürger jedoch nicht kommunikativmitgenommen. „WennPolitik in Hinterzimmern stattfindet,gehen die Bürger auf die Straße“,so Breustedt. Nur wenn man durchrichtige Kommunikation aus BetroffenenBeteiligte mache, seien solcheProjekte erfolgreich. Breustedt zeigtesich jedoch überzeugt davon, dassdie neuen Internetplattformen unddie neuen Wege der Kommunikationim Internet dazu führen werden, dassimmer weniger verschwiegen oderfalsch dargestellt werden könne: Alleskommt raus. Das Fazit daher: Manmüsse vielleicht nicht immer alleskommunizieren, aber was man sage,müsse ehrlich sein.„MoVe“ steht für Mobilität und VerkehrAuf Initiative von Prof. Dr. Charles McKay (49) vom Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen in Recklinghausen hat dieFachhochschule Gelsenkirchen das Forschungsinstitut „MoVe“ gegründet. Seine abgekürzten Wortbestandteile bildenzusammen zugleich das englische Wort für Bewegung.(BL) „MoVe“ widmet sich den Bereichen Mobilität undVerkehr und hat seinen Arbeitsschwerpunkt im Automobilsektor.Im neu gebildeten Institutsteam vereinensich fächerübergreifend durch Prof. Dr. Charles McKay(Betriebswirtschaftslehre), Prof. Dr. Guido Mihatsch (Automobilbauund -technik) und Prof. Dr. Stephan Keuchel(Volkswirtschaftslehre) sowohl wirtschaftliche als auchtechnische Lehrgebiete, um zukünftig nach neuen Lösungsansätzenin Verkehrswirtschaft und Verkehrspolitikzu forschen.McKay: „Die Automobilindustrie steht heute am Anfangeiner Zeitenwende hin zu neuen Antriebskonzepten.Dabei wird der klassische Verbrennungsmotor durch einbreites Spektrum alternativer Lösungen schrittweise ersetztwerden müssen. Diesen langfristigen Prozess wollenwir als Forscher begleiten, sowohl mit strategischen Lösungsvorschlägenals auch mit Expertisen und konkretenoperativen Lösungen.“ Da bereitsder Schatten des irgendwann alsTreibstoff wegbrechenden Erdöls überden Neuentwicklungen im Automobilbereichliegt, will sich das Institutvor allem um alternative, umweltgerechteund langfristig technisch undwirtschaftlich tragfähige Verkehrskonzeptekümmern. „Dazu gehörtin jedem Fall der Elektromotor“, soCharles McKay, Guido Mihatsch und Stephan Keuchel (v.l.n.r.)vom Recklinghäuser Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen sinddie Direktoren des an der Fachhochschule Gelsenkirchen neu gegründetenVerkehrsforschungsinstituts „MoVe“. Der Name stehtfür Mobilität und Verkehr und nicht zuletzt für Bewegung auf denStraßen von Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet. Foto: FHG/BLCharles McKay, „aber auch alternative Brennstoffe ausnachwachsenden Rohstoffen, die Gewinnung von Stromaus regenerativen Energiequellen als Antrieb für Fahrzeugeund neue Modelle für den motorisierten Personenverkehr.“„Die Automobilindustrie wird sich in den kommendenJahren im Spannungsfeld von Verbrennungsmotoren undElektroantrieben bewegen“, erwartet McKay und hat dabeiauch verschiedene Varianten der Hybridtechnik im Blick,die beide Techniken verbindet. Auf dem Weg in die Zukunftverfolgt „MoVe“ das Ziel, die Motoren gleichzeitig verbrauchsärmerzu machen und dabei Abgas-Kohlendioxideinzusparen. Im Blick hat McKay auch die Zylinderzahl.Ein wachsender Anteil von Drei- und Zweizylinder-Motorenwird, so McKay, den Vierzylinder-Autos und der gehobenen

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