2. schul - Stiftsschule Einsiedeln

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29.11.2012 Aufrufe

Die Dorfbewohner fesseln nun den Mörder und wollen ihn der Polizei als klaren Fall für den Galgen übergeben, doch da steht der totgeglaubte Vater erneut auf und befreit den Sohn. Gemeinsam ziehen sie nun weiter; für die beschränkten Dorfbewohner haben sie nur noch Hohn und Spott übrig. Die Inszenierung Gespielt wird vom Stiftstheater eine Dialektfassung des Synge-Klassikers. Die ganze Inszenierung wird dementsprechend in das bäurisch-ländliche Milieu der Innerschweiz übertragen, natürlich auch mit passendem Bühnenbild (Fredi Trütsch), Kostümen (Patrizia Schönbächler) und Musik (Mathias Meyer). Das Bühnenbild zeigt eine sehr rustikale Dorfbeiz mit Laden, einem Holzherd, Röhrenradio usw., anhand des Dekors zeitlich in der ersten Hälfte des 20. Jh. einzuordnen, ohne dass man es ganz eindeutig bestimmen könnte. Die Musik besteht sinnigerweise aus Schweizer Volksliedern und kurzen instrumentalen Zwischenspielen, unter anderem auf Alphorn und Örgeli. Letzteres wird übrigens vom jüngsten Mitglied des Ensembles, Michael Schönbächler aus der Klasse 1a, bedient. Es zeigt sich, dass das Stück auch in dieses Milieu umgesetzt hervorragend funktioniert und vollkommen glaubhaft ist. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie es mit der klassischen Schweizerfilm-Besetzung gespielt würde: Zarli Carigiet müsste dann zweifellos den totgeglaubten Vater geben, Ruedi Walter den überdrehten Schangli, Frau Limacher könnte von Margrit Rainer dargestellt werden und der vermeintliche Vatermörder von Peter Brogle. Die beiden knorrigen Dörfler wären Max Haufler und Paul Bühlmann; die Wirtstochter Bitschi Bättig würde von der (jungen) Valerie Steinmann gespielt, der Wirt natürlich von Emil Hegetschweiler. Das wahrscheinliche Resultat einer solchen Verfilmung wäre dann aber aufgrund des etwas morbiden Stoffs eher in der Nähe von Xavier Kollers 5. SCHULNACHRICHTEN 115

«Gefrorenem Herz» anzusiedeln als bei Kurt Früh. Und so wurde es also auch vom Stiftstheater unter der Leitung von Oscar Sales Bingisser inszeniert. Das Ensemble Es sind (abgesehen von den Musikern und einer Kleinstrolle) sechs Herren und fünf Damen auf der Bühne – wieder einmal sind also die Herren in der Überzahl. Sind die Zeiten, da fast nur Damen Theater spielen wollten, nun endgültig vorbei? Das hängt sehr stark davon ab, ob neue interessierte Herren nachrücken, denn von den sechs diesjährigen Spielern wird im nächsten Schuljahr nur noch einer an der Stiftsschule sein. Bei den fünf Spielerinnen werden immerhin nur zwei Abgänge zu verzeichnen sein – Mareen Beutler und Christelle Gloor, die beide in ihrer Stiftskarriere sechsmal beim Theater mitgewirkt haben und damit immer wieder einen nicht unbeträchtlichen Zusatzaufwand auf sich genommen haben. Eine Besonderheit – und ein Glücksfall – ist das Mitwirken des erfahrenen Darstellers Meinrad Bettschart als Vater des Protagonisten. Er verkörpert den vermeintlich getöteten alten Vater natürlich höchst überzeugend, und sein Auftritt neben den viel jüngeren Schülern und Schülerinnen wirkt glücklicherweise in keinem Moment gesucht oder gar deplatziert. Grosser Einsatz der Spieler und Spielerinnen Die Begeisterung und der Eifer aller Spieler und Spielerinnen ist offensichtlich. Nicht allen gelingt es gleich gut, das bäurisch-ländliche Milieu glaubhaft darzustellen. Das ist schwieriger, als man denkt. Die komisch gedachten Rollen, auch die der Witwe Limacher (Mareen Beutler) oder des verstörten Schangli Koch (Emanuel Vogel), werden natürlich gnadenlos chargiert gespielt, um das komische Potential voll auszuschöpfen. Köstlich ferner Tino Caspar als lispelnder, leicht debil wirkender Sepp Karrer und Jonatan Bürgermeister als 116 5. SCHULNACHRICHTEN

«Gefrorenem Herz» anzusiedeln als bei Kurt Früh. Und so wurde es also auch vom<br />

Stiftstheater unter der Leitung von Oscar Sales Bingisser inszeniert.<br />

Das Ensemble<br />

Es sind (abgesehen von den Musikern und einer Kleinstrolle) sechs Herren und fünf Damen<br />

auf der Bühne – wieder einmal sind also die Herren in der Überzahl. Sind die Zeiten, da fast<br />

nur Damen Theater spielen wollten, nun endgültig vorbei? Das hängt sehr stark davon ab,<br />

ob neue interessierte Herren nachrücken, denn von den sechs diesjährigen Spielern wird<br />

im nächsten Schuljahr nur noch einer an der Stifts<strong>schul</strong>e sein. Bei den fünf Spielerinnen<br />

werden immerhin nur zwei Abgänge zu verzeichnen sein – Mareen Beutler und Christelle<br />

Gloor, die beide in ihrer Stiftskarriere sechsmal beim Theater mitgewirkt haben und damit<br />

immer wieder einen nicht unbeträchtlichen Zusatzaufwand auf sich genommen haben. Eine<br />

Besonderheit – und ein Glücksfall – ist das Mitwirken des erfahrenen Darstellers Meinrad<br />

Bettschart als Vater des Protagonisten. Er verkörpert den vermeintlich getöteten alten Vater<br />

natürlich höchst überzeugend, und sein Auftritt neben den viel jüngeren Schülern und<br />

Schülerinnen wirkt glücklicherweise in keinem Moment gesucht oder gar deplatziert.<br />

Grosser Einsatz der Spieler und Spielerinnen<br />

Die Begeisterung und der Eifer aller Spieler und Spielerinnen ist offensichtlich. Nicht allen<br />

gelingt es gleich gut, das bäurisch-ländliche Milieu glaubhaft darzustellen. Das ist schwieriger,<br />

als man denkt. Die komisch gedachten Rollen, auch die der Witwe Limacher (Mareen<br />

Beutler) oder des verstörten Schangli Koch (Emanuel Vogel), werden natürlich gnadenlos<br />

chargiert gespielt, um das komische Potential voll auszuschöpfen. Köstlich ferner Tino<br />

Caspar als lispelnder, leicht debil wirkender Sepp Karrer und Jonatan Bürgermeister als<br />

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