Interventionen
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<strong>Interventionen</strong> 19<br />
Dieses wird in Kapitel 11 weiter im Hinblick auf die Zusammenstellung<br />
und Behandlung einer laufenden Therapiegruppe diskutiert.<br />
In diesem Abschnitt geht es jedoch um die verschiedenen Interventionsformen,<br />
die ein Leiter während einer Gruppensitzung<br />
auswählt. Das ist das Hauptthema dieses Buches. In Kapitel 2<br />
werden acht Gruppensituationen dargestellt. Diese Situationen<br />
sind typisch für einige der unangenehmen Momente, die ein<br />
Gruppentherapeut erleben kann. Der Leser wird dazu eingeladen,<br />
<strong>Interventionen</strong> zu entwickeln, die er in einer solchen Situation<br />
durchgeführt hätte, um diese in den folgenden Kapiteln mit<br />
<strong>Interventionen</strong> erfahrener Gruppenanalytiker zu vergleichen.<br />
In den folgenden Kapiteln werden die Autoren dieses Buches,<br />
die in einem Forschungsprojekt über <strong>Interventionen</strong> von Gruppenleitern<br />
zusammengearbeitet haben (Kennard et al. 1990),<br />
diese Situationen analysieren und die verschiedenen <strong>Interventionen</strong><br />
der ausgebildeten Gruppentherapeuten kommentieren.<br />
Wenn der Leser vor der Lektüre dieser Kapitel sich seine eigenen<br />
<strong>Interventionen</strong> überlegt hat, wird er Gelegenheit haben, sich<br />
durch den Vergleich mit den vorgeschlagenen <strong>Interventionen</strong> intensiv<br />
mit den dazugehörigen Überlegungen und Gefühlen zu<br />
beschäftigen.<br />
Um die verschiedenen Interventionsstile unserer Leiter (des<br />
Forschungsprojektes) zu untersuchen, haben wir eine Klassifikation<br />
der <strong>Interventionen</strong> anhand unserer Gruppenvignetten entwickelt.<br />
Diese Klassifikation wird weiter entwickelt und kann<br />
mit anderen beschriebenen Systemen verglichen werden (DiLoreto<br />
1971; Lieberman et al. 1973; Wile 1973; Nichols u. Taylor<br />
1975). Unserer Erfahrung nach sind bestimmte Interventionsformen,<br />
die in anderen Therapieformen häufig vorkommen, in<br />
der Gruppenanalyse weniger bedeutend, zum Beispiel die Selbstenthüllung<br />
oder die Modellfunktion. Diese Interventionsformen<br />
wurden in das Klassifikationssystem aufgenommen, sie machen<br />
aber nur selten den Schwerpunkt einer Intervention des Gruppenleiters<br />
aus.<br />
Als konzeptueller Rahmen für die Entwicklung der neuen<br />
Klassifikation war die Analyse einer laufenden Gruppentherapie<br />
durch Patrick de Mare (1972) hilfreich, er machte den Vorschlag,<br />
eine Gruppe mit Hilfe folgender Kriterien zu verstehen: