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HIT Typ II in der operativen Medizin ... - Vascularcare.de

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Orig<strong>in</strong>alieCHRISTIAN VON HEYMANN, ORTRUD VARGAS HEIN, MARC KASTRUP, STANISLAO MORGERA, SABINE ZIEMER, CLAUDIA SPIES, CHARITÉ UNVERSITÄTSMEDIZIN BERLINDesirud<strong>in</strong> unterschei<strong>de</strong>tsich chemisch von Lepirud<strong>in</strong>im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> erstenbei<strong>de</strong>n Am<strong>in</strong>osäuren <strong>de</strong>sN-Term<strong>in</strong>us <strong><strong>de</strong>r</strong> Am<strong>in</strong>osäuresequenz;es kanndaher von e<strong>in</strong>er sehr ähnlichenPharmakok<strong>in</strong>etikausgegangen wer<strong>de</strong>n.Unter <strong>de</strong>m beschriebenenMonitor<strong>in</strong>g können nacheigenen Erfahrungen dannauch dialysepflichtigeIntensivpatienten mit <strong>HIT</strong> <strong>II</strong>nach <strong>de</strong>m subkutanenDesirud<strong>in</strong>-Schema effektivantikoaguliert wer<strong>de</strong>n.Desirud<strong>in</strong>Desirud<strong>in</strong> unterschei<strong>de</strong>t sich chemisch vonLepirud<strong>in</strong> im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong> ersten bei<strong>de</strong>n Am<strong>in</strong>osäuren<strong>de</strong>s N-Term<strong>in</strong>us <strong><strong>de</strong>r</strong> Am<strong>in</strong>osäuresequenz;es kann daher von e<strong>in</strong>er sehr ähnlichen Pharmakok<strong>in</strong>etikausgegangen wer<strong>de</strong>n. Desirud<strong>in</strong>(Tab. 4) ist zur Prävention tiefer Be<strong>in</strong>venenthrombosennach Hüft- und Kniegelenksoperationenzugelassen, jedoch trotz pr<strong>in</strong>zipiellerEignung <strong><strong>de</strong>r</strong> Substanz nicht zur Behandlung von<strong>HIT</strong>-<strong>II</strong>-Patienten. Derzeit existieren ke<strong>in</strong>e kontrolliertenDaten zum E<strong>in</strong>satz von Desirud<strong>in</strong> bei<strong>HIT</strong> <strong>II</strong>. Aus eigener Erfahrung jedoch ist Desirud<strong>in</strong><strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> üblichen Dosierung (subkutaneApplikation von 2 x 15 mg) für die Behandlungvon <strong>HIT</strong>-<strong>II</strong>-Patienten geeignet.Pr<strong>in</strong>zipielle Vorsichtsmaßnahmen s<strong>in</strong>d, wie beiLepirud<strong>in</strong> auch, bei nieren<strong>in</strong>suffizienten Patientenzu beachten [85], bei <strong>de</strong>nen aus eigenenErfahrungen e<strong>in</strong>e erhebliche Dosisreduktion(z.B. auf 2,5 – 5 mg s.c./24 – 48 Std. bei Anurie)erfolgen muss. Diese Patienten benötigen unbed<strong>in</strong>gte<strong>in</strong> engmaschiges Monitor<strong>in</strong>g über dieBestimmung <strong><strong>de</strong>r</strong> Hirud<strong>in</strong>-Konzentration, Messung<strong><strong>de</strong>r</strong> ECT (wenn verfügbar) o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> aPTT[99]. Unter <strong>de</strong>m beschriebenen Monitor<strong>in</strong>g könnennach eigenen Erfahrungen dann auch dialysepflichtigeIntensivpatienten mit <strong>HIT</strong> <strong>II</strong> nach<strong>de</strong>m subkutanen Desirud<strong>in</strong>-Schema effektiv antikoaguliertwer<strong>de</strong>n.Empfehlungen für <strong>de</strong>nkl<strong>in</strong>ischen AlltagAus <strong>de</strong>n bisherigen Ausführungen ist als Fazitfür die perioperative Anwendung von Desirud<strong>in</strong>bei nierengesun<strong>de</strong>n Patienten zu ziehen, dasse<strong>in</strong> Zeit<strong>in</strong>tervall von m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens acht bis zehnStun<strong>de</strong>n zwischen <strong><strong>de</strong>r</strong> letzten subkutanen Desirud<strong>in</strong>-Gabeund rückenmarksnaher Anästhesieliegen sollte [46].Bei nieren<strong>in</strong>suffizienten Patienten unter therapeutischerDosierung von Desirud<strong>in</strong> sollte nachunserem Ermessen auf Grund <strong>de</strong>s schwer kalkulierbarenBlutungsrisikos von e<strong>in</strong>er rückenmarksnahenAnästhesie Abstand genommen wer<strong>de</strong>n.Falls e<strong>in</strong>e rückenmarksnahe Anästhesie dr<strong>in</strong>gend<strong>in</strong>diziert ist, sollte e<strong>in</strong> ausreichend langes Zeit<strong>in</strong>tervall(Monitor<strong>in</strong>g nach ECT, Normbereich <strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong> Vollblutmessung: 0,5 – 1,5 mg/ml o<strong><strong>de</strong>r</strong>30 – 50 Sek.) zur letzten Desirud<strong>in</strong>-Gabe vorliegen.Im ambulanten Bereich ist die subkutaneAnwendung von Desirud<strong>in</strong> bei nierengesun<strong>de</strong>nPatienten möglich.Die folgen<strong>de</strong> Tabelle 5 fasst die Vor- undNachteile von Desirud<strong>in</strong> zusammen.Auch für Desirud<strong>in</strong> ist die Induktion von Antikörpernnachgewiesen [48]. Ihre therapeutischeRelevanz ist nicht vollständig geklärt. Schwereallergische Reaktionen mit E<strong>in</strong>schränkung <strong><strong>de</strong>r</strong>Vitalfunktionen s<strong>in</strong>d bislang für Desirud<strong>in</strong> nichtbeschrieben wor<strong>de</strong>n.Zur Behandlung bei supratherapeutischenDesirud<strong>in</strong>-Spiegeln bzw. Desirud<strong>in</strong>-<strong>in</strong>duziertenBlutungen gelten dieselben Therapieempfehlungenwie bei Lepirud<strong>in</strong>. Daten aus kontrolliertenStudien o<strong><strong>de</strong>r</strong> Fallberichten hierzu liegenbislang nicht vor.32VASCULAR CARE 1/2005 VOL. 8

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