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HIT Typ II in der operativen Medizin ... - Vascularcare.de

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Wer<strong>de</strong>n <strong>HIT</strong>-<strong>II</strong>-Patienten unter laufen<strong><strong>de</strong>r</strong> oralerAntikoagulation zur Operation aufgenommen,sollte nach unserem Ermessen – auch aus ökonomischenErwägungen heraus – die Antagonisierung<strong><strong>de</strong>r</strong> Phenprocoumon-Wirkung primärmit Vitam<strong>in</strong> K erfolgen, da durch Vitam<strong>in</strong> Kdie Synthese <strong><strong>de</strong>r</strong> Ger<strong>in</strong>nungsfaktoren und <strong><strong>de</strong>r</strong>Ger<strong>in</strong>nungs<strong>in</strong>hibitoren (Prote<strong>in</strong> C und S) stimuliertwird. Falls e<strong>in</strong>e schnelle Aufhebung <strong><strong>de</strong>r</strong>Phenprocoumon-Wirkung präoperativ erwünschtist, kann neben <strong><strong>de</strong>r</strong> oralen VerabreichungVitam<strong>in</strong> K auch <strong>in</strong>travenös <strong>in</strong>jiziertwer<strong>de</strong>n [72].Frischplasmen können ebenfalls zur Antagonisierung<strong><strong>de</strong>r</strong> Phenprocoumon-Wirkung e<strong>in</strong>gesetztwer<strong>de</strong>n, stellen jedoch e<strong>in</strong>e verhältnismäßighohe Volumen- und Kostenbelastungim Vergleich zum Vitam<strong>in</strong> K dar. Die Substitutionvon Prothromb<strong>in</strong>-Komplex-Konzentraten(z.B. PPSB) ist problematisch, da e<strong>in</strong>ige han<strong>de</strong>lsüblichePräparationen Hepar<strong>in</strong> enthalten, die<strong>de</strong>n Pathomechanismus <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HIT</strong> <strong>II</strong> wie<strong><strong>de</strong>r</strong> anstoßenkönnten.Empfehlungen für <strong>de</strong>nkl<strong>in</strong>ischen AlltagPräoperativ empfehlen wir die Durchführunge<strong>in</strong>es <strong>HIT</strong>-<strong>II</strong>-Antikörper-Tests, um das prothrombotischeRisiko <strong><strong>de</strong>r</strong> Patienten zu erfassen.Überlappend mit <strong>de</strong>m „Abkl<strong>in</strong>gen“ <strong><strong>de</strong>r</strong> Phenprocoumon-Wirkungmuss e<strong>in</strong>e gut steuerbareKurzzeit-Antikoagulation (z.B. Lepirud<strong>in</strong> ggfs.Danaparoid als zugelassene Antikoagulanzien,ggfs. nach Erfahrung <strong><strong>de</strong>r</strong> Anwen<strong><strong>de</strong>r</strong> auch an<strong><strong>de</strong>r</strong>eAntikoagulanzien) bis zur Operation/Interventionbegonnen wer<strong>de</strong>n. Die postoperativeUmstellung <strong><strong>de</strong>r</strong> Antikoagulation auf Phenprocoumonmuss überlappend erfolgen. Empfehlenswertist e<strong>in</strong> über m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens zwei Tage stabilerINR-Zielbereich von 2,5 bis 3, bevor dasvorhergehen<strong>de</strong> Antikoagulans abgesetzt wird.In <strong><strong>de</strong>r</strong> ambulanten Mediz<strong>in</strong> ist Phenprocoumonauf Grund se<strong>in</strong>er oralen Verfügbarkeit amweitesten verbreitet. Konkurrenz im Bereich <strong><strong>de</strong>r</strong>Antikoagulation von <strong>HIT</strong>-<strong>II</strong>-Patienten könntemöglicherweise <strong>in</strong> Zukunft durch das ebenfallsoral verfügbare Ximelagatran entstehen.Die postoperative Umstellung<strong><strong>de</strong>r</strong> Antikoagulationauf Phenprocoumonmuss überlappend erfolgen.In <strong><strong>de</strong>r</strong> ambulantenMediz<strong>in</strong> ist Phenprocoumonauf Grund se<strong>in</strong>eroralen Verfügbarkeit amweitesten verbreitet.Die folgen<strong>de</strong> Tabelle 13 fasst die Vor- undNachteile von Phenprocoumon zusammen.Tabelle 13: Kritische Wertung von PhenprocoumonVorteileNachteile1. orale Verfügbarkeit 1. Monitor<strong>in</strong>g über INR2. Dauerantikoagulation <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>HIT</strong> <strong>II</strong> 2. ke<strong>in</strong>e kontrollierten Daten3. prothrombotisches Risiko4. Anwendung während Schwangerschaft kontra<strong>in</strong>diziert.Ausnahme bei lebensbedrohlicher Hepar<strong>in</strong>-Unverträglichkeit und fehlen<strong><strong>de</strong>r</strong> Alternative5. Anwendung während <strong><strong>de</strong>r</strong> Stillzeit nachstrenger IndikationsstellungVASCULAR CARE 1/2005 VOL. 8 43

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