12.07.2015 Aufrufe

20 Jahre Splittmastixasphalt in der Schweiz - IMP Bautest AG

20 Jahre Splittmastixasphalt in der Schweiz - IMP Bautest AG

20 Jahre Splittmastixasphalt in der Schweiz - IMP Bautest AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 3 von 16Abbildung 1:Vergleich <strong>der</strong> Korngrössenverteilung von MR- und SMA-Belägenam Beispiel des 11-er Mischgutes


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 4 von 163. Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>Im Raume Zürich wurden Ende <strong>der</strong> 70er <strong>Jahre</strong> erste SMA-Beläge e<strong>in</strong>gebaut. Die B<strong>in</strong>demittelgehaltelagen zum damaligen Zeitpunkt unterhalb des heutigen Sollwertbereiches fürSMA 0/11. Es wurden teilweise SMA-Beläge mit B<strong>in</strong>demittelgehalte deutlich unterhalb 6,0Masse % e<strong>in</strong>gebaut (heutiger Sollwertbereich 6,5 bis 7,5 Masse-%). Selbst im Vergleichzur damals geltenden deutschen Norm ZTV mit e<strong>in</strong>em Sollwertbereich von 6,0 bis 7,5 bewegteman sich damals unterhalb des normierten Bereiches.Der Splittmastix-Asphalt fand e<strong>in</strong>e rasche Ausbreitung; 1994 wurde bereits e<strong>in</strong>e erste Vornormpubliziert. Diese Norm wurde 1996 überarbeitet und als SN 640 432a [2] <strong>in</strong> Kraft gesetzt.Der Vergleich bei<strong>der</strong> Normen zeigt die gemachten Erfahrungen und die daraus gezogenenFolgerungen auf. Im wesentlichen s<strong>in</strong>d es dies:• Der Funktion des Mörtels wird <strong>in</strong> Bezug auf den Verformungswi<strong>der</strong>stand mehr Gewichtbeigemessen.• Die Anfor<strong>der</strong>ungen an den verwendeten Filler wurden verschärft. So können fürSplittmastix-Beläge nur Filler verwendet werden mit e<strong>in</strong>er erhöhten versteifenden Wirkung.In <strong>der</strong> Tabelle 3 erfolgt e<strong>in</strong>e Gegenüberstellung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen für Asphaltbetonbelägeund für Splittmastix-Asphalte.• Polymermodifizierte Bitumen s<strong>in</strong>d nicht mehr nur für "beson<strong>der</strong>e Beanspruchung"empfohlen.• Die Sollwertbereiche für die Schichtdicken s<strong>in</strong>d enger gefasst. Zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Verwendungvon Splittmastix-Asphalt g<strong>in</strong>g man fälschlicherweise davon aus, dass diese Beläge<strong>in</strong> sehr unterschiedlichen Schichtdicken problemlos mit hohem Verformungswi<strong>der</strong>stande<strong>in</strong>gebaut werden können. Es wurde <strong>der</strong> verme<strong>in</strong>tliche Vorteil abgeleitet, beiSanierungen erübrige sich e<strong>in</strong>e Reprofilierung <strong>der</strong> Oberfläche.• Der Anteil Splitt wurde erhöht.Lei<strong>der</strong> gibt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> SN-Norm den SMA 0/8 immer noch nicht, obwohl er häufig e<strong>in</strong>gesetztwird. Die Anfor<strong>der</strong>ungen werden dabei aus <strong>der</strong> Deutschen ZTV Asphalt-StB 94 [3,4,5]übernommmen.Tabelle 3:Vergleich <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen an Filler für AB- und SMA-Beläge <strong>in</strong>Bezug auf die versteifende WirkungAB SMAZunahme EP RuK beim Filler/Bitumenverhältnis 65/35 [°C] > 15 > <strong>20</strong>Zunahme EP RuK beim Filler/Bitumenverhältnis 70/30 [°C] > <strong>20</strong> > 30


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 7 von 166. E<strong>in</strong> Blick über die GrenzenWie bereits erwähnt wurde <strong>der</strong> SMA-Belag <strong>in</strong> Norddeutschland erfunden und 1984 erstmalsnormiert. Die positiven Erfahrungen mit diesem Belag führte lei<strong>der</strong> dazu, dass SMA-Beläge als "Alleskönner" auch dort e<strong>in</strong>gesetzt wurden, wo ke<strong>in</strong> noch so guter Belag sichbewähren konnte. Probleme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tragschicht können nun e<strong>in</strong>mal nicht mit e<strong>in</strong>er Deckschichtüberzogen werden. So f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur [7] nicht nur positive Berichteüber SMA-Beläge.Der SMA gilt vieler Orts als Standard-Belag für Nationalstrassen. Beispielsweise <strong>in</strong> Bayern[8] wurden 710 km Fahrspuren mit sehr positiven Erfahrungen überzogen.Aus den Schadensuntersuchungen e<strong>in</strong>erseits und den positiven Erfahrungsberichten an<strong>der</strong>seits,s<strong>in</strong>d die gleichen Trends wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> zu erkennen:• Vermehrte Verwendung von PmB• Höher Anteil Splitt• Korngrössenverteilung enger gefasstDer deutsche Bundesm<strong>in</strong>ister für Verkehr sah sich veranlasst e<strong>in</strong>zugreifen und erliess1996 e<strong>in</strong>e Weisung, die viel zu diskutieren gab [9]:• Bei <strong>der</strong> höchsten Verkehrslastklasse (entsprechend T6) dürfen für Deckschichten nurBetonbeläge o<strong>der</strong> Gussasphaltbeläge verwendet werden. Alle übrigen Mischgutsortens<strong>in</strong>d nicht zugelassen.• Bei <strong>der</strong> zweit höchsten Verkehrslastklasse (entsprechend T5): für Deckschichten könnenneben Beton und Gussasphalte auch SMA-Beläge zugelassen werden. Allerd<strong>in</strong>gsmüssen SMA-Beläge 5, DM/m 2 günstiger offeriert werden.Als Begründung für diese Beschränkung wurde angegeben, die Gleichwertigkeit von SMAsei noch nicht erwiesen. Geme<strong>in</strong>t war damit <strong>der</strong> zusätzliche Aufwand für Unterhalt vonSMA-Belägen. Übrigens: von Asphalt-Beton-Belägen ist <strong>in</strong> dieser Weisung ke<strong>in</strong>e Rede.Bereits 2 <strong>Jahre</strong> später [10] wurde diese Weisung wesentlich aufgeweicht:• SMA-Beläge s<strong>in</strong>d auch für Verkehrslastklasse T6 zugelassen. Als Bed<strong>in</strong>gung wird e<strong>in</strong>sogenannt "erweiterter Eignungsnachweis" (Spurr<strong>in</strong>nentest, Druckschwellversuch) verlangt.In den USA [11] wurden <strong>in</strong> den <strong>Jahre</strong>n 1991 bis 1994 <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt 18 Bundeslän<strong>der</strong> SMA-Beläge e<strong>in</strong>geführt. 1994 wurden alle<strong>in</strong>e 250'000 t SMA-Beläge e<strong>in</strong>gebaut. Die Amerikaner[12, 13] haben die Vorteile <strong>der</strong> SMA Beläge kennengelernt aber auch festgestellt, dassSMA e<strong>in</strong>e anspruchsvolle Bauweise ist.


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 8 von 167. Unglück und VerbrechenFall 1In e<strong>in</strong>em bekannten Schadenfall auf <strong>der</strong> N2 im Kanton Tess<strong>in</strong> wurden wenige Monatenach Verkehrseröffnung Spurr<strong>in</strong>nen bis zu 6 mm Tiefe gemessen. Im extrem heissenSommer 1994 wurde im Rahmen e<strong>in</strong>er Belagssanierung <strong>der</strong> gesamte Verkehr auf denfrisch e<strong>in</strong>gebauten SMA-Belag <strong>der</strong> Überholspur geleitet. Dieser Schadenfall wurde amLAVOC m<strong>in</strong>uziös untersucht; die Expertise schliesst mit folgenden Feststellungen ab:• Die mittlere Schichtdicke des Belages lag mit 43 mm etwas oberhalb des Sollwertesvon 40 mm.• Die Entnahme e<strong>in</strong>es Querriegels sowie die Untersuchung des Schichtverlaufes zeigteauf, dass sich die unteren Schichten nicht deformiert hatten.• E<strong>in</strong> Vergleich <strong>der</strong> Hohlraumgehalte <strong>in</strong> und zwischen den Radspuren zeigte e<strong>in</strong>e Nachverdichtung<strong>in</strong>folge des Verkehrs auf.Als Ursachen für den Schaden wurden ermittelt:• Das verwendete B<strong>in</strong>demittel (PmB) war zu weich• Der lösliche B<strong>in</strong>demittelgehalt lag zu hoch• Die Kornform <strong>der</strong> M<strong>in</strong>eralstoffe hatte e<strong>in</strong>en zu hohen Anteil nicht kubischer Körner.Zum Schluss wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Expertise vermerkt:"Der Eignungsnachweis mittels Marshallversuch hat das Risiko <strong>der</strong> Spurrr<strong>in</strong>nenbildungnicht erkannt."E<strong>in</strong>mal mehr wird damit aufgezeigt, dass Eignungsnachweise mit Marshall-Versuch völligungenügend s<strong>in</strong>d.Fall 2In [7] wird von e<strong>in</strong>em Fall berichtet, bei welchem <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es <strong>Jahre</strong>s Spurr<strong>in</strong>nen von 15mm gemessen wurden. Die Schadensursachen wurden im Rahmen e<strong>in</strong>er Expertise ermittelt.Die Gegenüberstellung <strong>der</strong> Untersuchungsergebnisse an Bohrkerne mit dem Eignungsnachweiszeigen auf, dass vor allem Ausführungsmängel verantwortlich waren.Tabelle 4: Gegenüberstellung von Eignungsnachweis und Bohrkernuntersuchung [7]Eignungsnachweis Untersuchungen Bohrkernelöslicher B<strong>in</strong>demittelgehalt [Masse-%] 7,0 7,2 ... 7,4Sandsorte Brechsand Brech-/NatursandAnteil Splitt 8/11 [Masse-%] 42 30


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 9 von 16Die Verwendung von Natursand sowie die tiefere Dosierung Splitt 8/11 konnten als Mängel<strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufbereitungsanlage festgelegt werden. Beim erhöhten B<strong>in</strong>demittelgehalt stelltesich e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Ursache heraus: die unter dem SMA-Belag liegende Tragschicht warsehr porös und gerissen. Aus diesem Grunde wurde die Haftemulsion im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>erSAMI sehr hoch dosiert. Das aus dem Voranstrich aufgestiegene B<strong>in</strong>demittel führte zue<strong>in</strong>er Überdosierung im SMA-Belag.Fall 3In [14] werden positive Beispiele aufgezeigt, bei welchen sich SMA-Beläge trotz sehr unterschiedlichenMischgutzusammensetzungen bewährt haben. Diese Beispiele zeigen auf,dass sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel mehrere Mängel kumulieren müssen bis e<strong>in</strong> Schadenfall e<strong>in</strong>tritt.Fall 4Bei <strong>der</strong> Sanierung e<strong>in</strong>es stark beanspruchten Objektes wurde entschieden nur die Deckschichtzu ersetzten und e<strong>in</strong>en SMA 11 mit PmB e<strong>in</strong>zubauen. Nach erfolgtem E<strong>in</strong>bau aufe<strong>in</strong>er Teilfläche wurde <strong>der</strong> gesamte Schwerverkehr über den neuen SMA- Belag geleitet.Noch während <strong>der</strong> Baustelle traten Spurr<strong>in</strong>nen von bis zu 7 mm auf.Zur Ermittlung <strong>der</strong> Schadensursache wurde e<strong>in</strong> Querriegel entnommen und <strong>der</strong> Schichtverlaufaufgezeichnet. Aus <strong>der</strong> Abbildung 4 ist ersichtlich, dass die Deformationen praktischausschliesslich <strong>in</strong> <strong>der</strong> oberen Tragschicht entstanden s<strong>in</strong>d. Der neu e<strong>in</strong>gebauteSMA–Belag war am Schadensbild nicht beteiligt.Infolge <strong>der</strong> Verkehrsumleitung wurde e<strong>in</strong>e Teilfläche, welche sich jahrelang bewährt hatte,um e<strong>in</strong> vielfaches stärker beansprucht; die bestehenden Tragschichten waren dieser Belastungnicht gewachsen.Als Ursache für den Schaden kann e<strong>in</strong>e mangelnde Vorabklärung <strong>der</strong> Situation bezeichnetwerden.Abbildung 4:Verlauf <strong>der</strong> Schichten beim Fall 4; die Deformationen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong>oberen Tragschicht entstanden.SMA 11 PmBHMT 22 SHMT 16HMT


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 10 von 168. Erweiterte Eignungsprüfung8.1 Optimierung <strong>der</strong> RezepturDie Norm SN 640 432a vom November 1996 ist <strong>in</strong> Bezug auf die Eignungsprüfung nichtmehr aktuell. Sie schlägt vor, e<strong>in</strong>e Eignungsprüfung aufgrund des Marshall-Versuchesdurchzuführen und im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> die Standfestigkeit mit dem Spurr<strong>in</strong>nentest zu überprüfen.Dieses Verfahren zeigt grosse Defizite auf:• Die Optimierung <strong>der</strong> Rezeptur aufgrund des Marshall-Hohlraumgehaltes kann irreführendse<strong>in</strong> (siehe Kapitel 7 Fall 1; Schlussfolgerung <strong>der</strong> Experten).• Mit <strong>der</strong> Durchführung des Spurr<strong>in</strong>nentestes erhofft man sich e<strong>in</strong>e Bestätigung <strong>der</strong> gewähltenRezeptur. Trifft dies nicht zu, so muss das ganze, langwierige Proze<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong>holtwerden.• Die Durchführung des Spurr<strong>in</strong>nentestes nimmt viel Zeit <strong>in</strong> Anspruch und ist auch f<strong>in</strong>anziellaufwendig.Aufgrund von Erfahrungen aus Deutschland mit dem Druckschwellversuch wurde beim<strong>IMP</strong> begonnen, Mischgutrezepturen anhand dieses mechanischen Versuches durchzuführen.Beim Druckschwellversuch handelt es sich um e<strong>in</strong>e dynamische Beanspruchung die <strong>in</strong>e<strong>in</strong>zelne Lastimpulse mit entsprechen<strong>der</strong> zwischenliegen<strong>der</strong> Ruhepause erfolgt. In <strong>der</strong>Abbildung 5 ist <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Spannung aufgeführt. Die Deformation wird als Funktion<strong>der</strong> Anzahl Lastimpulse aufgenommen. Die Steigung <strong>der</strong> Kurve im Wendepunkt gilt alsMass für den Verformungswi<strong>der</strong>stand (siehe Abbildung 6).Abbildung 5:Spannungsverlauf während des DruckschwellversuchesLast[N/mm 2 ]OberlastUnterlast0,2 Sek 1,5 SekZeit


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 11 von 16Abbildung 6:Typische Verformungskurven im DruckschwellversuchVerformungWendepunktSteigung kAnzahl Zyklen


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 12 von 16Beispiel SMA 8Obwohl <strong>der</strong> SMA 8 <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> nicht normiert ist, wird er <strong>in</strong>nerorts recht häufig angewandt.Es wird <strong>in</strong> letzter Zeit generell e<strong>in</strong>e Tendenz festgestellt, den B<strong>in</strong>demittelgehalt zureduzieren. Häufig wird mit e<strong>in</strong>em m<strong>in</strong>imal möglichen B<strong>in</strong>demittelgehalt aufbereitet, da beihöherem B<strong>in</strong>demittelgehalt e<strong>in</strong>e Abnahme des Verformungswi<strong>der</strong>standes befürchtet wird.In <strong>der</strong> untenstehenden Abbildung 6 ist <strong>der</strong> Hohlraumgehalt Marshall <strong>in</strong> Abhängigkeit zumB<strong>in</strong>demittelgehalt aufgezeichnet. Würde man lediglich das Kriterium "Marshall Hohlraumgehalt"berücksichtigen, würde <strong>der</strong> B<strong>in</strong>demittelgehalt löslich zu 6,66 Masse-% gewählt.Betrachtet man h<strong>in</strong>gegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> selben Abbildung den Verlauf des Verformungswi<strong>der</strong>standes,so sieht man, dass die Neigung zu Deformationen bei e<strong>in</strong>em löslichen B<strong>in</strong>demittelgehaltvon ca. 7 Masse-% e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum zeigt. Bei diesem B<strong>in</strong>demittelgehalt wird die Anfor<strong>der</strong>ungan den Marshall Hohlraum mit 3,2 Vol.-% immer noch erreicht.Fazit:Die dynamische Prüfung zeigt auf, das e<strong>in</strong>e Erhöhung des B<strong>in</strong>demittelgehaltes ohnenachteiligen E<strong>in</strong>fluss auf den Verfolgungswi<strong>der</strong>stand möglich ist. Dass damit die Gebrauchsdauer<strong>der</strong> gewählten Mischung verlängert wird, ist offensichtlich.Abbildung 7: Ergebnisse <strong>der</strong> erweiterten Eignungsprüfung an e<strong>in</strong>em SMA 8Hohlraumgehalt[ Vol.-%]5.55.04.54.03.53.0Marshall-VersuchSteigung imWendepunkt k W[(‰)/10‘000n]11010090807060Druckschwellversuch6.06 6.42 6.66 7.03 7.37Lösl. B<strong>in</strong>demittelgehalt [Masse-%]


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 13 von 16Beispiel SMA 11Für die Sanierung e<strong>in</strong>es Teilstückes <strong>der</strong> A1 zwischen Zürich und Bern wurde die bestehendeMischgutrezeptur für e<strong>in</strong>en SMA 11 mit B 55/70 und NAF überprüft. Dabei wurdedie Siebsummenkurve übernommen und <strong>der</strong> B<strong>in</strong>demittelgehalt variiert. Die Ergebnisses<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tabelle 5 zusammengefasst und <strong>in</strong> <strong>der</strong> Abbildung 8 dargestellt.Tabelle 5: Ergebnisse <strong>der</strong> erweiterten Eignungsprüfung an e<strong>in</strong>em SMA 11Löslicher B<strong>in</strong>demittelgehalt [Masse-%] 6.23 6.70 6.94Hohlraumgehalt Marshall [Vol.-%] 4.4 3.6 2.9Steigung im Wendepunkt [‰ / 10 4 n] 67 46 65B<strong>in</strong>demittelablauftest [Masse-%] 0.04 0.04 0.15Abbildung 8: Ergebnisse <strong>der</strong> erweiterten Eignungsprüfung an e<strong>in</strong>em SMA 11Hohlraumgehalt[Vol.-%]Steigung imWendepunkt k W[(‰)/10‘000n]B<strong>in</strong>demittelablauftest[Masse-%]4.54.03.53.0706050400.150.1Marshall-VersuchDruckschwellversuch0.056.23 6.70 6.94Lösl. B<strong>in</strong>demittelgehalt [Masse-%]Der anhand des Hohlraumgehaltes Marshall festgelegte B<strong>in</strong>demittelgehalt von 6.70 Mass.-% (löslich) wurde mit den Ergebnissen des Druckschwellversuches bestätigt. Die Steigungim Wendepunkt <strong>der</strong> Verformungskurve zeigt bei diesem B<strong>in</strong>demittelgehal e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum.


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 14 von 168.2 Wahl des KonzeptsZur Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung des B<strong>in</strong>demittelablaufs lässt die Norm e<strong>in</strong>ige Möglichkeiten offen; ess<strong>in</strong>d dies:• Verwendung e<strong>in</strong>es hochversteifenden Fillers• Verwendung von Fasern• Verwendung von hochmodifizierten PmB's• Verwendung von KunststoffgranulatenIn [15] wurde die Wirkung verschiedener Zusätze untersucht; im Folgenden werden diewesentlichen Folgerungen zusammengefasst:• Stabilisierende Zusätze wirken nicht nur, um das Ablaufen des B<strong>in</strong>demittels bzw. dieEntmischung des Mischgutes während dem Transport zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n habenauch e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die mechanischen Eigenschaften.• Die Reihenfolge <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> stabilisierenden Zusätze <strong>in</strong> Bezug auf das Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ndes Ablaufens sowie <strong>der</strong> Reduktion <strong>der</strong> Entmischungsgefahr ist:1. Fasern2. Kunststoffgranulate, Pulverförmige Stoffe (Spezialfiller)• Die Reihenfolge <strong>der</strong> Wirkung <strong>der</strong> stabilisierenden Zusätze auf das Verformungsverhaltenist jedoch an<strong>der</strong>s:1. PmB2. Filler, FasernDie im <strong>IMP</strong> erlangten Erfahrungen mit dem Druckschwellversuch stimmen gut mit [15]übere<strong>in</strong>. In <strong>der</strong> Abbildung 9 s<strong>in</strong>d die Ergebnisse an verschiedenen SMA 11 mit unterschiedlichenKonzepten dargestellt.


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 15 von 16Abbildung 9: Beurteilung des Verformungswi<strong>der</strong>standes verschiedener SMA 11im Druckschwellversuch1401<strong>20</strong>100806040<strong>20</strong>0B80/100 + NAF B55/70 + NAF B55/70 + Zeobit PmB9. FazitAus den ca. <strong>20</strong>-jährigen Erfahrungen mit SMA <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong> lassen sich aus me<strong>in</strong>er Sichtfolgende Schlüsse ziehen:• SMA-Beläge haben sich auf stark beanspruchten Objekten sehr gut bewährt; dochauch diese Bauweise hat Ihre Grenzen.• SMA-Beläge s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e valable Alternative zum MR-Belag. Dort wo <strong>der</strong> MR-Belag e<strong>in</strong>geführtist und entsprechende Erfahrungen <strong>der</strong> Unternehmungen vorliegen, lohnt essich allerd<strong>in</strong>gs nicht den SMA-Belag e<strong>in</strong>zuführen, da die Gebrauchseigenschaftensehr ähnlich s<strong>in</strong>d.• Beim SMA-Belag ist e<strong>in</strong>e erweiterte Eignungsprüfung erfor<strong>der</strong>lich. Das bisher e<strong>in</strong>zigeKriterium des Hohlraumgehalts Marshall genügt nicht. Der Druckschwellversuch bietete<strong>in</strong>e gute Möglichkeit um die Mischgutrezeptur zu optimieren.• Der SMA-Belag hat die <strong>in</strong> ihn gesteckten Erwartungen <strong>in</strong> Bezug auf die Reduktion desStrassenlärms nicht erfüllt. Ob <strong>der</strong> MR-Belag besser ist bedarf weiterer Abklärungen.• Mit Blick auf den Verformungswi<strong>der</strong>stand sollten für stark beanspruchte Objekte vermehrtpolymermodifizierte B<strong>in</strong>demittel verwendet werden.Oberbuchsiten, 27. September <strong>20</strong>00 CA/as


<strong>IMP</strong> <strong>Bautest</strong> <strong>AG</strong> - OberbuchsitenSeite 16 von 16Literatur[1] Waan<strong>der</strong>s G., <strong>Splittmastixasphalt</strong> und Dra<strong>in</strong>asphalt <strong>in</strong> denNie<strong>der</strong>landen;Els H. Asphalt 4/95[2] SN 640 432a <strong>Splittmastixasphalt</strong>-Deckschichten; November 96[3] SN 640 435 Rauhasphalt-Deckschichten; November 96[4] Hün<strong>in</strong>g P., ZTV Asphalt - StB 94 Kommentar; Kirschbaumverlag 1999Rode F.[5] Predel S. Än<strong>der</strong>ungen und Ergänzungen <strong>der</strong> ZTV-Asphalt-StB 94 -Entstehung und Ausblick; Strasse + Autobahn 11/98[6] Grolimund H. J., Lärmarme Strassenbeläge <strong>in</strong>nerorts und ausserorts;Att<strong>in</strong>ger R., ASTRA Bern; <strong>20</strong>00Meister A.[7] Tappert A. Asphalt für schwerste Beanspruchungen - Schlussfolgerungenaus praktischen Erfahrungen; Strasse + Autobahn 11/96[8] Woltereck G. Erfahrungen mit SMA auf bayerischen Autobahnen;Bitumen 2/97[9] Deutsches Bundesm<strong>in</strong>isterium für VerkehrAllgeme<strong>in</strong>es Rundschreiben; Strassenbau Nr. 5/1996[10] Deutsches Bundesm<strong>in</strong>isterium für VerkehrAllgeme<strong>in</strong>es Rundschreiben; Strassenbau Nr. 35/1998[11] Scherocman J.A. Construction of Stone Mastic Asphalt test sections <strong>in</strong> the U.S.;AAPT 1992[12] West R. C., Compaction and Shear Strength Test<strong>in</strong>g of Stone MatrixRuth B. E. Asphalt Mixtures <strong>in</strong> the Gyratory Test<strong>in</strong>g Mach<strong>in</strong>e; AAPT 1995[13] Kennepohl G.J., Introduction of Stone Mastic Asphalts (SMA) <strong>in</strong> Ontario;Davidson J.K. AAPT 1992[14] Damm K.-W. Langzeitverhalten von Asphaltdeck- und B<strong>in</strong><strong>der</strong>schichtenhochbelasteter Verkehrsflächen <strong>in</strong> Hamburg;Strasse + Autobahn 7/98[15] H<strong>in</strong>terwäller U., Die Wirkung von stabilisierenden Zusätzen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Splitt-Suss G. mastixasphalt; Strasse + Autobahn 10/94

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!