NachhaltigkeitsberichtUMWELTLaufende Verbesserung des Portfolios<strong>Mobimo</strong> gehört zu den führenden Immobilienunternehmenim nachhaltigen Bauen. Durch die Schaffung vonzukunftsorientierten Wohn-, Arbeits- und Lebensräumenintegriert sie aktiv Umweltaspekte in ihre Immobilienstrategie.Investitionen werden wenn möglich an zentralen,bzw. gut erschlossenen Standorten getätigt. Gut erschlossenheisst vorzügliche Erreichbarkeit mit dem öV. Besondersvor dem Hintergrund des Klimawandels sind Themenwie die ressourcenschonende Energieerzeugung,Energieeffizienz und die Reduktion von Emissionen undAbfallstoffen zentrale Aspekte der Nachhaltigkeitsstrategie.Für das Geschäftsmodell der <strong>Mobimo</strong> bedeutet dies, dasAnlageportfolio sowohl nach betriebswirtschaftlichen wieauch umweltrelevanten Kriterien zu überprüfen. Im Rahmenzyklisch wiederkehrender Renovationen werden Liegenschaftenwenn möglich nachhaltig saniert. Erweitertwird das Portfolio wenn immer möglich mit nachhaltigen,zukunftsorientierten Immobilien. Dadurch wird das Portfoliolaufend bereinigt und nach den Kriterien der Nachhaltigkeitaufgewertet. Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzesverfolgt <strong>Mobimo</strong> dabei neben energetischen Zielen auchweitere Aspekte des nachhaltigen Bauens. Hierbei wird derGebäudelebenszyklus ebenso in Betracht gezogen wie dieFlächeninanspruchnahme von Immobilien oder die Kompatibilitätvon Arealentwicklungen mit der 2000-Watt-Gesellschaft.Entwicklung Energieverbrauch und CO₂-EmissionenEin zentrales Ziel der Immobilienstrategie ist die Senkungdes Energieverbrauchs des Portfolios. Die Energieverbräuchewurden mittels eines Modellierungstools berechnet.Dazu wurde jedes einzelne Anlageobjekt im bestehendenPortfolio einer Gebäudekategorie zugeteilt (z. B. Bürogebäude,Wohnungsbau 1960 – 80er, Gewerbe usw.)Jede Gebäudekategorie ist ihrerseits definiert durch spezifischeEnergiekennzahlen, welche jeweils die für eineGebäudekategorie durchschnittlichen Verbräuche vonWärmeenergie und Strom pro Quadratmeter beschreiben.Diese Energiekennzahlen entsprechen den Durchschnittswertendes schweizerischen Gebäudeparks für die jeweiligeGebäudekategorie.¹Über 70 % der Neubauten (ab Baujahr 2009 und jünger)entsprechen den Minergie-Anforderungen. Bei diesenAnlagen wurden daher die Minergiewerte angesetzt.Der Gesamtenergieverbrauch für Wärme und Strom wurdeanschliessend für jedes Anlageobjekt anhand der Energiebezugsflächeund der Energiekennzahlen pro Quadratmeterermittelt. Die Energiebezugsfläche wurde mitdurchschnittlich 85 % der Gesamtnutzfläche abgeschätzt.²Abschliessend wurden die CO₂-Emissionen anhand derEnergieverbräuche³ für Wärme und Strom berechnet. Konkretwurden für jedes Anlageobjekt die CO₂-Emissionen fürWärme entsprechend dem verwendeten Energieträger(z. B. Gas, Öl, Fernwärme) anhand der Faktoren des Bundesamtesfür Umwelt (BAFU) berechnet, während für dieCO₂-Emissionen durch den Stromverbrauch der durchschnittlicheschweizerische Verbrauchermix zugrundegelegt wurde.Die Analyse aller bestehenden <strong>Mobimo</strong>-Anlageobjektezeigt, dass der Bestand mit Baujahr 2008 und älter insgesamtüber 232 kWh pro m² und Jahr verbraucht. Davon entfallen165 kWh / m² auf Wärme und 67 kWh / m² auf Strom.Die Neubauten im Portfolio benötigen hingegen nur noch83 kWh pro m² und Jahr. Dies entspricht einer Reduktion umüber 64 % im Vergleich zu älteren Anlageobjekten. Vor allembeim Wärmebedarf sind dank Gebäudestandards wie Minergiegrosse Fortschritte festzustellen.⁴Die laufende Bereinigung und Erweiterung des Portfoliosführen also über die nächsten Jahre zu einer kontinuierlichenAbsenkung des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen,dies auch bei einem wachsenden Gesamtportfolio. Die¹ Die Energiekennzahlen basieren auf Analysen in zehn Städten und Regionen (Deutschland, Österreich, Schweiz) und wurden auf den schweizerischenGebäudepark kalibriert. S. dazu bspw. Berger, T., Genske, D., Hüsler, L., Jödecke, T., Menn, A. und Ruff, A. (<strong>2011</strong>). Energetische Optimierung des KantonsBasel-Stadt. Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt. 171 Seiten² Die Energiebezugsfläche entspricht der Fläche, auf der Energie (Strom, Wärme, Treibstoffe) bezogen wird und schliesst z. B. unbeheizte Gebäudeteilewie Treppenhäuser oder Keller aus³ Die Berechnung der Energieverbräuche ist ohne konkrete Verbrauchszahlen mit Unsicherheiten behaftet. In der Tat können die verwendeten Durchschnittswertedes schweizerischen Gebäudeparks im Einzelfall deutlich vom tatsächlichen Energieverbrauch abweichen. Über das gesamte Anlageportfoliohingegen gleichen sich überschätzte und unterschätzte Energiekennzahlen entsprechend dem Gesetz der grossen Zahlen aus. Daher wurde aufeine Hochrechnung basierend auf einem Teil des Portfolios verzichtet und stattdessen das gesamte Portfolio analysiert. Dank dieses Zusatzaufwandesist der ermittelte Gesamtenergieverbrauch eine solide Näherung an den Realverbrauch⁴ Zu einem gewissen Grad sind die Unterschiede auch dadurch begründet, dass Neubauten verstärkt im Segment «Wohnen» entstehen, während ältereAnlageobjekte einen grösseren Anteil an anderen Segmenten wie zum Beispiel «Gewerbe» aufweisen. Auch wenn man den Vergleich nur für Wohnbautenmachen würde, wären die Neubauten im Vergleich zu älteren Anlageobjekten um über 50 % energieeffizienter26
kWh/m²300275250225200175150125100755025067165Bestand3647NeubauWärmeStromCH Durchschnittsbereich2010MWhWärme (MWh) Strom (MWh) Energiebezugsfläche (m2)100 00090 00080 00070 00060 00050 00040 00030 00020 00010 0000<strong>2011</strong> 2012 2013 2014 2015 2016600 000540 000480 000420 000360 000300 000240 000180 000120 00060 0000m2Grafik oben: Strom- und Wärmeverbrauch der Liegenschaften immobimo-Portfolio. Unter Wärmeverbrauch sind Heizung, Warmwasserund Prozesswärme zusammengefasst.Der Strom, welcher zur Wärmeerzeugung verwendet wird (Warmwasser,Prozesswärme) ist ebenfalls unter Wärmeverbrauch aufgeführt.Über 70 % der Neubauten (2009 und jünger) entsprechen den Minergie-Anforderungen. Der Schweizer Durchschnittswert wurde anhand vonEnergiestatistiken ermittelt und entsprechend dem Mix von Wohngebäude,Gewerbe usw. im <strong>Mobimo</strong>-Portfolio gewichtet. Aufgrund unterschiedlicherDatenquellen ergeben sich Unsicherheiten, welche pauschalmit einer Gesamtspannweite von 25 % angenommen wurden. Die Breitedes Balkens stellt dies anschaulich dar.Absenkung wird erreicht dank einer konsequenten Umsetzungdes Minergie-Standards – oder gleichwertigen anderenGebäudestandards – bei Neubauten und wo möglichauch bei Sanierungen. Durch einen gezielten Ausbau dererneuerbaren Energieversorgung – wie Erdsonden oder derAnschluss an Fernwärmenetze für den Wärmebedarf odererneuerbare Energien für den Strombedarf – können auchdie CO₂-Emissionen deutlich gesenkt werden.Über die nächsten 5 Jahre wird eine Absenkung des Energieverbrauchsvon 4 % erwartet, während das Portfolio gemessenan der Energiebezugsfläche um 13 % zunimmt. DieEnergieeffizienz, ausgedrückt durch den Energieverbrauchpro Quadratmeter Bezugsfläche, nimmt im selben Zeitraumum über 15 % zu, während die CO₂-Emissionen pro Quadratmeterum 19 % abnehmen. Bei der Modellierung wurdeangenommen, dass bei Entwicklungsobjekten 50 % der Wärmeenergieaus erneuerbaren Quellen stammen, dazu wirdauch Fernwärme aus Kehrichtverbrennungsanlagen gezählt.Zudem wird angenommen, dass jährlich 1 % des Bestandesenergetisch optimiert wird. <strong>Mobimo</strong> empfiehlt ihren Kunden,bei Entwicklungsobjekten zwar zertifizierten Ökostromzu verwenden, dies wurde im Sinne einer konservativenModellierung jedoch nicht berücksichtigt. Tatsächlich ist esso, dass sich nicht alle Kunden für Ökostrom entscheiden.Grafik oben: Entwicklung des Energieverbrauchs des <strong>Mobimo</strong> Portfoliosfür Wärme und Strom über die nächsten 5 Jahre und Portfoliowachstumim selben Zeitraum.kWh/m²Energieverbrauch (m2)2502252001751501251007550250CO2-Emissionen (kgCO2eq/m2)<strong>2011</strong> 2012 2013 2014 2015 201650454035302520151050Grafik oben: Entwicklung Energieverbrauch und CO₂-Emissionenbezogen auf die Energiebezugsfläche über die nächsten 5 Jahre.Hohe Ansprüche an EntwicklungsobjekteBereits seit 2001 baut <strong>Mobimo</strong> als einer der ersten InvestorenMinergie zertifizierte Immobilien. Gegenwärtig werdenzudem die Prozesse für Neuprojekte gemäss den Vorgabenund Empfehlungen der KBOB / IPB, der DGNB, der 2000-Watt-Gesellschaft oder Minergie angepasst und verbessert. Hierbeiwird neben energetischen Betrachtungen auf die Art derverwendeten Materialien, einen geringen Wasserbedarf oderauf die Art der Abwasserlösung geachtet. Weitere wichtigeAspekte sind die Berücksichtigung einheimischer Gewächsefür die Aussenraum gestaltung und optimale Bedingungenfür eine nachhaltige Mobilität. Dazu gehören günstige öV-Anbindungen, Zurverfügungstellung von Carsharing-Angeboten,ausreichend günstig gelegene Fahrradparkplätzeoder Lademöglichkeiten für Elektroautos.<strong>Mobimo</strong> verfolgt die Devise, bei Entwicklungsobjekten mitPartnern zusammenzuarbeiten, die ebenfalls aktiv für dasZiel der Nachhaltigkeit einstehen und entsprechend zertifiziertsind. Das wird durch die Kunden der <strong>Mobimo</strong> honoriert,die von der Wertsteigerung der Objekte profitieren.kgCO2eq/m²Geschäftsbericht <strong>2011</strong>27