12.07.2015 Aufrufe

Frequently Asked Questions

Frequently Asked Questions

Frequently Asked Questions

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

http://www.manymedia.com<strong>Frequently</strong> <strong>Asked</strong> <strong>Questions</strong>talk.politics.tibet FAQ (3. März 1996, Version 3.20Dieses FAQ wurde für die Internet-Benutzergruppe talk.politics.tibet geschaffen und befaßt sich mitverschiedenen Themen, die immer wieder zur Diskussion stehen. Bei einigen kontroversen Fragenwerden, abgesehen von relevantem Material aus erster Quelle von beiden Seiten vorgebrachteArgumente veröffentlicht. Wir listen auch die Adressen von verschiedenen mit Tibet befaßtenOrganisationen auf sowie einen Wegweiser zu zusätzlichen Informationsquellen, die im Internet oder ingedruckter Form zur Verfügung stehen.Die Autoren dieses FAQ sind:Peter Kauffner und Nima Dorjee.Einige Aussagen des 10. Panchen Lama zur Menschenrechtslage in Tibet wurden der Frage C2 diesesFAQ angefügt.InhaltsverzeichnisEinführungWas bedeuten die in diesem talk.politics.tibet verwendeten Spezialausdrücke?Historische FragenWas sind die wichtigsten Ereignisse in der tibetischen Geschichte?Welches war die Rolle der Dalai und der Panchen Lamas in der Geschichte Tibets?Gab es Sklaverei im alten Tibet?Was ist die historische Basis für den Anspruch Chinas auf Tibet?Was war der politische Status Tibets während der Qing Dynastie in China (1644-1912)?Was war der Status Tibets unmittelbar vor der chinesischen Invasion von 1950/51?MenschenrechteWerden tibetische Frauen zur Abtreibung gezwungen?Wie werden tibetische politische Gefangene behandelt?Wie viele Tibeter starben als Resultat der chinesischen Besatzung?StatistikenWas ist die Gesamtbevölkerung Tibets?Wie viele ethnische Chinesen leben in Tibet (Bevölkerungsumsiedlung)?Was sind die wirtschaftlichen Statistiken Tibets?Weitere InformationWelche Bücher über Tibet würden Sie empfehlen?Quellen1


A) EinleitungWas ist die Bedeutung der verwendeten Spezialausdrücke?AMBAN: Ein Vertreter des Qing Kaisers, der auf dem Territorium eines tributpflichtigen oderSchutzgebietes residierte. Die Qing Vertretung in Lhasa wurde gewöhnlich von zwei gleichgestelltenAmbans geführt.AMDO: Der tibetische Name einer nordwestlich von Lhasa gelegenen Provinz. Sie umfaßt einenGroßteil der Provinz Qinghai, sowie die Tibetisch Autonome Präfektur Kanlho in der Provinz Gansu.Zusammen mit Kham und U-Tsang bildet sie eine der drei historischen Regionen Tibets, von denen jedeeinen besonderen Dialekt des Tibetischen spricht. Auf Tibetisch wird Amdo auch als Provinz Dotohbezeichnet.BOD: Das tibetische Wort für Tibet. Das Wort Bod kann von “Bon” hergeleitet werden.BODPA: Das tibetische Wort für “Tibeter”, sowohl substantivisch als adjektivisch gebraucht.BON: Die vorbuddhistische, animistische Religion Tibets, vgl. Nyingmapa.CCP: Chinesische Kommunistische Partei. Die herrschende Partei Chinas seit 1949. Die chinesischeRegierung bevorzugt die Version “CPC” = Kommunistische Partei Chinas.COMMISSION OF PEOPLE’S DEPUTIES (CPD): Kommission der Volksabgeordneten, die Legislativeder Tibetischen Exilregierung. In der tibetischen Exilgemeinde werden seit 1960 alle drei Jahre Wahlenzu dieser Kommission abgehalten.DALAI LAMA: Die berühmteste Linie der reinkarnierten Lamas Tibets. Der jetzige Dalai Lama lebt seit1959 im Exil, s. Frage B2.GELUGPA: Die vorherrschende buddhistische Schulrichtung in Tibet und der Mongolei. Die wörtlicheÜbersetzung bedeutet “Tugendvorbild”. Die Konfession wurde von dem tibetischen Mönch Tsongkhapaim 15. Jh. gegründet und ist auch als “Gelbmützensekte” bekannt, vgl. Rotmützen.HAN: Das chinesische Wort für die Volkschinesen. Genauer ist ein Han jemand, dessen MutterspracheChinesisch ist und der nicht einer der verschiedenen anderen offiziell in China anerkannten ethnischenVolksgruppen angehört.KAGYUPA: Der drittgrößte monastische Orden Tibets. Der Name bedeutet “überliefertes Wort”. DerKagyupa Orden besteht aus verschiedenen Untergruppen, darunter der in Tibet und Sikkim verbreitetenKarma Kagyupa, und der Drukpa Kagyupa, die vorherrschende Glaubensrichtung in Bhutan, vgl.Karmapa.KARMAPA: Eine Linie reinkarnierter Lamas, deren traditioneller Sitz das Kloster Tsurphu bei Lhasa ist.Das Oberhaupt der Karma Kagyupa Linie des Kagyupa Ordens ist auch als der “Schwarzhut-Lama”bekannt. Der 16. Karmapa starb 1981 in Chicago. Sein Nachfolger wurde 1993 in Tsurphu inthronisiert,obwohl einige Karma Kagyupa Anhänger einen anderen Kandidaten bevorzugen.KASHAG: Ein Rat von vier vom Dalai Lama ernannten Personen zur Führung der täglichenRegierungsgeschäfte. Dieser Rat wird oft als das Kabinett Tibets bezeichnet. 1992 wurde dieVerfassung der Tibetischen Exilregierung dahingehend geändert, daß der Kashag der Kommission derVolksabgeordneten (CPD) verantwortlich ist.KHAM: Tibetischer Name für Osttibet. Diese Provinz wird von Tibetern auch als Provinz Domaebezeichnet. Der westliche Teil Khams befindet sich heutzutage in der Tibetischen Autonomen Region,während der östliche Teil der chinesischen Provinz Sichuan inkorporiert wurde.KTM: Kuomintang, die herrschende Partei Taiwans seit 1949, auch als die Nationalistische Parteibekannt.LAMA: Die wörtliche Übersetzung dieses tibetischen Begriffes ist “der Höhere”. Das Wort hat mehrereBedeutungen, aber meistens wird es in Bezug auf reinkarnierte Lamas oder Tulkus verwandt.Buddhistische spirituelle Lehrer können auch als Wurzel-Lamas bezeichnet werden.LHASA: Die Hauptstadt und größte Stadt Tibets mit einer Einwohnerzahl von 170.000. Lhasa ist eineKurzform von lha sacha, was “Ort der Götter” bedeutet.LOSAR: Tibetisches Neujahr, vgl. Monlam Chenmo.MCMAHON LINE: Die Grenzlinie für den Ostabschnitt der tibetisch-indischen Grenze. Sie verläuft von2


dem östlichen Ende Bhutans bis zu der großen Biegung des Brahmaputra. Britische und tibetischeUnterhändler einigten sich auf der Konferenz von Simla 1914 auf diese Grenzziehung. Die Linie ist nachSir Henry McMahon, dem Chef der britischen Delegation, benannt. Obwohl China Territorium südlichder McMahon Linie beansprucht, hat es die Linie in der Praxis bisher im großen und ganzen respektiert.MANCHU: Ein Volk, das jahrhundertelang im heutigen NO China lebte. Bis 1636 war es als die Jurchenbekannt. Von 1644 bis 1912 wurde China von Kaisern aus der Dynastie der Manchu beherrscht.MONLAM CHENMO: Das “Große Gebetsfest”, das 3 Tage nach Losar beginnt und 10 Tage lang währt.China verbietet heutzutage die öffentliche Begehung des Monlam und anderer buddhistischer Feiertagein Tibet.NYINGMAPA: “Der alte Orden”, der zweitgrößte monastische Orden Tibets. Nyingmapa Lamasbrauchen gewöhnlich nicht zölibatär zu leben. Das Ritual der Konfession schließt viele von den Bonübernommene Elemente ein.PANCHEN LAMA: Ein Titel für den Ober-Lama des Tashilhunpo Klosters in Shigatse. Der spirituellenAutorität nach steht er innerhalb der Gelugpa Richtung nur dem Dalai Lama nach.PAP: People’s Armed Police. Eine 1983 aufgestellte paramilitärische Truppe zur Patrouillierung derGrenzregionen und Bewachung von Regierungsgebäuden. Sie wurde in den Jahren 1987-91 in Lhasamassiv zur Unterdrückung von Demonstrationen eingesetzt.PLA: People’s Liberation Army. Der offizielle Name der chinesischen Streitkräfte seit 1949. Die PLA istein Sammelname für Armee, Luftwaffe und Marine.PRC: People’s Republic of China. Der offizielle Name Chinas seit 1949.PSB: Public Security Bureau. Das wichtigste Organ Chinas zur Durchsetzung des Kriminalrechtes, dasheißt die reguläre Polizei, vgl. PAP.QING: Eine auf die Manchu zurückgehende Dynastie, die China von 1644 bis 1912 regierte.QINGHAI: Eine 1928 gebildete chinesische Provinz zur Verwaltung des größten Teils von Amdo. 1992betrug die Bevölkerung von Qinghai schätzungsweise 4,61 Mio., wovon 58 % ethnische Chinesen, 20 %Tibeter und 14 % Hui Muslime waren. Die chinesische Bevölkerung konzentriert sich in der Gegend derHauptstadt Xining. Alle anderen Präfekturen der Provinz werden als “autonome tibetische” klassifiziert.“Kokonor” ist der mongolische Name der Region.RANG-BTSAN: Das tibetische Wort für Unabhängigkeit oder “Selbstregierung”.ROTMÜTZEN: Irgendeiner der verschiedenen tibetischen monastischen Orden, die auf die Zeit vor dem15. Jh. zurückgehen, also bevor die Gelugpa Sekte gegründet wurde. Die drei größten Rothut-Richtungen sind: Nyingmapa, Kagyupa und Sakyapa. Der tibetische Ausdruck “Rothut” (zhvamar)bezieht sich nur auf die Anhänger des Sharmapa, eines Tulku des Karma Kagyupa Ordens.ROC: Republic of China, der offizielle Name Chinas von 1911-1949. Obwohl die Regierung der ROCseit 1949 nur in Taiwan herrscht, beansprucht sie immer noch, die legitime Regierung ganz Chinas,einschließlich Tibets zu sein.SELFDETERMINATION: “Selbstbestimmung”, das Recht eines Volkes zu bestimmen, welche Formseine Regierung haben soll, ohne Aufzwingung der Wünsche eines anderen Volkes. Die Charta derVereinten Nationen fordert “die Achtung des Prinzips der gleichen Rechte und Selbstbestimmung derVölker”.SERF: “Leibeigener”, ein Landmann, der für einen Feudalherrn Leistung bringt. 1959 wurden etwa 60 %der tibetischen Bevölkerung als “Leibeigene” klassifiziert. Auf Tibetisch werden Leibeigene als mi seroder “gelbe Leute” bezeichnet.TAR: Tibet Autonomous Region (Autonome Region Tibet). China schuf die TAR 1965 zur Verwaltungder tibetischen Regionen U-Tsang und West-Kham. Ihrem Namen zuwider wird die TAR Regierung vonkeiner nennenswerten Autonomie gekennzeichnet. Der für die Politik der Region maßgebliche Mann istder Sekretär der Kommunistischen Partei Chen Kuiyuan, ein von Peking ernannter Chinese.TASHI DELEK: Ein viel gebrauchter tibetischer Gruß.TGIE: Tibetan Government-in-Exile, Tibetische Exilregierung.TI: Tibetan Independence, tibetische Unabhängigkeit. Die Buchstaben können auch “TaiwanIndependence” meinen.TIBET: Die Tibetische Exilregierung bezeichnet das gesamte Tibet-Qinghai Plateau als “Tibet”. Aber3


das Wort kann sich auch nur auf die „TAR“ beziehen. “Tibet” ist ein in mehreren europäischen Sprachenverwendetes Wort und kommt von dem arabischen “Tubbat”, was wiederum von dem chinesischen“Tufan” hergeleitet wird.TPT: “talk.politics.tibet”. Die Usernet Gruppe, für welche dieses Dokument das FAQ ist.TSAMPA: Geröstetes Gerstenmehl, das Hauptnahrungsmittel der Tibeter. Bei verschiedenentibetischen Festen, wie Losar, ist es Brauch, Tsampa in die Luft zu werfen.TSHONGDU: Die tibetische Nationalversammlung, die 1860 installiert wurde. Darin waren die Leiter derwichtigsten Regierungsbehörden wie auch Abgeordnete der größeren Klöster vertreten. Entscheidungenwurden mit Mehrheitsbeschluß gefällt, vgl. Commission of People’s Deputies.TUFAN: Ein chinesischer Name für Tibet, der in der Tang Dynastie (618-907) in Gebrauch war. Diezweite Silbe von Tufan wurde “bo” ausgesprochen, was “kriegerisch” bedeutet.TULKU: Ein Mensch, der als Reinkarnation eines großen spirituellen Lehrers gilt. Die bevorzugteÜbersetzung für Tulku ist “reinkarnierter Lama”. Eine ältere, weniger genaue Übersetzung ist “lebenderBuddha”. Der Dalai Lama und der Panchen Lama sind die bekanntesten Tulkus Tibets.U-TSANG: Der tibetische Name für Zentral-Tibet, jetzt in der TAR inkorporiert.XIZANG: Der moderne chinesische Name für Tibet. Das Wort leitet sich von U-Tsang her und ist seitdem 18. Jh. in Gebrauch. Die wörtliche Übersetzung von Xizang ist “westliches Lagerhaus”, nicht“westliches Schatzhaus” wie manchmal angegeben wird.YOGIN: Ein spiritueller Lehrer, der an keine monastischen Gelübde gebunden ist.B) Historische Fragen1) Was sind die wichtigsten Ereignissse der tibetischen Geschichte?416 (v.Chr)Nyatri Tsenpo gründete der Legende zufolge eine Dynastie im Yarlung Tal602 (n.Chr)Tibet wird unter König Namri Songtsen von der Yarlung Dynastie vereint641 König Songtsen Gampo heiratet die chinesische Prinzessin Wencheng, seine zweite Frau670 Tibet erobert Amdo, das Tarim Becken; Beginn einer langen kriegerischenAuseinandersetzung mit China747 König Trison Detsen lädt Padmasambhava, den Yogin von Swat, nach Tibet ein763 Tibet erobert Chang’an, die Hauptstadt von Tang China; Tributzahlung an Tibet779 Bau von Samye, des ersten Klosters Tibets, durch Trisong Detsen und Padmasambhava792 Exponenten des indischen Buddhismus gewinnen in den Streitgesprächen mit den Chinesenin Samye die Oberhand821 Tibet unterzeichnet seinen ersten Friedensvertrag mit Tang China: “Die Tibeter sollenglücklich in Tibet und die Chinesen glücklich in China leben“. (Walt1)842 König Langdarma wird von einem Mönch ermordet; Tibet zersplittert in verschiedene Staaten1040 Geburt von Milarepa, dem zweiten Hierarchen des Kagyupa Ordens und berühmten Dichters1073 Gründung von Sakya, des ersten Klosters des Sakyapa Mönchordens1206 Eine Versammlung ernennt Dschingis Khan zum ersten Herrscher der vereinten mongolischenStämme1234 Von Ogodai Khagan angeführte Mongolen besiegen Jurchen und erobern Nord-China1247 Sakya Pandita beugt sich Godan Khan; Beginn der ersten Priester-Schutzherr Beziehungzwischen einem tibetischen Lama und einem mongolischen Khan1261 Tibet wird vereint, mit Sakya Pandita, dem Großlama von Sakya, an der Spitze1279 Endgültige Niederlage von Song durch die Mongolen; mongolische Eroberung Chinaskomplett1350 König Changchub Gyaltsen schlägt Sakya und gründet eine weltliche Dynastie1368 China gewinnt unter der Ming Dynastie Unabhängigkeit von den Mongolen1409 Ganden, das erste Gelugpa Kloster, wird von dem Mönchs-Reformator Tsongkhapagegründet4


1435-81 In langen kriegerischen Auseinandersetzungen gewinnen die Anhänger des Karmapa dieKontrolle über den Königshof1578 Dem Gelugpa Oberhaupt wird von Altan Khan der Titel “Dalai” (Ozean) verliehen1640 Gushri Khan, der Anführer der Khoshut Mongolen, fällt in Tibet ein und erobert es1642 Gushri Khan inthronisiert den 5. Dalai Lama als den weltlichen Herrscher Tibets1644 Die Manchus stürzen die Ming, erobern China und gründen die Qing Dynastie1653 Der “Große Fünfte” Dalai Lama begegnet dem Qing Kaiser Shunzhi in der Nähe von Peking1682 Tod des Fünften Dalai Lamas; der Regent hält den Tod die nächsten14 Jahre lang geheim1716-21 Der italienische Jesuitenpriester Ippolito Desideri studiert und lehrt in Lhasa1717 Die Dzungar Mongolen fallen in Tibet ein und plündern Lhasa; das Grab des 5. Dalai Lamawird ausgeraubt1720 Vertreibung der Dzungars; Qing Streitkräfte inthronisieren Kesang Gyatso als den 7. DalaiLama1721 Durch ein 13-Punkte Dekret der Qing für Tibet wird das Amt des Amban geschaffen1724 Eine Qing Landesregierung wird für Qinghai (Amdo) eingerichtet1750 Die Ambans ermorden den Regenten und werden daraufhin von Aufständigen getötet, QingTruppen nach Tibet entsandt1792 Qing Truppen kommen nach Tibet, um die Gorkha (Nepali) Eindringlinge zu vertreiben; durchein 29-Punkt Dekret der Qing wird das Lossystem der “goldenen Urne” zur Auswahl der DalaiLamas und Panchen Lamas eingesetzt, Besuche von Nicht-Chinesen in Tibet werdenverboten und die Macht der Ambans wird vermehrt1854-56 Nepal schlägt Tibet; Friedensvertrag zwingt die Tibeter zur Tributzahlung1904 Britische Truppen unter Oberst Younghusband dringen in Tibet ein und besetzen Lhasa1910-12 Qing Truppen erobern Tibet, sie schießen in Lhasa auf unbewaffnete Mengen1911 Bogh Haan, der “Lebende Buddha” von Urga, ruft die Unabhängigkeit der Mongolei aus1912 Abdankung des letzten Qing Kaisers; Republik China beansprucht die Mongolei und Tibet1913 Der 13. Dalai Lama proklamiert Tibet als ein “religiöses und unabhängiges Land”, dieMongolei und Tibet erkennen sich gegenseitig in einem in Urga unterzeichneten Vertrag an1914 Großbritannien und Tibet einigen sich in einem in Simla unterzeichneten Vertrag auf dieMcMahon Linie1917-18 Tibet schlägt chinesische Truppen in Kham nieder, gewinnt Chamdo zurück, das 1910verloren ging1919-21 Die Mongolei wird von einer pro-japanischen Fraktion der chinesischen Armee besetzt1924-25 Auf Druck der Mönche entläßt der Dalai Lama seine britisch-trainierten Offiziere1928 Chiang Kai-shek schlägt die “Kriegsherren” des Nordens und vereinigt China1930-32 China erobert Derge in Kham in der ersten sino-tibetischen Auseinandersetzung seit 19181933 Ein Waffenstillstand beendet die Kämpfe zwischen China und Tibet; der 13. Dalai Lama stirbtim Alter von 58 Jahren1934 Reting Rinpoche wird zum Regenten ernannt; China wird gestattet, in Lhasa eine Vertretungzu eröffnen1937 Großbritannien veröffentlicht die Simla Konvention und beginnt, die McMahon Liniedurchzusetzen1940 Der 5jährige Tenzin Gyatso wird als der 14. Dalai Lama inthronisiert1941 Unfähig das Zölibatsgelübde einzuhalten, wird Reting durch Taktra als Regent ersetzt1942 Ein US Offizier begibt sich nach Lhasa, um einen Brief von F.D. Roosevelt an den Dalai Lamazu übergeben1943 Das britische Außenministerium bestätigt, daß Tibet “sich selbst verwaltet und entschlossenist, seine Unabhängigkeit beizubehalten” (Walt2)1944 Absturz einer US Militärmaschine in der Nähe von Samye; Besatzung nach Indien eskortiert1945 Eine gerade geöffnete Schule für englische Sprache wird auf Proteste der Mönchegeschlossen1946 Die Republik China anerkennt die Mongolische Volksrepublik5


1990 China hebt nach 13 Monaten das Kriegsrecht in Lhasa wieder auf1991 Tausend durch Los ausgewählte Flüchtlinge werden in den USA aufgenommen1992 China bietet Anreize zur ausländischen Investition in der TAR, Chen Kuiyuan, derneue Chef der Kommunistischen Partei in Tibet verlangt eine Ausmerzung jener, die “alsinterne Agenten der Dalai Lama Clique fungieren” (Kristof93); über 30.000 Touristenbesuchen die TAR im “Goldenen Tourismus-Jahr Tibet”1993 Einwohner von Lhasa protestieren für Unabhängigkeit, gegen Inflation und die Auferlegungvon Gebühren für angeblich freie medizinische Behandlung (Kaye93)1994 Der Potala, die ehemalige Residenz des Dalai Lama, wird für 9 Mio. $ restauriert1995 Ein Bericht über Menschenrechtsverletzungen in China, darunter ein Fall, wo eine tibetischeNonne zu Tode geschlagen wurde, wird mit knapper Mehrheit von der UNO zurückgewiesen;der Dalai Lama anerkennt den 6jährigen Gedhun Choekyi Nyima als den 11. Panchen Lama;verschwenderische Festlichkeiten werden zum Anlaß des 30jährigen Bestehens der TARabgehalten; der Dalai Lama besucht die USA und übt Kritik wegen der Entkoppelung vonMenschenrechten und Handel; China bezeichnet die vom Dalai Lama getroffene Wahl desPanchen Lama als “ungültig und illegal” und setzt als Gegenkandidaten Gyaincain Norbu ein1996 Bombenexplosion in Lhasa in der Nähe des Hauses eines prominenten pro-chinesischenLamas. Die schlimmsten Schneestürme Tibets in diesem Jahrhundert fordern in Ost-Kham 42Todesopfer2) Was sind die Rollen des Dalai und des Panchen Lama in der tibetischen Geschichte?Der Dalai Lama galt traditionell als die höchste Autorität sowohl in weltlichen als auch in spirituellenBelangen, während der Panchen Lama in den letzteren als der oberste betrachtet wurde. Einewidersprüchliche Situation entstand daher, wenn die zwei Lamas uneins waren, was in der GeschichteTibets des öfteren vorkam.Tenzin Gyatso, der gegenwärtige Dalai Lama, wurde 1935 in einer tibetischen Bauernfamilie in Qinghaigeboren. Als 2jähriger Knabe wurde er von einem Suchtrupp aus hochgestellten Lamas entdeckt, dieihn verschiedenen traditionellen Tests unterwarfen und dann zu dem Schluß kamen, daß er dieReinkarnation des 13. Dalai Lama (1876-1933) sei. 1939 wurde er von dem Tshongdu als der 14. DalaiLama proklamiert.Als die Chinesen 1951 Tibet besetzten, versuchte der Dalai Lama zuerst mit den neuen Herrschern zukooperieren. Aber die Besorgnis um seine persönliche Sicherheit entfachte 1959 eine anti-chinesischeRevolte. Er floh nach Indien und konnte die Grenze gerade noch vor den ihn verfolgenden chinesischenTruppen überqueren. Nun steht er einer Exilregierung mit Sitz in Dharamsala, Indien, vor, welche dietibetischen Flüchtlingssiedlungen verwaltet. 1989 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen; er wurdeauch von den US Präsidenten George Bush und Bill Clinton empfangen. Seine Autobiographie ist inTibet verboten.“Panchen” ist ein traditioneller Titel des Abtes von Tashilhunpo und bedeutet “großer Gelehrter”. Im 17.Jh. erklärte der “große fünfte” Dalai Lama (1617-1682), daß sein Lehrer, der vierte Abt von Tashilhunpo(1570-1662), sich reinkarnieren würde. Obwohl die drei Äbte davor keine Reinkarnationen waren,werden sie oft als die ersten drei Panchen Lamas gezählt.Als Folge eines Konflikts zwischen der tibetischen Regierung und dem Tashilhunpo Kloster überSteuerrückstände floh der 9. Panchen Lama (1883-1937) 1923 in die Mongolei. 14 Jahre später starb erin Jyekundo in Qinghai, immer noch im Exil. Sein Beamtenstab (Labrang) wählte als 10. Panchen Lama(1938-89) einen in Qinghai geborenen Knaben. Auf Druck von China bestätigte die tibetische Regierung1951 diese Wahl. Daraufhin wurde der Panchen Lama von einer chinesischen Militäreskorte nach Tibetgebracht und inthronisiert.7


1962 sandte der Panchen Lama den sogenannten “Brief aus 70.000 Buchstaben” an das Zentralkomiteeder CCP, worin er China beschuldigte, eine auf “Genozid und Vernichtung der Religion” ausgerichtetePolitik zu betreiben. In einer 1964 vor einer riesigen Menge in Lhasa gehaltenen Rede bejubelte derPanchen Lama die Führung des Dalai Lama und erklärte, daß Tibet bald seine Unabhängigkeitzurückgewinnen werde (Dhondup78).Als Reaktion darauf klagten die Chinesen den Panchen Lama “konterrevolutionärer Verbrechen” an. Erwurde verhaftet, eingesperrt und gefoltert. Als er 1978 entlassen wurde, heiratete er eine Chinesin undbezog ein großes Haus im Zentrum Pekings. Als Vizepräsident des Nationalen Volkskongresses, derNationalversammlung Chinas, erschien er oft im chinesischen Fernsehen. Berichten in den chinesischenMedien zufolge starb er 1989 an einem Herzschlag (Southerland89).1955 verkündete der Dalai Lama den 6 Jahre alten Gedhun Choekyi Nyima als den 11. Panchen Lama.China bezeichnete diese Wahl als “ungültig und illegal” und gab seine Anerkennung statt dessenGyaincain Norbu, dem 6jährigen Sohn eines Parteikaders.3) Gab es Sklaverei im alten Tibet?Der folgende Bericht stammt von Sir Charles Bell, dem britischen Verwalter für das Chumbi Tal 1904/5.Damals stand das Chumbi Tal bis zur Zahlung einer von der Younghusband Expedition von 1904ausstehenden Entschädigung durch Tibet unter britischer Besatzung.“Sklaven wurden manchmal als kleine Kinder ihren Eltern weggestohlen. Oder wenn die Eltern zu armwaren, um ihr Kind aufzuziehen, verkauften sie es an einen Mann, der ihnen das sho-ring (Preis derMuttermilch) bezahlte, das Kind aufzog und es bei sich behielt oder als Sklaven verkaufte. Diese Kinderkommen meistens aus SO Tibet, aus dem Gebiet der wilden Stämme zwischen Tibet und Assam. ZweiSklaven, die ich sah, entstammten wohl beide diesem Eingeborenengebiet. Sie waren im Alter von 5Jahren ihren Eltern entwendet und um je 7 Pfund in Lhasa verkauft worden. An ihr Land konnten siesich kaum erinnern, außer daß es isoliert war und Fremde, die sich dort fanden, umgebracht wurden”(Bell24).Obwohl die Sklaverei offiziell 1910 in China abgeschafft wurde, existierte sie praktisch noch viele Jahreweiter. Es wird geschätzt, daß China 1930 etwa 4 Mio. Kindersklaven (kantonesisch: muiljai) hatte(Meltzer93).4) Was ist die historische Basis des chinesischen Anspruchs auf Tibet?In der chinesischen kommunistischen Zeitschrift “Beijing Review” wird so argumentiert:“Von uralten Zeiten an waren die Mongolen eine von Chinas Nationalitäten. Im 13. Jh. expandierte ihreMacht rapide. Dschingis Khan vereinte die Stämme 1206 unter einem zentralisierten Khanat. DasResultat war ein vereinigtes Reich (China) und 1271 die Entstehung der Yuan Dynastie. In diesemProzeß inkorporierten die mongolischen Khanate Tibet auf friedliche Weise 1247 nach Besiegung derwestlichen Xia und Jin.Mit einem so vereinigten China trug die Yuan Dynastie in großem Maße zu der politischen,ökonomischen und kulturellen Entwicklung der verschiedenen Völkerschaften der Nation bei, instrengem Kontrast zu den Fehden, die in den ausgehenden Jahren der Tang Dynastie (618-907) gangund gäbe waren. Das Argument, daß der mongolische Feldzug zur Vereinigung Chinas im Grundegenommen die Aufzwingung der Herrschaft einer fremden Macht gewesen sei, ist falsch, weil es einegrundlegende Gegebenheit der chinesischen Geschichte, daß China nämlich ein multinationales Reich8


ist, außer acht läßt. Ob es die Mongolen oder die Manchu (welche die Qing Dynastie gründeten) oderirgendein anderer Volkstamm war, es ging dabei immer um eine chinesische Nationalität, welche eineandere ersetzte. Die Aussage, daß die Mongolen oder die Manchus Eindringlinge waren, welche Chinaeroberten, ist völlig absurd.” (BR-F89)Dagegen die tibetische, von dem jetzigen Dalai Lama stammende Version:In der Zeit des 5. Dalai Lama (1617-1682) war es ganz klar, daß wir eine separate souveräne Nationwaren. Der 6. Dalai Lama (1683-1706) war spirituell eminent, aber politisch war er schwach unddesinteressiert. Er konnte nicht dem Weg des 5. Dalai Lama folgen, was ein großer Fehler war. Dahernahm der chinesische Einfluß zu. In jener Zeit hatten die Tibeter ziemlich viel Respekt für die Chinesen.Aber selbst damals betrachteten sie ihr Land niemals als einen Teil Chinas. Alle Dokumente beweisenklar, daß China, die Mongolei und Tibet separate Länder waren. Weil der chinesische Kaiser mächtigund einflußreich war, akzeptierten die kleineren Nationen die Macht oder den Einfluß der Chinesen. Mankann nicht die vorangegangene Invasion als Beweis dafür nehmen, daß Tibet zu China gehört. Intibetischer Vorstellung galt, was östlich von Tibet war, als China, egal wer dort gerade an der Macht war,ob es die Manchu, die Mongolen oder die Chinesen waren; tibetischer Gepflogenheit zufolge wurdenIndien und China gleichermaßen behandelt, nämlich als zwei fremde Länder. (Gyatso89)5) Was war der Status Tibets während der Qing Dynastie (1644-1912)?Den Standpunkt der Tibeter bezüglich ihres Verhältnisses zu dem Qing Reich drückte der 13. DalaiLama 1913 in seiner Unabhängigkeitserklärung aus: “Das Verhältnis von Tibet und dem kaiserlichenChina war das von Priester und Schutzherr und beruhte nicht auf Unterordnung des einen Landes unterdas andere.” (Walt5)Subordination war jedoch schon immer ein Bestandteil der chinesischen Betrachtungsweiseinternationaler Angelegenheiten. In der traditionellen chinesischen Staatslehre galt der Kaiser alsuniversaler Herrscher. Jedes Territorium, das nicht unter direkter imperialer Verwaltung stand, galtentweder als tributpflichtig oder als rebellisch. In den offiziellen Annalen der Qing Dynastie, Da QingLichao Shilu, werden verschiedene Länder mit einer großen Bandbreite von Beziehungen zu dem QingReich als Vasallen (shuguo) aufgezählt, darunter Korea, Vietnam, Tibet, Großbritannien und sogar derVatikan. (Walt6)In den in den frühen Jahren der Qing Dynastie geschriebenen Dokumenten wird Tibet als eine guo(Nation) erwähnt (Brunnert12). Das weist auf einen Status gleichwertig dem von etwa Korea oderVietnam hin. In späteren Jahren jedoch wurde Tibet als ein bu (abhängiges Territorium) bezeichnet, einBegriff, der auch auf die Mongolei angewandt wurde. (Walt7)Als Erwiderung auf die britische Militärexpedition nach Lhasa von 1904 machte die Qing Dynastie zumerstenmal den Anspruch auf ihrer Souveränität über Tibet geltend. (Walt8) Und das ist seitdem derchinesische Standpunkt.Während das Qing (oder Manchu) Reich allgemein als das “China” gilt, handelte es sich in Wirklichkeitum einen dynastischen Multi-Nationalitäten Staat. Türken, Mongolen, Manchus, Koreaner und ethnischeChinesen (Han) wurden alle nach separaten Grundsätzen regiert, und es wurde überhaupt kein Versuchzur Schaffung einer gemeinsamen Nationalität oder Staatsbürgerschaft gemacht. Seit 1911 gründet diechinesische Regierung ihre Legitimität auf den ethnischen chinesischen Nationalismus.6) Was war der Status Tibets unmittelbar vor der chinesischen Invasion von 1950/51?9


Im Völkerrecht gibt es vier Kriterien, damit ein Gemeinwesen als ein unabhängiger Staat gilt:– eine permanente Bevölkerung– ein feststehendes Territorium– eine Regierung– die Fähigkeit, mit anderen Staaten in Beziehung zu treten.In einem 1960 veröffentlichten Bericht kam die Internationale Juristen-Kommission, eine in Genfansässige Menschenrechtsorganisation, zu dem Schluß, daß die Regierung des Dalai Lama dieseErfordernisse erfüllte:“Die Ansicht des Komitees war, daß Tibet allermindestens ein de facto unabhängiger Staat war, als das‚Abkommen über die Friedlichen Maßnahmen in Tibet’ 1951 unterzeichnet wurde, und dieZurückweisung dieses Abkommens durch die tibetische Regierung 1959 wurde als völlig gerechtfertigtbezeichnet. Bei der Prüfung der Frage bezog sich das Komitee auf Ereignisse in Tibet, wie sie vonautoritativen Berichten von Geschäftsträgern und Gelehrten wiedergegeben wurden, also Informationenaus erster Hand über die jüngste Geschichte Tibets, sowie auf offiziell veröffentlichte Dokumente. Diesezeigen, daß Tibet von 1913 bis 1950 alle Bedingungen für Staatlichkeit, wie sie allgemein im Völkerrechtakzeptiert werden, aufwies. 1950 gab es ein Volk und ein Territorium und eine Regierung, die aufdiesem Territorium ihre Regierungsgeschäfte ausübte und ihre eigenen inneren Angelegenheiten freivon äußerem Druck besorgte. Von 1913-1950 wurden die auswärtigen Beziehungen Tibetsausschließlich von der Regierung Tibets und den Ländern, mit denen Tibet als ein unabhängiges LandBeziehungen pflegte, geführt.” (ICJ2)Es gibt jedoch eine Anzahl von Regierungen, welche die staatsrechtlichen Kriterien für Unabhängigkeiterfüllen, aber dennoch allgemein nicht als unabhängige Staaten betrachtet werden. Beispielsweisehatten die Sowjetrepubliken Weißrußland und Ukraine gewiß eine permanente Bevölkerung, exaktdefinierte Grenzen, Regierungen und waren sogar Mitglieder der UNO. Aber vor dem Zusammenbruchder Sowjetunion wurden sie nur von wenigen als unabhängig angesehen.Vielleicht ist es ergiebiger zu prüfen, ob Tibet von der tibetischen Regierung selber und jenenRegierungen, die mit ihr zu tun hatten, als unabhängig betrachtet wurde. Es folgen nun einige Zitate,welche die Ansichten solcher Regierungen wiedergeben:Der offizielle Standpunkt der britischen Regierung kommt in einer an die Regierungen von Kanada,Australien, Neu Seeland und Süd Afrika im Juni 1943 gesandten Notiz zum Ausdruck:“Die Tibeter sind eine von den Chinesen unterschiedliche Rasse und haben eine andere Religion,Sprache und Kultur. Sie sind nie kulturell von den Chinesen absorbiert worden. Im Gegenteil, in Tibetlebende Chinesen waren oft mehr tibetisch als chinesisch. Über 30 Jahre lang genossen die Tibeter defacto Unabhängigkeit und wünschen nicht, wieder unterjocht zu werden. Ihre Erinnerung an diechinesische Herrschaft ist eine der Unordnung und Inkompetenz, während die Administration des DalaiLama große moralische Autorität genießt. Die chinesischen Nationalisten erheben Anspruch auf allefrüher zu dem Reich der Manchu Dynastie gehörenden Territorien, aber da das neue China auf einemreinen chinesischen Nationalismus gründet, gibt es wohl kaum Anhaltspunkte, aufgrund derer China inzu rechtfertigender Weise uneingeschränkte Kontrolle über ein Land beanspruchen könnte, das durchseine Geographie isoliert ist, sich bereits selbst verwaltet und entschlossen ist, dieselbe Unabhängigkeitzu wahren, die China für andere Länder des Fernen Ostens wie Burma und die Malaiischen Staatenbefürwortet.” (Walt2)Ein “Freundschafts- und Bündnisvertrag” wurde im Januar 1913 zwischen der Mongolei und Tibet inUrga geschlossen. Der erste Abschnitt lautet:“Die Mongolei und Tibet, die sich von der Dynastie der Manchu befreit und von China abgesonderthaben, bilden ihre eigenen unabhängigen Staaten, und eingedenk dessen, daß beide Staaten sich seitundenklichen Zeiten zu derselben Religion bekennen, und im Hinblick auf eine Festigung ihrer10


historischen und gegenseitigen Freundschaft... treffen sie folgende Vereinbarung.” (Walt9)Zum Abschluß eine von der Beijing Review gelieferte chinesische Version:“Das Wort Unabhängigkeit hat verschiedene Bedeutungen. Im frühen Stadium der Revolution erklärtenviele Provinzen ihre Unabhängigkeit. In diesem Zusammenhang meinte Unabhängigkeit eher dieBeendigung der Herrschaft der Qing Dynastie als die Errichtung eines neuen Staates, der von dem Landals ganzem abgetrennt wäre. Dies kommt klar zum Ausdruck in Sun Yat-sens Erklärung als Interim-Präsident von 1912 über die Republikanisierung der Han, Manchu, Mongolischen, Hui und TibetischenNationalitäten:‘Nachdem Wuhan zuerst revoltierte, erklärten nun mehrere andere Provinzen sich ebenfalls fürunabhängig. Diese Unabhängigkeit bedeutet nur Ausgrenzung des Qing Hofes durch Verbündung mitanderen Provinzen. Das trifft auch auf die Mongolei und Tibet zu’.Im Oktober 1912, als die Regierung der Republik China das Anrecht des 13. Dalai Lama auf seinen Titelbestätigte, weigerte sich Tibet weder, diese Entscheidung anzunehmen noch pochte es aufUnabhängigkeit. An diesem Punkt ist auch der sogenannte ‘Mongolei-Tibet-Vertrag’ zu erwähnen, vondem Anfang 1913 sehr viel die Rede war. Einigen ausländischen Zeitungen zufolge beginne dieserVertrag mit einer Feststellung, daß auf das Ende der Qing Dynastie hin die Mongolei und Tibet sich zuunabhängigen Nationen erklärten. Der 13. Dalai Lama und seine Anhänger verneinten dieses Gerücht(wie in einigen von Ausländern geschriebenen Büchern zu lesen ist), was er gewiß nicht getan hätte,wenn er wirklich Unabhängigkeit gewollt hätte.” (BR-F-89)Angesichts der im letzten Abschnitt gemachten Behauptung sollte festgehalten werden, daß dieExistenz und Rechtskräftigkeit des Mongolei-Tibet-Vertrages in “Information Mongolia” (1990), einemvon der Mongolischen Akademie der Wissenschaften herausgegebenen Buch, bestätigt wird.(Academy90)C) Menschenrechte1) Werden tibetische Frauen zur Abtreibung gezwungen?Der folgende Bericht stammt aus dem Buch “Himmelsbestattung” (1993) von Blake Kerr, einemamerikanischen Arzt, der 1987 Tibet besuchte.“Ich sprach mit einer tibetischen Krankenpflegerin namens Chimi, die drei Jahre lang in demVolkshospital von Lhasa tätig war. Sie erläuterte mir die chinesische Familienplanungspolitik für die inder Stadt lebenden Tibeter. Chimi konnte gut Englisch und wir kamen ohne Dolmetscher aus.“Tibetischen Frauen werden 2 Kinder gestattet”, sagte Chimi, “aber wenn sie nur eines haben, wird diesam liebsten gesehen. Der Chef der Arbeitseinheit hat die Richtlinien der Zentralregierungdurchzuführen. Bei den öffentlichen Versammlungen, bei denen Anwesenheit für alle Pflicht ist, wird denFrauen erklärt, daß es am besten sei, wenn sie nur ein Kind bekämen. Lassen sie sich nach der erstenGeburt sterilisieren, so werden sie als gute Bürgerinnen gelobt.”“Wenn eine Frau ein zweites Kind bekommt”, fuhrt sie fort, “erhält das Kind alle bürgerlichen Rechte.Aber davon wird abgeraten. Viele Frauen, die ihr zweites Kind in chinesischen Krankenhäusern zur Weltbringen, werden automatisch sterilisiert. Ein drittes Kind zu bekommen, ist streng verpönt. Ein illegalesKind hat keine Lebensmittelkarte für die monatlichen Rationen in den Regierungsläden: 7 kg Tsampa,1/2 kg Yakbutter und Pflanzenöl. Ohne eine Nahrungsmittelkarte kann ein Kind nicht zur Schule gehen,keine bezahlte Arbeit leisten, nicht reisen, kein eigenes Vermögen haben. In den Dörfern gibt esTausende von illegalen Kindern. Die Tibeter haben eben ihre eigene Weise.” Auf die Frage, wie dieseKinder überleben, sagte Chimi, daß solche “illegalen Kreaturen” Arbeiten wie Einsammeln von Dungverrichten müßten...11


Mir wurde übel, als Chimi beschrieb, wie “nicht-autorisierte” Schwangerschaften routinemäßig durchletale Injektionen beendet werden. Sie selber hätte Hunderte von solchen Injektionen verabreicht...(Kerr93)2) Wie werden tibetische politische Gefangene behandelt?Das folgende Zitat stammt aus einem Bericht, der 1988 in The Washington Post erschien und auf einemInterview von zwei ehemaligen Gefangenen, die am 5. März 1988 während einer großenUnabhängigkeits-Demonstration verhaftet wurden, beruht. Beide waren in der Gutsa Haftanstalt beiLhasa inhaftiert.Der entlassene Gefangene sagte, daß die Vernehmungsbeamten sieben Mönche aus einem Klosterschlugen, alle sieben dann in einen kleinen abgegrenzten Wasserkanal warfen, worauf die Wachen aufihren Leibern herumstampften. “Sie schlugen auf uns ein mit allem, was ihnen in die Hände kam, auchmit Waschschüsseln und Krügen. Sie stießen uns mit Pistolenkolben und schlugen mit hölzernenStöcken auf uns ein.”Der entlassene Gefangene berichtete, daß die Vernehmer auch elektrische Viehstöcke alsFolterinstrumente verwendeten. Einige Gefangene wurden der sogenannten chinesischen Seiltorturunterworfen: “Ich sah Leute an Seilen hängen, die an den Armen hinter ihrem Rücken gefesselt waren,wobei die Füße über dem Boden baumelten. Bei zweien von ihnen wurden die Schultergelenkeausgerenkt. Viele verloren das Bewußtsein.” Beide ehemaligen Gefangenen bestätigten, daß tibetischeNonnen am grausamsten in den Gefängnissen gefoltert werden. Die meisten seien inzwischenentlassen worden, aber wollten nicht über die erlittenen Qualen reden. Die brutalsten Wärter seienTibeter, nicht Chinesen gewesen. (Southerlands88).Ein Bericht von Amnesty International enthält eine Liste von 628 Tibetern, die in den Jahren 1992-94wegen ihrer politischen Überzeugung inhaftiert waren. (Strib95)Der 10. Panchen Lama beschrieb die Menschenrechtslage in Tibet in einer 1987 in Peking gehaltenenRede folgendermaßen:“1959 gab es Rebellionen in Tibet... die Menschen wurden wahllos verhaftet und ins Gefängnisgeworfen. Es gab keine Verhöre. Allein schon bei ihrem Anblick wurden Tibeter ins Gefängnis gestecktund geschlagen. Solche Dinge kommen immer noch in Tibet vor... Wenn es einen Film über all die inQinghai verübten Grausamkeiten gebe, so wären die Zuschauer schockiert. Im Golok Gebiet wurdenviele Leute umgebracht und ihre Leichen wurden einen Abhang hinunter in einen großen Graben gerollt.Die Soldaten befahlen den Verwandten der Opfer, zu jubilieren, weil die Rebellen nun ausgelöschtseien. Sie wurden gezwungen, auf den Leichen zu tanzen. Bald darauf wurden auch sie mitMaschinengewehren niedergemäht. Alle fanden sie dort ihr Grab...In Amdo und Kham wurden die Menschen unsäglichen Grausamkeiten unterworfen. Sie wurden in 10eroder 20er Gruppen erschossen. Ich weiß, daß es nicht gut ist, über diese Dinge zu reden. Aber solcheTaten hinterließen tiefe Wunden in den Herzen der Menschen.” (Donnet94)3) Wie viele Tibeter starben als Folge der chinesischen Besatzung?Die folgende Tabelle wurde vom dem Informationsbüro der tibetischen Exilregierung erstellt:TIBETISCHE TODESOPFER UNTER CHINESISCHER BESATZUNG (bis 1988)12


Todesursache U-Tsang Kham Amdo GesamtGefängnis, Arbeitslager 93.560 64.877 14.784 173.221Folter 27.951 48.840 15.940 97.731Hinrichtung 28.267 32.266 96.225 156.758Rebellionen 143.253 240.410 49.042 432.705Hunger 131.072 89.916 121.982 342.970Selbstmord 3.375 3.952 1.675 9.002--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Gesamt 427.478 480.361 299.648 1.207.387Quelle: (Kewley90)D) Statistiken1) Was ist die Gesamtbevölkerung Tibets?Bevölkerung (in Millionen)Jahr alle ethnischen Tibeter TAR Quelle------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------1268 1.0 - (Goldstein81)1900 1.0 - (McEvedy78)1953 2.776 1.274 (Banister87)1964 2.501 1.251 “1982 3.870 1.892 “1990 4.593 2.196 (BR-D90, BR-N90)1992 - 2.280 (Fiske94)Die Angabe für 1268 stammt von dem amerikanischen Gelehrten Melvyn Goldstein aufgrund einer injenem Jahr von den Mongolen durchgeführten Volkszählung. Die Zahlen für 1953, 1982 und 1990 sindchinesische Erhebungen. Die Zahl für 1992 ist eine offizielle chinesische Schätzung.Obwohl offiziell als Volkszählung klassifiziert, sind die Zahlen für 1964 tatsächlich Schätzungen, die vondem chinesischen staatlichen Amt für Statistik in einem Bericht über die Volkszählung von 1982veröffentlich wurden. Die scheinbare Bevölkerungsabnahme zwischen 1953 und 1964 ist eher auf eineÜberzählung bei dem Zensus von 1953 als eine tatsächliche Abnahme der Bevölkerung zurückzuführen.2) Wie viele ethnische Chinesen leben in Tibet (Bevölkerungsumsiedelung)?Die Version der tibetischen Exilregierung stammt von dem Departement für Information und AuswärtigeBeziehungen:“Trotz Mangels an genauen Zahlen und trotz chinesischer Ableugnung lassen die Tatsachen auf einebeabsichtigte und langjährige Bevölkerungsumsiedelung schließen. Diese Politik wird hauptsächlich mitHilfe der von der Regierung aufgestellten Programme, die Chinesen aus verschiedenen ProvinzenVorteile bieten, nach Tibet zu kommen, durchgesetzt. Höhere Löhne, spezielle Unterkünfte, GeschäftsundPensionsvorteile sind nur einige der gebotenen Anreize. Die vierte Volkszählung Chinas von 1990bezifferte die chinesische Bevölkerung (einschließlich einer kleinen Zahl von Mongolen) in dentibetischen Provinzen auf 4.927.369. Dazu muß aber gesagt werden, daß es mindestens einen13


unregistrierten Chinesen auf zwei registrierte gibt. Die tatsächliche chinesische Bevölkerung in diesenGebieten mag etwa bei 7,5 Mio. liegen. In letzter Zeit soll China auch die Bevölkerungsumsiedelung indie TAR intensiviert haben.” (Info93)Artikel 49 der Vierten Genfer Konvention (1949) lautet, daß “eine Besatzungsmacht keine Teile ihrereigenen zivilen Bevölkerung in das von ihr besetzte Gebiet transferieren darf”.In dem vorhergehenden Zitat bezieht sich das Wort “Tibet” auf das gesamte Tibet-Qinghai-Plateau. Dasfolgende Zitat von 1994 aus einem Artikel in Washington Post bezieht sich nur auf die TAR, also ein vielkleineres Gebiet:“Genaue Zahlen für die ethnische Zersplitterung der Bevölkerung Tibets sind schwer zu bekommen undwerden sowohl von den Chinesen als auch der tibetischen Exilgemeinde als unzutreffend bestritten.Viele westliche Analytiker meinen, die von der Exilgemeinde angegebenen Zahlen seien übertrieben.Von der Bevölkerung Tibets von 2.2 Mio. sind chinesischen Angaben zufolge etwa 66.000 ethnischeChinesen mit permanentem Wohnstatus. Nicht mitgezählt dabei sind 40.000 chinesische Unternehmer,Teil einer inoffiziellen fließenden Bevölkerung, und zwischen 40.000 und 65.000 Soldaten undparamilitärische Polizeikräfte, was die gesamte chinesische Bevölkerung in Tibet auf etwa 8 % bringt...In Lhasa sind nun etwa 50 % der 150.000 Einwohner Chinesen, die von westlichen Analytikern alspermanent ansässig klassifiziert werden.” (Sun94)Ein Bericht der Tibet Support Group UK von 1995 schätzt die gesamte nicht-tibetische Bevölkerung derTAR auf zwischen 250.000 und 300.000, ohne kleinere in der Region heimische Gruppen mitzuzählen.Der Bericht kommt zu dem Schluß:“Für alle von den Chinesen als ‘tibetische autonome’ (einschließlich der TAR) bezeichnete Regionenschätzen wir die gesamte nicht-tibetische Bevölkerung auf 2,5 bis 3 Mio. Zahlen, die auf chinesischenStatistiken von 1990 basieren, beziffern die nicht-tibetische Bevölkerung auf 1,5 Mio. Weitere aufchinesischen Statistiken von 1990 beruhende Zahlen geben die gesamte tibetische Bevölkerung für alletibetischen autonomen Regionen mit 4,34 Mio. an.” (Tibet95)3) Was sind Tibets Wirtschaftstatistiken?Tibet (TAR) China (PRC) USAPer capita Bruttoinlandprodukt in US $ (1993) 242 462 24.700Jährlicher Durchschnittszuwachsim Realeinkommen (1985-91) 5.5 8.1 0.8Telephonanschlüsse pro 100 EW (1992) 0.01 1 56Prozentsatz der Erwachsenen-Lese- undSchreibfähigkeit (1990) 56 74 97Quellen: (Bennett95), (Fiske94), (Overholt93), (US Census94), (World94)E) Weitere InformationWelche Bücher über Tibet würden Sie empfehlen?– Goldstein, Melvyn C. A History of Modern Tibet, 1913-1951: The Demise of the Lamaist State,Berkeley, 1989, xxv+898 p. Eine unparteiische, kompetente Darlegung eines der bekanntestenGelehrten in moderner tibetischer Geschichte.– Grundfeld, A. Tom. The Making of Modern Tibet, London, 1987, x+277 p. Ein pro-chinesischer Beitrageines kanadischen Sinologen.– Gyatso, Tenzin, XIV. Dalai Lama. Freedom in Exile: The Autobiography of the Dalai Lama, New York,14


1990, xiv+288 p. Die Lebensgeschichte eines Mannes, der sich als “ein menschliches Wesen, zufälligein Tibeter, beschreibt, der wählte buddhistischer Mönch zu werden” (p. xiii).– Harrer, Heinrich. Seven Years in Tibet, New York, 1953, xiii+288 p. Ein klassischer Reise- undAbenteuerbericht von einem österreichischen Bergsteiger, der zum Lehrer des Dalai Lama wurde.– Richardson, Hugh Edward. Tibet and its History, Boulder, 1984, 327 p. Eine Geschichte Tibets ausbritischer Sicht, früher mit Titel A Short History of Tibet.– Shakabpa, Tsepon W. D. Tibet: A Political History, New Haven, 1967, xii+369 p. Shakabpa führte dietibetische Handelsmission von 1947-49, die “mit tibetischen Pässen um den ganzen Erdball reiste”.– Snellgrove, David L., Richardon, Hugh Edward. A Cultural History of Tibet, Boston, 1986, 307 p. Eineklassische, nun aktualisierte Studie. Richardson stand der Britisch-Indischen Mission in Lhasa 1936-40und 1946-50 vor.– Walt von Praag, Michael C. van. The Status of Tibet: History, Rights and Prospects in InternationalLaw, Boulder, 1987, xxiv+381 p. Tibets Status als eine unabhängige Nation wird gründlich und aufgesetzlicher Basis dokumentiert.F) Quellen(Academy90) Academy of Sciences, MPR. Information Mongolia: The Comprehensive ReferenceSource of the People’s Republic of Mongolia (MPR), Oxford, 1990, p. 119.(Asia90) Asia Watch Committee. Merciless Repression: Human Rights Abuses in Tibet, New York,1990, p. 1. Einem UPI Bericht zufolge wurde diese Bemerkung bei einem Treffen mit Lokal-Administratoren der TAR im Juli 1988 gemacht.(Banister87) Baniser, Judith. China’s Changing Population, Standorf, 1987, pp. 322-23.(Bell24) Bell, Charles, Tibet. Past and Present, Oxford, 1924, pp. 78-79.(Bennett95) Bennett, Gary, M. China Facts & Figures Annual: 1995, Gulf Breeze, 1996, p. 134.(BR-D90) “Population of China’s Ethnic Nationalities”, Beijing Review, Beijing, 24 Dec 1990. p. 34.(BR-F89) “Tibetan Independence – Fact or Fiction?” Beijing Review, Beijing, 13 Feb 1989, pp. 25-30.(BR-N90) “Tibetan Population Outgrows Average”, Beijing Review, Beijing, 26 Nov 1990, p. 10(Brunnert12) Brunnert,H.S. and Hagelstrom, V.V. Present Day Political Organization of China, Shanghai,1912. p. 457. Dieses Beispiel stammt aus einem von dem Kangxi Kaiser 1694 erlassenen Edikt.(Dhondup78) Dhondup, K., “Panchen Lama, the Enigmatic Tibetan”, Tibetan Review, Feb-March 1978,pp. 13-17.(Donnet94) Donnet, Pierre-Antoine. Tibet: Survival in Question, London and New Jersey, 1994, pp. 234,236, 244.(Far95) “High Stakes”, Far East Economic Review, Hongkong, 22 June 1995.(Fiske94) Fiske, John D. China Facts & Figures Annual: 1994, Gulf Breeze, 1994, pp. 88, 260, 293, 296.(Giles1) Giles, Herbert A. A Chinese English Dictionary, London, 1912, pp. 415, 1496.(Giles2) Ibid. pp. 504, 1434-35.(Goldsteind81) Goldstein, Melvyn C. “New Perspectives on Tibetan Fertility and Population Decline”,American Ethnologist, Washington, Nov 1981, pp. 721-38.(Gyatso89) Gyatso, Tenzin, Dalai Lama XIV. Tibet, China and the World: A Compilation of Interviews,Dharamsala, 1989, p. 31.(IcJ1) International Commission of Jurists, Legal Inquiry Committee on Tibet. Tibet and the CinesePeople’s Republic, Geneva, 1960, p. 3.(IcJ2) Ibid. pp. 5-6.(Info93) Department of Information and International Relations, Central Tibetan Administration. “Tibet:Proving Truth from Facts”, Dharamsala, 1993.(Kaye93) Kaye, Lincoln. “Raging Inflation: Lhasa Price Protest Escalates into Anti-Chinese Riot”, FarEastern Economic Review, Hongkong, 3 Jun 1993, p. 13.(Kerr93) Kerr, Blake. Sky Burial: An Eyewitness Account of China’s Brutal Crackdown in Tibet, Chicago,1993, pp. 163-4.15


(Kewley90) Kewley-Vanya. Tibet: Behind the Ice Curtain, London, 1990, p. 392.(Kolmas67) Kolmas, Josef. Tibet and Imperial China: A Survey of Sino-Tibetan Relations up to the Endof the Manchu Dynasty in 1912, Canberra, 1967, pp. 27-28.(Kristof93) Kristof, Nicholas D. “Communist Party Chief Calls for a Purge in Tibet”, The New York Times,New York, 14 Feb 1993, p. 11.(Meltzer93) Meltzer, Milton, Slavery: A World History, New York, 1993, Vol. II, p. 258.(McEvedy78) McEvedy, Colin and Jones, Richard. The Atlas of World Population History, London, 1989,pp. 168-169.(Overholt93) Overholt, William H. The Rise of China: How Economic Reform is Creating A NewSuperpower, New York, 1993, pp. 103, 105.(Partridge66) Partridge, Eric. Origins: A Short Etymological Dictionary of Modern English, New York,1966, p. 719.(Southerland88) Southerland, Daniel. “Tibetan Tells of Torture: Monk Says Chinese Abuse Prisoners inthe Region”, The Washington Post, Washinton, 6 Sept 1988, p. A23:1.(Southerland89) Southerland, Daniel. “The Panchen Lama, Religious Leader in Tibet, Dies 50”, TheWashington Post, Washington, 30 Jan 1988, p. D4:1.(Strauss) Strauss, Robert. Tibet – A Travel Survival Kit, Berkeley, 1992, pp. 18-19.(Strib95) “Report: Hundreds Jailed, Tortured in Tibet”, Star-Tribune, Minneapolis, 30 May 1995, p. 4A.(Sun94) Sun, Lena H. “Ethnic Animosities Reborn as Chinese Traders Flood Tibet”, The WashingtonPost, Washington, 15 Sept 1994, p. A27:1.(Schwartz) Schwartz, Ronald D. Circle of Protest: Political Ritual in the Tibetan Uprising, New York,1994, pp. 160-61.(Tibet95) Tibet Support Group UK. New Majority Chinese Population Transfer into Tibet, London, 1995.(US Census94) U.S. Bureau of the Census. Statistical Abstract of the United States: 1994, Washington,1994, tables 696, 1375.(Walt1) Walt van Praag, Michael C. van. The Status of Tibet: History, Rights and Prospects inInternational Law, Boulder, 1987, pp. 287-288.(Walt2) Ibid. p. 79.(Walt3) Ibid. p. 163. Gefaßte PLA Dokumente werden zitiert als Quelle für die Behauptung, daß 87.000Tibeter in dem Aufstand von 1959 ums Leben kamen.(Walt4) Ibid. p. 196. Das Zitat stammt aus einer Rede von Solshenitsyn in Tokio.(Walt5) Ibid. p. 318.(Walt6) Ibid. p. 112.(Walt7) Ibid. p. 36. Dieses Beispiel stammt aus einem von dem Qing Außenministerium an die Ambansin Lhasa 1904 gesandten Telegramm.(Walt 8) Ibid. p.37.(Walt9) Ibid. p. 320.(World94) Wold Almanac and Book of Facts: 1995, New York, 1994, p. 833.Peter KauffnerMinneapolis, Minnesota“Es gibt viele große Nationen auf dieser Erde, die ungeahnten Reichtum und Macht gewonnen haben,aber es gibt nur eine Nation, die dem Wohlergehen der Menschheit gewidmet ist, nämlich das tiefreligiöseLand Tibet, welches eine Verbindung von geistlicher und weltlicher Regierung bietet”, auseinem von der Tibetischen Nationalversammlung 1946 verfaßten Brief.16

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!