Koralmbahn Graz - Klagenfurt Deutschlandsberg - St. Andrä ...
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ÖBB Infrastruktur Bau AG<br />
<strong>Koralmbahn</strong> <strong>Graz</strong> - <strong>Klagenfurt</strong><br />
<strong>Deutschlandsberg</strong> - <strong>St</strong>. <strong>Andrä</strong><br />
Versinterungsversuche Testfeld EKT Paierdorf<br />
und Mitterpichling<br />
G10958<br />
Hydrogeochemische und mineralogische<br />
Untersuchungen zur Versinterung<br />
August 2009<br />
Institut für Angewandte Geowissenschaften<br />
Technische Universität <strong>Graz</strong>, A-8010 <strong>Graz</strong>, Rechbauerstraße 12
ÖBB-Infrastruktur Bau AG<br />
<strong>Koralmbahn</strong> <strong>Graz</strong> – <strong>Klagenfurt</strong>, <strong>Deutschlandsberg</strong> – <strong>St</strong>. <strong>Andrä</strong><br />
Versinterungsversuche Testfeld EKT Paierdorf und Mitterpichling<br />
Auftrag Nr.: G10958 Seite 1<br />
Gliederung<br />
Kurzfassung 2<br />
1 Einleitung 5<br />
2 Methodik 7<br />
2.1 Aufbau der Testfelder und Untersuchungskonzepte 7<br />
2.2 Analytik 14<br />
2.2.1 Analytik der wässrigen Lösungen 14<br />
2.2.2 Festkörperanalytik 15<br />
2.2.3 Isotopenanalyse 16<br />
3 Charakteristische Tunnelwässer in den Testfeldern 17<br />
4 Ergebnisse und Diskussion 19<br />
4.1 Neugebildete Festkörper 19<br />
4.2 Zusammensetzung der wässrigen Lösungen 21<br />
4.2.1 Testfelder 1, 1i und 2i 23<br />
4.2.1.1 Versuch zur Anreicherung mit Spritzbeton 26<br />
4.2.1.2 Versuch zur Anreicherung mit Ca(OH)2 Lösung 27<br />
4.2.2 Testfeld 2 29<br />
4.2.3 Testfeld 3 33<br />
4.2.4 <strong>St</strong>abile Isotope des Kohlenstoffs 34<br />
4.3 Bilanzierung der Ablagerungen 36<br />
4.3.1 Testfeld 2 36<br />
4.3.2 Testfeld 3 38<br />
5 Schlussfolgerung 39<br />
6 Literatur 41<br />
7 Anhang<br />
R:\600-699\655\ENDBER655.doc<br />
Institut für Angewandte Geowissenschaften, TU <strong>Graz</strong>
ÖBB-Infrastruktur Bau AG<br />
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Versinterungsversuche Testfeld EKT Paierdorf und Mitterpichling<br />
Auftrag Nr.: G10958 Seite 2<br />
Kurzfassung<br />
Im Erkundungsstollen Mitterpichling/Paierdorf wurden von April 2008 bis Februar<br />
2009 insgesamt fünf Testfelder zur Simulation des geplanten Drainagesystems im<br />
Koralmtunnel installiert und regelmäßig beprobt. Drei Testfelder (1, 2 und 3) wurden<br />
mit Tunnelwässern unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung beschickt. In<br />
den zwei weiteren Testfeldern (1i und 2i) wurde die Funktionsweise der geplanten<br />
flüssigen Härtestabilisierung untersucht.<br />
Die umfangreichen Analysen zeigten grundsätzlich drei Wassertypen, die aufgrund<br />
ihrer chemischen Zusammensetzung charakterisiert werden können. Der Wassertyp<br />
1 (Testfeld 1) ist durch moderat alkalische pH-Werte bei zumeist hohen Fließraten<br />
gekennzeichnet. Demgegenüber steht der Wassertyp 2 (Testfeld 2) mit hohen pH-<br />
Werten bei geringen Fließraten. Wassertyp 3 (Testfeld 3) stellt typisches<br />
Grundwasser dar, welches noch keine nennenswerten hydrochemischen<br />
Veränderungen durch Spritzbetonkontakt aufweist. Zudem konnten bei diesen<br />
Wässern erhöhte Gehalte an Eisen nachgewiesen und auch in Form von<br />
Ausfällungen beobachtet werden. Letzterer tritt insbesondere direkt an den<br />
Spritzbeton-Tunnelwandungen auf und liefert frische Abscheidungen von<br />
Kalziumkarbonat.<br />
Abbildung 1: Lage der Testfelder und Zuordnung der einzelnen Wassertypen.<br />
i = Testfelder mit Inhibitorzugabe.<br />
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Versinterungsversuche Testfeld EKT Paierdorf und Mitterpichling<br />
Auftrag Nr.: G10958 Seite 3<br />
Im Vergleich zu dem Bergwasser des Typs 3 zeigen die Wässer des Typs 2 die<br />
größten Veränderungen in Bezug auf die Lösungsinhaltsstoffe. Dies wird durch den<br />
intensiven Kontakt des Bergwassers mit den Zementphasen des Spritzbetons<br />
hervorgerufen. Indikatoren dafür sind die Abnahme der Magnesium- und<br />
Sulfatgehalte durch die Bildung von Bruzit [Mg(OH)2] und Sulfatmineralen (z.B.<br />
Ettringit) direkt am Spritzbeton. Andererseits nimmt z.B. die Konzentration der<br />
Alkalien und des <strong>St</strong>rontiums (Spurenelement) durch die Auflösung von<br />
Zementkomponenten zu. Die in Zusammenhang damit beobachtete Zunahme des<br />
pH-Wertes wird zu einem wesentlich Teil durch die Auflösung des Minerals Portlandit<br />
[Ca(OH)2] bewirkt. Die entstehenden alkalischen Lösungen sind in der Lage<br />
zusätzlich Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufzunehmen. Gleichzeitig kommt es<br />
bei diesem Prozess zu einer Anreicherung der Wässer mit Kalzium, sodass bei<br />
diesen Wässern ein hohes Versinterungspotential besteht und größere Mengen an<br />
Kalziumkarbonat abgeschieden werden können.<br />
Der Wassertyp 1 kann zum einen als eine Mischung zwischen dem ursprünglichen<br />
Grundwasser (Typ 3) und Wässern des Typs 2 entstehen. Eine weitere Möglichkeit<br />
der Entstehung des Wassertyps 1 stellt ein moderater Kontakt des Bergwassers mit<br />
den Zementphasen des Spritzbetons dar, z.B. bei hohen Fließraten. Die Wässer des<br />
Typs 1 liefern somit im Gegensatz zum Grundwasser und dem Wassertyp 2 zumeist<br />
intermediäre Konzentrationen an gelösten Inhaltsstoffen.<br />
Signifikante Abscheidungen traten innerhalb des Versuchszeitraumes von etwa 10<br />
Monaten in den Testfeldern 2 und 3 auf, die jeweils mit hochalkalischem (Typ 2) und<br />
eisenhaltigem Wasser (Typ 3) beschickt wurden. Im ersten Fall bestanden die<br />
Ablagerungen erwartungsgemäß aus dem Mineral Kalzit (CaCO3) in Form von<br />
weißlichem Kalkschlamm und -krusten. Im Testfeld 3 kam es zur Bildung von 2L<br />
Ferrihydrit und amorphem Eisenoxidhydroxid in Form eines rötlichen Schlammes.<br />
Das vorgefundene schlammartige Material kann im Gegensatz zu den Kalkkrusten<br />
über den kontinuierlichen Wasserdurchfluss grundsätzlich leichter aus der<br />
Drainagesystem ausgetragen werden und trägt daher untergeordnet zu einer<br />
Reduzierung der Drainagefunktion bei. Die übrigen drei Testfelder, die mit moderat<br />
alkalischer Lösung (Testfeld 1) beschickt und mit Härtestabilisierung konditioniert<br />
wurden (Testfeld 1i und 2i), weisen eine zu den Wässern im Testfeld 2 deutlich<br />
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Auftrag Nr.: G10958 Seite 4<br />
geringere Übersättigung an Kalzit auf und zeigten keine Bildung von Kalkkrusten und<br />
nur vereinzelt, sehr geringe Mengen an eingetragenen Feststoffen.<br />
Die im Erkundungstollen Mitterpichling/Paierdorf dominanten Tunnelwässer des Typs<br />
1 und 3 besitzen im Vergleich zu typischen Grundwässern aus Karbonatregionen<br />
geringe Gehalte an gelöstem Kalzium und Bikarbonat. Dies bewirkt grundsätzlich ein<br />
geringes Potential für die Entstehung von Karbonatversinterungen im<br />
unbeeinflussten System für diesen Tunnelabschnitt. Ein signifikantes<br />
Versinterungspotential ergibt sich jedoch für die hochalkalischen Wässer des Typs 2,<br />
die im Tunnel zwar in deutlich geringerem Umfang, aber über den gesamten<br />
Projektzeitraum angetroffen wurden und auch in weiterer Folge zu erwarten sind.<br />
Zudem ergaben Modellierungen und Mischungsversuche, dass bereits geringe, im<br />
unteren Prozentbereich liegende Zumischungen der Typ 2 Wässer zu den Wässern<br />
des Typs 1 und 3 zur Bildung von signifikanten Mengen an Kalzitabscheidungen<br />
führen können. Eine Härtestabilisierung ist daher grundsätzlich empfehlenswert. Die<br />
geeignete Dosierung des in den Teststrecken angewendeten flüssigen<br />
Härtestabilisators stellt insbesondere bei geringen Durchflussraten eine große<br />
Herausforderung für den Betreiber der Dosierungsanlagen dar. Die Versuche in den<br />
Testfeldern zeigten, dass eine Überdosierung zur Bildung von schleimartigen<br />
organischen Abscheidungen führt. Die Überdosierung ergab sich über zu hohe<br />
Initialdosierungen und Anreicherungen des Inhibitors durch das verwendete<br />
Rückflusssystem. Derartige Abscheidungen konnten durch Reduzierung der<br />
Dosierung vermieden, beziehungsweise nachträglich deutlich reduziert werden.<br />
Die Notwendigkeit einer Härtestabilisierung hängt wesentlich von der Entwicklung<br />
der Zusammensetzung der Tunnelwässer ab. Daher wird ein Monitoring der<br />
Lösungszusammensetzung über die Zeit angeraten. Unter Beachtung der jeweiligen<br />
Vorgaben eines Tunnelsystems können die Wechselwirkungen mit den<br />
Zementphasen über geeignete Kenngrößen (z.B.: pH, Alkalien, Sulfat, Kalzium,<br />
Magnesium, <strong>St</strong>rontium, stabile Isotope) quantifiziert werden und damit Prognosen für<br />
das Versinterungspotential liefern. Ferner ist davon auszugehen, dass eine Analyse<br />
der Zusammensetzung der abgeschiedenen Kalzithorizonte zeitaufgelöste Aussagen<br />
über die Entwicklung des Versinterungsumfeldes ermöglicht.<br />
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Auftrag Nr.: G10958 Seite 5<br />
In einem Eluationsversuch wurde der Anreicherungszylinder von Testfeld 1 mit 5 kg<br />
feingemahlenem Spitzbeton - hergestellt gemäß aktueller eluationsarmer<br />
Zementrezeptur bezüglich Kalziumhydroxid - bestückt. Analysen der Tunnelwässer<br />
aus dem Testfeld in den darauffolgenden Tagen zeigten innerhalb des untersuchten<br />
Zeitabschnittes keine Veränderung hinsichtlich der Lösungszusammensetzung. Das<br />
Zement-Wasser Verhältnis ist bei hochalkalischen Tropfwässern, die aus dem<br />
Spritzbeton austreten jedoch um ein vielfaches höher. Um detaillierte Aussagen über<br />
das Eluationsverhalten der ausgewählten Rezeptur zu erhalten, müssen<br />
Langzeitversuche über die Auslaugung bei geringen Fließraten durchgeführt werden.<br />
1 Einleitung<br />
Der 32,8 km lange und zweiröhrige Koralmtunnel mit einer Überlagerung von bis zu<br />
1200m ist als drainierter (druckwasserentlasteter) Tunnel geplant. Eine Reduzierung<br />
des Instandhaltungsaufwandes der Drainagesysteme in den Tunnels war eine<br />
wesentliche Planungsvorgabe bei diesen Untersuchungen. Entsprechende<br />
vorgezogene Untersuchungen zeigten, dass die Reinigung eines üblichen<br />
Drainagesystems mit Längsentwässerungsleitung und Ulmendrainagen zeitlich den<br />
weitaus größten Anteil an der Instandhaltung und damit auch einen erheblichen<br />
Anteil an den Erhaltungskosten des Koralmtunnels ausmachen würde. Der Bauherr<br />
äußerte deshalb den Wunsch, auf die ansonsten zur Bergwasserfassung üblichen<br />
Ulmendrainagen zu verzichten und dadurch die Gesamtlänge der Drainageleitungen<br />
auf weniger als ein Drittel zu reduzieren. Zusätzlich stellte die weitestgehende<br />
Minimierung des Regelquerschnittes erhöhte Anforderungen an die planerische<br />
Lösung (siehe Mussger und Ludwig, 2008).<br />
Bei der Errichtung der EKT Mitterpichling und Paierdorf zeigte sich, dass bereits<br />
nach kurzer Zeit sowohl in der Sohldrainage als auch den Ableitungen massive<br />
Ablagerungen zu verzeichnen waren. Dieser Umstand verdeutlicht bereits, dass den<br />
Untersuchungen zur Sinterthematik sehr große Aufmerksamkeit zu schenken ist.<br />
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Auftrag Nr.: G10958 Seite 6<br />
Dies führte auch dazu, dass durch den Bauherrn entsprechende Untersuchungen in<br />
Auftrag gegeben wurden.<br />
Abbildung 2: Ablagerungen in einer Wasserableitung aus dem EKT Mitterpichling<br />
(Quelle: ÖBA, Dipl.-Ing. Sellner)<br />
Im Längenschnitt weist der Koralmtunnel ein Dachprofil auf, wobei der Hochpunkt<br />
etwa 19 km vom Ostportal und etwa 14 km vom Westportal situiert ist. Das Gefälle<br />
beträgt zum Ostportal 5,44 ‰ und zum Westportal 3,00 ‰. Der Koralmtunnel wird zu<br />
etwa 2/3 im kontinuierlichen Vortrieb mit Tunnelvortriebsmaschinen und zu etwa 1/3<br />
im zyklischen Vortrieb aufgefahren.<br />
Im Endausbau soll der Tunnel zwei getrennte Entwässerungssysteme erhalten. Ein<br />
„Bergwasserdrainagesystem“ sowie ein System für die Ableitung von<br />
Fahrraumwässern, wie Schlepp- oder <strong>St</strong>örfallwässer. Zusätzlich besteht die<br />
Möglichkeit größere, während des Vortriebs angetroffene, Quellwasserzutritte in<br />
einer eigenen Rohrleitung zu fassen und für eine allfällige Nutzung getrennt<br />
auszuleiten.<br />
Seitens der ÖBB Infrastruktur Bau AG erging der Auftrag an das Institut für<br />
Angewandte Geowissenschaften und an die Joanneum Research Forschungs GmbH<br />
die Funktionstüchtigkeit des geplanten „Bergwasserdrainagesystems“ (Mussger und<br />
Ludwig, 2008) in Bezug auf die Versinterungsanfälligkeit zu untersuchen. Von<br />
Anfang Juni 2008 bis Februar 2009 wurden die dazu notwendigen Vorarbeiten und<br />
Versuche im Erkundungsstollen Mitterpichling/Paierdorf durchgeführt. Diesbezüglich<br />
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Auftrag Nr.: G10958 Seite 7<br />
wurden mit den ÖBB Partnern im obigen Erkundungsstollen fünf Testfelder installiert,<br />
die das geplante Drainagesystem simulierten. Diese wurden im Verlauf des<br />
Projektzeitraumes mit unterschiedlichen Berg- bzw. Tunnelwässern beschickt.<br />
Zusätzlich zur Einschätzung der Versinterungsgefährdung wurde in diesen<br />
Testfeldern auch die Dosierung von Polyasparaginsäure zur Härtestabilisierung<br />
untersucht. Die Felder wurden ab Mitte Juni 2008 in etwa monatlichen Abstand bei<br />
unterschiedlichen Bedingungen beprobt und die Wasser- und Festkörperproben<br />
anschließend im Labor analysiert.<br />
2 Methodik<br />
2.1 Aufbau der Testfelder und Untersuchungskonzepte<br />
Die Funktionsweise des geplanten Drainagesystems und der sich hieraus ergebende<br />
Aufbau der Testfelder sind in Mussger und Ludwig (2008) und Sellner (2008)<br />
detailliert beschrieben. Im Folgenden ist der prinzipielle Aufbau der Testfelder,<br />
fokussierend auf die durchgeführten Untersuchungen, zusammenfassend dargestellt.<br />
Da unterschiedliche Beprobungen bei den einzelnen Testfeldern geplant waren,<br />
mussten entsprechende Ableitungen und Anreicherungszylinder entwickelt werden.<br />
Dadurch war es möglich, bei allen Testfeldern in unterschiedlichen Abschnitten<br />
Wasserproben zu gewinnen und durch die Installation von Anreicherungszylindern<br />
unterschiedliche Varianten (z.B. Zugabe von Spritzbetonproben) zu simulieren. Vor<br />
Installation der einzelnen Anreicherungszylinder samt Ab- und Umleitungsleitungen<br />
wurden gemäß den bekannten anfallenden Wassermengen Vorversuche der<br />
hydraulischen Bedingungen durchgeführt.<br />
In der nachfolgenden Abbildung 3 sind diese Vorversuche am Institut für<br />
WasserRessourcenManagement dargestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass vor allem<br />
bei geringen Fließraten eine mengenmäßig gleiche Aufteilung der anfallenden<br />
Wassermengen auf zwei Testfelder nicht möglich ist. Die aufgrund der geringen<br />
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Auftrag Nr.: G10958 Seite 8<br />
Wassermengen notwendigen engen Leitungsquerschnitte zeigten, dass offensichtlich<br />
aufgrund von Reibungseinflüssen udgl. keine regelmäßigen Fließraten in beiden<br />
Ableitungen erreicht werden konnten. Auf Basis dieser Erkenntnisse wurde das<br />
Untersuchungsprogramm in Hinblick auf Beschickung der einzelnen Testfelder<br />
entsprechend modifiziert.<br />
Diese vorab durchgeführten Fließversuche haben sehr deutlich gezeigt, wie<br />
wesentlich eine genaue Planung derartiger Versuche schon im Vorfeld ist.<br />
Entsprechende Umrüstungen an den Leitungen und Beprobungsauslässen im<br />
Tunnel selbst hätten nur mit großen Schwierigkeiten umgesetzt werden können und<br />
hätten sicherlich gewisse Zeit- und Informationsverluste nach sich gezogen.<br />
Abbildung 3: Vorversuche an den Ableitungsanlagen und Anreicherungs-zylindern<br />
Die im Erkundungsstollen installierten Testfelder der geplanten Drainage im<br />
Koralmtunnel bestehen aus einer untenliegenden Betonplatte (ca. 4m x 1m x 25cm),<br />
auf der eine Noppenfolie mit ca. 20 mm Noppenhöhe verlegt ist. Darüber wurde<br />
wiederum eine Betonplatte (ca. 4m x 1m x 15cm) betoniert. Die Abbildung 4 und<br />
Abbildung 5 zeigen einen Querschnitt sowie Längsschnitt durch ein Testfeld. Die<br />
Betonsorte ist jener identisch, welche für den späteren Sohlbeton verwendet wird<br />
[C25/30 (56) / IS / RRS gemäß Richtlinie Innenschalenbeton Tabelle 3/2]. Die Höhe<br />
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Auftrag Nr.: G10958 Seite 9<br />
der Noppenfolie von ca. 20 mm ermöglicht einen Wasserabfluss von etwa 10 l/s pro<br />
Meter Noppenfolie.<br />
Beidseitig wurde dieses "Sandwich" mit einer Plexiglasscheibe luftdicht verschlossen<br />
(Abbildung 6). Optische Inspektionen der Flächendrainage sowie Probennahmen<br />
sind somit möglich. Die Testfelder haben eine Längsneigung von ca. 2% und wurden<br />
im Bereich der Wassergräben so situiert, dass hierdurch keine Behinderungen des<br />
Baustellenverkehrs stattfinden.<br />
Die Zuführung des Wassers im Tunnel in die Testfelder erfolgte an ausgewählten<br />
<strong>St</strong>ellen am Nordulm durch Ableiten von bereits vorhandenen Abschlauchungen<br />
(Zutritt bzw. Testfeld 3; Abbildung 8) oder durch Sammeln von Wässern am<br />
Spritzbeton mittels aufgebrachten Filtervliesflächen, welche möglichst luftdicht mittels<br />
einer hohlraumseitig angebrachten PVC-Abdichtung (Tunnelfolie) am Spritzbeton<br />
angeschlossen wurden (Testfelder 1 und 2; Abbildung 7). Die Auswahl der zu<br />
untersuchenden Abschnitte erfolgte im Rahmen eines Vorprojektes. Atmosphärischer<br />
Kontakt der gesammelten Lösungen konnte so weitestgehend vermieden werden.<br />
Der Zutritt 3 zum Testfeld 3 repräsentiert aufgrund seiner hydrochemischen<br />
Zusammensetzung das Porengrundwasser des Untersuchungsabschnittes.<br />
Nach Eintrag in das jeweilige Testfeld durchströmen die unterschiedlichen<br />
Tunnelwässer die Flächendrainage und werden an dem gegenüberliegenden Auslauf<br />
des Testfeldes in einer Sammelleitung (ca. 10 x 10 cm; siehe Abbildung 6) gefasst<br />
und ausgeleitet. Die Sammelleitung ist einseitig geöffnet und ermöglicht einen<br />
bedingten atmosphärischen Kontakt (Simulation des Hauptsammlers Koralmtunnel;<br />
Sellner, 2008).<br />
Es ist zu erwarten, dass sich die Bergwässer nach dem Innenausbau durch den<br />
längeren Kontakt im Sickerweg der Abdichtung mit dem vergleichsweise „jungen“<br />
Beton des Abdichtungsträgers noch "aufladen" und somit ein höheres<br />
Versinterungspotential erlangen könnten. Dies wurde in einem Versuch im Testfeld 1<br />
simuliert, in welchem das Tunnelwasser nach der Abschlauchung vom Ulm durch<br />
einen mit repräsentativen Spritzbeton-Brocken gefüllten „Anreicherungszylinder“<br />
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geführt und danach in das Testfeld eingeleitet wurde (siehe Abbildung 5). Die<br />
Reaktionen in dem Anreicherungszylinder simulieren somit längeren bzw.<br />
intensiveren Kontakt des Bergwassers mit dem Spritzbeton und eine längere<br />
Verweildauer der Lösung am Filtervlies.<br />
In einem weiteren Versuch wurde das Tunnelwasser vor Einlauf in das Testfeld 1 mit<br />
einer hochkonzentrierten Kalziumhydroxid-Lösung im Anreicherungszylinder<br />
gemischt. Dies simuliert einen extrem intensiven Kontakt des Bergwassers mit dem<br />
Spritzbeton (Auflösung von Portlandit) oder auch grundsätzlich eine Mischung des<br />
Wassertyps 1 und 2 in der Drainage.<br />
In den Testfeldern 1i und 2i wurde das geplante Verfahren zur Härtestabilisierung<br />
getestet. Dabei kam ein Präparat zur Flüssigkonditionierung mit dem Namen<br />
„Baypure DS 100/40“ zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine Natrium-<br />
Polyasparat-Lösung. Das Wirkungsprinzip beruht auf der bevorzugten Adsorption der<br />
Polyasparaginsäure (PA) an CaCO3 Kristallisationskeimen und der Kristalloberfläche<br />
des Kalzits, wodurch ein weiteres Kristallwachstum behindert werden kann. Testfeld<br />
1i wurde ausschließlich mit PA dotiertem Wasser aus dem Testfeldes 1 beschickt.<br />
Testfeld 2i ist mit einer Mischung der PA dotierten Wässer aus Testfeld 1 und 2<br />
beschickt worden (siehe Abbildung 8). Die PA Dotierung erfolgte mittels<br />
Dosierpumpen. Da Bergwasserzutritte lokal und temporär variieren können und<br />
andererseits nicht jeder einzelne Zutritt mittels geeigneter Dotierung diskret<br />
beaufschlagt werden kann, wurde ein so genanntes „Rückführsystem“ entwickelt<br />
(Fabri et al., 2008), welches auch für den Koralmtunnel angedacht ist. Die<br />
Umsetzung dieses Konzeptes für die Testfelder 1i und 2i ist in der Abbildung 8<br />
dargestellt. Das Drainagewasser wird über die Sammelleitung zusammengeführt und<br />
nach Dotierung mit Härtestabilisator (DA1 und DA2) mittels Wasserpumpen (P) in die<br />
Testfelder 1i bzw. 2i gepumpt. So ergibt sich ein „quasi“ interner Kreislauf für die<br />
Testfelder 1i und 2i mit Überlauf. Das überschüssige Wasser wird im Tunnel<br />
abgeleitet.<br />
Neben der oben dargestellten Dosierung eines flüssigen PA Produktes kann eine<br />
Härtestabilisierung auch über den Einsatz von Polysuccenimid Tabletten erfolgen.<br />
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Die Auflösungsgeschwindigkeit bzw. der Zerfall von Polysuccenimid zu PA nimmt bei<br />
Anstieg des pH-Wertes zu. Dies ermöglicht eine Art selbstregulierende Dosierung<br />
von PA, da die Abscheidung von Kalzit insbesondere bei hohen pH-Werten relevant<br />
ist. Dieses Konzept ist über eventuell zusätzliche initiale Zugaben von<br />
Polysuccenimid Tabletten für den Koralmtunnel angedacht.<br />
Bergwasserabschlauchung<br />
(luftdicht)<br />
Auffüllung mit Filterkies<br />
(Sauberkeitsschicht)<br />
Durchleitung<br />
Wassergraben<br />
Anreicherungszylinder<br />
(SpB)<br />
Sohlplatte 15cm, B = 1,0 m<br />
Noppenfolie<br />
Sohlgewölbebeton 20cm, B = 1,0m<br />
(Schlitz seitlich mit Plexiglas verschlossen)<br />
Querausleitung ca. 2% Gefälle<br />
1,00 m<br />
Abbildung 4: Testfeldquerschnitt<br />
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Abdichtung<br />
Simulation Hauptsammler<br />
(Querausleitung 10 x 5 cm)<br />
Noppenfolie<br />
2% Gefälle<br />
" Sohlplatte" C 25/30 WDI; 15 cm + 2 Lg. AQ82<br />
"Sohlgewölbebeton" C 25/30 (56) / IS / RRS); 20 cm + 2 Lg. AQ82<br />
Auffüllung mit Filterkies<br />
(Sauberkeitsschicht)<br />
Abbildung 5: Testfeldlängsschnitt<br />
PVC-Folie<br />
Vlies<br />
Bergwasserabschlauchung<br />
(luftdicht)<br />
Durchleitung Wassergraben<br />
4,00 m<br />
Anreicherungszylinder<br />
(SpB)<br />
ca. 50 - 80 dm³<br />
Abbildung 6: Fertigteil nach Montage der Plexiglasscheiben. Zwischen Ober- und<br />
Unterteil ist die eingelegte ca. 20 mm hohe Noppenfolie<br />
(Flächendrainage) zu erkennen. Der Sammelkanal am unteren Ende<br />
leitet die Wässer aus dem Testfeld aus.<br />
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Abbildung 7: Fertige Installation des Testfelds 2.; Wasserweg vom Flächenfilter<br />
am Spritzbeton-Ulm (links oben) über einen Anreicherungszylinder<br />
(Mitte) in das Testfeld und durch die Flächendrainage zum Auslauf<br />
(rechts).<br />
(3)<br />
Legende:<br />
DA<br />
P<br />
Bio<br />
Bergwasserzutritt<br />
Zutritt 3<br />
Tunnelabschnitt: Mitterpichling Ost Paierdorf West<br />
Auslauf Bergwasser, Sammelleitung (DN 100)<br />
Dosierleitung<br />
Rückführung (Mischwasser)<br />
Dosieranlage:<br />
Rückführungspumpe<br />
ggf. Zugabe organischer Ablagerungen<br />
Zutritt 2<br />
P2 P1<br />
(2i) (2)<br />
Zutritt 1<br />
(1) (1i)<br />
Abbildung 8: Schematische Ansicht der Testfeldanordnung mit Fließrichtungen<br />
und Härtestabilisierungssystem<br />
Bio<br />
DA2 DA1<br />
Beaufschlagung Prüfstände:<br />
1: Bergwasser 1 (50%), keine HS<br />
1i: Bergwasser 1 (50%) und Rückführung<br />
2: Bergwasser 2 (100%)<br />
2i: nur Rückführung<br />
3: Bergwasser 3<br />
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<strong>Koralmbahn</strong> <strong>Graz</strong> – <strong>Klagenfurt</strong>, <strong>Deutschlandsberg</strong> – <strong>St</strong>. <strong>Andrä</strong><br />
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2.2 Analytik<br />
2.2.1 Analytik der wässrigen Lösungen<br />
Die entnommenen Wasserproben wurden vor Ort mit einem Membranfilter (0,45 µm;<br />
Zelluloseacetat) bei Überdruck filtriert. Anschließend wurden die Proben zur<br />
Bestimmung der Anionen- und Kationengehalte in separate PE-Flaschen (30ml)<br />
abgefüllt. Die Wasserproben für die Kationenbestimmung wurden vor Ort mit<br />
mehrfachdestillierter konzentrierter Salpetersäure (65 %) auf 2% angesäuert. Für die<br />
Bestimmung der Alkalinität wurden gasdichte Glasflaschen (250ml) verwendet.<br />
In situ Parameter<br />
Die Temperatur, der pH-Wert und die elektrische Leitfähigkeit wurden vor Ort in<br />
einem separaten PE Gefäß in der unfiltrierten Rohprobe bestimmt. Die<br />
Schüttungsmessungen erfolgten mittels Messgefäß und <strong>St</strong>oppuhr. Die Messung der<br />
Temperatur und der elektrischen Leitfähigkeit erfolgte mit einem kombinierten<br />
Temperatur– Leitfähigkeitsmessgerät der Firma WTW (Typ - 315i). Der pH-Wert ist<br />
mit einem WTW Gerät (Typ 330i) unter Verwendung einer Elektrode (WTW: Typ<br />
SenTix41) erfasst. Die Kalibrierung der pH - Messkette erfolgte über eine<br />
3 Punktkalibrierung mit zertifizierten Pufferlösungen bei pH 4, 7 und 10 (Messfehler:<br />
±0,03 pH-Wert Einheiten).<br />
Bestimmung der gelösten Kationen und Kieselsäure<br />
Die Bestimmung der gelösten Kationen erfolgte mit der „Inductively Coupled Plasma<br />
Optical Emission Spectrometry“ (ICP-OES). Die Messungen wurden mit dem Modell<br />
„Perkin Elmer Optima 4300 DV“ durchgeführt. Die Kationenbestimmung (Al, Ba Ca,<br />
Fe, K, Li, Mg, Mn, Na, Si, Sr etc.) erfolgte in den angesäuerten Proben. Bestimmt<br />
wurden sowohl die Haupt- und Nebenelementkonzentrationen der Kationen mittels<br />
axialen Messverfahrens. Richtigkeit und Reproduzierbarkeit der Analysenergebnisse<br />
ist durch die Verwendung von <strong>St</strong>andardlösungen zur Kalibrierung und internem<br />
<strong>St</strong>andard erreicht worden (Messfehler: 2%).<br />
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Bestimmung der Anionen<br />
Die Analysen der Anionengehalte wurden mittels Ionenchromatographie (IC-Dionex<br />
600) durchgeführt. Die Nachweisgrenzen für die analysierten Komponenten (F-, Cl-,<br />
SO4 2- , NO3 - und PO4 3- ) liegen bei ca. 10 ppb. Der Analysefehler liegt bei 2%.<br />
Alkalinität<br />
Die analytische Bestimmung der Alkalinität erfolgte über eine potentiometrische<br />
Titration mit 0,05n HCl („Titroline Alpha plus“, Schott; pH-Elektrode, WTW Sentix 41).<br />
Typischerweise war in den vorliegenden Wässern zumeist das Bikarbonat-, das<br />
Karbonat- und Hydroxid-Ion von entscheidender Bedeutung für die Alkalinität. Für die<br />
Gesamtalkalinität ergibt sich demnach die Gleichung<br />
−<br />
2−<br />
−<br />
AT ( meq / l)<br />
= [ HCO3<br />
] + 2[<br />
CO3<br />
] + [ OH ]<br />
1<br />
Die Speziesverteilung im Karbonatsystem wurde mit dem Programm PHREEQC<br />
ermittelt.<br />
2.2.2 Festkörperanalytik<br />
Röntgendiffraktometrie<br />
Die Röntgendiffraktometrie ermöglichte die Analyse des qualitativen<br />
Mineralbestandes. Die Messungen wurden mit „PW 1840“ Gerät der Firma Philips<br />
(Co; 40 kV; 30 mA) im 2θ Bereich zwischen 4° und 85° mit einer Schrittweite von<br />
0,02° durchgeführt.<br />
Infrarotspektroskopie<br />
Die Analytik mittels Infrarotspektroskopie beruht auf dem Prinzip, dass Moleküle<br />
elektromagnetische Wellen bestimmter Frequenzbereiche absorbieren. Beim<br />
Spektrum 100 (Perkin Elmer) erfolgt die Messung im mittleren Infrarotbereich bei<br />
einer Wellenzahl von 400 - 4000 cm -1 . Anhand von Referenzspektren bekannter<br />
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Substanzen können Minerale über charakteristische Absorptionsbanden identifiziert<br />
werden.<br />
Säureaufschluss<br />
Die in den Testfeldern entnommenen Abscheidungen wurden getrocknet und<br />
gemahlen und anschließend in 2%iger (Karbonate) oder 10% HNO3<br />
(Eisenoxidhydroxide) gelöst. Nach einer Reaktionszeit von 48 <strong>St</strong>unden wurde der<br />
Aufschluss mit einem Membranfilter (0,45μm) filtriert. Die Bestimmung der<br />
Elementkonzentrationen erfolgte mittels ICP-OES.<br />
2.2.3 Isotopenanalyse<br />
Für die vorliegende Fragestellung sind die stabilen Isotope des Kohlenstoffs von<br />
besonderem Interesse. Im vorliegenden Fall wurden die δ 13 CDIC-Werte der Lösungen<br />
(DIC: Dissolved Inorganic Carbon) aus den verschiedenen Testfeldern analysiert.<br />
Der δ 13 C-Wert gibt die Abweichung der gemessenen Probe vom <strong>St</strong>andard (VPDB) in<br />
‰ an. VPDB ist die Hauptreferenz für die Messung natürlicher Variationen des<br />
Kohlenstoff-13-Isotopengehalts. Es handelt sich dabei um ein Kalziumkarbonat aus<br />
einem kreidezeitlichen Belemnit der Pee-Dee Formation in South Carolina (USA).<br />
δ 13 C-Werte größer als 0 ‰ bedeuten, dass die Probe im Verhältnis zum <strong>St</strong>andard an<br />
schweren Isotopen ( 13 C) angereichert ist. Bei negativen δ 13 C -Werten ist die Probe<br />
an dem leichten Isotop ( 12 C) gegenüber dem <strong>St</strong>andard abgereichert. Die Messungen<br />
wurden mit einem Massenspektrometer des Typs Finnigan DELTAplusXP, gekoppelt<br />
mit einer Gasbench II, am Institut für WasserRessourcenManagement des<br />
Joanneum Research <strong>Graz</strong>, durchgeführt.<br />
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3 Charakteristische Tunnelwässer in den Testfeldern<br />
Aufgrund von Voruntersuchungen der Tunnelwässer des EKT<br />
Mitterpichling/Paierdorf und den Gegebenheiten vor Ort – Sicherstellung des<br />
problemlosen Baubetriebs - wurden für die zu untersuchende Problematik<br />
charakteristische Wasserzutritte ausgewählt (siehe auch Sellner et al., 2008).<br />
Folgende Bereiche wurden auf Basis der hydrochemischen Untersuchungen für die<br />
Installation der Testfelder entsprechend Tab. 1 festgelegt. Der Index i steht für<br />
Inhibitor und bezeichnet diejenigen Testfelder, an welchen die Zugabe des<br />
Härtestabilisators (siehe auch Abschnitt 2.1) erfolgte:<br />
• Testfeld 1 und 1i: EKT Paierdorf West <strong>St</strong>ation ca. 593 m; lokale Tropfwässer bis<br />
schwach rinnende Wässer; schwachalkalisches Mischwasser<br />
• Testfeld 2: EKT Mitterpichling Ost <strong>St</strong>ation ca. 2.410 m; lokale Tropfwässer bis<br />
schwach rinnende Wässer; hochalkalisches Mischwasser<br />
• Testfeld 2i: Mischwasser aus Testfeld 1 und 2<br />
• Testfeld 3: EKT Mitterpichling Ost <strong>St</strong>ation ca. 2.360 m; Abschlauchungen mit<br />
größerem Wasserandrang; eisenreiches „Bergwasser“<br />
Das Testfeld 1 wurde mit einer Lösung beschickt, die in ihrer Zusammensetzung<br />
typischen Mischwässern der Sammelleitung in dem Erkundungsstollen entspricht<br />
(Typ 1). Ein leicht erhöhter pH-Wert sowie gegenüber dem Bergwasser erhöhte<br />
Kaliumgehalte sprechen für eine moderate Interaktion der Lösung mit der<br />
Spritzbetonauskleidung des Tunnels.<br />
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Tab. 1 Chemische Kenngrößen der Wässer für die Testfelder<br />
Angaben in mg/l. Analyseergebnisse der Beprobung vom 18.6.2008. Die<br />
kompletten Analysenergebnisse sind im Anhang dokumentiert (Tabs. 1-A<br />
bis 8-A).<br />
pH [Ca 2+ ] [K + ] [Mg 2+ ] [Na + ] [HCO3 - ] [Cl - ] [NO3 - ] [SO4 2- ]<br />
TF 1 9,3 16,1 5,9 2,9 11,4 105,5 0,9 1,5 5,4<br />
TF 2 11,2 38,3 17,6 0,7 16,1 162,7 1,0 0,5 3,4<br />
TF 3 7,3 17,8 1,8 5,1 10,4 107,6 0,9 - 8,0<br />
Testfeld 2 repräsentiert gemäß der Zusammensetzung hochalkalische Wässer, die<br />
typischer Weise bei intensivem Spritzbetonkontakt im Tunnel entstehen und zu den<br />
unerwünschten Folgeerscheinungen der Karbonatsinterbildung führen (Typ 2).<br />
Neben sehr hohen pH-Werten sind gegenüber dem Bergwasser erhöhte Kalziumund<br />
Kalium- sowie geringe Magnesiumkonzentrationen für derartige Lösungen<br />
kennzeichnend.<br />
Für das Testfeld 3 stand typisches „Bergwasser“ zur Verfügung (Typ 3). Die Lösung<br />
weist gegenüber der Atmosphäre erhöhte CO2 Partialdrücke auf und ist an Kalzit<br />
untersättigt. Erhöhte Eisenkonzentrationen (siehe auch Tab. 7-A) führen jedoch zu<br />
Verockerungen, deren Auswirkung Teil der Fragestellung hinsichtlich der<br />
Funktionstüchtigkeit des Drainagesystems ist.<br />
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4 Ergebnisse und Diskussion<br />
4.1 Neugebildete Festkörper<br />
Die Testfelder 1, 1i und 2i waren während des gesamten Versuchszeitraums<br />
praktisch frei von Ablagerungen. Es konnten in geringem Umfang lediglich detritisch<br />
eingetragene Partikel beobachtet werden. Allerdings wurde bei den Feldern mit<br />
Inhibitorzugabe (1i und 2i) durch anfängliche Überdosierung der Härtestabilisierung<br />
die Bildung schleimiger organischer Ablagerungen beobachtet.<br />
Die genaue Zusammensetzung der Feststoffe von Testfeld 2 ist in Tab. 2<br />
angegeben. Grundsätzlich kann zwischen den Ablagerungen im Schlauch direkt<br />
nach dem Anreicherungszylinder (In) und denen am Auslauf des Testfeldes (Out)<br />
unterschieden werden (siehe Abbildung 5). Die Ablagerungen bestehen am Eintritt<br />
des Testfeldes im Mittel aus 94 Gew.-% Kalzit (IN), am Auslauf aus 89 Gew.-% Kalzit<br />
OUT), wobei die Elemente Magnesium, <strong>St</strong>rontium und Barium als Neben- und<br />
Spurenkomponenten durch isomorphen Ersatz in die Kalzitstruktur eingebaut werden<br />
können und für die Berechung des Kalzitgehaltes (CaCO3* in Tab. 2)<br />
mitberücksichtigt wurden. Die übrigen Elemente liegen in Form von suspensiv<br />
eingetragenem Material, zumeist Silikaten und Quarz, vor. Untersuchungen mittels<br />
FT-Infrarot Spektroskopie und Röntgendiffraktometrie zeigen neben dem Mineral<br />
Kalzit insbesondere geringe Gehalte an Quarz. Die etwas geringeren Gehalte an<br />
Karbonat im Auslaufbereich des Testfeldes gegenüber den Ablagerungen im<br />
Schlauch werden durch „Verunreinigungen“ mit Silikaten und Quarz bewirkt, die<br />
durch den Abtrag von entsprechenden Komponenten aus oder am Beton im Testfeld<br />
erhalten werden.<br />
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Tab. 2: Chemische Zusammensetzung der Versinterungen von Testfeld 2 in<br />
Gewichtsprozent. Über spektroskopische Verfahren identifizierte Minerale<br />
sind: Kalzit und geringe Anteile von Silikaten und Quarz. IN: nach<br />
Anreicherungszylinder; OUT: Testfeldauslauf. Unlös.: Unlöslicher<br />
Rückstand. CaCO3*: Gesamter Kalzit unter Berücksichtigung der isomorph<br />
eingebauten Elemente Magnesium, <strong>St</strong>rontium und Barium.<br />
Bezeichnung<br />
Datum<br />
TF2-IN<br />
6.8.2008<br />
TF2-IN<br />
17.12.2008<br />
TF2-IN<br />
2.2.2009<br />
TF2-OUT<br />
6.8.2008<br />
TF2-OUT<br />
17.12.2008<br />
TF2-OUT<br />
2.2.2009<br />
MgCO3 2.08 0.73 0.96 2.43 1.83 2.15<br />
SrCO3 0.25 0.24 0.23 0.19 0.22 0.21<br />
BaCO3 0.03 0.03 0.03 0.02 0.03 0.03<br />
CaCO3 94.68 91.95 90.57 85.24 88.26 85.00<br />
CaCO3* 97.04 92.94 91.79 87.88 90.34 87.39<br />
SiO2 0.99 0.27 0.38 1.82 0.80 1.22<br />
Fe2O3 0.03 0.14 0.19 0.14 0.46 0.86<br />
Al2O3 0.13 0.03 0.04 0.35 0.14 0.28<br />
Mn2O3 0.07 0.04 0.05 0.09 0.06 0.14<br />
Unlös. 1.66 6.30 7.30 9.73 7.95 9.84<br />
Die generelle geringfügige Zunahme des Magnesiumgehaltes in den<br />
Karbonatabscheidungen im Testfeldauslauf (Out) gegenüber denen am Eintritt in<br />
das Testfeld (IN) spiegelt den Reaktionsverlauf bei der Karbonatabscheidung wieder.<br />
Auf die Entwicklung der Lösungszusammensetzung im Verlauf des Testfeldes wird in<br />
Abschnitt 4.2 detailliert eingegangen.<br />
Demgegenüber bestehen die neugebildeten Ablagerungen im Testfeld 3 aus dem<br />
Mineral 2L Ferrihydrit (vgl. Abbildung 2-A). Dieses amorphe Eisenoxid entsteht<br />
typischerweise bei der Hydrolyse von dreiwertigem Eisen unter Bedingungen nahe<br />
der Raumtemperatur und einem pH-Wert nahe dem Neutralpunkt (Schwertmann,<br />
2000). Die Zusammensetzung derartigen Materials ist dominiert durch dreiwertiges<br />
Eisen und variable Gehalte an Hydroxygruppen und Sauerstoffatomen sowie H2O.<br />
Neben Eisen werden in diesen Ablagerungen noch die Elemente Silizium, Phosphor<br />
und Kalzium in abnehmender Reihenfolge eingebaut.<br />
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4.2 Zusammensetzung der wässrigen Lösungen<br />
Abbildung 9: Relative molare Komponentendarstellung im Dreiecksplot für die<br />
Verteilung von Kalium, Magnesium und Eisen.<br />
Testfeld 1; Testfeld 2; Testfeld 3.<br />
Die Abbildung 9 zeigt die relative Komponentenverteilung der Testfelder 1, 2 und 3<br />
im System Kalium – Magnesium – Eisen. Auffällig sind die erhöhten<br />
Eisenkonzentrationen in Testfeld 3. Demgegenüber spielt der Kaliumgehalt in den<br />
Wässern von Testfeld 3 eine untergeordnete Rolle. Dies weist Kalium als einen<br />
hervorragenden Indikator aus, der im Koralmtunnel hauptsächlich über die<br />
Interaktion von Tunnelwasser mit dem Spritzbeton erhalten wird. Hochalkalische<br />
Lösungen sind daher stark Kalium-dominiert, während die Wässer von Testfeld 1 als<br />
Mischung der beiden beschriebenen Wassertypen interpretiert werden können. Die<br />
Eisengehalte der Wässer von Testfeld 3 beziehen sich auf die filtrierten Proben.<br />
Kolloidal mitgeführte Eisenpartikel können ein Vielfaches dieser Werte ausmachen<br />
(siehe auch Kap.4.3). Ursachen für die relative Abnahme des Magnesiums in<br />
Wässern des Typs 2 gegenüber denen des Typs 1 und 3 sind zum einen die<br />
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potentielle Bildung von Bruzit, aber auch der Einbau von Magnesium in die<br />
Kalzitstruktur (isomorpher Ersatz) während der Bildung.<br />
Abbildung 10: Relative molare Komponentendarstellung im Dreiecksplot für die<br />
Verteilung des gelösten Hydroxids, anorganischen Kohlensstoffs<br />
(DIC) und Sulfats.<br />
Testfeld 1; Testfeld 2; Testfeld 3.<br />
Die Abbildung 10 zeigt die relative Komponentenverteilung der Testfelder 1, 2 und 3<br />
im System Hydroxid – gelöster anorganischer Kohlenstoff – Sulfat. Die sehr geringen<br />
Relativgehalte von Sulfat in den hochalkalischen Wässern von Testfeld 2 entstehen<br />
über die Bildung von Sulfatmineralien (z.B. Ettringit) direkt an der Tunnelwand. Die<br />
Bergwässer (Testfeld bzw. Typ 3) weisen demzufolge zumeist erhöhte Werte an<br />
Sulfat auf. Des Weiteren sind Wässer des Typs 2 durch Hydroxidionen (alkalische<br />
Lösungen) gegenüber dem DIC und dem Sulfat dominiert. Hohe pH-Werte können<br />
hohe Übersättigungen an Kalzit induzieren und in der Folge über CO2-Absorption zur<br />
Kalzitabscheidung beitragen. Die DIC Konzentration nimmt über die CaCO3<br />
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Abscheidung ab. In einem gewissen Umfang kann DIC durch die Absorption von CO2<br />
auch erneut in die stark alkalischen Lösungen eingetragen werden.<br />
Aus den Abbildungen 9 und 10 ist deutlich zu erkennen, dass das Wasser des<br />
Testfeldes 1 (Typ 1) als Mischtyp aus Wasser des Typs 2 und 3 angesehen werden<br />
kann.<br />
4.2.1 Testfelder 1, 1i und 2i<br />
Das im Testfeld 1 zutretende Wasser kann gemäß der Zusammensetzung der<br />
Hauptkomponenten als Ca-Na-HCO3 Wasser charakterisiert werden (siehe Tab. 1-A<br />
und 2-A). Es zeigt über den gesamten Versuchszeitraum eine nahezu konstante<br />
Zusammensetzung. Aufgrund der geringen Mineralisation des Wassers und der<br />
geringen Übersättigung in Bezug auf den Kalzit (SIKalizt = 0,4 bis 0,9), wird in diesem<br />
Testfeld keine Kalzitausfällung beobachtet. Die Abnahme des pH-Wertes und des<br />
SIKalzit-Wertes über den Versuchszeitraum (siehe Tab. A-2) deuten auf eine<br />
Verringerung der Auflösung von Phasen aus dem Spritzbeton hin (siehe auch<br />
Wässer im Testfeld 2). Der SIKalzit-Wert liegt nahe an dem Grenzwert für spontane<br />
Kalzitabscheidung (SIKalzit ≈ 1), sodass bereits ein geringer Zutritt von<br />
hochalkalischen Wässern (Wasser des Typs 1) in diesem Testfeld zum<br />
Überschreiten der kritischen Übersättigung führen kann (siehe Mischungsversuch in<br />
Kap. 4.2.1.2).<br />
Die in Abbildung 11 dargestellte zeitliche Abnahme des pH-Wertes korreliert mit<br />
einer Abnahme der Kaliumgehalte. Diese Korrelation ist ein weiteres Indiz für eine<br />
Reduzierung der Intensität der Reaktionen der Wässer mit dem Spritzbeton der<br />
Tunnelwand im Verlauf des Versuchszeitraumes, da die Änderung der Kaliumgehalte<br />
hauptsächlich über die Auflösung von Zementphasen erzeugt wird.<br />
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K [mgl -1 ]<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
zeitliche Entwicklung<br />
8.7 8.8 8.9 9 9.1 9.2 9.3 9.4<br />
pH-Wert<br />
Abbildung 11: Zeitliche Entwicklung des Kaliumgehalts und pH-Wertes der<br />
Lösungen von Testfeld 1.<br />
Die Testfelder 1i und 2i (Tab. 3-A und 4-A) werden von nahezu identischem Wasser<br />
beschickt und entsprechen in ihrer Zusammensetzung weitgehend dem Wasser aus<br />
Testfeld 1. Für das Wasser des Testfeldes 1i ergibt sich dies zwanglos über den<br />
Zutritt des Wassers aus dem Ausfluss des Testfeldes 1. Das Wasser aus dem<br />
Testfeld 2i ist eine Mischung aus den Wässern des Testfeldes 1, 1i und 2 (siehe<br />
Abbildung 8), wobei das Wasser in Testfeld 2i aufgrund der sehr hohen<br />
Durchflussraten im Testfeld 1 (0,04 L s -1 ), verglichen mit dem Wasser im Testfeld 2<br />
(0,0025 L s -1 ), praktisch der Zusammensetzung des Wassers aus Testfeld 1<br />
entspricht. Folglich werden für die Wässer in den Testfeldern 1i und 2i in Analogie zu<br />
den Wässern im Testfeld 1 zumeist geringe Übersättigung an Kalzit ermittelt (Tab. 4-<br />
A). Aufgrund fortschreitender CO2 Absorption und eventueller geringer Bildung von<br />
CaCO3 werden in den Testfeldern 1i und 2i sogar Wässer nahe der Sättigung an<br />
Kalzit beobachtet.<br />
In Tab. 4-A sind teilweise extrem hohe Fehler der Ionenladungsbilanz (ILB) bis zu<br />
50% angegeben. Dieser kalkulierte Wert zeigt einen großen Überschuss an gelösten<br />
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Kationen (in vorliegendem Fall Natrium-Ionen; siehe Tab.3-A) gegenüber den<br />
gelösten Anionen in der Analyse an. Das ergibt sich über die Zugabe der<br />
natriumgebunden Polyasparaginsäure zur Härtestabilisierung (Baypure DS 100/40%<br />
- Summenformel: (C4H4NO3Na)x)). Die Abbildung 12 zeigt die deutliche positive<br />
Korrelation der Natriumgehalte mit dem Fehler der Ionenladungsbilanz. Das<br />
überschüssige gelöste Natrium ist somit eine wichtige Kenngröße für die Dotierung<br />
der Wässer mit Polyasparaginsäure (PA) gemäß der <strong>St</strong>oichiometrie des dotierten<br />
Produktes (Na:Corg. = 1:4). Der organische Kohlenstoff (Corg.) wird primär als PA<br />
zugegeben, welche eine negative Ionenladung besitzt und die überschüssige positive<br />
Ionenladung des gelösten Natriums ausgleicht. Es ist jedoch davon auszugehen,<br />
dass ein Teil des Corg. an die vorliegenden Festphasen gebunden ist und zudem<br />
Zerfallsprodukte der PA generiert werden. Die so gebildeten anionischen Komplexe<br />
werden jedoch weder bei der Bestimmung der Alkalinität, noch bei der<br />
herkömmliichen Anionenanalyse erfasst und führen daher zu Fehlern bei der<br />
Berechnung der Ionenbilanz.<br />
Anzumerken ist ferner, dass die Bestimmung der DIC Konzentration über<br />
potentiometrische Titrationen bei hohen Gehalten an Corg. einen größeren Fehler<br />
aufweist, als in Abschnitt 2.2.1 angegeben.<br />
Ionenbilanzfehler [%]<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Na [mgl -1 ]<br />
Abbildung 12: Gehalt an gelöstem Natrium in mgl-1 der Testfelder 1i und 2i<br />
verglichen mit dem kalkulierten Ionenbilanzfehler in %.<br />
.<br />
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Bei der Bildung von schleimartigen organischen Substanzen über die Überdosierung<br />
der PA in den Testfeldern 1i und 2i besteht grundsätzlich die Gefahr, dass sich<br />
Biofilme bilden. Dies kann die Versinterungsneigung eher verstärken als reduzieren.<br />
Die Dosierungsanlage sollte daher so konzipiert werden, dass eine geeignete<br />
Dosierung im Drainagesystem auch über längere Zeiträume gewährleistet werden<br />
kann. Über die Beobachtung des zeitlichen Verlaufs der Natriumkonzentration kann<br />
auf einfache Weise ein orientierendes Monitoring der Dosierung erfolgen. Separat<br />
durchgeführte Laborversuche mit Verdünnungsreihen des Baypure Produktes<br />
zeigten, dass die Zunahme der Natriumwerte bei empfohlener Dosierung lediglich 1<br />
bis 2 mg L -1 betragen sollte. Eine direkte Kontrolle der der wirksamen<br />
Polyasparaginsäurekonzentrationen ist mit Hilfe von fluoreszenzspektrometrischen<br />
Messungen möglich.<br />
4.2.1.1 Versuch zur Anreicherung mit Spritzbeton<br />
In einem zusätzlichen Versuch wurde am 17. Dezember 2008 der<br />
Anreicherungszylinder (siehe Abbildung 5) von Testfeld 1 mit 5 kg feingemahlenem<br />
Spritzbeton - hergestellt gemäß aktueller eluationsarmer Zementrezeptur bezüglich<br />
Kalziumhydroxid - bestückt, um eine zusätzliche Wechselwirkung der Lösung mit<br />
den Zementphasen zu bewirken und folglich die Versinterungsneigung eventuell<br />
„künstlich“ zu erhöhen. Probennahmen am 17. sowie am 19. und 21. Dezember,<br />
2008 (Tab. 1-A und 2-A) zeigen keine signifikanten Veränderungen der<br />
Lösungszusammensetzung durch die Einbringung der Spritzbetonfragmente. Alle<br />
gemessenen Parameter liegen nach dem Kontakt zum Spritzbeton praktisch im<br />
gleichen Bereich, wie in den vorhergehenden Monaten ohne zusätzlichen<br />
Spritzbetonkontakt.<br />
Direkt vor und nach Zugabe des Spritzbetons in den Anreicherungszylinder wurden<br />
Wasserproben auch unfiltriert entnommen. Nach jeweils 5, 10 und 15 Minuten lässt<br />
sich im Vergleich zu den Originalwässern ein deutlicher Anstieg des Kalziumgehalts<br />
erkennen (Tab. 3). Die zusätzlich erhöhten Aluminium-, Kalium- und Eisenwerte<br />
vermitteln, dass es sich hierbei im Wesentlichen nicht um eine Kalziumerhöhung aus<br />
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der Auflösung von Portlandit aus dem Zement, sondern eher um suspensiv<br />
eingetragene Partikel aus dem Spritzbeton handelt. Anmerkung: Die unfiltriert<br />
genommenen Proben wurden vor der Analyse im Labor auf 2% HNO3 angesäuert,<br />
wodurch es zur partiellen Auflösung der Partikel kommt.<br />
Tab. 3: Konzentration gelöster Komponenten in der unfiltrierten Lösung vor<br />
Versuchsbeginn und nach 5, 10 und 15 Minuten. (Koralmtunnel, Testfeld 1<br />
– Zementauflösungsversuch). IN: Einlass; OUT: Auslass.<br />
∑[Al] [Ca 2+ ] ∑[Fe] [K + ] ∑[Mn] [Na + ] [Sr 2+ ]<br />
TF1-IN 0.03 15.70 0.28 4.72 0.15 11.71 0.14<br />
TF1-OUT 0.02 15.46 0.26 4.79 0.11 11.65 0.14<br />
TF1-OUT-5 1.73 45.05 2.55 10.99 0.41 14.62 0.23<br />
TF1-OUT-10 0.99 33.19 1.24 12.33 0.19 15.26 0.20<br />
TF1-OUT-15 0.62 26.42 0.79 12.17 0.13 15.07 0.19<br />
n.n.: nicht nachweisbar<br />
4.2.1.2 Versuch zur Anreicherung mit Ca(OH)2 Lösung<br />
Am 2.2.09 wurde im Testfeld ein Versuch zur Anreicherung mit einer Ca(OH)2<br />
Lösung (Mischungsansatz) im Anreicherungszylinder durchgeführt. Dabei wurden in<br />
4 Liter Reinstwasser, 6 g analysereiner Portlandit (Ca(OH)2) und 2 g Kaliumbromid<br />
(KBr) aufgelöst. Ziel war die Herstellung einer hochalkalischen portlanditgesättigten<br />
Lösung. Die Zugabe von KBr dient der Verweilzeit- und Mischungsanalyse, da sich<br />
Bromid-Ionen in diesem System konservativ verhalten (inertes Verhalten) und somit<br />
als Tracer geeignet sind. Über die Ermittlung der Verweilzeitverteilung der Lösung im<br />
Anreicherungszylinder - durch die Bestimmung des Bromidgehaltes - war es möglich,<br />
die Mischungsverhältnisse zum Zeitpunkt der Probenahme zu erfassen.<br />
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Für sogenannte ideale Reaktoren lässt sich die mittlere Aufenthaltsdauer unabhängig<br />
von der Konstruktion nach Gleichung 2 bestimmen.<br />
τ = VR / V<br />
2<br />
VR: Fassungsvermögen des Anreicherungszylinders<br />
V : Zuflussrate am Eingang des Anreicherungszylinders<br />
Für den sogenannten idealen Rührkessel lässt sich die Verweilzeitverteilung nach<br />
Gleichung 3 berechnen.<br />
t<br />
−(<br />
)<br />
τ<br />
F(<br />
t)<br />
= 1−<br />
e<br />
3<br />
Dieses Modell geht von einer sofortigen homogenen Durchmischung der<br />
Tracersubstanz aus, sodass der <strong>St</strong>off zu jedem Zeitpunkt im gesamten<br />
Anreicherungszylinder in gleicher Konzentration vorliegt. In der Abbildung 13 sind die<br />
gemessenen Bromidgehalte (blau), den nach Gleichung 3 (rot) berechneten, als<br />
Funktion der Versuchszeit dargestellt. Es ergibt sich eine ähnliche Entwicklung der<br />
gemessenen Bromidwerte und der theoretisch berechneten Werte für ideale<br />
Rührkessel, wobei ein schnellerer gemessener Austrag der beigemischten<br />
Flüssigkeit zu Versuchsbeginn angezeigt wird. Gegen Versuchende kippt dieser<br />
Trend ins Gegenteil, sodass bei längerer Versuchszeit mehr Lösungsrest im Fass<br />
vorhanden ist, als dies vom Modell erwartet wird. Zusätzlich ist der SIKalzit (grün) der<br />
gemessenen Proben aufgetragen.<br />
Beim Versuchstart wurde, durch Beimischung der 4 l Reaktionslösung zum<br />
Tunnelwasser, die Reaktion von 8 Vol.-% portlanditgesättigter Lösung mit 92%<br />
Drainagewasser simuliert. Die kritische Übersättigung (SIKalzit ≈ 1) für spontane<br />
Kalzitabscheidung wird nach etwa 37 min unterschritten. Zu diesem Zeitpunkt liegt<br />
die Bromid - Konzentration bei 4 mg/l. Das ergibt eine Konzentration von 1,2 Vol.-%<br />
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portlanditgesättigter Lösung im ursprünglichen Tunnelwasser. Lediglich 1,2 Vol.-%<br />
reichen also aus, um im Testfeld 1 spontane Karbonatversinterungen hervorzurufen.<br />
Br - [mg/l]<br />
30.00<br />
25.00<br />
20.00<br />
15.00<br />
10.00<br />
5.00<br />
0.00<br />
0 20 40 60<br />
min<br />
80 100 120<br />
Abbildung 13: Gemessenener (blau) und modellierter (rot) Bromidgehalt sowie der<br />
SIKalzit als Funktion der Versuchszeit. im Mischungsversuch. SIKalzit<br />
(Tab. 10 - A) im Auslauf des Testfeldes 1.<br />
4.2.2 Testfeld 2<br />
Das zutretende Tunnelwasser in Testfeld 2 setzt sich in abnehmender Reihenfolge<br />
aus den Kationen Kalzium, Kalium und Natrium zusammen, wobei Kalzium je nach<br />
Reaktionsfortschritt auch als untergeordnete Komponente auftreten kann. Die<br />
Kieselsäure ist ebenfalls eine Hauptkomponente. Magnesiumionen treten nur<br />
unterordnet auf. Die Hauptanionen sind Hydroxid und Sulfat. Neben- und<br />
Spurenkomponenten sind die Anionen Nitrat, Chlorid, Fluorid und das Kation<br />
<strong>St</strong>rontium (siehe Tab. 5-A und 6-A).<br />
Aufgrund der relativ ähnlicher pH-Werte und interner CO2-Partialdrücke der<br />
Lösungen ergibt sich über den Versuchszeitraum eine deutliche Korrelation zwischen<br />
1.60<br />
1.40<br />
1.20<br />
1.00<br />
0.80<br />
0.60<br />
0.40<br />
0.20<br />
0.00<br />
SIKalzit<br />
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der Menge an gelöstem Kalzium und dem Sättigungsindex an Kalzit (Abbildung 14).<br />
Die generelle zeitliche Entwicklung in Abbildung 14 zeigt somit eine Abnahme der<br />
Übersättigung an Kalzit und eine Reduzierung der Versinterungsneigung in den<br />
Wässern an.<br />
SIKalzit<br />
2.00<br />
1.80<br />
1.60<br />
1.40<br />
1.20<br />
1.00<br />
0.80<br />
0.60<br />
0.40<br />
0.20<br />
6.11.2008<br />
1.10.2008<br />
6.8.2008<br />
0.00<br />
0.00 5.00 10.00 15.00 20.00 25.00 30.00 35.00 40.00 45.00<br />
Ca [mgl -1 Ca [mgl ]<br />
-1 ]<br />
18.6.2008<br />
Abbildung 14: Kalziumgehalt aufgetragen gegen den Sättigungsindex an Kalzit<br />
(SIKalzit). Rot: Tunnelwasser (TW) und Wasser nach<br />
Anreicherungszylinder (In); Blau: Testfeldauslauf (Out).<br />
In der Abbildung 15 sind die molaren Konzentrationen von Kalzium, Magnesium und<br />
<strong>St</strong>rontium in einem Dreiecksplot gegenübergestellt. Es lassen sich die folgenden<br />
Trends ablesen:<br />
1. Das Diagramm zeigt sowohl beim Tunnelwasser und Testfeldeinlass (TW und<br />
In: rote Punkte) als auch beim Testfeldauslauf (Out: blaue Punkte) eine<br />
deutliche zeitliche Entwicklung zu abnehmenden relativen<br />
Kalziumkonzentrationen. Dieser Effekt, der in Abbildung 14 auch als generelle<br />
zeitliche Entwicklung der Abnahme der Übersättigung an Kalzit zu sehen ist,<br />
entsteht durch eine, bereits an Sammlung und Abschlauchung der Wässer an<br />
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der Tunnelwand stattfindende, Kalziumkarbonatbildung vor dem Eintritt des<br />
Wassers in das Testfeld. Dies führte im Verlauf der Versuchszeit zu einer<br />
praktisch vollständigen Versinterung der Schlauchleitungen, vor Einleitung in<br />
das Testfeld und damit zum zeitweiligen Versiegen der Wasserzuführung in<br />
das Testfeld. Das System musste in unterschiedlichen Abständen gereinigt<br />
werden. Demzufolge bezieht sich die oben beschriebene Reduzierung der<br />
Versinterungsneigung im Verlauf der Gesamtversuchszeit auf die<br />
Zusammensetzung der abgeleiteten Tunnelwässer, nicht aber auf das an der<br />
Tunnelwandung angetroffene Wasser, welches durch die Wechselwirkung mit<br />
den Betonphasen generiert wird. Eine Reduzierung der Intensität der Zement -<br />
Wasser Reaktion, wie es für das Wasser im Testfeld 1 gezeigt werden konnte<br />
(siehe Abschnitt 4.2.1), kann somit für das Wasser im Testfeld 2 innerhalb der<br />
untersuchten Zeitspanne nicht beobachtet werden. Dieses Verhalten spiegelt<br />
auch die Entwicklung der Kaliumkonzentration in dem Wasser des Testfeldes<br />
2 wider. Es wird keine signifikante Korrelation der Kaliumkonzentrationen mit<br />
dem pH-Wert gemessen (Tab. 5-A; vgl. Abbildung 11 für das Testfeld 1).<br />
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18.6.2008<br />
OUT<br />
IN<br />
TW<br />
OUT<br />
1.10.2008<br />
OUT<br />
OUT<br />
Zeitlicher Verlauf<br />
6.11.2008<br />
6.8.2008<br />
Abbildung 15: Relative Komponentendarstellung im Dreiecksplot für die Verteilung<br />
der Komponenten Kalzium, Magnesium und <strong>St</strong>rontium.<br />
Berechnungs-grundlage sind mmol l -1 in %; Rot: Tunnelwasser (TW)<br />
und Wasser nach Anreicherungszylinder (In); Blau: Testfeldauslauf<br />
(Out). Werte in Tab. 5-A und 6-A.<br />
2. Entlang der in Abbildung 15 dargestellten gestrichelten Pfeile kommt es zu einer<br />
relativen Anreicherung von <strong>St</strong>rontium gegenüber Magnesium in den Lösungen<br />
entlang des Durchflusses der Wässer durch das Testfeld (von TW über In bis Out).<br />
Die Komponenten Magnesium und <strong>St</strong>rontium können in die Kalzitstruktur eingebaut<br />
werden. Daher nimmt sowohl der Gehalt an Sr als auch Mg entlang der Fließstrecke<br />
auf Grund der Abscheidung von Kalzit ab (Tab. 5-A). Das Magnesium wird auf Grund<br />
seines geringeren Ionenradius gegenüber dem vergleichsweise großem <strong>St</strong>rontiumion<br />
bevorzugt im Kalzit fixiert. Dies bewirkt die relative Anreicherung des <strong>St</strong>rontiums<br />
gegenüber dem Magnesium in der Lösung. In einigen Wässer ist aufgrund der<br />
IN<br />
TW<br />
IN<br />
TW<br />
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Übersättigung auch die Bildung von Bruzit, Mg(OH)2, grundsätzlich möglich<br />
(SIBruzit > 0). Bruzit konnte in den Abscheidungen jedoch nicht nachgewiesen werden<br />
(Abschnitt 4.1).<br />
Der hohe pH-Wert und die hohen Sr/Mg Verhältnisse der angetroffenen Wässer des<br />
Typs 2 zeigen die Auflösung von Portlandit (Ca(OH)2) an. Die Konzentration der<br />
Kalziumionen nimmt durch diesen Prozess grundsätzlich gegenüber dem<br />
Grundwasser (Typ 3, siehe Tab. 7-A) zu. Es treten jedoch auch deutliche<br />
Abreicherungen von Kalzium in diesen Wässern gegenüber dem Grundwasser auf<br />
(Tab. 5-A), die durch die fortschreitende CaCO3 Fällung hervorgerufen werden.<br />
Niedrigste Kalzium-Gehalte von 2 bis 4 mgl -1 der Wässer des Typs 2 in Tab. 5-A<br />
kennzeichnen daher ebenfalls eine starke Interaktion mit den Zementphasen aus<br />
dem Beton, wobei die Karbonatabscheidung bereits in hohem Umfang vor der<br />
Einleitung der Wässer in das Testfeld stattgefunden hat. In den Wässern des Typs 2<br />
wurden zudem hohe Gehalte von suspendiertem CaCO3 Partikeln beobachtet. Die<br />
Gehalte können am Einlauf bis zu 41 mgl -1 Kalzium und am Auslauf bis zu 2 mgl -1<br />
zusätzlich betragen.<br />
4.2.3 Testfeld 3<br />
Das in Testfeld 3 zutretende Tunnelwasser entspricht in Bezug auf seine<br />
Zusammensetzung dem Porengrundwasser aus der Region. Dieses Tunnelwasser<br />
kann gemäß der gelösten Hauptkomponenten als Ca-Mg-Na-HCO3 - Wasser mit<br />
erhöhten Eisengehalten bezeichnet werden (Tab. 7-A). Im Gegensatz zu den<br />
Wässern des Typs 1 und 2 wurde gegenüber der Erdatmosphäre (Pco2 = 10 -3,5 atm)<br />
ein erhöhter interner CO2-Partialdruck und eine deutliche Untersättigung in Bezug auf<br />
das Mineral Kalzit ermittelt (siehe Tab. 8-A). Somit kommt es in diesen Wässern zu<br />
einer Entgasung von CO2, die jedoch zu keiner entscheidenden Verschiebung des<br />
SIKalzit führt. Die Wässer des Typs 3 können bereits eventuell vorhanden<br />
Kalziumkarbonate auflösen (kalkaggressiv).<br />
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Auffällig für die Tunnelwässer im Testfeld 3 sind die deutlich erhöhten Eisengehalte<br />
bis zu 1,24 mgl -1 in den filtrierten Proben. Der Großteil des Eisens liegt allerdings<br />
nicht in gelöster Form sondern in Form von partikulärem oder kolloidalem<br />
Eisenoxidhydroxid vor. Dies zeigt der Vergleich der Analysen von filtrierten (0,45µm;<br />
Tab.7 - A) und unfiltrierten Probenlösungen mit Eisengehalten von 14,8 mgl -1 am<br />
Testfeldeinlauf und 9,1 mgl -1 am Auslauf.<br />
Gelöstes Eisen kann bevorzugt in zweiwertiger Form unter reduzierenden<br />
Bedingungen mobilisiert werden. Im Wesentlichen ist hierbei die Verwitterung von<br />
eisenhaltigen Mineralen oder auch die Korrosion von metallischem Eisen für den<br />
Transfer von Eisen in die Wässer verantwortlich. Bei Änderung der<br />
Redoxbedingungen z.B. durch Zutritt von Sauerstoff aus der Atmosphäre in die<br />
Wässer, wird das vormalig gelöste zweiwertige Eisen zum dreiwertigen Eisen<br />
oxidiert. Auf Grund der geringen Löslichkeit von dreiwertigen Eisenhydroxid<br />
Verbindungen kommt es zur Bildung des oben diskutierten, partikulären und<br />
kolloidalen Eisenoxidhydroxids, sowie der Eisenoxidhydroxidschlämme (siehe auch<br />
Abschnitt 4.1).<br />
Die Bildung von Eisenoxidhydroxid findet zu einem großen Anteil also bereits vor<br />
dem Einleiten der Wässer in das Testfeld 3 statt. Im Testfeld wird eine Sedimentation<br />
von Eisenoxidhydroxiden beobachtet. Diese Abscheidungen bilden allerdings keine<br />
harten Ablagerungen, sodass deren Ausspülung über durchströmende Wässer aus<br />
dem Testfeld im Vergleich zu Kalkkrusten leichter möglich ist.<br />
4.2.4 <strong>St</strong>abile Isotope des Kohlenstoffs<br />
Die Tunnelwässer der Testfelder 1, 2 und 3 lassen sich anhand der Verteilung ihrer<br />
Kohlenstoffisotope im gelösten anorganischen Kohlenstoff voneinander<br />
unterscheiden. Die Isotopensignaturen ermöglichen ferner die Evaluierung der<br />
Mechanismen, die zur Bildung der Karbonatversinterungen in den Testfeldern führen.<br />
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Die δ 13 CDIC-Werte des gelösten anorganischen Gesamtkohlenstoffs des<br />
„Grundwassers“ (Testfeld 3) liegen mit etwa -19‰ (VPDB) deutlich über dem<br />
Wertebereich von -13 ±3 ‰ (VPDB), der üblicherweise für Grundwässer aus<br />
Kalksteinregionen erhalten wird (siehe Tab. 4). Dies lässt sich über den geringen<br />
Gehalt an Kalziumkarbonat im anstehenden Gestein und damit auch über die<br />
geringen Konzentrationen an gelöstem Kalzium- und Karbonat in dem vorliegenden<br />
Grundwasser erklären. Der Einfluss der Kalziumkarbonatauflösung auf den<br />
δ 13 CDIC-Wert ist somit gering, so dass die Isotopenzusammensetzung hauptsächlich<br />
über den δ 13 C-Wert des Boden-CO2 von -20‰ bis -30‰ vorgegeben wird (siehe<br />
auch Clark and Fritz, 1997).<br />
Die Wässer der Testfelder 1, 1i und 2i weisen deutlich leichtere<br />
δ 13 CDIC-Werte von bis zu -25‰ auf. Die Anreicherung von 12 C gegenüber 13 C in den<br />
Wässern des Typs 1 und insbesondere des Typs 2 wird durch die Absorption von<br />
atmosphärischem CO2 in die Wässer bewirkt. Hierbei kommt es bei der Absorption<br />
und insbesondere bei der Hydroxylierung des CO2 zur kinetischen Fraktionierung der<br />
stabilen Isotope des Kohlenstoffs. Das leichtere 12 CO2 reagiert schneller mit dem OH -<br />
im Wasser als das 13 CO2 (siehe auch Dietzel, 2000). Dieser Effekt wirkt sich<br />
insbesondere bei hohen pH-Werten aus (Wasser des Typs 2), die hauptsächlich<br />
durch die Auflösung von Portlandit aus dem Zement erhalten werden.<br />
Demgegenüber findet auf Grund der niedrigen pH-Werte der Wässer des Typs 3 ein<br />
CO2 Transfer in die Gegenrichtung statt. CO2 wird im letzteren Fall nicht absorbiert<br />
sondern aus der Lösung entgast (siehe Diskussion in Abschnitt 4.2.3).<br />
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Tab. 4: Verteilung der δ 13 CDIC-Werte (VPDB) in ‰ in den Wässern der<br />
Testfelder 1, 1i, 2, 2i und 3.<br />
δ 13 C in ‰ (VPDB)<br />
TF1-TW -20.23<br />
TF1-OUT -20.23<br />
TF1i-IN -20.60<br />
TF2i-IN -20.53<br />
TF2i-OUT -20.21<br />
TF2-TW -21.94<br />
TF2-OUT -24.66<br />
TF3-TW -19.14<br />
TF3-IN -19.34<br />
Die stetige CO2 Absorption in die Wässer im Verlauf des Durchströmens des<br />
Testfeldes 2 lässt sich zudem über die leichteren δ 13 CDIC-Werte in der Ouput-Lösung<br />
im Vergleich zu den δ 13 CDIC-Werten der Input-Lösung nachweisen (TF2-TW und<br />
TF2-OUT in Tab. 4). Dies zeigt den enormen Einfluss der CO2 Absorption auf die<br />
Versinterungsprozesse und verweist in diesem Fall auf die Bedeutung des<br />
Atmosphärenausschlusses bei der Planung eines Drainagesystems.<br />
Die Isotopensignaturen der Karbonatversinterungen werden im Wesentlichen durch<br />
die Isotopenzusammensetzung des oben diskutierten gelösten Gesamtkohlenstoffs<br />
geprägt (siehe Rinder, 2007). Leichte δ 13 C-Werte im Kalzit können somit als<br />
Kenngrößen für eine Abscheidung im stark alkalischen Milieu bzw. für eine intensive<br />
Interaktion des Grundwassers mit den Zementphasen (Portlanditauflösung) benutzt<br />
werden.<br />
4.3 Bilanzierung der Ablagerungen<br />
4.3.1 Testfeld 2<br />
Aufgrund der Differenz der gemessenen Konzentrationen an gelöstem Kalzium beim<br />
Testfeldein- und -auslauf kann eine Prognose über die Menge des anfallenden<br />
Kalzits erstellt werden. Die Schüttung in Testfeld 2 beträgt 0,0025 ±0.0005 l s -1 . Für<br />
das Testfeld 2 ergibt sich auf diese Weise am 18.6.08 eine zu erwartende<br />
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Abscheidungsmenge von 2,7 kg CaCO3 pro Jahr (Tab. 5). Der Sättigungsgrad an<br />
Kalzit (SIKalzit-Wert) sinkt beim Durchfluss des Wassers im Testfeld von 1,73 auf 1,55<br />
über die Bildung von CaCO3 und Absorption von CO2. Es ist mit einer<br />
fortschreitenden Versinterung entlang der Ableitung des Wassers aus dem Testfeld<br />
zu rechnen - grundsätzlich bis das thermodynamische Gleichgewicht (SIKalzit = 0)<br />
erreicht wird. Die diesbezügliche fortlaufende Versinterung nach Verlassen des<br />
Testfeldes würde zusätzlich 1,7 kg CaCO3 pro Jahr betragen (Kalkulation bei SIKalzit =<br />
0 und PCO2 = 10 -3,5 atm). Analoge Berechnungen für die weiteren Probennahmen<br />
sind in Tab. 5 angegeben.<br />
Die Mengen der Abscheidungen im Testfeld nehmen im Verlauf des<br />
Versuchszeitraumes ab. Die Ursache hierfür ist im Wesentlichen die Abscheidung<br />
von CaCO3 bereits vor dem Einleiten der Tunnelwässer in das Testfeld (siehe auch<br />
ausführliche Diskussion in Abschnitt 4.2.2). Eine Reduzierung der Intensität der<br />
Zement - Wasser Reaktion und somit des Gesamtpotentials für die<br />
Karbonatabscheidung des Wasser-Typs 2 kann innerhalb der untersuchten<br />
Zeitspanne bei diesen Wässern nicht beobachtet werden.<br />
Die deutlich an Kalzit übersättigten Lösungen aus Testfeld 2 führen einen Teil des<br />
primär gelösten Kalziums in Form von suspendiertem partikulärem Kalzit mit. Ein<br />
„worst-case Szenario“ für die Bilanzierung der Ablagerungen berücksichtigt auch<br />
diese CaCO3 Mengen. Hierfür wurden sowohl filtrierte als auch unfiltrierte<br />
Wasserproben entnommen. Die unfiltrierten Lösung mit suspendierten Kalzitpartikeln<br />
wurden im Labor auf 2% HNO3 angesäuert und der suspendierte Kalzit<br />
aufgeschlossen. Die Differenz der Kalziumkonzentration zwischen Einlauf und<br />
Auslauf beträgt 53 mgl -1 (unfiltriert). Damit beträgt die berechnete totale<br />
Abscheidungsmenge an CaCO3 (Sedimentation des suspendierten Materials von<br />
10,4 kg/Jahr und Neubildung beim Durchfluss in dem Testfeld von 2,7 kg/Jahr),<br />
insgesamt 13,1 kg pro Jahr. Bei Annahme einer Dichte der Abscheidung von 2,7<br />
g/cm 3 (Mineral: Kalzit) nehmen 13,1 kg CaCO3 ein Volumen von 4,9 dm 3 ein.<br />
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Tab. 5: Jährlich zu erwartende Karbonatsinterbildung im Testfeld 2 bei Annahme<br />
einer durchschnittlichen Schüttung von 0,0025 L s -1 . Neubildung in dem<br />
Testfeld durch direkte CaCO3 Abscheidung.<br />
Datum CaCO3 [kg] /a<br />
18.6.2008 2,7<br />
6.8.2008 2,5<br />
1.10.2008 1,6<br />
6.11.2008 0,6<br />
17.12.2008 1,3<br />
2.2. 2009 2,1<br />
4.3.2 Testfeld 3<br />
Im Testfeld 3 treten erwartungsgemäß keine CaCO3 Abscheidungen, wohl aber<br />
Esienoxidhydroxid Bildungen auf (siehe auch Abschnitt 4.1). Die gemessenen<br />
Abnahmen der Konzentrationen an gelöstem Eisen entlang der Passage des<br />
Wassers durch die Teststrecke führen bei den vergleichsweise hohen Fließraten von<br />
0,5 L s -1 zu Abscheidungsmengen von 8,5 kg Fe(OH)3 pro Jahr (unter der<br />
vereinfachten Annahme der <strong>St</strong>öchiometrie des reinen „wasserfreien“<br />
Eisenhydroxides (Fe(OH)3). Bei Verwendung des kolloidal mitgeführten Eisens als<br />
Berechnungsgrundlage, belaufen sich die Abscheidungsmengen auf 89 kg pro Jahr.<br />
Die vorgefundenen Abscheidungen von 2L Ferrihydrit (5Fe2O3·9H2O) setzten sich im<br />
Gegensatz zu den Karbonatsintern nahezu ausschließlich als schlammige und<br />
unverfestigte Sedimente in der Noppenfolienbahn ab. Über einen längeren Zeitraum<br />
muss jedoch mit einer Umwandlung dieser Eisenoxidhydroxid-Ablagerungen<br />
gerechnet werden. Hierbei können grundsätzlich kristalline Eisenoxidhydroxid –<br />
Phasen, wie Goethit (FeOOH) und Hämatit (Fe2O3), gebildet werden und sich folglich<br />
härtere Materialhorizonte ausbilden. Über den gesamten Versuchszeitraum waren<br />
die Eisenoxidhydroxid Ablagerungen leicht auswaschbar und führten - im Gegensatz<br />
zu den Karbonatabscheidungen im Testfeld 2 - bei der Fassung und Einleitung der<br />
Wässer in das Testfeld 3 zu keinerlei sichtbarer Ablagerung.<br />
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5 Schlussfolgerung<br />
Die analysierten Bergwässer im Einzugsgebiet des Erkundungsstollen Mitterpichling<br />
und Paierdorf besitzen geringe Gehalte an gelöstem Kalzium und Gesamtkarbonat.<br />
Die Entstehung von natürlich bedingten Versinterungen kann daher für diesen<br />
Tunnelabschnitt vernachlässigt werden. Damit ist das Versinterungsrisiko im<br />
Wesentlichen auf die Wechselwirkung des Bergwassers mit den Zementphasen aus<br />
dem Beton bezogen (z.B. Auflösung von Portlandit). In der fortschreitenden<br />
Betriebsphase des Bauwerkes ist für die schwach alkalische Lösung des Typ 1 mit<br />
einer Abnahme der Reaktion des Bergwassers mit den Phasen aus dem Zement und<br />
damit mit einer Abnahme des Potentials der Karbonatversinterung zu rechnen (vgl.<br />
Abschnitt 4.2.1). Eine signifikante Änderung der Zusammensetzung des Wassertyps<br />
2 konnte im Verlauf des Untersuchungszeitraumes nicht evaluiert werden. Mit dem<br />
Auftreten derartiger hochalkalischer Wässer ist auch in der Betriebsphase weiterhin<br />
zu rechnen. Die Ergebnisse des „Mischungsversuchs“ (Kapitel 4.2.1.2) verdeutlichen<br />
die Anfälligkeit des Drainagesystems auf Zumischungen geringer Mengen des<br />
Wassertyps 2 und die entsprechende Zunahme des Versinterungspotentials.<br />
Daher wird nachdrücklich empfohlen, Versinterungsspitzen, insbesondere in den<br />
ersten Jahren des Betriebes, in Bereichen, die durch das Auftreten auch von<br />
geringen Mengen an hochalkalischen Wässern einem erhöhten Versinterungsrisiko<br />
ausgesetzt sind, durch härtestabilisierende Maßnahmen entgegenzuwirken. Es wird<br />
ein Monitoring der Entwicklung der chemischen Zusammensetzung der Wässer<br />
empfohlen, um die Härtestabilisierung zielgerichtet einsetzen zu können.<br />
Die geplante Ausführung des Drainagesystems erscheint aufgrund der gemessenen<br />
Konzentrationen in den Lösungen, hydrogeochemischen Modellierungen und<br />
Bilanzierungen für den untersuchten Tunnelbereich grundsätzlich geeignet zu sein.<br />
Die Dimensionierung und Redundanz der Ableitungssysteme sollten jedoch in<br />
weiterer Folge den hydrochemischen Gegebenheiten und technischen<br />
Erfordernissen individuell angepasst werden. Dies erfordert in einer nun folgenden<br />
Phase eine intensive Zusammenarbeit und Abstimmungen mit der Tunnelplanung.<br />
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Bauliche Modifizierungen, die ein Monitoring der Wasserzusammensetzung während<br />
der Betriebsphase sowie die Möglichkeit zur nachträglichen Behandlung (z.B.<br />
Inhibitorzugabe, Spülung, chemische Behandlung) der Wässer ermöglichen, sind<br />
anzudenken; dies könnte eventuell durch die Installation von „Zugangsrohren“ zu den<br />
primären Entwässerungsrohren an der Tunnelwandung erreicht werden. Derartige<br />
technische Einbauten sind ebenfalls Teil der nun notwendigen Abstimmungen und<br />
Diskussionen mit der Tunnelplanung. Die Auswahl der Lage und notwendigen Anzahl<br />
derartiger Modifizierungen ist an eine detaillierte Aufnahme der in-situ Situation im<br />
Tunnel (Wasserandrang und -zusammensetzung) gebunden. Dies kann über eine<br />
kontinuierliche Aufnahme des Wasserandrangs und der Wasserzusammensetzung<br />
bereits in der Bauphase erfolgen.<br />
Die Untersuchungen zeigen ferner, dass die Installation eines geeigneten<br />
Dosierungssystems zur Härtestabilisierung bei hohen pH-Werten und geringen<br />
Durchflüssen eine sehr große Herausforderung darstellt. Anreicherung des Inhibitors<br />
über das Rückführsystem lässt insbesondere bei geringen Fließraten das derzeit<br />
verwendete Dosiersystem eher ungeeignet erscheinen. Alternativ könnte eine<br />
gezielte Behandlung der kritischen Wässer z.B. mit „Deposteinen“ erfolgen. Der<br />
zielgerichtete Einsatz von eines Inhibitors bezüglich der Kalziumkarbonat-<br />
Abscheidung sowie eine Kontrolle des Bedarfs und des eventuellen<br />
Versinterungsfortschritts könnten über die oben diskutierten Monitoring-Massnahmen<br />
ermöglicht werden. Die auf diese Weise erhobenen Daten stünden zudem für die<br />
Planung zielgerichteter und somit zeitsparender Instandhaltungsarbeiten zur<br />
Verfügung.<br />
Für das in der Betriebsphase empfohlene Monitoring in Hinblick auf die<br />
hydrochemische Zusammensetzung der anfallenden Wässer wird angeregt, dass<br />
zumindest 2 Testfelder für weitere Versuche im EKT Mitterpichling/Paierdorf<br />
verbleiben. An diesen Testfeldern kann einerseits der Einsatz von<br />
Datenloggermessungen der Parameter pH-Wert und elektrische Leitfähigkeit für<br />
hochauflösende Zeitreihen untersucht werden. Andererseits kann wertvolles Wissen<br />
darüber erlangt werden, wie bei derartig hohen Mineralisierungen und<br />
pH-Werten die Alterungsprozesse von handelsüblichen Sonden stattfinden. Anhand<br />
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derartiger Untersuchungen können wesentlich bessere und genauere Aussagen für<br />
ein Monitoringkonzept in der Betriebsphase erstellt werden. Darüber hinaus kann der<br />
gezielte Einsatz von „Depotsteinen“ ebenfalls untersucht werden (z.B. Lebensdauer<br />
und Effizienz der Depotsteine unter unterschiedlichen Bedingungen).<br />
6 Literatur<br />
Clark, I., Fritz, P. (1997)<br />
Environmental isotopes in hydrogeology, CRC Press, 328.<br />
Dietzel, M. (2000)<br />
Messungen der stabilen Isotope des Kohlenstoffs an Kalk-Versinterungen von<br />
Beton. Cement-Lime-Gypsum-International 53 (9), 544-548.<br />
Deitzel, M., T. Rinder, A. Niedermayer, S. Köhler, A. Leis (2008)<br />
Versinterungen in Drainagesystemen von Tunnelbauten – Mechanismen,<br />
Monitoring und Prognosen. Beiträge zum Symposium „Drainagesysteme im<br />
Tunnelbau - Design, Versinterung und Instandhaltung“, Gruppe Geotechnik<br />
<strong>Graz</strong> 34, 89-100.<br />
Fabri, D., A. Ferrari, K, Keiper. (2008)<br />
Härtestabilisation – Erfahrungen aus dem Baulos Bodio des Gotthard-<br />
Basistunnels. Beiträge zum Symposium „Drainagesysteme im Tunnelbau -<br />
Design, Versinterung und Instandhaltung“, Gruppe Geotechnik <strong>Graz</strong> 34, 143-<br />
162.<br />
Gamisch, T.; and Girmscheid G. (2007)<br />
Versinterungsprobleme in Bauwerksentwässerungen. Bauwerk Verlag, Berlin<br />
665.<br />
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Mittermayr, F., D. Klammer, M. Dietzel, C. Bauer, M. Böttcher, M. Koch, S. Köhler, A.<br />
Mayer, A. Leis (2008)<br />
Thaumasitbildung in Tunnelbauten – Hydrogeochemie und stabile Isotope.<br />
Beiträge zum Symposium „Drainagesysteme im Tunnelbau - Design,<br />
Versinterung und Instandhaltung“, Gruppe Geotechnik <strong>Graz</strong> 34, 115-.132<br />
Mussger, K., H. Ludwig, (2008)<br />
Neue Wege bei der Planung von Drainagesystemen am Beispiel des<br />
Koralmtunnels. Beiträge zum Symposium „Drainagesysteme im Tunnelbau -<br />
Design, Versinterung und Instandhaltung“, Gruppe Geotechnik <strong>Graz</strong> 34, 57-<br />
69.<br />
Rinder, T. (2007)<br />
Versinterung von Tunneldrainagen – Ursachen und Risikoabschätzung,<br />
Diplomarbeit TU <strong>Graz</strong>, 97.<br />
Sellner, P., T. Rinder, C. Draschitz, W. Bacher, (2008)<br />
Versuch zur Versinterung und Härtestabilisierung im Koralmtunnel,<br />
Auswirkungen auf modifizierte Drainagesysteme. Beiträge zum Symposium<br />
„Drainagesysteme im Tunnelbau - Design, Versinterung und Instandhaltung“,<br />
Gruppe Geotechnik <strong>Graz</strong> 34, 71-88.<br />
(Univ.-Prof. Dipl.-Min. Dr. Martin Dietzel)<br />
Institut für Angewandte Geowissenschaften, TU <strong>Graz</strong>
7 Anhang<br />
Tab. 1-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Koralmtunnel, Testfeld 1). Kationen und<br />
Kieselsäure. T: Temperatur in °C; SpC: Leitfähigkeit in μScm -1 ; Angaben in mgL -1 . TW: Testfeldeinlass; IN: nach<br />
Anreicherungszylinder; OUT: Testfeldausgang.<br />
Bezeichnung Datum pH T SpC [K + ] [Na + ] [Mg 2+ ] [Ca 2+ ] [Sr 2+ ] [Si] Σ[Fe] Σ[Mn]<br />
TF1 - TW 18.6.2008 9.28 15* 187 5.94 11.4 2.9 16.1 0.132 17.6 0.07 0.10<br />
TF1 - IN 18.6.2008 9.27 15* 248 8.27 12.3 2.8 15.6 0.134 17.6 0.04 0.08<br />
TF1 - OUT 18.6.2008 9.14 15* 345 5.69 11.5 2.9 15.9 0.128 17.6 0.10 0.09<br />
TF1 - IN 6.8.2008 9.13 16.7 170 5.81 11.8 3.1 17.2 0.143 17.9 0.09 0.08<br />
TF1 - OUT 6.8.2008 9.11 17.9 171 5.80 11.6 3.1 16.9 0.141 17.9 0.09 0.08<br />
TF1 - IN 21.9.2008 9.10 16.5 168 5.39 11.7 3.0 15.7 0.130 18.0 0.05 0.05<br />
TF1 - OUT 21.9.2008 9.00 17.1 168 5.51 12.0 3.0 15.9 0.146 18.3 0.06 0.01<br />
TF1 - OUT 1.10.2008 9.10 15.1 164 5.00 11.3 3.0 15.4 0.140 17.8 0.08 0.05<br />
TF1 - IN 6.11.2008 8.91 15.0 164 5.01 11.7 3.5 17.5 0.131 18.3 0.01 0.11<br />
TF1 - OUT 6.11.2008 8.85 15.2 164 5.04 11.3 3.4 16.0 0.137 17.4 0.01 0.09<br />
TF1 - OUT 17.12.2008 8.95 11.9 163 4.53 10.9 3.3 15.4 0.125 17.6 0.16 0.10<br />
TF1 - IN 19.12.2008 8.92 12.1 160 4.50 11.1 3.3 15.2 0.128 17.6 0.16 0.13<br />
TF1 - OUT 19.12.2008 8.87 11.9 160 4.79 11.0 3.2 15.1 0.130 17.3 0.16 0.10<br />
TF1 - IN 21.12.2008 8.87 11.7 161 4.53 11.1 3.3 15.1 0.126 17.5 0.20 0.13<br />
TF1 - OUT 21.12.2008 8.92 11.7 164 4.70 11.2 3.3 15.1 0.129 17.5 0.16 0.10<br />
TF1 - IN 2.2.2009 8.82 10.9 165 4.32 11.3 3.6 15.9 0.133 18.0 0.08 0.15<br />
TF1 - OUT 2.2.2009 8.80 10.6 169 4.57 11.7 3.6 16.2 0.136 18.4 0.18 0.11<br />
*: nicht gemessen
Tab. 2-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Koralmtunnel, Testfeld 1). Anionen. Angaben in<br />
mgL -1 . DIC: Gelöster anorganischer Gesamtkohlenstoff, angegeben als HCO3 - ; ILB: Ionenladungsbilanz in %; SIKalzit:<br />
kalkulierter Sättigungsindex von Kalzit; PCO2: interner CO2-Partialdruck (atm).<br />
Bezeichnung Datum pH T SpC [F - ] [Cl - ] [NO3 - ] [SO4 2- ] DIC ILB SIKalzit PCO2<br />
TF1 - TW 18.6.2008 9.28 15* 187 n.n. 0.9 1.5 5.4 93.3 -5.3 0.9 -4.4<br />
TF1 - IN 18.6.2008 9.27 15* 248 n.n. 0.9 1.1 4.9 97.8 -5.2 0.9 -4.4<br />
TF1 - OUT 18.6.2008 9.14 15* 345 n.n. 0.9 1.3 4.8 94.2 -4.6 0.7 -4.3<br />
TF1 - IN 6.8.2008 9.13 16.7 170 0.09 0.7 1.1 3.7 94.6 -1.1 0.8 -4.2<br />
TF1 - OUT 6.8.2008 9.11 17.9 171 0.09 0.7 1.3 3.7 95.7 -2.5 0.8 -4.2<br />
TF1 - IN 21.9.2008 9.10 16.5 168 0.09 0.7 1.8 4.0 94.6 -4.5 0.7 -4.2<br />
TF1 - OUT 21.9.2008 9.00 17.1 168 0.10 0.9 1.6 4.0 96.3 -3.7 0.7 -4.1<br />
TF1 - OUT 1.10.2008 9.10 15.1 164 0.09 0.7 1.2 3.6 98.0 -6.4 0.7 -4.2<br />
TF1 - IN 6.11.2008 8.91 15.0 164 0.09 0.7 1.6 3.6 97.4 -0.1 0.6 -4.0<br />
TF1 - OUT 6.11.2008 8.85 15.2 164 0.09 0.7 2.6 3.6 94.9 -2.1 0.5 -4.0<br />
TF1 - OUT 17.12.2008 8.95 11.9 163 0.08 0.7 1.0 3.3 96.2 -4.0 0.5 -4.1<br />
TF1 - IN 19.12.2008 8.92 12.1 160 0.08 0.8 0.7 3.3 92.6 -2.1 0.5 -4.1<br />
TF1 - OUT 19.12.2008 8.87 11.9 160 0.08 0.8 0.7 3.3 97.0 -4.3 0.5 -4.0<br />
TF1 - IN 21.12.2008 8.87 11.7 161 0.08 0.7 0.8 3.3 92.2 -1.7 0.4 -4.0<br />
TF1 - OUT 21.12.2008 8.92 11.7 164 0.08 0.7 0.9 3.3 87.1 1.0 0.4 -4.1<br />
TF1 - IN 2.2.2009 8.82 10.9 165 0.08 0.6 0.1 3.2 87.3 3.9 0.4 -4.0<br />
TF1 - OUT 2.2.2009 8.80 10.6 169 0.08 0.7 0.3 3.2 87.5 4.8 0.4 -4.0<br />
n.n.: nicht nachweisbar<br />
*: nicht gemessen
Tab. 3-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Koralmtunnel, Testfelder 1i und 2i). Kationen und<br />
Kieselsäure. T: Temperatur in °C; SpC: Leitfähigkeit in μScm -1 ; Angaben in mgL -1 . IN: Testfeldeinlass; OUT:<br />
Testfeldausgang.<br />
Bezeichnung Datum pH T SpC [K + ] [Na + ] [Mg 2+ ] [Ca 2+ ] [Sr 2+ ] [Si] Σ[Fe] Σ[Mn]<br />
TF1i - IN 6.8.2008 8.67 19.7 290 5.9 26.0 3.1 17.1 0.141 17.3 0.14 0.04<br />
TF2i - IN 6.8.2008 8.75 19.8 293 10.7 51.5 2.8 16.4 0.143 17.4 0.16 0.03<br />
TF2i - OUT 6.8.2008 8.83 19.8 211 11.9 50.8 2.9 17.0 0.144 17.4 0.22 0.04<br />
TF1i - IN 21.09.2008 8.79 19.1 170 5.5 11.7 3.0 15.4 0.130 17.6 0.06 n.n.<br />
TF2i - IN 21.09.2008 8.28 20.3 174 6.6 12.0 2.8 15.1 0.130 17.4 0.02 n.n.<br />
TF2i - IN 21.09.2008 8.43 18.1 181 8.6 12.7 2.7 14.9 0.140 17.7 0.02 n.n.<br />
TF1i - OUT 1.10.2008 8.06 16.8 425 5.1 23.5 3.0 15.7 0.131 17.0 0.08 0.07<br />
TF2i - IN 1.10.2008 8.16 17.4 420 6.9 87.1 2.7 14.8 0.140 16.9 0.24 0.07<br />
TF2i - OUT 1.10.2008 8.34 15.9 216 7.2 89.6 2.7 16.7 0.152 16.8 0.17 0.03<br />
TF1i - OUT 6.11.2008 8.46 17.3 164 5.0 11.7 3.5 17.4 0.130 18.2 0.01 0.04<br />
TF2i - IN 6.11.2008 8.08 17.5 166 5.1 11.3 3.3 16.2 0.130 17.3 0.01 0.03<br />
TF2i - OUT 17.12.2008 9.36 11.9 200 6.6 28.4 3.0 16.7 0.151 16.4 0.07 0.02<br />
TF1i - OUT 17.12.2008 8.83 12.2 162 4.5 10.9 3.3 15.6 0.125 17.7 0.2 0.02<br />
TF1i - OUT 21.12.2008 8.78 11.8 160 4.6 11.0 3.2 15.1 0.128 17.4 0.22 0.02<br />
TF1i - IN 21.12.2008 8.78 11.9 161 4.6 10.8 3.2 15.2 0.126 17.5 0.21 0.02<br />
TF1i - IN 2.2.2009 8.81 10.8 178 4.4 11.5 3.6 15.8 0.134 18.1 0.19 0.03<br />
n.n.: nicht nachweisbar
Tab. 4-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Koralmtunnel, Testfelder 1i und 2i). Anionen.<br />
Angaben in mgL -1 . DIC: Gelöster anorganischer Gesamtkohlenstoff, angegeben als HCO3 - ; ILB: Ionenladungsbilanz in %;<br />
SIKalzit: kalkulierter Sättigungsindex von Kalzit; PCO2: interner CO2-Partialdruck (atm).<br />
Bezeichnung Datum pH T SpC [F - ] [Cl - ] [NO3 - ] [SO4 2- ] DIC ILB SIKalzit PCO2<br />
TF1i - IN 6.8.2008 8.67 19.7 290 0.09 0.7 1.4 3.6 94.7 16.3 0.4 -3.7<br />
TF2i - IN 6.8.2008 8.75 19.8 293 0.14 0.7 1.5 3.6 95.3 34.5 0.5 -3.8<br />
TF2i - OUT 6.8.2008 8.83 19.8 211 0.10 0.8 1.6 3.8 94.2 34.9 0.5 -3.9<br />
TF1i - IN 21.09.2008 8.79 19.1 170 0.09 0.7 1.5 3.9 98.5 -4.6 0.5 -3.8<br />
TF2i - IN 21.09.2008 8.28 20.3 174 0.09 0.7 1.6 3.9 101.3 -3.4 0.0 -3.3<br />
TF2i - IN 21.09.2008 8.43 18.1 181 0.11 0.7 2.6 4.1 105.4 -4.4 0.1 -3.5<br />
TF1i - OUT 1.10.2008 8.06 16.8 425 0.08 0.7 1.7 3.5 100.7 11.3 -0.2 -3.1<br />
TF2i - IN 1.10.2008 8.16 17.4 420 0.09 0.7 2.0 3.6 99.8 47.9 -0.2 -3.2<br />
TF2i - OUT 1.10.2008 8.34 15.9 216 0.08 0.7 1.4 3.4 98.9 49.6 0.0 -3.4<br />
TF1i - OUT 6.11.2008 8.46 17.3 164 0.09 0.8 2.3 3.6 98.3 0.7 0.2 -3.5<br />
TF2i - IN 6.11.2008 8.08 17.5 166 0.09 0.0 2.4 3.6 101.1 -1.7 -0.2 -3.1<br />
TF2i - OUT 17.12.2008 9.36 11.9 200 0.08 0.7 1.6 3.0 95.5 18.5 0.9 -4.6<br />
TF1i - OUT 17.12.2008 8.83 12.2 162 0.08 0.6 0.9 3.3 87.4 -2.6 0.4 -4.0<br />
TF1i - OUT 21.12.2008 8.78 11.8 160 0.08 0.7 1.1 3.3 96.1 -3.5 0.4 -3.9<br />
TF1i - IN 21.12.2008 8.78 11.9 161 0.08 0.7 1.1 3.3 96.1 -3.6 0.4 -3.9<br />
TF1i - IN 2.2.2009 8.81 10.8 178 0.07 0.7 0.6 3.2 86.1 4.1 0.3 -4.0
Tab. 5-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Koralmtunnel, Testfeld 2). Kationen und<br />
Kieselsäure. T: Temperatur in °C; SpC: Leitfähigkeit in μScm -1 ; Angaben in mgL -1 . TW: Testfeldeinlass; IN: nach<br />
Anreicherungszylinder; OUT: Testfeldausgang.<br />
Bezeichnung Datum pH T SpC [K + ] [Na + ] [Mg 2+ ] [Ca 2+ ] [Sr 2+ ] [Si] Σ[Fe] Σ[Mn]<br />
TF2 - TW 18.6.2008 11.17 18.1 538 17.7 16.1 0.8 38.3 0.333 12.1 n.n. n.n.<br />
TF2 - IN 18.6.2008 11.16 18.1 439 17.3 15.9 0.6 34.3 0.312 11.7 n.n. n.n.<br />
TF2 - OUT 18.6.2008 11.13 18.3 431 17.7 15.9 0.3 24.6 0.291 11.3 n.n. n.n.<br />
TF2 - TW 6.8.2008 10.94 18.3 336 18.7 16.7 1.3 22.5 0.249 12.3 n.n. n.n.<br />
TF2 - IN 6.8.2008 10.96 18.6 334 19.2 17.1 0.8 18.7 0.225 12.3 0.02 0.002<br />
TF2 - OUT 6.8.2008 10.91 18.5 285 19.7 17.2 0.4 9.7 0.195 12.0 0.02 0.001<br />
TF2 - IN 21.9.2008 10.91 18.2 348 27.0 17.9 0.4 3.4 0.153 14.5 n.n. n.n.<br />
TF2 - OUT 21.9.2008 10.66 18.4 276 28.7 18.8 0.2 4.2 0.117 13.5 n.n. n.n.<br />
TF2 - OUT 21.9.2008 10.84 17.9 280 28.5 18.8 0.2 4.3 0.127 13.6 n.n. n.n.<br />
TF2 - IN 1.10.2008 10.77 15.8 239 17.2 16.3 0.5 12.6 0.214 12.0 n.n. n.n.<br />
TF2 - OUT 1.10.2008 10.82 15.6 217 17.2 15.5 0.2 4.3 0.138 11.8 n.n. n.n.<br />
TF2 - IN 6.11.2008 11.19 13.7 215 17.5 15.6 1.9 4.9 0.166 11.1 n.n. n.n.<br />
TF2 - OUT 6.11.2008 11.22 13.4 236 24.1 17.7 0.2 2.1 0.141 10.4 n.n. n.n.<br />
TF2 - IN 17.12.2008 11.16 11.2 309 12.9 15.9 1.9 28.3 0.230 12.9 0.01 0.004<br />
TF2 - OUT 17.12.2008 11.12 10.9 280 12.5 15.6 1.7 21.7 0.206 12.7 0.02 0.004<br />
TF2 - IN 2.2.2009 11.95 9.3 706 19.6 17.4 0.3 52.6 0.396 10.2 0.01 n.n.<br />
TF2 - OUT 2.2.2009 11.90 9.3 610 20.9 18.1 0.1 41.9 0.457 9.9 n.n. 0.001<br />
n.n.: nicht nachweisbar
Tab. 6-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Koralmtunnel, Testfeld 2) Anionen. Angaben in<br />
mgL -1 . DIC: Gelöster anorganischer Gesamtkohlenstoff, angegeben als HCO3 - ; ILB: Ionenladungsbilanz in %; SIKalzit:<br />
kalkulierter Sättigungsindex von Kalzit; SIBruzit: kalkulierter Sättigungsindex von Bruzit; PCO2: interner CO2-Partialdruck (atm).<br />
Bezeichnung Datum pH T SpC [F - ] [Cl - ] [NO3 - ] [SO4 2- ] DIC ILB SIKalzit SIBruzit PCO2<br />
TF2 - TW 18.6.2008 11.17 18.1 538 n.n. 1.1 0.5 3.4 47.9 7.7 1.7 0.3 -7.6<br />
TF2 - IN 18.6.2008 11.16 18.1 439 n.n. 1.1 0.5 3.6 41.3 8.2 1.7 0.2 -7.6<br />
TF2 - OUT 18.6.2008 11.13 18.3 431 n.n. 1.0 1.0 3.7 43.4 -2.4 1.6 -0.1 -7.5<br />
TF2 - TW 6.8.2008 10.94 18.3 336 0.23 1.3 1.0 3.9 53.3 -2.4 1.6 0.1 -7.1<br />
TF2 - IN 6.8.2008 10.96 18.6 334 0.17 0.9 1.1 2.9 47.2 -2.5 1.5 0.0 -7.1<br />
TF2 - OUT 6.8.2008 10.91 18.5 285 0.15 0.9 1.2 2.9 38.1 -5.1 1.2 -0.4 -7.1<br />
TF2 - IN 21.9.2008 10.91 18.2 348 0.15 1.2 1.1 3.1 41.4 -11.1 0.7 -0.4 -7.0<br />
TF2 - OUT 21.9.2008 10.66 18.4 276 0.14 1.0 1.6 3.3 50.1 -6.1 0.9 -1.3 -6.5<br />
TF2 - OUT 21.9.2008 10.84 17.9 280 0.20 1.1 1.6 3.3 44.9 -7.8 0.9 -0.9 -6.9<br />
TF2 - IN 1.10.2008 10.77 15.8 239 0.09 0.9 0.6 2.7 44.4 -0.7 1.3 -0.7 -6.8<br />
TF2 - OUT 1.10.2008 10.82 15.6 217 0.10 0.9 0.5 2.7 38.7 -12.2 0.8 -1.0 -6.9<br />
TF2 - IN 6.11.2008 11.19 13.7 215 0.10 0.0 0.2 1.9 21.0 -3.3 0.7 0.7 -7.9<br />
TF2 - OUT 6.11.2008 11.22 13.4 236 0.10 1.0 2.0 3.0 22.6 -8.9 0.4 -0.3 -7.9<br />
TF2 - IN 17.12.2008 11.16 11.2 309 0.09 0.9 0.0 2.4 61.5 -2.7 1.7 0.3 -7.4<br />
TF2 - OUT 17.12.2008 11.12 10.9 280 0.09 0.8 0.0 2.4 54.1 -4.3 1.6 0.1 -7.4<br />
TF2 - IN 2.2.2009 11.95 9.3 706 0.09 0.9 0.0 1.9 9.80 7.4 1.2 0.9 -9.9<br />
TF2 - OUT 2.2.2009 11.90 9.3 610 0.09 0.9 0.1 2.1 16.1 2.5 1.3 0.4 -9.5<br />
n.n.: nicht nachweisbar
Tab. 7-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Koralmtunnel, Testfeld 3). Kationen und<br />
Kieselsäure. T: Temperatur in °C; SpC: Leitfähigkeit in μScm -1 ; Angaben in mgL -1 . IN: Testfeldeinlass;<br />
OUT:Testfeldausgang.<br />
Bezeichnung Datum pH T SpC [K + ] [Na + ] [Mg 2+ ] [Ca 2+ ] [Sr 2+ ] [Si] Σ[Fe] Σ[Mn]<br />
TF3 - IN 18.6.2008 7.25 14.1 190 1.8 10.4 5.1 17.8 0.163 21.4 1.24 0.17<br />
TF3 - OUT 18.6.2008 7.26 14.2 189 1.8 9.9 4.6 16.3 0.142 21.6 0.56 0.19<br />
TF3 - IN 6.8.2008 7.00 14.2 182 1.9 9.9 4.9 17.5 0.154 20.7 0.97 0.16<br />
TF3 - OUT 6.8.2008 7.12 14.4 173 1.9 10.2 4.9 17.6 0.148 22.0 0.69 0.17<br />
TF3 - IN 21.9.2008 7.05 13.3 175 1.6 10.0 4.7 16.3 0.142 21.5 0.16 n.n.<br />
TF3 - OUT 1.10.2008 7.21 13.0 175 1.6 10.3 4.8 17.1 0.157 21.9 0.64 0.16<br />
TF3 - IN 6.11.2008 7.20 13.4 169 1.5 9.8 4.9 16.6 0.14 20.8 0.07 0.23<br />
TF3 - OUT 17.12.2008 7.32 11.5 170 1.7 10.5 4.9 16.2 0.139 22.0 1.22 0.22<br />
TF3 - IN 2.2.2009 7.44 11.3 183 1.7 10.3 5.0 17.4 0.146 21.9 1.24 0.23<br />
n.n.: nicht nachweisbar<br />
Tab. 8-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Koralmtunnel, Testfeld 3) Anionen. Angaben in<br />
mg L -1 . DIC: Gelöster anorganischer Gesamtkohlenstoff, angegeben als HCO3-; ILB: Ionenladungsbilanz in %; SIKalzit:<br />
kalkulierter Sättigungsindex von Kalzit; PCO2: interner CO2-Partialdruck (atm).<br />
Bezeichnung Datum pH T SpC [F - ] [Cl - ] [NO3 - ] [SO4 2- ] DIC ILB SIKalzit PCO2<br />
TF3 - IN 18.6.2008 7.25 14.1 190 n.n. 0.9 n.n. 8.0 118.8 -2.4 -1.0 -2.3<br />
TF3 - OUT 18.6.2008 7.26 14.2 189 n.n. 0.9 0.2 7.1 110.9 -3.6 -1.1 -2.3<br />
TF3 - IN 6.8.2008 7.00 14.2 182 0.07 0.6 n.n. 9.3 117.1 -0.7 -1.3 -2.1<br />
TF3 - OUT 6.8.2008 7.12 14.4 173 0.07 0.6 0.1 7.7 115.6 -0.7 -1.2 -2.2<br />
TF3 - IN 21.9.2008 7.05 13.3 175 0.07 0.6 0.1 8.2 120.8 -5.6 -1.3 -2.1<br />
TF3 - OUT 1.10.2008 7.21 13.0 175 0.08 0.6 0.4 8.9 118.6 -4.8 -1.1 -2.3<br />
TF3 - IN 6.11.2008 7.20 13.4 169 0.09 0.6 0.1 7.5 109.4 -1.9 -1.1 -2.3<br />
TF3 - OUT 17.12.2008 7.32 11.5 170 0.07 0.6 n.n. 7.0 116.8 -4.5 -1.0 -2.4<br />
TF3 - IN 2.2.2009 7.44 11.3 183 0.07 0.6 0.1 8.7 95.1 4.4 -0.9 -2.6<br />
n.n.: nicht nachweisbar
Tab. 9-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Mischungsversuch, Testfeld 1) Kationen und<br />
Kieselsäure. T: Temperatur in °C; SpC: Leitfähigkeit in μScm -1 ; Angaben in mgL -1 ; OUT: Testfeldausgang.<br />
Bezeichnung<br />
Laufzeit<br />
[min] pH temp Lf [K + ] [Na + ] [Mg 2+ ] [Ca 2+ ] [Sr 2+ ] [Si] Σ[Fe] Σ[Mn]<br />
TF1 - out 8.80 10.6 169 4.6 11.7 3.6 16.2 0.136 18.4 0.18 0.11<br />
TF1 - out -1 0 11.28 10.8 293 14.1 10.3 2.9 48.8 0.124 16.6 0.02 0.01<br />
TF1 - out -2 11 10.45 10.8 221 10.2 10.7 3.1 26.9 0.113 17.2 n.n. 0.01<br />
TF1 - out -3 23 9.85 10.8 190 7.6 10.9 3.3 19.2 0.115 17.6 0.01 0.04<br />
TF1 - out -4 47 9.40 10.8 174 5.7 11.2 3.4 17.0 0.126 17.9 0.04 0.08<br />
TF1 - out -5 116 8.86 10.8 171 4.6 11.7 3.6 16.0 0.135 18.0 0.07 0.1<br />
n.n.: nicht nachweisbar<br />
Tab. 10-A: In-Situ Parameter und Konzentration gelöster Komponenten (Wässer, Mischungsversuch, Testfeld 1) Anionen. Angaben in<br />
mgL -1 . DIC: Gelöster anorganischer Gesamtkohlenstoff, angegeben als HCO3 - ; ILB: Ionenladungsbilanz in %; SIKalzit:<br />
kalkulierter Sättigungsindex von Kalzit; PCO2: interner CO2-Partialdruck (atm).<br />
Bezeichnung<br />
Laufzeit<br />
[min] pH temp Lf [Br - ] [Cl - ] [NO3 - ] [SO4 2- ] DIC ILB SIKalzit PCO2<br />
TF1 - out 8.80 10.6 169 n.n. 0.7 0.3 3.2 87.5 4.8 0.4 -4.0<br />
TF1 - out -1 0 11.28 10.8 293 25.2 0.6 1.0 3.1 19.7 30.4 1.5 -8.3<br />
TF1 - out -2 11 10.45 10.8 221 13.6 0.6 0.9 3.1 45.3 16.7 1.5 -6.3<br />
TF1 - out -3 23 9.85 10.8 190 7.2 0.6 0.5 3.1 72.6 2.9 1.2 -5.2<br />
TF1 - out -4 47 9.40 10.8 174 2.6 0.6 0.1 3.1 82.1 3.2 0.9 -4.7<br />
TF1 - out -5 116 8.86 10.8 171 0.3 0.7 0.0 3.1 94.5 0.7 0.4 -4.0<br />
n.n.: nicht nachweisbar
T%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
2000<br />
1800<br />
1600<br />
Kalzit<br />
1400<br />
Abb. 1-A: Charakteristische FTIR-Analyse von Probe TF2 – IN vom 17.12.2008 (siehe Tab. 2). Durchlässigkeit (T in %) als Funktion<br />
der Wellenzahl (cm -1 ); Charakteristische „Absorptionbanden“ für Kalzit: 1435, 877, 847 und 712.cm -1 .<br />
cm -1<br />
1200<br />
1000<br />
Kalzit<br />
Kalzit<br />
800<br />
Kalzit<br />
600
Abb. 2-A: XRD-Spektrum der Ablagerungen von TF 3 - OUT. Die Kurve zeigt die typischen Reflexe des 2L Ferrihydrits.
K<br />
Q<br />
Abb. 3-A: XRD-Spektrum der Ablagerungen von TF2 – IN vom 17.12.2008 (vgl. Tab. 2).. K: Kalzit; Q: Quarz.<br />
K<br />
K<br />
K K K<br />
K K<br />
K K K