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Vorhabensbeschreibung zur Erstellung eines integrierten ...

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<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenQuelle: Landesvermessungsamt TK 25, RLP, Koblenz3.2 Bisherige Aktivitäten im Bereich Klimaschutz und NachhaltigkeitIn der Verbandsgemeinde Rockenhausen erfolgten bereits Aktivitäten in verschiedenen bestehendenKernbereichen und Strukturen, welche als Grundlage für den Aufbau einer Null-Emissions-Verbandsgemeinde genutzt werden können:Workshop Projekt pirolIm Dezember 2008 fand ein erster Workshop statt, an welchem kommunale Funktionsträger, Wissenschaftler,Fachbehörden, Experten und Vertreter der Landesregierung teilnahmen und gemeinsamInhalte und Ziele des Projektes erarbeiteten. Über Pressearbeit und Informationsveranstaltungenwurde die Bevölkerung der Region informiert und als weitere Akteursgruppe mit einbezogen.AbwasserbeseitigungskonzeptDie Siedlungsstruktur der VG ist sehr weiträumig. Mit ihren 21 Dörfern und 40 Weilern stellt sie ausbetriebswirtschaftlicher und technischer Sicht eine besondere Herausforderung für die Abwasserbehandlungdar. Das Abwasserbeseitigungskonzept wurde konstant an diese Voraussetzungenangepasst und setzt auf einen Mix aus zentralen und dezentralen, vorwiegend naturnahen Behandlungsanlagen.Weitere Einzelheiten sind:• eine zentrale kommunale Kläranlage in Rockenhausen (20.000 EW)• sechs dezentrale, naturnahe kommunale Pflanzenkläranlagen (65 EW - 1.150 EW)• landwirtschaftliche Klärschlammverwertung (100 %)4


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen• in 19 Ortsgemeinden Trennsysteme als Entwässerungssysteme• ungesteuerte Rückhalteeinrichtungen als wasserwirtschaftliche Ausgleichsmaßnahme• mehrere dezentrale, naturnahe Kläranlagen, die sich in der Planung befinden• für 2009/2010 ist die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (Durchgängigkeit von Gewässern)vorgesehen.KlärschlammverwertungDer gesamte anfallende Klärschlamm der Verbandsgemeinde wird zu 100 % in der Landwirtschaftverwertet.Biomassenutzung (Landnutzungskonzepte)Trotz der eher ungünstigen Bedingungen für Landwirtschaft (trockene, nährstoffarme Böden, wenigNiederschlag) innerhalb der Verbandsgemeinde, bieten sich durch den Einsatz moderner, insich geschlossener Kreislaufsysteme potenzielle Möglichkeiten <strong>zur</strong> Aktivierung der landwirtschaftlichenPotenziale auf individueller Basis. Der „Landwirt als Energiewirt“ ist aufgrund der gegebenenagrarischen Strukturen ein vielversprechendes Thema, welches nach ersten Umfragen der 26 ansässigenLandwirte zum Auftakt des Projektes pirol auf reges Interesse trifft. Dabei wurden verschiedeneInhalte erfragt, wie beispielsweise derzeitige Landnutzungsformen sowie Ansichten <strong>zur</strong>zukünftigen Änderung in Richtung Nachhaltigkeit. Etwa die Hälfte aller Betriebe hat Interesse aneiner Energiepflanzenproduktion und zeigt große Bereitschaft für Innovationen, wenn mit den betrieblichenUmstrukturierungen auch sichere Einkünfte zu erzielen sind. Wenn dies gegeben ist,dann wird sich aus den regionalen Betrieben ein zuverlässiger und leistungsfähiger Versorgerkreisfür Bioenergie aus Biomasse aufbauen lassen.Darüber hinaus ermittelte die Biomassepotenzialstudie Rheinland-Pfalz für den Donnersbergkreisbereits vorhandene nicht unerhebliche Potenziale <strong>zur</strong> energetischen Biomassenutzung.5


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenEinsatz der Terra Preta-Technologie 2Es kann als deutlicher Standortvorteil bezeichnet werden, dass der Entwickler dieser Schlüsseltechnologiesowie die umsetzenden Unternehmen in der Verbandsgemeinde Rockenhausen ansässigsind.Die Terra Preta (TP)-Technologie könnte bei der Aufwertung der Produktionseinheit Acker und beider Schließung von Stoffkreisläufen in der Region eine entscheidende Rolle spielen.Auf dem Unternehmenssitz der areal werden seit Anfang 2006 umfassende Feldversuche <strong>zur</strong> Herstellungvon „Terra Preta-Produkten“ durchgeführt und eine Versuchsfläche betrieben. Im Rahmeneiner vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz geförderten Studie in der Region Morbach wurdenmit wissenschaftlicher Begleitung die Herstellungsverfahren optimiert und für die großtechnischeProduktion vorbereitet. Auf dem Hengstbachhof wird noch im Jahr 2009 eine erste großtechnischeAnlage <strong>zur</strong> TP-Produktion entstehen.2 Terra Preta ist reich an Mineralstoffen wie Phosphor, Kalzium, Zink und Mangan sowie Holzkohle und eignet sich daher als Verfahren<strong>zur</strong> Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit und <strong>zur</strong> Steigerung der Bodenqualität. Es wurde von den Europäern gegen Ende des 20. Jahrhundertsim heutigen Amazonasgebiet entdeckt. Zurückzuführen ist ihre Entstehung nach aktuellem Stand der Wissenschaft auf dieBewirtschaftungsweise der Urbevölkerung der Indios, die seit mehreren Jahrtausenden verstanden, mittels intelligenter Nutzung vonErnteresten und Siedlungsabfällen, humusreiche und äußerst fruchtbare Schwarzerden herzustellen. Weltweit wird intensiv daran geforscht,die in Vergessenheit geratene Herstellungsweise der Terra Preta wieder zu entdecken und in eine moderne Nutzung zu überführen.In RLP ist es einer Expertengruppe gelungen, die wesentlichen Herstellungsmechanismen zu identifizieren und auf moderneund großtechnische Verfahren und Produktionsabläufe zu übertragen. Aus unterschiedlichen, regional vorhandenen Biomassen könnennun Substrate und Bodenhilfsstoffe hergestellt werden, die den Eigenschaften der nativen Terra Preta entsprechen. Die innovativenSubstrate und Bodenhilfsstoffe werden bereits erfolgreich in Gartenbau und Landwirtschaft getestet. Im Juni 2009 wurde in RheinlandPfalz die erste internationale Terra Preta Vertriebsgesellschaft namens Palaterra gegründet (Joint Venture zwischen J. Böttcher, Geschäftsführerder areal GmbH und der Firma juwi AG) mit dem Ziel der Weiterentwicklung und flächendeckenden Verbreitung der TerraPreta Technologien. Auf dem Hengstbacherhof (VG Rockenhausen) entsteht derzeit das erste Herstellungswerk. Im Rahmen des o.g.pirol Projektes können in der VG weitere dezentrale Terra Preta Werke entstehen.Im Hinblick auf den Klimaschutz hat die Terra Preta Technologie folgende Vorteile:• Der Einsatz von TP als Bodenhilfsstoff führt zu einer signifikanten Anreicherung von Dauerhumus sowie inertem Kohlenstoffin den Böden, was somit der CO 2 Sequestrierung dient, wodurch die Atmosphäre in erheblichem Maße entlastet wird.• Durch die Steigerung der Fruchtbarkeit können die Nutzflächen effizienter genutzt werden, so dass die Konkurrenzproblematikvon Nahrungsmittel- und Energiepflanzenanbau entschärft wird.• Durch die höhere Pufferfähigkeit von mit TP behandelten Böden wird die Auswaschung von NS stark eingeschränkt, was zueiner erheblichen Reduzierung des Mineraldüngereinsatzes führt (Vermeidung von Lachgasemissionen)• Durch die höhere Wasserhaltefähigkeit und die damit verbundene Schließung kleiner Wasserkreisläufe wird der Wasserverbrauchin der LW reduziert und der natürliche Kühlungseffekt der Erdoberfläche durch Verdunstung und Kondensation verbessert• Die zukünftige Verwendung von TP als Torf-Ersatz in Kultursubstraten und Blumenerden könnte dazu beitragen, den erheblichklimaschädigenden Torfabbau zu reduzieren und bisher ungenutzte Biomassepotenziale einer größeren Wertschöpfungzu unterziehen6


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenDie pirol-Projektziele im Einzelnen:• Land- und Forstwirtschaft:o Erprobung und Einführung neuer nachhaltiger Nutzpflanzenkulturen und Anbauverfahren(z. B. Agroforstsysteme, Kurzumtriebsplantagen, Energiepflanzenplantagen,Hochbeete etc.)o Identifizierung und Nutzung bisher ungenutzter Biomassepotenziale (Forst, Freihaltungsflächen,landwirtschaftliche Reststoffe, Feuchtgebiete etc.)o Schaffung zusätzlicher Biomassepotenziale durch Verbesserung der Anbaubedingungen(Bodenverbesserung, intelligente Bewässerung z. B. mit gereinigtemSchmutzwasser)o Stärkung der Biodiversität z. B. durch Ausbau von Mischanbausystemen, Biotopverbundnetzenund kleinen Wasserkreisläufeno Verbesserung der Nutzböden durch Humusaufbau (Kompostwirtschaft, Einführungder Terra Preta-Technologie)• Wasserwirtschaft:o Umrüstung und Optimierung von Abwasserbehandlungsanlagen <strong>zur</strong> Gewinnung vonDünger, Energie, Brauch-, und Gießwassero Entwicklung und Umsetzung intelligenter Niederschlagsbehandlungs- und Nutzungssystemez. B. Mulden- und Rigolensysteme <strong>zur</strong> landwirtschaftlichen Bewässerungo Entwicklung und Umsetzung sparsamer, bedarfsgesteuerter Bewässerungssystemefür die Landwirtschafto Einführung von Wassersparmaßnahmen in Haushalten, Gewerbe und öffentlichenEinrichtungeno Prüfung dezentraler Trinkwasserversorgungssystemeo Schaffung von Brauchwasserkreisläufen in Siedlungen und Gewerbegebieten• Abfallwirtschaft:o Optimierung der Sammel- und Transportlogistiko Energetische und stoffliche Verwertung von Bioabfällen in der Region• Energie:o Entwicklung <strong>eines</strong> regionalen, nachhaltigen Energiekonzepts Energieautarkie bis 2020o Versorgung von Haushalten, Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen mit erneuerbarenEnergien aus der Region• Mobilität:o Anpassung des ÖPNV an die Region sowie weiterer Ausbau der Fahrradwegeo emissionsfreie Verkehrskonzepte, d. h. Null-Emissions-Transport und Privatverkehrssystem(z. B. Elektromobilität mit Solartankstellen)o Optimierung der Transportlogistik vor Ort, z. B. kürzere Wege des Gütertransportesdurch Regionalisierung von Wertschöpfungsketteno Car-Sharing8


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen• Architektur- und Siedlungsplanung:o Umsetzung neuer nachhaltiger Gebäude- und Siedlungskonzepte unter Berücksichtigungvon Null-Emissions-Stoffstrommanagementaspekten• Landschaft und Naturraum:o Erhalt und angepasste Nutzung der Kulturlandschaften (Verbindung von Pflegemaßnahmenmit gleichzeitiger Wertschöpfung)o Schaffung von ausreichenden Rückzugsräumen für Flora und Fauna z. B. durch Biotopverbundsysteme,Rückbau von Trockenlegungsmaßnahmen auf ertragsschwachenFlächen• Regionale Wirtschaft:o Einbindung der regionalen Wirtschaft in das Modellprojekt z. B. Schaffung neuerAufträge innerhalb der Modellregion durch Implementierung neuer Anlagen, Verfahren,Dienstleistungen etc.o Aufbau und Förderung <strong>eines</strong> „Nachhaltigkeitstourismus“ <strong>zur</strong> Stärkung der örtlichenGästebetriebeo Weiterentwicklung des Regionallabels und Aufbau einer RegionalwährungWege <strong>zur</strong> Umsetzung:• Konzeptentwicklung und <strong>Erstellung</strong> von Masterplänen <strong>zur</strong> Umsetzung unter Einbindung derregionalen Akteure• Begleitung bei der Umsetzung von Maßnahmen und Teilprojekten (Akteursmanagement)• Einrichtung <strong>eines</strong> Bildungs- und Kompetenzzentrums in der Region• Aufklärung und Bewusstseinsbildung (Infoveranstaltungen, Workshops, Einbeziehung vonSchulen und Bildungseinrichtungen etc.)• Kommunikation und Netzwerkbildung zwischen allen internen und externen Akteuren• Aufbau und Pflege von nachhaltigen, dezentralen Infrastruktursystemen der Ver- und Entsorgung• Konzeption und Einrichtung von Biomasse-Wertstoffhöfen (Annahme, Verarbeitung, Veredelungund Verwertung von regionalen Biomassen z. B. Energieerzeugung, Heizmaterial,Humussubstrat (Terra Preta), Pflanzendünger• Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region durch Einbindung bestehender und Ansiedlungneuer Unternehmen <strong>zur</strong> Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des ProjektesIntegration KlimaschutzinitiativeÜbergeordnetes Ziel des <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes ist in Anlehnung an das beschriebeneProjekt pirol die Entwicklung einer energieautarken, landwirtschaftlich starken und touristischwachsenden „Null-Emissions-Verbandsgemeinde Rockenhausen“. Durch Implementierung innovativerKlimaschutzmaßnahmen und einem <strong>integrierten</strong>, intelligenten Stoffstrommanagement sollentsprechend der acht im Rahmen des Projektes pirol definierten Ziele eine flächendeckende,nachhaltige Land- sowie Energiewirtschaft entstehen, welche sich auf die Inwertsetzung der loka-9


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausenlen, dezentralen Energiepotenziale aus Wind, Wasser, Sonne und im Besonderen der Biomassefokussiert, um somit die regionale Kaufkraft und Standortattraktivität zu steigern, sowie Abhängigkeitenzu vermindern.Dementsprechend wird das Konzept für die VG Rockenhausen den klimapolitischen Zeitplan fürdie folgenden Jahre aufzeigen und einen Handlungsrahmen <strong>zur</strong> Etablierung der energieautarkenNull-Emissions-Verbandsgemeinde vorgeben.Im gesamten Donnersbergkreis wird bereits heute so viel erneuerbarer Strom produziert (durchWindkraft, Photovoltaik und Bioenergie), dass rechnerisch 100 % der Haushalte versorgt werdenkönnen. Da der Strombedarf der Verbandsgemeinde Rockenhausen theoretisch bereits bilanziellzu 100 % durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden kann, sind die drei wesentlichen Zieleder <strong>Erstellung</strong> des <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes die deutliche Steigerung des Anteils der erneuerbarenEnergieträger an der Deckung des Wärmebedarfs im Verbandsgemeindegebiet, diePrüfung der Möglichkeiten für eine möglichst eigenständige Stromversorgung über ein dezentralesEnergiemanagementsystem und die Vermeidung von klimaschädlichen Gasen in Landwirtschaftund Gewerbe einschließlich der Entwicklung neuer innovativer Methoden der CO 2 -Sequestrierung(Terra Preta) .Dies bedeutet, dass für eine CO 2 -neutrale Strom- und Wärmeproduktion eine hohe Bedeutung aufdie Entwicklung stationärer erneuerbarer Energieanlagen entfällt. Verbunden ist dies mit der Integrationvon Effizienz- und Einsparmaßnahmen. Die zusätzlich gesteigerten Anteile an der regenerativerzeugten Strommenge sowie die Umsetzung innovativer Methoden <strong>zur</strong> CO 2 -Sequestrierungkönnen dazu genutzt werden, die hieraus im Rahmen der <strong>Erstellung</strong> dieses <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzepteserzielte Reduzierung der Treibhausgasemissionen den anderen Emissionen imBereich Wärme und Verkehr gutzuschreiben.Des Weiteren wird die Klimaschutzthematik eingebunden in eine nachhaltige Tourismusstrategie.Es soll auf diese Weise verdeutlicht werden, dass Klimaschutzaktivitäten von großer Bedeutung fürden Erhalt der bestehenden reizvollen Kulturlandschaft – geprägt durch die Forst- und Landwirtschaft– sind und somit auch von großer Bedeutung für die Wirtschaftskraft der Verbandsgemeinde.Erste Treffen zwischen kommunalen Funktionsträgern, Wissenschaftlern, Fachleuten und Vertreternder Landesregierung in Rockenhausen zeigten, dass sich die Verbandsgemeinde zielstrebigam Aufbau einer autarken, dezentralen Energieversorgung, nachhaltigen und verifizierten Landnutzungsowie Abfall-, Wasser und Abwasserwirtschaft und Mobilität mittels der schrittweisen Implementierung<strong>eines</strong> Logistik- und Akteursmanagement für alle genannten Bereiche orientiert.Der politische Wille <strong>zur</strong> Umsetzung genannter Ziele ist vorhanden, was wiederum durch andereProjekte in der VG herausgestellt wurde (vgl. Abschnitt 3.2).10


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen4.2 Bezug des Vorhabens zu förderpolitischen ZielenDie Entwicklung <strong>eines</strong> umfassenden Klimaschutzteilkonzeptes für die VG Rockenhausen unterstütztim besonderen Maße das vom Verbandsgemeinderat Rockenhausen im Januar 2009 besprocheneZiel, bis zum Jahr 2020 eine Senkung der CO 2 -Emissionen um 80 % 3 und langfristig dienahezu vollständige Vermeidung der CO 2 -Emissionen zu erreichen. Die Etablierung einer Null-Emissions-Verbandsgemeinde stellt somit einen wesentlichen Baustein auf dem Weg zu einerCO 2 -neutralen Verbandsgemeinde dar und leistet einen Beitrag zu den klimapolitischen Zielen derBundesregierung.Insgesamt steht nicht nur die Verringerung der CO 2 -Emissionen durch den Einsatz erneuerbarerregionaler Ressourcen im Vordergrund, sondern auch der effiziente Einsatz von Energie und innovativenregionalen Managementstrukturen <strong>zur</strong> Optimierung bestehender Prozesse und Systeme.Hierzu laufen bereits seitens der Verwaltung Initiativen, welche das Ziel verfolgen, sich zu einerNull-Emissions-Verbandsgemeinde zu entwickeln.Völlig neu und bisher einzigartig ist der Ansatz, CO 2 -Emissionen nicht nur rechnerisch zu neutralisieren,sondern über die flächendeckende Anwendung der Terra Preta Technologie in der Landwirtschafteine deutlich CO 2 -positive Gesamtbilanz in der Region zu erreichen. Hier könnte auchdas zukünftige Tourismuskonzept eingebunden werden: jeder Tourist entrichtet symbolisch einenBeitrag für den Klimaschutz, indem er für die bei An- und Abreise produzierten Emissionen einenKlimagroschen zahlt, welcher wiederum in die regionale Produktion von Terra Preta investiert wird.Des Weiteren ist die Verbandsgemeinde Rockenhausen Mitglied im bundesweiten wissenschaftliche„Netzwerk für mehr Innovation, Beschäftigung, Klima- und Ressourcenschutz als Baustein füreine Null-Emissions-Strategie“, welches unter der Schirmherrschaft des Bundesumweltministeriumsam 15. September 2008 im brandenburgischen Eberswalde gegründet wurde. Ziel des Netzwerkesist die konsequente Senkung von schädlichen Umweltwirkungen durch die Erhöhung regionalerEnergie- und Ressourceneffizienz.Insgesamt verfolgt die integrierte Klimaschutzkonzepterstellung das Ziel, nicht kurzfristig eine odermehrere Maßnahmen umzusetzen, sondern Strukturen zu schaffen, welche dauerhaft, im Rahmen<strong>eines</strong> kontinuierlichen Verbesserungsprozesses, das System optimieren und sich mit dem Ziel„Null-Emission“ ständig weiterentwickeln.3 bezogen auf das Niveau der Emissionen aus dem Jahr 199011


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen4.3 Wissenschaftliche und technische ArbeitszieleDie Entwicklung <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen ist dem Bereichder angewandten Forschung zuzuordnen.Bereits im Rahmen der Antragstellung wurden sechs konkrete Ziele für die Verbandsgemeindedefiniert. Aus den hierzu gehörenden Arbeitsschritten ergeben sich schließlich die Inhalte des <strong>integrierten</strong>Klimaschutzkonzeptes. Die sechs Ziele sind:Ziel 1: Konzepte <strong>zur</strong> Wärmebedarfsdeckung durch Erneuerbare EnergieträgerZiel 2: Nachhaltige und optimierte BiomassenutzungskonzepteZiel 3: Nachhaltige und optimierte WasserwirtschaftssystemeZiel 4: Einsatzmöglichkeiten für ein Dezentrales Energiemanagementsystem (DEMS) imBereich der StromversorgungZiel 5: Konzept Tourismusförderung durch Erneuerbare EnergienZiel 6: Konzept für ein Beratungs- und Qualifizierungsangebot <strong>zur</strong> energie- und stoffstromoptimiertenUmsetzung von KlimaschutzprojektenDie zu den jeweiligen Zielen gehörenden einzelnen Maßnahmen lassen sich in zwei grundlegendeArbeitsbereiche unterteilen:- Analyse (Potenzial- bzw. Bedarfsanalyse) <strong>zur</strong> Senkung der CO 2 -Emissionen und Energieabhängigkeiten- Maßnahmenkatalog für die Umsetzung der jeweiligen Zielformulierungen resultierend ausden Ergebnissen aus der Potenzial- bzw. Bedarfsanalyse (Projektentwicklung)Die Analysen betrachten in unterschiedlichen Untersuchungstiefen beispielsweise Gebäudeclusterim Verbandsgemeindegebiet (im Wesentlichen öffentliche Gebäude) hinsichtlich der Ausführungvon Effizienzmaßnahmen (Gebäudehülle, Beleuchtung, technische Anlagen und Heiztechnik), desEinsatzes erneuerbarer Energieträger (Biomasse, Solarenergie etc.) oder der Kraft-Wärme-Kopplung. Parallel hierzu werden die regional verfügbaren Potenziale <strong>zur</strong> Strom- und Wärmeerzeugungaus Erneuerbaren Energien sowie Wärmebedarfsschwerpunkte (Wärmeinseln) ermittelt.Ergänzt werden die Arbeiten um eine Bilanzierung der CO 2 -Emissionen und des CO 2 -Sequestrierungspotenzials, einer Strategieentwicklung sowie <strong>eines</strong> Konzeptes für die Öffentlichkeitsarbeit.Der genaue Arbeitsumfang ist in Abschnitt 5.1 aufgeführt.12


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen4.4 Stand der Wissenschaft und TechnikDie <strong>Erstellung</strong> von Klimaschutzkonzepten für Gemeinden und Landkreise erfolgt (mit unterschiedlichenAnsätzen) schon seit einigen Jahren durch Universitäten, Institute oder Ingenieurbüros.Das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) der FH Trier beschäftigt sich seit demJahr 2001 mit der Planung und dem Management der Umsetzung von Null-Emissions-Konzeptenfür Kommunen und Landkreise. Beispielhaft ist an dieser Stelle das Projekt „Zero-Emission-VillageWeilerbach (ZEV)“ zu nennen. Ziel hierbei war die Erarbeitung einer Studie <strong>zur</strong> Versorgung desGebietes der Verbandsgemeinde Weilerbach mit CO 2 -neutralen Energieträgern. Parallel <strong>zur</strong> Erarbeitungdes theoretischen Modells wurden in der Verbandsgemeinde Weilerbach konkrete Projektedefiniert, die bereits während der <strong>Erstellung</strong> der Studie initiiert bzw. realisiert wurden. Diese Projektezeichnen sich durch Innovation der Technologie und durch eine hohe Investition privaten Kapitalsaus. So wurden innerhalb von fünf Jahren 22,5 Mio. € in der Verbandsgemeinde investiert.Dieses Projekt wurde daher auch mit dem Deutschen Solarpreis 2005 und dem rheinlandpfälzischenUmweltpreis 2006 ausgezeichnet. Auf der Basis des in der VG Weilerbach entwickeltenKonzepts wurden zahlreiche weitere Projekte, national wie international, initiiert. Weitere Projektesind die <strong>Erstellung</strong> zahlreicher regionaler Masterpläne <strong>zur</strong> Biomassenutzung oder das „KompetenznetzwerkStoffstrommanagement Rheinland-Pfalz“, welches durch ein vielfältiges AngebotKommunen und Landkreise durch Beratung, Schulung und Vernetzung in allen Bereichen desStoffstrommanagements unterstützt.Allgemein lässt sich feststellen, dass Ansätze zu „Zero-Emission“ bereits seit mehreren Jahrendurch unterschiedliche Personen bzw. Institutionen und für verschiedene Handlungsfelder (Produktion,Mobilität, Kommunen etc.) diskutiert und entwickelt werden. Herauszuheben sind hierbeiz. B. Gunter Pauli bzw. das Netzwerk „Zero Emissions Research and Initiatives“ (ZERI), welchesinsbesondere die Konzeption geschlossener Produktionskreisläufe („Null Abfälle“) sowie der Integrationder Bionik in das bestehende Industrienetz verfolgt. Eine Sondierungsstudie zum Themenbereich„Null-Emissions-Stadt“ wurde im Jahr 2002 durch das Institut für Wohnen und UmweltGmbH (IWU) in Kooperation mit dem Zentrum für integrierte Verkehrssysteme (ZIV) vorgelegt 4 .Im Bereich des Gewerbes und der Industrie ist derzeit das Forschungsprojekt „Zero Emission Park– länderübergreifendes Projekt <strong>zur</strong> Entwicklung von nachhaltigen Gewerbegebieten in Deutschland“unter Führung der TU Kaiserslautern und der Mitwirkung des IfaS (und anderer) zu nennen. 5Aufgrund zahlreicher Untersuchungen im Themengebiet „Zero Emission“ ist nicht damit zu rechnen,dass Schutzrechte oder Schutzrechtsanmeldungen die Ergebnisverwertung des <strong>integrierten</strong>Klimaschutzkonzepts für die Verbandsgemeinde Rockenhausen behindern werden.4 Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.5 Im Rahmen des Forschungsprogramms ExWoSt, Forschungsprojekt „Nationale Stadtentwicklungspolitik“.13


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenDes Weiteren ist festzustellen, dass das integrierte Klimaschutzkonzept der Verbandsgemeindenicht bereits Gegenstand anderweitiger Forschungen, Entwicklungen, Untersuchungen oder Patenteist.5. Beschreibung des ArbeitsplansDie <strong>Erstellung</strong> des Konzeptes erfolgt im Auftrag der Verbandsgemeindeverwaltung Rockenhausendurch das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) und die areal GmbH. Der Auftragwird durch die beiden Projektpartner mit vorhandenen und zum Teil neu zu schaffenden Personalkapazitätenbearbeitet. Die dazu notwendige Infrastruktur wird durch das IfaS und die areal GmbHselbst vorgehalten und über die in Rechnung zu stellenden Personalkostensätze abgegolten.5.1 ArbeitsumfangNachstehend wird der Arbeitsumfang im Einzelnen dargelegt, der unter ökonomisch sinnvollemEinsatz von Ressourcen notwendig ist.Schwerpunkt der Arbeiten ist die Entwicklung von konkreten Projekten <strong>zur</strong> Erreichung der sechsdurch die Verbandsgemeinde bereits im Rahmen der Antragstellung definierten Ziele. Eine Analyse(z. B. der Wärme- und Strombedarfe oder Stoffstromanalyse) ist Bestandteil der einzelnen Zielbereicheund verteilt sich somit auf diese. Insgesamt sollen im Rahmen der <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzepterstellungfür die Verbandsgemeinde 15 Projekte entwickelt werden, die zugleicheinen wichtigen Beitrag <strong>zur</strong> Realisierung des Projekts pirol darstellen.5.1.1 ProjektmanagementDas Projektmanagement dient zum einem der Steuerung und Überwachung des Projektfortschrittsund somit der Erreichung der für das Projekt gesetzten Ziele. Zum anderem wird hierdurch die Abstimmungdes inhaltlichen Vorgehens bei der Konzepterstellung sowie die Integration der Projektpartnergewährleistet. Darüber hinaus versteht sich das Projektmanagement als Kommunikationsstellezwischen allen Akteuren.5.1.2 AkteursanalyseZur Entwicklung <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes ist im Rahmen <strong>eines</strong> regionalen Stoffstrommanagementsdie Zusammenarbeit unterschiedlichster Akteure erforderlich. Im Rahmen einerAkteursanalyse werden zu Beginn des Projektes die für das Konzept relevanten Akteursgruppenund Einzelakteure zusammengetragen. Im Wesentlichen kann auf das bereits bestehendeinterdisziplinäre Akteursnetzwerk der Verbandsgemeinde (bzw. des Landkreises) <strong>zur</strong>ückgegriffenwerden. Im Rahmen einer Netzwerkkonferenz erfolgte bereits im Vorfeld der Antragstellung dieMobilisierung der Akteure, um frühzeitig eine Sensibilisierung der Teilnehmer aus der Verbandsgemeindemit den Inhalten der Konzepterstellung zu erreichen (vgl. Abschnitt 5.1.11).14


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenDie Ermittlung der Akteure für die Erarbeitung des nun anstehenden <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzepteserfolgt im Rahmen <strong>eines</strong> Workshops mit ersten Schlüsselakteuren sowie durch ergänzendeRecherchen und weiterführender Workshops zu den einzelnen inhaltlichen Bereichen. Die Akteursanalysebildet die Grundlage für Akteursgespräche im Rahmen der Potenzial- und Bedarfsanalysen.Das hieraus resultierende Akteurskataster wird im Projektverlauf weiter ergänzt und angepasst.5.1.3 Ziel 1: Konzepte <strong>zur</strong> Wärmebedarfsdeckung durch Erneuerbare EnergieträgerZiel ist die Entkopplung der Wärmeversorgung von fossilen Energieträgern durch den Einsatz erneuerbarerEnergieträger. Dies erfolgt bei der gleichzeitigen Schaffung energetisch optimierterGebäudehüllen bzw. Durchführung von Energieeffizienz- und Energieeinsparmaßnahmen. Auf dieseWeise sollen in der Verbandsgemeinde die Kosten für die Wärmebedarfsdeckung reduziert undeine höhere Wertschöpfung durch den Einsatz regional verfügbarer Ressourcen erzielt werden.Die Entwicklung von drei Projekten und somit Möglichkeiten <strong>zur</strong> Zielerreichung werden durch diedrei nachstehenden Arbeitsschritte erreicht.Arbeitsschritt 1: WärmebedarfsermittlungMit der Wärmebedarfsermittlung soll für die Verbandsgemeinde Rockenhausen eine Übersicht potenziellerWärmeinseln (Orte mit einem Wärmebedarf) erstellt werden, welche kurz- bis mittelfristigden Wechsel von fossilen auf erneuerbare Energieträger erwägen. Beispielsweise soll auf dieseWeise die Mobilisierung noch nicht genutzter Biomassepotenziale (z. B. Grünschnitthackschnitzel)unterstützt werden und ein Anreiz <strong>zur</strong> Investition in neue Biomasseanlagen und/oder Logistikeinrichtungengeschaffen werden.Die Ermittlung geeigneter Wärmeinseln <strong>zur</strong> Substitution fossiler Energieträger teilt sich auf in diedrei nachstehenden Bereiche:a) Wärmebedarf kommunaler EinrichtungenDie quantitative Erfassung des Wärmebedarfs bei allen öffentlichen Einrichtungen erfolgt auf Basisder Verbrauchsabrechnungen. Die hierfür benötigten Daten (z. B. Gebäudeausweise) werdendurch die jeweilige Verwaltungseinheit <strong>zur</strong> Verfügung gestellt.Um Einsparpotenziale qualifiziert bewerten zu können, wird ergänzend für zehn kommunale Gebäudeeine detaillierte Betrachtung auf Basis einer Energie-Erstberatung durchgeführt. Mit der Erfassungder Daten erfolgt darüber hinaus eine Abfrage von Handlungsbedarfen hinsichtlich Gebäudeeffizienzund Wärmeversorgung.15


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausenb) Wärmebedarf des GewerbesDer Wärmebedarf des Gewerbes wird durch eine Einzelabfrage der Verbrauchswerte bei den Gewerbebetriebenmit signifikantem Wärmeverbrauch ermittelt. Die zu befragenden Betriebe werdenim Rahmen der Akteursanalyse definiert, die Auswahl bezieht sich vor allem auf die KMU. Die Erfassungerfolgt auch hier im Wesentlichen durch telefonische und schriftliche Befragungen. Fallserforderlich, werden zudem in Rahmen von Vor-Ort-Terminen aktuelle Planungen und Interessenaufgenommen.c) Wärmebedarf der privaten HaushalteEine Erfassung des Wärmebedarfs bei den privaten Haushalten erfolgt anhand von Kennwerten(Gebäudegrößen- und Gebäudealtersklassen, Wohnflächen). Die daraus resultierende Klassifizierungder Gebäude ermöglicht die Bestimmung des Endenergieverbrauchs. Für die CO 2 -Bilanzierung ist es zudem erforderlich, mit Hilfe der Daten des Bundesamtes für Wirtschaft undAusfuhrkontrolle (BAFA) den Anteil der nicht fossil erzeugten Wärmemenge zu ermitteln.Arbeitsschritt 2: WärmesenkenverzeichnisMit der Wärmebedarfsermittlung soll für die Verbandsgemeinde zusätzlich eine Übersicht potenziellerWärmeinseln (Orte mit einem Wärmebedarf) erstellt werden, welche kurz- bis mittelfristigden Wechsel von fossilen auf erneuerbare Energieträger erwägen. Neben der Kartierung einzelnerGebäude kann dies auch die Identifizierung von Nahwärmeverbünden, z. B. für ein Gewerbegebiet,bewirken. Auf diese Weise soll die Mobilisierung noch nicht genutzter Biomassepotenziale(z. B. Grünschnitthackschnitzel) unterstützt und ein Anreiz <strong>zur</strong> Investition in neue Biomasseanlagenund/oder Logistikeinrichtungen geschaffen werden.Ziel ist es hierbei auch, das Abnahmepotenzial auf einer längerfristigen zeitlichen Ebene aufzuzeigen,damit die Projektierung einer Wärmeversorgung mit Biomasse als Energieträger auch frühzeitigdie Planungen <strong>zur</strong> Bereitstellung der benötigten Biomassemengen ermöglicht. 6Arbeitsschritt 3: WärmeversorgungskonzepteUm konkrete Möglichkeiten in der Verbandsgemeinde <strong>zur</strong> Entkopplung der Wärmeversorgung vonfossilen Energieträgern durch den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern (bei der gleichzeitigenSchaffung energetisch optimierter Gebäudehüllen bzw. Durchführung von Energieeffizienz- und6 Beispiel: Das Wärmesenkenverzeichnis zeigt auf, dass 2011 das Heizsystem einer Schule mit 300 kW Wärmeleistungund 2012 das einer Bürgerhalle mit 50 kW Wärmeleistung erneuert werden muss. Auf diese Weise kann frühzeitig eineregionale Holzhackschnitzelversorgung vorgehalten werden.16


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenEnergieeinsparmaßnahmen) aufzuzeigen, werden als abschließende Maßnahme vier Projekte hinsichtlichder Installation von Biomasseanlagen für eine alternativen Wärmeversorgung transparentweiterentwickelt. Hierzu gehört:- ein Wärmeversorgungskonzept für ein Gebäude der Verbandsgemeinde- ein Wärmeversorgungskonzept für einen Gebäudeverbund mit bis zu fünf Objekten (Errichtung<strong>eines</strong> Nahwärmeverbundes)- ein Wärmeversorgungskonzept für <strong>eines</strong> der 40 Weiler in der VG (100%ige Wärmeversorgungmit erneuerbaren Energien)- ein Konzept für ein Bioenergiedorf (für eine verbandsangehörige Gemeinde)Nach Möglichkeit soll auch eine Kombination mit anderen erneuerbaren Energieträgern erfolgen(z. B. Holz-Sonne-Kopplung). Die Projektentwicklungen resultieren aus den beiden ersten Arbeitsschrittenund erfolgen in enger Abstimmung mit der Verbandsgemeindeverwaltung. Zudem werdenhier die Ergebnisse der Biomassepotenzialanalyse herangezogen (vgl. Arbeitsschritt 1, Ziel 2). DieProjekte dienen als Grundlage für spätere Machbarkeitsstudien.Da <strong>zur</strong> Ressourcenschonung ebenfalls Einsparpotenziale qualifiziert bewertet werden müssen,gehört hierzu je nach Bedarf auch ein Energie- und Effizienz-Check für die kommunalen Einrichtungen.Auf diese Weise wird gleichzeitig die Schaffung energetisch optimierter Gebäudehüllenbzw. die Durchführung von Effizienzmaßnahmen gewährleistet.Die <strong>Erstellung</strong> der Projekte erfolgt unter Einbindung der jeweiligen Akteure im Rahmen von Vor-Ort-Terminen. Die Ergebnisse werden einer breiten Öffentlichkeit kommuniziert, so dass auch weitereTräger kommunaler Liegenschaften o. ä. motiviert werden, ihre Wärmeversorgungskonzeptezu prüfen.5.1.4 Ziel 2: Nachhaltige und optimierte BiomassenutzungskonzepteEine nachhaltige und optimierte Biomassenutzung bedarf einer Verknüpfung von energetischenund stofflichen Nutzungskonzepten vorhandener Biomassepotenziale (vgl. Arbeitsschritte 1 bis 4)mit nachhaltigen Landnutzungskonzepten <strong>zur</strong> Produktion von Biomassen im Hinblick auf die Intensitätder Bodennutzung und die Anbausysteme (vgl. Arbeitsschritt 5 und 6).Die energetische bzw. stoffliche Nutzung der Biomasse bietet vielfältige Entwicklungschancen fürdie Verbandsgemeinde Rockenhausen. Beispielsweise lässt sich die Entwicklung der Energiepreisedurch die energetische Nutzung moderat gestalten. Zudem findet die Wertschöpfung vom Holzaus dem Wald, vom NawaRo auf dem Acker oder dem Grünschnitt der Öffentlichen Hand hin zueinem definierten und hochwertigen Energieträger in der Region statt. Lohnunternehmer, LandundForstwirtschaft veredeln den Brennstoff oder die Gärsubstrate zu hochwertigen Energieträgern.17


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenLetztlich bedeutet Energie aus Biomasse auch Innovation und Investition – z. B. in Heiztechnologieund Wartung. Diese Investitionen sind derzeit zwar höher als die Investitionen in herkömmlicheTechnologien, jedoch ist der Energieträger günstiger als Erdgas oder Erdöl. Tatsache ist, dassmoderne und teure Konversionstechnologie auf der Basis von Biomasse zunehmend günstigerwird. Langfristig steigende Erdöl- und Erdgaspreise erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich.Projekte <strong>zur</strong> Aktivierung bzw. optimierten Verwertung von Biomasse schaffen neben Investitionenauch die Sicherung heimischer Kulturlandschaften wie Äcker, Wälder und anderer Landschaftsräume.Die derzeitige Landnutzung trägt <strong>zur</strong> Entstehung klimaschädigender Gase, wie CO 2 , Methan undLachgas bei. Ursachen sind u. a. Flächenentwässerung, Grünlandumbruch sowie Humuszehrungdurch intensive Nutzung. Der Bodenhumusvorrat fungiert als elementarer Kohlenstoffspeicher. Beieiner nicht angepassten Bodennutzung können diese Kohlenstoffvorräte als CO 2 freigesetzt werden.Bei der Mineraldüngerherstellung sowie dessen Anwendung entsteht insbesondere Lachgas.Eine verstärkte Freisetzung von Methan findet in der Tierhaltung (Güllewirtschaft) statt.Insgesamt verursacht die Menschheit über die Landbewirtschaftung 15 % der CO 2 -Emissionen,dazu kommen noch weitere 15 %, die durch Entwaldung sowie Umbruch von Grünland oder Trockenlegungvon Mooren entstehen. In den europäischen Böden sind allein 70 Mrd. to CO 2 in Formvon organischem Material und Dauerhumus gebunden. Durch die mit dem Klimawandel verbundeneTemperaturerhöhung wird laut Expertenprognosen der Prozess der Freisetzung von CO 2 durchAbbau organischer Bodensubstanz weiter verstärkt.Die Etablierung nachhaltiger Landnutzungskonzepte kann dazu beitragen, die beschriebenen negativenFolgen der derzeitigen Landnutzung abzuschwächen oder sogar umzukehren. Durch denEinsatz intelligenter Bodenbearbeitungstechniken, neuer Anbausysteme und angepasster Nutzpflanzenkönnen mehrere positive Entwicklungen erreicht werden:• Regenerierung degradierter oder übernutzter Böden z. B. durch Humusaufbau.• Wiederherstellung und Erhalt der natürlichen Ertragsfähigkeit der Böden.• Humusaufbau bzw. die Einlagerung organischer Materialien trägt <strong>zur</strong> C-Sequestrierung inBöden bei.• Humusreiche, lockere Böden bringen einen geringeren Aufwand bei der Bodenbearbeitungmit sich, was zu einer deutlichen Reduzierung von Maschineneinsätzen und den damitverbundenen CO 2 -Ausstößen führt.• Geringerer und effizienterer Einsatz von Mineral- und Wirtschaftsdünger führt <strong>zur</strong> Reduzierungder Lachgas- und Methanemissionen.18


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen• Angepasste Anbausysteme (wie z. B. der Zwischenfruchtanbau) tragen zu einer Reduzierungnegativer Folgen auf die Böden bei und haben einen positiven Einfluss auf das Klimageschehen.• Die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit durch Humusaufbau einhergehend mit intelligentenMischanbauformen (z. B. Agroforstsysteme) kann zu einer höheren Energiepflanzenproduktionführen, ohne den Nahrungsmittelanbau einzuschränken.Für die Zusammenführung der Stoffströme in Kombination mit den Landnutzungskonzepten ist dieEtablierung einer regionalen, dezentralen Biomasse-Wertstoffhofstruktur zielführend (vgl. Arbeitsschritt6). Auf diese Weise wird auch die Umsetzung von energetischen Nutzungskonzepten, wiein Ziel 1 verfolgt, maßgeblich unterstützt.Die zunächst erforderliche Ermittlung der Biomassepotenziale im ersten Arbeitsschritt erfolgt auchim Hinblick auf die Arbeiten für die Ziele 1 und 4.Arbeitsschritt 1: Ermittlung der BiomassepotenzialeZunächst erfolgt die Durchführung einer detaillierten Akteursanalyse, welche der Ermittlung der fürdas Konzept relevanten Akteure dient. Die Ermittlung erfolgt in Abstimmung mit den Mitarbeiternder Verbandsgemeindeverwaltung, getrennt nach folgenden Akteursgruppen (in Klammern sinddie Biomassen der Akteursgruppen aufgezeigt):Forstwirtschaft (Schwachholz für die Holzhackschnitzelproduktion, Brennholz, Nutzung vonStockausschlagswäldern etc.),Landwirtschaft (NawaRo aus Anbauflächen, landwirtschaftliche Reststoffe),Öffentliche Hand (kommunaler und privater Grünschnitt, Grünschnitt der Straßenmeistereien),Landschaftspflege (Biotoppflege/Naturschutz, Ufer- und Gewässerbegleitgrün etc.), sofernflächen- bzw. mengenmäßig relevant,Industrie/Gewerbe (gewerblicher Grünschnitt, Industrierestholz).Die Akteursanalyse hat folgende Funktionen:sie dient der Ermittlung von Ansprechpartnern für die weiteren Erhebungen,sie wird <strong>zur</strong> Ansprache, Sensibilisierung und Mobilisierung der Akteure genutzt,sie wird <strong>zur</strong> Erfassung der bestehenden Logistikstrukturen genutzt undsie dient für die Region im Umsetzungsprozess als „Adressbuch der Biomassenutzung“19


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenAm Ende der Arbeiten <strong>zur</strong> Akteursanalyse erfolgt die Durchführung von zwei Werkstattgesprächen.Hier werden die relevanten Akteursgruppen (z. B. Forstwirtschaft, Grünschnitt, Landwirtschaft/Naturschutz)aktiv in die Arbeit der Biomassepotenzialanalyse einbezogen. Die Gesprächewerden jeweils für die Angebotsseite der Biomasse als auch für die Abnehmerseite geführt. Werkstattgesprächesind ein zentrales Element der Analyse.Aufbauend auf der Akteursanalyse erfolgt die detaillierte Aufnahme der Biomassepotenziale. Indiesem Rahmen wird eine Erfassung der Biomassen anhand einer konkreten Datenermittlung vorOrt in Abstimmung mit den ermittelten Akteuren, statistischer Daten aus aktuell laufenden Studiensowie allgemeinen Statistiken durchgeführt.Die Auswertung der Biomassepotenziale erfolgt anhand der Massen sowie des energetischen Gehaltsin Megawattstunden.Die Biomassepotenziale werden in der Ergebnisdarstellung in folgende Stoffgruppen unterteilt:• holzartige Biomasse (z. B. Stückholz, Hackschnitzel)• ölhaltige Biomassen aus einjährigen Pflanzen (z. B. Raps) und Altfette• sonstige einjährige Pflanzen (z. B. Mais, Triticale)• sonstige organische Biomasse (z. B. Gülle, Festmist, Bioabfall, Grasschnitt)Durch diese Vorgehensweise können alle Potenziale verschiedener Herkünfte (z. B. Holz aus demgemeindeeigenen Forst) in einer gezielten Konversionstechnik (z. B. Holzheiz[kraft]werk) abgebildetwerden.Eine Betrachtung der Klärschlammpotenziale für eine energetische Verwertung soll nicht erfolgen,da in der Verbandsgemeinde derzeit eine 100%-tige landwirtschaftliche erfolgt, was im Sinne einernachhaltigen Landnutzungsstrategie durchaus sinnvoll ist. Eine energetische Klärschlammverwertungist unter den derzeitigen Voraussetzungen auch nicht sinnvoll, da Klärschlamm nur einen verhältnismäßiggeringen Energieertrag bringt.Wichtig bei den Betrachtungen ist die Konkurrenzsituation zwischen der Nahrungsmittelindustrie,der stofflichen Verwertung sowie der Energie. Diese Konkurrenzen werden in den Betrachtungenmit evaluiert.Dort wo keine sinnvolle stoffliche sowie energetische Verwendung für holzartige Biomasse möglichist (z. B. Grünschnitt, Säge- sowie Hubreste) bzw. mehr Reste anfallen als <strong>zur</strong> Verwendung notwendig,kann die Biomasse einer alternativen stofflichen Verwertung <strong>zur</strong> Herstellung von inertemKohlenstoff herangezogen werden. Inertisierter (reaktionsträger) Kohlenstoff dient als Skelettstruktur<strong>zur</strong> Herstellung von Terra Preta, einem hochpotenzialen Humussubstrat, welches in Abschnitt5.1.5 im Detail beschrieben wird.20


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenArbeitsschritt 2: Abfallmanagement für die organischen ReststoffeWeltweit werden jeden Tag etwa 130 Millionen Tonnen Abfall produziert. Dabei wird Grundwasservergiftet, Luft verpestet und es gelangen 80.000 unterschiedlich gefährliche Stoffe in den Nahrungskreislauf.In weiten Teilen der Welt wie z. B. China und den meisten Schwellenländern gibt esbislang keine bestehenden Recyclingsysteme. Der Müll wird ohne vorherige Separation und getrennteWeiterbehandlung einfach auf Müllhalden deponiert, gelagert und angehäuft. In Deutschlandbestehen seit den achtziger Jahren gesetzliche Vorschriften und Techniken, mit denen Abfällevermieden bzw. recycelt werden, was im weltweiten Vergleich durchaus als Vorteil eingestuft werdenkann. Auch wurde der Abfall mittlerweile als Wertstoff erkannt.Dennoch gibt es vor allem im Bereich des Bioabfallmanagements auch in Deutschland noch vielebisher ungenutzte Potenziale, die es z. B. innerhalb des Pilotprojektes in der VerbandsgemeindeRockenhausen zu erschließen gilt. Dabei geht es vor allem um organische Abfälle aus Haushalten,Lebensmittelreste, Fettabscheiderinhalte, landwirtschaftliche Reststoffe und Grünschnitt. DieseReststoffe finden oft keine sinnvolle Verwertung und werden minderwertig behandelt bzw. es entstehendurch deren aufwendige Entsorgung erhebliche Kosten, die es zu reduzieren gilt. In diesemZusammenhang sollte gleichzeitig ein neuer Pfad der Nutzung eingeschlagen werden – die stofflicheund energetische Verwertung. Dadurch entstehen folgende signifikante Klimaschutzeffekte:Im Rahmen der energetischen Verwertung kann der organische Abfall beispielsweise einer regionalenBiogasanlage zugeführt werden und damit als Basissubstanz einen erheblichen Teil <strong>zur</strong> regenerativenEnergieerzeugung als auch <strong>zur</strong> Wärmeproduktion beitragen. Aufgrund der dezentralen,regionalen Struktur wird das Transportaufkommen deutlich verringert werden, was gleichermaßenden Energiebedarf minimiert.Eine stoffliche Verwertung z. B. der Gärreste einer Biogasanlage oder anderer energetisch nichteffizient nutzbarer organischer Abfälle durch Kompostierung oder bestenfalls durch die Herstellungvon Terra Preta führt zu weiteren enormen Klimaschutzpotenzialen:Die Bodenverbesserung der Landwirtschaftsflächen mit Kompost oder Terra Preta kann eine Steigerungder regionalen Energiepflanzenproduktion mit sich bringen ohne den Nahrungsmittelanbaugravierend einzuschränken (Schaffung erneuerbarer, regionaler Energiequellen). Bei der flächendeckendenAnwendung von regional hergestellter Terra Preta auf landwirtschaftlichen Flächen istneben einer Ertragssteigerung auch eine signifikante C-Sequestrierung durch den Aufbau vonDauerhumus möglich.Dementsprechend erfolgt aufbauend auf den Ergebnissen der Potenzialanalyse die Konzeption<strong>eines</strong> Abfallmanagementkonzeptes für die organischen Reststoffe aus der VG Rockenhausen.Dies kann sowohl eine energetische als auch eine stoffliche Verwertung sein. Das geplante Konzeptsoll eine Kurzbeschreibung der Projektidee, eine argumentative Plausibilitätsprüfung hinsichtlichder Umsetzbarkeit von zwei Projekten (eine energetische und eine stoffliche Verwertungsanla-21


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausenge) sowie Angaben zu möglichen Techniken, Akteuren, Größenangaben (z. B. geschätzte Leistungs-und Verbrauchsdaten) umfassen. Eine erste Abschätzung des Investitionsvolumens wirdvorgenommen.Konkret gehören hierzu folgende Arbeitschritte:I. AkteursmanagementDie Projektskizzen werden in enger Zusammenarbeit mit Entsorgern, Logistikern und Mitarbeiternder Verwaltung erarbeitet. Hierfür werden Einzelgespräche geführt, in denen insbesondere Interessensbekundungenund mögliche Vernetzungsansätze erfragt werden.Darauf aufbauend wird eine örtlich angepasste Strategie für die nachhaltige Verwertung der organischenReststoffe entwickelt.Einbezogen werden die nachstehenden Aspekte:Aufbau <strong>eines</strong> neuen regionalen Akteurskreises: Verringerung der Distanzen zwischen miteinanderkooperierenden AkteurenErmittlung von Ausbaumöglichkeiten einer entsprechenden an die Region angepassten Infrastruktur<strong>zur</strong> Sammlung, Aufbereitung und Verwertung sowie des TransportlogistiknetzesWeitere Entwicklung und Ausbau der Nutzung von Terra Preta <strong>zur</strong> Aufwertung von landwirtschaftlichgenutzten Böden sowie <strong>zur</strong> Substitution von TorfsubstratenII. Standortprüfung VerwertungsanlagenDie Wirtschaftlichkeit von zwei Anlagen für eine energetische bzw. stoffliche Verwertung hängtmaßgeblich von der Standortwahl ab, da z. B. eine in direkter Nähe gesicherte konstante jährlicheund vollständige Wärmeabnahme das betriebswirtschaftliche Ergebnis positiv beeinflusst.Jeweils maximal drei mögliche Standorte auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde werden daherhinsichtlich einer verfügbaren Wärmesenke, der Verträglichkeit des Transportaufkommens, derBeeinträchtigung für eventuelle benachbarte Nutzungszwecke und der erforderlichen Infrastrukturuntersucht und bewertet.III. Dimensionierung der Anlagengröße und -technologieAuf Basis der ermittelten möglichen Inputmengen wird in einer ersten Betrachtung die jeweiligemögliche Technologie und Anlagengröße (z. B. geschätzte Leistungs- und Verbrauchsdaten) bestimmt.Eine erste Abschätzung des Investitionsvolumens wird ebenfalls vorgenommen.22


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenArbeitsschritt 3: Erarbeitung von Grundlagen <strong>zur</strong> Initialisierung <strong>eines</strong> Agrarholzanbaus(Kurzumtriebsflächen) auf landwirtschaftlichen Grenzertragsböden und KonversionsflächenAkteursanalyseDie Initiierung der Anlage von Energiewäldern setzt eine Analyse der relevanten Akteure (Flächennutzerund -bewirtschafter aus Land- und Forstwirtschaft etc.) voraus. Dabei ist zu beachten,dass es sich um einen neuen Markt handelt und dementsprechend die Rahmenbedingungeni. d. R. nur un<strong>zur</strong>eichend bekannt sind. In einem ersten Schritt erfolgt in Abstimmung mit den Mitarbeiternder Verbandsgemeindeverwaltung sowie örtlicher Betriebe eine detaillierte Auflistungaller Akteure und Multiplikatoren (Land- und Forstwirte, Maschinenringe etc.).Die Akteursanalyse hat folgende Funktionen:- Ermittlung von Ansprechpartnern für detaillierte Flächenerhebungen,- Sensibilisierung und Mobilisierung der Akteure,- Vereinheitlichung neuer Landnutzungsstrategien,- Erfassung der bestehenden Logistikansätze,- Bereitstellung <strong>eines</strong> „Adressbuches der Biomassenutzung mit dem Schwerpunkt auf Energiewälder“für die Verwaltung der VerbandsgemeindeDie Akteursanalyse bildet daher eine wesentliche Grundlage für die Vernetzung der Akteure <strong>zur</strong>späteren Umsetzung von Projekten <strong>zur</strong> Anlage und Bewirtschaftung von Energiewäldern.Am Anfang der Akteursanalyse erfolgt eine Informationsveranstaltung „Energiewälder – wirtschaftlicheAlternative auf landwirtschaftlichen Grenzertragsböden“, um öffentliches und privates Interessezu aktivieren sowie Schwerpunkte zu definieren. Dabei besteht die Möglichkeit, sich über rechtlicheund wirtschaftliche Rahmenbedingungen bei der Anlage von Energiewäldern zu informieren.Nach Sondierung der Interessen und Konkretisierung der Projektidee findet am Ende der Akteursanalyseein „Workshop – Energiewälder“ statt. Hier werden die Akteure aktiv in die Arbeit derMachbarkeitsstudie mit einbezogen. Hierbei geht es um den Aufbau konkreter Projektansätze unddie Verknüpfung der Teilnehmer. Gespräche werden sowohl für die Angebotsseite der Biomasseals auch für die Abnehmerseite (z. B. Betreiber <strong>eines</strong> Biomasse-Heiz[kraft]werkes) durchgeführt.FlächensondierungMögliche für den Anbau von Energiewäldern geeignete Flächen in der Verbandsgemeinde Rockenhausenwerden näher untersucht. Besonderes Augenmerk wird auf deren natürliche Standorttauglichkeitund deren Nachhaltigkeit gelegt. Dabei sind folgende Parameter, die sich aus der Akteursanalyseentwickelt haben, bei der Untersuchung entscheidend:- die Besitzart und die flächenmäßige Arrondierung nach Örtlichkeit und Größe,- Beschreibung der Flächen nach Standort und Naturalausstattung,- die Möglichkeiten der technischen Erschließung,23


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen- konkrete Berücksichtigung von Umweltschutz- und landespflegerischer Belange,- die Bereitschaft des Eigentümer/Besitzers, neuartige Bewirtschaftungsformen zu implementieren,- erste Empfehlungen für die Arten- und Sortenwahl,- Ausblick einer quantitativen und qualitativen Erfassung möglicher Biomasse- und Energiepotenziale(mit Hinblick auf Anlagenbetrieb Biomasse-Heiz[kraft]werk) und- Szenario Versorgungslogistik.Ziel der Untersuchung ist eine umfassende Dokumentation möglicher <strong>zur</strong> Verfügung stehendenFlächen im Hinblick an die daran gekoppelte Logistik, sprich Anlagenversorgung. Im Ergebnis sollein Maßnahmenpaket entwickelt werden, welches für kommunale Entscheidungsprozesse und dieInformationsbereitstellung für interessierte Akteure geeignet ist. Aufgrund der standörtlichen Komplexitätund teils enormer Abweichungen zwischen Bewirtschaftungsflächen, wird eine exemplarischeStandortbewertung für maximal 5 Flächen bis zu je 20 Hektar vorgenommen. Anhand dieserFlächen können in Anbetracht gemeinsamer Motive (Standort, Wuchsbedingungen, Besitzart, Arrondierungetc.) Rückschlüsse bzw. Entscheidungen auch bei der Begründung ähnlicher Flächengegeben werden.Neben der Akteurs- und Flächensondierung kann überschlägig auf die Kosten- und Erlössituationeingegangen werden. Dargestellt werden die wirtschaftlichen Kenndaten; einerseits für den Flächenbewirtschafterund andererseits für die VG als Abnehmer der Biomassen. Die wirtschaftlichenKenndaten beziehen sich dabei in erster Linie auf die Flächen aus der detaillierten Betrachtung,können jedoch auf Flächen mit ähnlichen Standorteigenschaften übertragen werden). Im Ergebniswird eine Bewertung der Gesamtwirtschaftlichkeit auf Basis der regionalen Rahmenbedingungengegeben.Arbeitsschritt 4: Erarbeitung von Vorschlägen <strong>zur</strong> Mobilisierung von bisher ungenutzterWaldholzbiomasse aus dem PrivatwaldEin beachtliches Biomassepotenzial ist in den Wäldern des Donnersbergkreises vorhanden. Währenddie Mobilisierung im Staats- und Kommunalwald weitestgehend sichergestellt ist, können imPrivatwald noch nennenswerte Reserven an energetisch- und stofflich verwertbarem Holz bereitgestelltwerden. Um diese Mobilisierung einzuleiten und zu beschleunigen, müssen Anreizprogrammesowie Aufklärungsarbeiten in Zusammenarbeit mit den zuständigen Verwaltungen undForstbetrieben entwickelt werden.Im Rahmen der <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzepterstellung für die Verbandsgemeinde soll daher<strong>zur</strong> Steigerung und zugleich organisierten Mobilisierung des Waldholzpotenzials aus dem Privatwaldeine geeignete Informationskampagne für diese Besitzergruppe entwickelt werden. Hierfürwird auf bestehende Konzepte <strong>zur</strong>ückgegriffen, wie sie z. B. im Rahmen der „Holzmobilisierungs-24


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausenkampagne Privatwald Zukunftsinitiative Eifel“ derzeit durchgeführt wird. Weitere Erkenntnisse könnenauch aus anderen Projekten, z. B. der Privatwaldinventur des Landkreis Ahrweiler, gewonnenwerden.Die <strong>Erstellung</strong> des Konzeptes erfolgt in enger Abstimmung mit den relevanten Akteuren (z. B.Forstverwaltung, Kreiswaldbauverein, Privatwaldbesitzer). In mehreren Gesprächen sollen konkreteMaßnahmen <strong>zur</strong> Zielerreichung erarbeitet werden. Hinzu kommt die Durchführung von drei Informationsveranstaltungenfür Privatwaldbesitzer, in denen die Chancen und Handlungsmöglichkeitenfür die bislang nur un<strong>zur</strong>eichend bewirtschafteten Privatwälder aufgezeigt und diskutiertwerden.Geeignete Informationskampagnen zu waldbaulichen Praktiken wie verbesserte Aushaltungs- undSortierungsvarianten von Rundholz-Güteklassem (z. B. Stammholz-Plus-Konzept der ALU Freiburg)werden vermittelt und bislang nur un<strong>zur</strong>eichend bestehende Wertschöpfungsketten durcheine bedarfsorientierte Ausrichtung der Holzvermarktung in bioenergetisch effiziente Verwertungspfadeverbessert.Arbeitsschritt 5: Entwicklung einer Strategie <strong>zur</strong> nachhaltigen Bodennutzung und Etablierungangepasster Anbausysteme in der VG RockenhausenWie eingangs beschrieben ist eine standortgerechte Bewirtschaftung der landwirtschaftlich genutztenBöden mit angepassten Anbausystemen von erheblicher Bedeutung für eine ressourcen- undklimaschonende Landwirtschaft. Hinzu kommt der Aspekt der Erschließung erneuerbarer Energiequellendurch den Anbau von Energiepflanzen, sowie die Erhaltung von Landschaft, Naturräumenund der Biodiversität. Außerdem sind <strong>zur</strong> Anpassung an die Folgen des Klimawandels neue intelligenteBewässerungstechniken und -methoden einsetzbar, wie z. B. Tröpfchenbewässerung unddie verstärkte Nutzung von behandeltem Schmutzwasser in der Landwirtschaft.Die Entwicklung einer Strategie, welche diese Faktoren als Teil <strong>eines</strong> nachhaltigen Landnutzungskonzeptesfür die Verbandsgemeinde betrachtet, umfasst die nachstehenden Inhalte:GrundlagenermittlungUm einen Überblick über den Ist-Zustand innerhalb der Verbandsgemeinde zu erhalten, erfolgtzunächst eine Erfassung und Dokumentation der derzeit vorhandenen Bewirtschaftung der landwirtschaftlichenNutzflächen hinsichtlich Kulturarten, vorherrschender Fruchtfolgen etc. anhandstatistischer Daten sowie einer Befragung von Landwirten und zuständigen Behörden. Die Ergebnissewerden abschließend evaluiert und bewertet.25


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenDurchführung von drei WorkshopsMit der Durchführung von drei themenspezifischen Workshops werden mit den regionalen Akteuren(Landwirte, Gemeinde, Verbände, Verwaltung etc.) insbesondere die Themen Bodennutzungund Anbausysteme fachlich diskutiert sowie praxisorientierte Anwendungsmöglichkeiten in derVerbandsgemeinde evaluiert.Die drei Workshops werden sich im Wesentlichen mit den nachstehenden Themen befassen:Schonende Bodenbearbeitung und angepasster MaschineneinsatzSteigerung der Humusgehalte in Böden durch intelligenten Fruchtwechsel, Untersaaten, Mehrfruchtsysteme,Mulchen sowie die Anwendung und Einbringung von organischen Bodenverbesserernz. B. Kompost oder Terra Preta.Reduzierung bzw. angepasster Einsatz von MineraldüngerSubstitution von Mineraldünger durch effizienteren Einsatz von betriebseigenen Wirtschaftsdüngernsowie regional produzierten Bodenverbesserern und Düngern (z. B. aus Kläranlagen,Terra Preta)Reduzierung bzw. angepasster Einsatz von PflanzenschutzmittelnAuswahl geeigneter Pflanzen, Anbaufrüchte und Fruchtfolgen <strong>zur</strong> Erhaltung und Steigerungder Bodenfruchtbarkeit, der Nährstoffeffizienz, der Wasserspeicherfähigkeit sowie der CO 2 -Sequestrierung in Böden und PflanzenEntwicklung neuer angepasster Anbausysteme wie z. B. Agroforstsysteme als CO 2 -SenkeVerstärkte Realisierung von Kurzumtriebsflächen (KUP) <strong>zur</strong> Erzeugung regenerativer, regionalerEnergieEinsatz intelligenter Bewässerungssysteme <strong>zur</strong> effizienteren Nutzung von Wasser Sondierung von Flächen <strong>zur</strong> Anlage von Energiewäldern (vgl. Arbeitsschritt 3)Dabei soll eine erste Veranstaltung der Information interessierter Teilnehmer aus der Praxis dienen.Ziel des zweiten Workshops ist die Identifikation von Modellbetrieben, die an einer Erprobungnachhaltiger Landnutzungsformen interessiert sind. Die Befragung der Landwirte im Rahmen der„pirol“- Projektentwicklung hat bereits ein grundsätzliches Interesse an dieser Thematik einzelnerLandwirte aufgezeigt. In einem dritten Schritt sollen die gemeinsam mit den Landwirten erarbeitetenAnsätze abschließend diskutiert und eine Vorgehensweise für die beispielhafte Umsetzung inder Praxis erarbeitet werden.26


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenEntwicklung einer örtlich angepassten StrategieAufbauend auf den Erkenntnissen und Arbeitsergebnissen der Workshops erfolgt in Zusammenarbeitmit den Akteuren (Landwirte, Gemeinde, Verbände, Verwaltung etc.) die Entwicklung örtlichangepasster Bodennutzungsstrategien und die Übertragung dieser auf das Gesamtgebiet der VerbandsgemeindeRockenhausen. Die Weiterentwicklung der Arbeitsergebnisse hin zu einer anwendungsorientiertenStrategie gewährleistet im Optimalfall eine Übertragung auf weitere landwirtschaftlicheBetriebe. Falls erforderlich, werden hierfür auch telefonische Experteninterviews oderVor-Ort-Termine durchgeführt.CoachingkonzeptEbenfalls von Bedeutung für die erfolgreiche Umsetzung nachhaltiger Landnutzungskonzepte innerhalbder Verbandsgemeinde Rockenhausen ist die Erarbeitung <strong>eines</strong> Coachingkonzeptes. Esdient der interdisziplinären und individuellen Beratung sowie fachlichen Begleitung von Landwirtenzu dieser Thematik. Das Coaching-Programm wird über ein intensives Kommunikations- und Trainingsangebotdie Sicherstellung <strong>zur</strong> Langlebigkeit des Projektes gewährleisten.Mit der <strong>Erstellung</strong> des Coachingkonzeptes werden insbesondere umfassende fachliche Inhalte(Präsentationen für die Veranstaltungen, Lehrmaterialien etc.) erarbeitet. Das Konzept beinhalteteine Zusammenstellung von individuellen Handlungsempfehlungeneine <strong>Erstellung</strong> von Anschauungsmaterialien und Inhalten für eine Vorortberatung und Begleitungder Landwirtedie Darstellung der Verknüpfungsmöglichkeiten zu dem Aufbau des Kompetenzzentrums (vgl.Ziel 6) mit Bildungsprogrammen für die betreffenden Akteure – hauptsächlich Landwirte – einschließlichbegleitender Beratung in Form von z. B. praxisnahen WorkshopsArbeitsschritt 6: Konzeptionierung einer Biomasse-WertstoffhofstrukturIm Rahmen der <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzepterstellung erfolgt für die Umsetzung der Biomassennutzungdie Entwicklung einer Wertschöpfungskette für Biomassen in der Verbandsgemeinde.Durch die Nutzung von innovativen Technologien und vorhandenen Synergien, den Ausbau derInfrastruktur und des Transportlogistiknetzes sowie das Kommunizieren und Zusammenarbeitenzwischen einzelnen Akteursgruppen (z. B. Landwirte, Ver- und Entsorger, Industrie, Handel, KMU,VG etc.) sollen so genannte Biomasse-Wertstoffhöfe in der Region aufgebaut werden. In diesenBiomasse-Wertstoffhöfen laufen alle in o. g. Teilkonzepten genannten Energie- und Stoffströmezusammen.Die Biomasse-Wertstoffhöfe können als Annahmestation für verschiedene Arten von Biomasse,wie z. B. Holzreste, Späne, Sägemehl, Grünschnitt, organische Abfälle, Ernterückstände, Trester,Presskuchen, Gülle, Festmist, Maissilage, Gras, NawaRo und ölhaltige Pflanzen dienen. Je nach27


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenArt und Zusammensetzung der Biomassen erfolgen eine Aufbereitung sowie eine stoffliche oderenergetische Verwertung mit größtmöglicher Wertschöpfung.Ein beispielhaftes Konzept der Biomasse-Wertstoffhöfe stellt sich wie folgt dar:• Verwertung feuchter und energiereicher Biomassefraktionen in einer Biogasanlage, welcheWärmeenergie und elektrische Energie oder aufbereitetes Gas <strong>zur</strong> Einspeisung produziert.Die erzeugte Wärme sollte in Nahwärmenetzen <strong>zur</strong> Versorgung von Haushalten oder zumBetrieb wärmebedürftiger Produktions- und Verarbeitungsprozesse (z. B. Holzpelletproduktion,Terra Preta) verwendet werden. Die Gärreste können mit ihrem hohen Nährstoffgehaltoptimal als Inputstoff für Terra Preta verwendet werden. Energieeffizienz, Klimaschutz undLandnutzung können so miteinander optimal verbunden werden.• Holzartige, ligninhaltige Biomassen, welche sich nicht für Biogasanlagen eignen, können direkt<strong>zur</strong> Erzeugung von Wärme in Heizanlagen und ggf. Strom in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen verwendet werden. Bei bestimmten Verfahren (Pyrolyse, Holzvergasungund hydrothermale Carbonisierung) ergibt sich der positive Nebeneffekt der Holzkohleproduktion,welche ein essentieller Bestandteil der Terra Preta Herstellung darstellt. Falls dieseVerfahren zwischenzeitlich Praxisreife erreichen, sollte auch über die Etablierung einerPilotanlage auf Basis dieser innovativen Technologien nachgedacht werden.• Sonstige organische Biomassen, welche sich weder für Biogasanlagen noch für eine andereeffiziente Energieproduktion eignen z. B. Stroh, Grünschnittsiebgut etc., können entsprechendihrer Verfügbarkeit direkt zu Terra Preta verarbeitet werden. Dadurch kann TerraPreta in größerem Maßstab für die Region produziert werden, was wiederum die landwirtschaftlicheFlächenproduktion bestimmter Nutzpflanzen ohne Ressourcenverschwendungsteigert und gleichzeitig zu einer deutlichen CO 2 -Sequestrierung führt und somit dem Klimawandelentgegenwirkt. Dies ist ein großer Schritt in Richtung geschlossener Stoffkreisläufeim Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.• Die in den Schmutzwasserbehandlungsanlagen gewonnenen nährstoffreichen Biomassenkönnen von den Biomasse-Wertstoffhöfen angenommen und in die Terra Preta Substrateeingebracht werden.• Neben der Annahme und Verwertung der Biomassen innerhalb der Wertstoffhöfe ist auchdie Organisation der Abgabe an die zukünftigen Nutzer und Verbraucher ein wichtiger Aspekt,den es im Rahmen dieses Projektes zu entwickeln gilt.Folgende Arbeitsschritte der damit verbundenen Konzeptionierung einer Biomasse-Wertstoffhofstruktur werden in diesem Zusammenhang relevant:28


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenAkteursmanagementZunächst werden die für die Konzeptionierung und Umsetzung des Wertstoffhofes relevanten Akteureidentifiziert, kontaktiert und soweit wie möglich in die Konzeptfindungsphase einbezogen.Neben “Anbietern“ und potenziellen Nutzern von Biomasse sind hier insbesondere Logistikunternehmenund sonstige Dienstleister im Bereich der Konfektionierung und Trocknung von z. B. Holzhackschnitzelnaus Waldholz, aber auch anderen Biomassenstoffströmen, zu involvieren. Zuletztwerden auch die „Bedarfsakteure“ in die Akteursanalyse mit einbezogen, um eine geschlosseneWertschöpfungskette zu erschließen.In Einzelgesprächen, die fernmündlich oder in Form von Vor-Ort-Terminen festzulegen sind, werdenindividuelle Möglichkeiten, Kompetenzbereiche und Interessensschwerpunkte der relevantenAkteure abgefragt und dokumentiert.Die Durchführung von Vor-Ort-Terminen als zentrale Akteursgespräche soll den Austausch unddie Abstimmung zwischen einzelnen Akteuren und derzeit bereits vorhandenen Initiativen ermöglichen.StandortkonzeptUnter Berücksichtigung der realen Verfügbarkeit und der Absatzmöglichkeiten wird ein Standortkonzeptfür die Verbandsgemeinde entwickelt. Hierbei ist ein Standortprofil zu entwickeln, welchedie regionsspezifischen logistischen Voraussetzungen zusammenfasst. Potenzielle Standorte desWertstoffhofes werden entsprechend dieses Standortprofils identifiziert und bewertet. Besondersberücksichtigt werden hier die Auslegungsmöglichkeiten des Wertstoffhofes entsprechend der angestrebtenKapazitäten, d. h. der aktuellen und zukünftigen Verteilung der Bedarfe im Umkreis derpotenziellen Standorte und der entsprechenden Transportdistanzen (gemäß der beteiligten Akteure).Logistik- und KonfektionierungskonzeptDie Untersuchung der Logistikkette enthält die Bestandteile Beschaffung, Aufbereitung und Distribution(Verteilung) der Biomassen.Der Aufbau einer Logistikstruktur schließt die Evaluation des Fuhrparks und der bereits vorhandenenMaschinen potenziell beteiligter Akteure ein. Mittels einer Bedarfsanalyse werden Fremdunternehmen,die Logistik- bzw. sonstige Dienstleistungen (einschließlich Hackerdienstleistungen) inder Konfektionierung von Holzhackschnitzeln aus Waldholz und Grünschnitt etc. anbieten, ermitteltsowie die Anschaffungsmöglichkeiten spezifischer Maschinen analysiert.Weiterhin werden die einzelnen Aufbereitungsschritte der Biomassen zu den Standorten ermittelt.Diesbezüglich wird auch der mögliche Einsatz <strong>eines</strong> Fuhrparks für die Bereitstellung der Biomasseerfasst. Im Hinblick auf die Konfektionierung und eventueller Trocknung von Biomasse werden inder Literatur und der angewandten Praxis verschiedene Techniken vertreten und beschrieben.29


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenBeispielsweise sind sowohl die künstliche als auch die natürliche Trocknung von HolzhackschnitzelnUntersuchungsgegenstand mehrerer Studien. Im Rahmen der hier angebotenen Studie fließendie neuesten Ergebnisse aus Forschung und Praxis bezüglich der Wirtschaftlichkeit sowie dertechnischen Machbarkeit verschiedener Trocknungsvarianten mit ein.Die Distributionslogistik zeigt die notwendigen Schritte auf, die für eine wirtschaftliche Versorgungmit Biomasse zwischen Wertstoffhof und Endverbraucher notwendig sind.WirtschaftlichkeitsbetrachtungMit der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung werden die Gesamtkosten, die beim Betrieb der Wertstoffhöfeentstehen, ermittelt. Diese setzen sich aus den Betriebs- und den Transportkosten zusammenund beinhalten sowohl fixe als auch variable Kosten.Den Abschluss bildet die Berechnung der Grenzkosten in Abhängigkeit des Absatzes der Biomassen.Daraus werden die Chancen und Risiken der Wertstoffhofstruktur abgeleitet.Prüfung der FinanzierungsmöglichkeitenZur Prüfung der Finanzierungsmöglichkeiten für die Wertstoffhöfe erfolgtein Benchmarking mit bestehenden Finanzierungskonzepten gleichartiger Projekte,die Durchführung <strong>eines</strong> Werkstattgespräches mit regionalen Finanzinstituten (z. B. Volks- undGenossenschaftsbanken) und eine Rechtsprüfung und die Ableitung einer geeigneten Gesellschaftsform.5.1.5 Ziel 3: Nachhaltige und optimierte WasserwirtschaftssystemeDer größte Anteil des genutzten Süßwassers auf der Erde wird für die Landwirtschaft und damitverbundene Produktion von Lebensmitteln verwendet (ca. 70 % des weltweiten Wasserbedarfsentfällt auf die Bewässerung der Felder). Bedingt durch Übernutzung der lokalen Wasserressourcenund verstärkt durch den Klimawandel kommt es immer häufiger und mit deutlich zunehmenderTendenz auch in Regionen Deutschlands wie z. B. in Brandenburg, Mecklenburg, der Vorderpfalzoder mehreren Mittelgebirgsregionen zu Problemen bei der Bereitstellung einer ausreichendenWasserversorgung. Neben der Nahrungsmittelproduktion und dem Klimawandel trägt vor allemauch der sich verbreitende westliche Konsum- und Lebensstil sowie die oftmals fehlende Abwasserbehandlung<strong>zur</strong> weltweiten Wasserverknappung bei. Eine Folge daraus ist, dass derzeit über1,1 Mrd. Menschen weltweit keinen gesicherten Zugang zu sauberem Trinkwasser haben.Der Umgang mit dem Wasser als lebensnotwendige Ressource muss sich grundlegend ändern,damit eine drohende globale Wasserkrise abgewendet werden kann. Wasser unterliegt extremhohen Nutzungsanforderungen, wie z. B. der Trinkwasserversorgung, Bewässerung, Reinigung,Heizung und Kühlung; es fungiert ebenso als Entsorgungs- und Transportmedium, als Grundstofffür Gewerbe und Industrie etc. Vorhersagen zu Folge wird es zukünftig verstärkt <strong>zur</strong> Erschöpfung30


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausender Grundwasserreserven kommen, was bereits jetzt eine drastische Verringerung des Trinkwasserverbrauchssowie eine verstärkte Nutzung von Niederschlagspotenzialen notwendig macht.Wassersparmaßnahmen, z. B. im Haushalt, in der Industrie sowie vor allem auch in der Landwirtschaftmüssen umgesetzt werden.Daraus ergibt sich auch für die Verbandsgemeinde Rockenhausen im Rahmen des pirol-Projekteseine besondere Herausforderung: Die bisherige Wasserbewirtschaftung muss grundlegend überdachtund in verschiedenen Bereichen optimiert werden. Denn nach wie vor werden in den meistendeutschen Kläranlagen häusliche Abwässer mit gewerblichen vermischt, was wiederum zu einemerheblichen Mehraufwand bei der anschließenden Behandlung führt. Durch den biologischenAbbau von organischen Inhaltsstoffen werden klimaschädliche Gase, wie z. B. CO 2 und Methanfreigesetzt. Dazu werden wiederum erhebliche Mengen elektrischer Energie aufgewendet, die ihrerseitsebenso bei ihrer Herstellung zu Klima schädigenden Emissionen führt. Ferner werden inKläranlagen elementare Pflanzennährstoffe und Humus z. T. durch biologischen Abbau oder durchchemische Prozesse eliminiert und somit einer sinnvollen Verwertung entzogen.In der Regel fehlen effiziente Nutzungskonzepte für die Wärmeenergie, die sich im Schmutzwasserbefindet. In den anfallenden Schmutzwasserkanälen werden des Weiteren sehr häufig vor allemunterschiedlich belastete Abwässer vermischt (z. B. Regenwasser mit Industrieabwässern), sodass eine Reinigung zum Schutz der Gewässer im end-of-pipe-Prinzip erhebliche technische,energetische und somit ökonomische Aufwendungen erfordert.Daher sind Investitionen in neuartige innovative Systeme notwendig, bei denen die Wasser-, StoffundEnergieströme in ihrem gesamten Zusammenhang mit Siedlungen, Industrie, Landwirtschaftund Klima, von der Quelle bis hin <strong>zur</strong> Senke des Meeres, integrativ betrachtet werden. Hier bietensich insbesondere Kreislaufsysteme an, die auf intelligente dezentrale Anlagen der WasserverundEntsorgung aufbauen. Darunter fallen z. B. Wasser sparende und Stoffstrom trennende Sanitärsysteme.Wenn es die Randbedingungen, wie Herkunft und Einzugsgebiet zulassen, können diewerthaltigen Schmutzwasserinhaltsstoffe, wie Pflanzennährstoffe, organische Substanz etc. nachentsprechender Behandlung und Aufbereitung wieder in den Wirtschaftskreislauf z. B. Landwirtschaft<strong>zur</strong>ückgeführt werden. Das aufbereitete Schmutzwasser selbst kann als Brauchwasser verstärktin Haushalten, Produktionsanlagen sowie für Bewässerungszwecke wieder verwendet werden.Durch innovative Schmutzwasserbehandlungstechniken können die Energiekosten drastischreduziert werden, unter Umständen z. B. durch Wärmerückgewinnung oder Biogastechnologieneue Energiequellen erschlossen werden. Durch solche Maßnahmen verringern sich die Energieverbrauchskostenund letztendlich auch die CO 2 -Emmissionen. In der Landwirtschaft können Mineraldüngerverstärkt durch regional erzeugte Substitute aus Schmutzwasserbehandlungsanlagenergänzt werden.31


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenEine wesentliche Voraussetzung <strong>zur</strong> Umsetzung dieser notwendigen Strategien ist die Entwicklungentsprechender Technologien und Systeme, welche sowohl zum Schutz der Ressource Wasserbeitragen als auch zu einer Wert schöpfenden Nutzung der Inhaltsstoffe des Schmutzwassers führen.Eine besondere Rolle spielt dabei vor allem eine intelligente Abwasser- als auch Regenwassernutzung.Die Entwicklung einer Strategie <strong>zur</strong> Etablierung von Ressourcen schonenden Wassernutzungstechnologiensowie Systemen <strong>zur</strong> Nutzung der Inhaltsstoffe des Schmutzwassers umfasst dienachstehenden Arbeitsschritte unter Berücksichtigung beider Schwerpunkte.Arbeitsschritt 1: Grundlagenermittlung und StandortprüfungAbwasserWie bereits in Abschnitt 3.2 beschrieben ist, verfügt die Verbandsgemeinde über ein Abwasserbeseitigungskonzept,welches eine zentrale Gruppenkläranlage in Rockenhausen und mehrerekommunale Pflanzenkläranlagen für die Dörfer im Verbandsgemeindegebiet umfasst. Das bestehendeAbwasserbeseitigungskonzept liegt in hinreichend dokumentierter Form (Zahlen und Pläne)vor. Diese werden im Rahmen der Grundlagenermittlung eingehend auf Optimierungspotenzialegeprüft.Für bisher noch nicht an die Kanalisation angeschlossene Weiler (Höfe) werden derzeit von örtlichenIngenieurbüros Lösungsvarianten entwickelt. Im Rahmen dieses Projektes sollen mit derGrundlagenermittlung die aktuellen Planungsstände abgefragt und im Sinne der Ansätze des pirol-Projektes modifiziert werden. Für den Einsatz neuer Technologien bzw. System-Optimierungenwerden geeignete Beispielstandorte ausgewählt.RegenwasserIn den meisten Siedlungsgebieten der Verbandsgemeinde bestehen mittlerweile Trennkanäle, d. h.Schmutzwasser und Regenwasser werden separat gesammelt und abgeführt. Zur Pufferung vonStarkregenereignissen werden teilweise Regenrückhaltebecken oder Stauraumkanäle betrieben.Bedingt durch den Klimawandel kam es in den vergangenen Jahren häufig zu Extremereignissen,welche in kurzer Zeit zu Überschwemmungen von Straßen, Ortschaften und Landwirtschaftsflächengeführt haben. Im Rahmen des vorliegenden Projektes sollen zunächst besonders stark betroffeneGebiete identifiziert, untersucht und kartiert werden.Für die Umsetzung neuer Konzepte zum Umgang mit dem Regenwasser werden geeignete Beispielstandorteausgewählt.Auf den Ergebnissen dieser Grundlagenermittlung aufbauend erfolgt die Weiterentwicklung derResultate hin zu einer anwendungsorientierten Strategie, die im Optimalfall eine Übertragung aufweitere Standorte innerhalb der Verbandsgemeinde ermöglichen soll.32


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenArbeitsschritt 2: Entwicklung einer örtlich angepassten StrategieAbwasserBestehende sowie noch nicht umgesetzte Abwasserbehandlungsanlagen werden hinsichtlich derOptimierungspotenziale untersucht. Im Rahmen dieses Förderprojektes sollen drei unterschiedlicheAnwendungsbereiche näher betrachtet und im Sinne einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftungsstrategiemodifiziert werden, nämlich a) eine bestehende Anlage, b) eine neu zu errichtendeAnlage und c) ein typisches Einzugsgebiet (z. B. Siedlung, Hof, Unternehmen).Bei der Strategieentwicklung werden folgende Aspekte mit einbezogen:• Entkopplung unterschiedlicher Schmutzwasserströme z. B. Trennung von häuslichem undgewerblichen Abwasser• Nährstoffrückgewinnung durch optimierte Schmutzwasserbehandlung <strong>zur</strong> Herstellung vonHumussubstraten und Pflanzendünger (vgl. dazu Abschnitt 5.1.4, Wertstoffhofstruktur)• Energiegewinnung (Strom, Wärme) über Biogas- und Wärmerückgewinnung• Energieeinsparung durch Effizienzsteigerung und neue Verfahren• Wiederverwendung von aufbereitetem Schmutzwassers als Pflege- und Brauchwasser inHaushalten und Gewerbe• Verwendung des aufbereiteten Schmutzwassers für Bewässerungszwecke (z. B. Energiepflanzenplantagenmit Tröpfchenbewässerung)RegenwasserFür die bei der Grundlagenermittlung identifizierten Beispielstandorte werden neue, angepassteBehandlungsstrategien ausgearbeitet, die folgende Aspekte berücksichtigen:• Verstärkte Regenwassersammlung und Pufferung in Brauchwasserzisternen für private undöffentliche Gebäude• Entwicklung und Einführung von Sammel- und Rückhaltungstechnologien bei gleichzeitigerNutzung von Regenwasser z. B. in der Landwirtschaft• Verbesserung der Regenwasserrückhalteleistung in Böden, insbesondere in landwirtschaftlichgenutzten Flächen durch Aufbau von Humus und Umsetzung von Dauerbepflanzungskonzepten• Schaffung von naturnahen Muldensystemen <strong>zur</strong> Rückhaltung und Speicherung von Regenwasser,welche innerhalb größerer Landwirtschaftsflächen z. B. in Taleinschnitte integriertwerden• Integrierung intelligenter Regenwasserspeicher innerhalb geschlossener Siedlungen undOrtschaften z. B. Dorfteich33


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenArbeitsschritt 3: Akteursmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und CoachingkonzeptAkteursmanagementIm Bereich „Abwasserwirtschaft“ können drei wesentliche Akteursgruppen genannt werden, nämlicherstens die rechtlich Verantwortlichen, also die Verbandsgemeinde bzw. Verbandsgemeindewerke,zweitens die Abwasserverursacher, also Privathaushalte, Gewerbe und öffentliche Eirichtungenund drittens die potenziellen Brauchwassernutzer. Mit der Verbandsgemeinde bzw. denVerbandsgemeindewerken wird eine sehr enge Zusammenarbeit während der gesamten Projektlaufzeitund darüber hinaus angestrebt. Dabei werden sämtliche im Rahmen des Projektes entwickeltenStrategien sowie deren Umsetzung im Vorfeld diskutiert und abgestimmt. Ferner werdenalle notwendigen Planungs- und Genehmigungsänderungen direkt von der Verbandsgemeindeabgeklärt und ggf. beauftragt.Bei der Gruppe der „Abwasserverursacher“ ist eine andere Form des Akteursmanagements gefragt:Hier geht es verstärkt um Aufklärung und Beratung mit dem Ziel einer nachhaltigen Veränderungdes Benutzerverhaltens. Bei Privathaushalten sind dies beispielsweise Wassersparmaßnahmenoder der Umgang mit problematischen Haushaltschemikalien.Bei Gewerbeunternehmen könnte dies beispielsweise eine Abkopplung der gewerblichenSchmutzwässer von der öffentlichen Kanalisation bedeuten. Anstelle der Einleitung könnte einegetrennte Behandlung und ggf. Wiederverwendung des gereinigten Abwasser eingeführt werden.Dazu ist eine genaue Befragung und Beratung von abwassertechnisch relevanten Betrieben erforderlich.Bei den öffentlichen Einrichtungen ist ebenfalls eine Befragung und eingehende Beratung der Betreibernotwendig, um z. B. Wassersparmaßnahmen und eine Änderung des Benutzerverhaltenszu erreichen.Die dritte Akteursgruppe, nämlich die potenziellen Brauchwassernutzer wie Haushalte, Gewerbeund Landwirtschaft, wird im weiteren Projektverlauf umfassend über die Potenziale und Möglichkeiteninformiert. Dazu werden für Privathaushalte Informationsveranstaltungen angeboten, währendfür Gewerbe und Landwirtschaft individuelle Beratungen durchgeführt werden.Für den Bereich der Regenwasserbehandlung und -nutzung sind die gleichen Akteursgruppen wiebeim Abwasser anzusprechen. Alle größeren kommunalen Maßnahmen und Strategien werden mitder Verbandsgemeinde bzw. den VG-Werken abgestimmt.Für Privathaushalte werden Informationsveranstaltungen <strong>zur</strong> Regenwassernutzung angeboten. Füröffentliche Einrichtungen und Gewerbebetriebe werden individuelle Beratungen durchgeführt. Einbesonderer Schwerpunkt der Beratungs- und Aufklärungsarbeit wird in der Landwirtschaft gesehen,da hier in der Regenwassernutzung und Nutzung von aufbereitetem Schmutzwasser bishernur wenig Praxiserfahrungen vorliegen, obwohl der Bedarf mit großer Sicherheit vorhanden ist.34


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenÖffentlichkeitsarbeitNeben der Durchführung von Informationsveranstaltung für Privathaushalte sowie individuelle Beratungenfür Gewerbe und Landwirtschaft wird im Rahmen des Projektes auf eine starke Öffentlichkeitsarbeitgesetzt. Diese soll einerseits die Akteure innerhalb der Verbandsgemeinde bei derUmsetzung von Innovationen stärken und unterstützen, und andererseits natürlich auch andereRegionen auf das „Leuchtturmprojekt“ aufmerksam machen.Im geplanten Kompetenzzentrums (vgl. auch dazu Abschnitt 5.1.8) sollen neben Informationsveranstaltungenauch Technikseminare angeboten werden, wo die unterschiedlichen Projektinhalteanwendungsnah vertieft werden. Außerdem sind Dauerausstellungen mit innovativen und nachhaltigenTechnologien zum Thema Wasserbehandlung und -nutzung vorgesehen.CoachingkonzeptZur erfolgreichen flächendeckenden Umsetzung und Fortführung von nachhaltigen Abwasser- undRegenwasserbehandlungssystemen innerhalb der Verbandsgemeinde wird mit den Akteuren einCoachingkonzept angestrebt, welches auf Schulung, einer praxisnahen Begleitung und ausgeprägterKommunikation beruht. Die Akteure der Verbandsgemeinde und Verbandsgemeindewerkewerden intensiv in die technischen Details der neuen Behandlungsanlagen eingeführt und in derenBetriebsführung geschult. Die Akteure aus Privathaushalten, Gewerbebetrieben und Landwirtschaft,welche Maßnahmen umgesetzt haben bzw. umsetzen wollen, werden intensiv am praktischenBeispiel geschult und in die Techniken eingeführt. Außerdem ist eine längerfristige Begleitungder Akteure im praktischen Betrieb der neuen Techniken und Verfahren vorgesehen.5.1.6 Ziel 4: Einsatzmöglichkeiten für ein Dezentrales Energiemanagementsystem(DEMS) im Bereich der StromversorgungDas DEMS prognostiziert, plant und strebt eine optimierte Betriebsführung dezentraler Energiesystemean. Dabei versucht das DEMS Bedarfsprognosen für alle Energieformen in Abhängigkeit vonKalender, Wettersituation und Produktionsfahrplänen zu ermitteln und kann somit Erzeugungsprognosenfür regenerative Einheiten in Abhängigkeit von der Wettersituation geben. Daraus lässtsich eine Kurzfristeinsatzplanung (Horizont: bis sieben Tage im Voraus in einem 15/30/60 MinutenRaster) im Querverbund aller Energieformen von Eigenerzeugungsanlagen, Energiespeicher, beeinflussbarerLasten und der Energiebezugs- und Lieferverträge <strong>zur</strong> optimalen Betriebsführungformulieren. Hierdurch lässt sich eine optimale Aufteilung der notwendigen Regelbewegungen aufErzeuger und Lasten durchführen.Vor dem Hintergrund des Null-Emissions-Zieles sollen für die Verbandsgemeinde Rockenhausenim Rahmen der <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzepterstellung die Möglichkeiten für den Einsatz <strong>eines</strong>DEMS aufgezeigt und erste Datengrundlagen geschaffen werden.35


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenHierfür ist zunächst eine detaillierte Potenzial- und Bedarfsermittlung im Strombereich erforderlich(vgl. Arbeitsschritt 1 und 2). Die Ergebnisse der Potenzialanalyse werden zugleich weitere Projektideenzum Klimaschutz in der VG aufzeigen (vgl. Abschnitt 5.1.10).Arbeitsschritt 1: Potenzialermittlung Strom aus erneuerbaren EnergieträgernDie Potenzialermittlung teilt sich auf in die nachstehenden Bereiche:a) PV-Potenziale DachflächenZur Ermittlung des Potenzials an Photovoltaik-Kleinanlagen wird eine Bewertung (Vorauswertung)aller Gebäude in der VG anhand von Luftbildern durchgeführt. Die Validierung der Daten der Luftbildauswertungerfolgt stichprobenartig im Zuge der Stichproben <strong>zur</strong> Überprüfung des Wärmebedarfs.Zudem erfolgt die Auslegung möglicher Photovoltaik-Anlagen und die <strong>Erstellung</strong> jeweiliger Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<strong>zur</strong> Maßnahmenentwicklung für max. fünf öffentliche Gebäude in derVerbandsgemeinde.Ziel ist es, die Eignung <strong>zur</strong> Installation von PV-Anlagen entsprechend der derzeitigen Rahmenbedingungen(Kosten der PV-Anlagen, Globalstrahlung etc.) in der VG aufzuzeigen.b) Potenziale Photovoltaik-FreiflächenanlagenAuf Basis räumlicher Daten (FNP, Geländemodell, Luftbilder etc.) sowie anhand einer Begehung,werden mögliche Standorte für Photovoltaik-Freiflächenanlagen ermittelt und als Vorschlag für eineFortschreibung des Flächennutzungsplans dokumentiert. Ebenso wird eine Grobberechnungdes auf der Fläche realisierbaren Potenzials durchgeführt.Darüber hinaus soll ein verwertbares und umsetzungsorientiertes Konzeptes entwickelt werden.Berücksichtigt werden unter anderem:Energiewirtschaftliche, naturschutzfachliche Aspekte bei der Standortplanung/-wahlPrüfung der WirtschaftlichkeitErfassung und Bewertung von Natur und LandschaftEntwicklung einer ZielkonzeptionErmittlung und Bewertung des EingriffsPrognose der Beeinträchtigungen / KonfliktanalyseUnterschiedliche Gestaltung der PV-FreiflächenanlagenKonzept <strong>zur</strong> Herstellung, Unterhalt und Pflege sowie weiterer Flächennutzung36


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenZu den Schlüsselfunktionen von Freiflächenanlagen zählt auch die überregionale Wahrnehmung.Die Übertragbarkeit auf die Projektpartner soll auch hier gewährleistet werden, sodass im Hinblickauf das Null-Emissions-Ziel eine größtmögliche Nutzung der Potenziale aus der Solarenergie erreichtwerden kann.c) WindkraftDie Ermittlung der vorhandenen Windpotenziale in der VG Rockenhausen erfolgt anhand der bestehendenVorrangflächen und der im Rahmen dieser Flächen maximal zu errichtenden Windkraftanlagen.Die genaue Ermittlung erfolgt gemeinsam mit den interessierten bzw. bereits vorhandenenAnlagenbetreibern.Arbeitsinhalte werden sein:Erfassung sämtlicher Standorte von Windenergieanlagen in der RegionAufbau einer Datenbank nach installierter Leistung, Alter, Klimadaten und Stromertrag(Stand 2008) des StandortesAnalyse der bestehenden Windenergiestandorte nach Optimierungs- und ErweiterungsmöglichkeitenVisualisierung der Ergebnisse in Karten und Grafikend) WasserkraftHier soll der Aufbau einer Datenbank für die in Betrieb befindlichen Anlagen nach installierter Leistung,Alter, und Stromertrag erfolgen. Weiterhin erfolgt die Analyse der außer Betrieb befindlichenAnlagen (standortspezifische Auswertung nach wasserwirtschaftlichen Gesichtspunkten). Ziel istunter Optimierungs- und Erweiterungsgesichtspunkten die Interpretation dieser Datenbasis.Weitere Arbeitsinhalte sind:Überprüfung der Wiederinbetriebnahme aller nicht mehr im Betrieb befindlichen Wasserkraftstandortenach wasserwirtschaftlichen GesichtspunktenAuswertung des gesamten Wasserkraftpotenzials in der RegionVisualisierung der Ergebnisse in Kartenmaterial und Grafiken37


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenArbeitsschritt 2: Ermittlung StrombedarfDie Ermittlung des Strombedarfs erfolgt anhand einer Abfrage bei dem oder den Energieversorger(n)sowie ggf. auf Basis der Durchleitungsdaten im Rahmen der Konzessionsabgaben. Die Anfrageerfolgt zu Beginn des Projektes für die <strong>zur</strong>ückliegenden drei Jahre, sowie nach Möglichkeitauch zum Projektende für die Projektlaufzeit bei den privaten Haushalten, öffentlichen Einrichtungen,in Industrie und Gewerbe (Sondervertragskunden). Speziell für die öffentlichen Gebäude derVG erfolgt eine Lastganganfrage beim Energieversorger. Diese Lastgänge der Objekte werdenausgewertet und dienen der Entwicklung möglicher Maßnahmen (z. B. Anlagen <strong>zur</strong> Kraft-Wärme-Kopplung (BHKW), Einführung <strong>eines</strong> Lastspitzenmanagements) und <strong>zur</strong> Beurteilung der Verbrauchsituationim Hinblick auf das DEMS. Der Strombedarf soll daher möglichst akteursgruppenspezifischund in einem 15/30/60 Minuten Raster abgebildet werden.Ebenfalls im Hinblick auf das DEMS werden mögliche Strombedarfe im Bereich Elektromobilität fürgrößere Fuhrparks kommunaler und gewerblicher Einrichtungen betrachtet. Hierfür werden Einrichtungenevaluiert, für die eine Umstellung von fossilen Antriebstechniken auf Elektrofahrzeugemöglich und sinnvoll erscheint. Dies sind insbesondere Fahrzeuge, deren tägliche Reichweite beietwa max. 100 km liegt. Sind mögliche Beispiele ermittelt, werden anschließend die Verkehrsströmeder Fahrzeuge beispielsweise anhand der Fahrtenbücher hinsichtlich der Fahrleistungen bzw.des zeitlichen Bedarfs im Jahresverlauf analysiert.Arbeitsschritt 3: Anwendbarkeitsprüfung des DEMS in der VG RockenhausenAnhand der Analyseergebnisse aus der Potenzial- und Bedarfsermittlung werden in einem abschließendenArbeitsschritt die Anwendungsmöglichkeiten für ein DEMS in der VG geprüft. DieErgebnisse <strong>eines</strong> solchen Konzeptes treffen dann Aussagen darüber, inwiefern mit dem DEMSeine autarke Stromversorgung in der Verbandsgemeinde Rockenhausen möglich ist. Da die Elektromobilitätebenfalls betrachtet wird, können in der <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> Demand Site Managementsauch gesteuerte Lade- und Rückspeisezyklen (vehicle to grid) betrachtet werden. Dies beinhaltetauch eine Analyse möglicher Standorte für Lade- und Speisestationen in der VG. Hierfür ist eineAuswertung der viertelstündlichen Darstellung der Erträge und Bedarfe im Lastgang erforderlich.Da nicht von einer vollständigen Datengrundlage auszugehen ist, müssen die Werte teilweise approximiertwerden, d. h. es werden bei Bedarf Standardlastprofile berücksichtigt.5.1.7 Ziel 5: Konzept Tourismusförderung durch Erneuerbare EnergienDer Tourismus innerhalb der Verbandsgemeinde Rockenhausen kann derzeitig als „zartes Pflänzchen“umschrieben werden, ist jedoch durchaus nicht von geringer Bedeutung. Eingebunden in dietouristische Förderung, unter dem Leitbild des „Regenerativen Urlaubs“, soll als NachhaltigkeitsregionRockenhausen ein touristisches Vermarktungskonzept unter Einbindung von Projekten ausdem Bereich erneuerbare Energien kreiert werden. Durch zusätzliche innovative Klimaschutzmaß-38


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausennahmen sollen die Möglichkeiten für die Schaffung einer nachhaltigen Tourismusinfrastruktur in derRegion Rockenhausen aufgezeigt werden, welche zugleich die Vermarktungsmöglichkeiten undsomit auch die Standortattraktivität steigern.Arbeitsschritt 1: Erneuerbare-Energien und Energieeffizienz in touristischen EinrichtungenZunächst erfolgt eine umfassende quantitative und qualitative Ist-Analyse der touristischen Einrichtungeninnerhalb der Verbandsgemeinde. Hierfür werden zunächst alle Hotels, Pensionen, Freizeiteinrichtungen(insb. Schwimmbäder), Campingplätze u. ä. mittels <strong>eines</strong> spezifischen Fragebogensschriftlich kontaktiert. Schwerpunkt der Befragung ist die jeweilige Energieversorgungsstruktur(z. B. Wärme- und Strombedarf). Es werden aber auch konkrete Interessen, aktuelle Planungenund Vorschläge der Akteure abgefragt, um die Erarbeitung von Vorschlägen <strong>zur</strong> Vermarktung desnachhaltigen Tourismus zu unterstützen. Für evtl. notwendige weitere Datenerbebungen sowie <strong>zur</strong>Besprechung der Resultate werden Experteninterviews und Vor-Ort-Gespräche sowie Begehungendurchgeführt.In einem weiteren Arbeitsschritt erfolgt ein Energie- und Effizienz-Check für insgesamt 5 Objekte.Berücksichtigt wird die gesamte Bandbreite (Hotels, Pensionen, Schwimmbäder und Campingplätze).Die Auswahl der Referenzobjekte ergibt sich aus den anfänglichen Analysen und erfolgt inAbstimmung mit den Experten vor Ort. Konkret beinhaltet der Energie- und Effizienz-Check je Einrichtungdie vier nachstehenden Positionen:a) Ein Vor-Ort-Termin (Gebäudebesichtigung) und Zusammenfassung der Ergebnisse in einemProtokollb) Analyse und Dokumentation des Ist-Zustandes der Einrichtungc) <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> Maßnahmenkatalogesd) Abschätzung der EinsparungNach Möglichkeit wird die Durchführung und Dokumentation angelehnt an die Struktur des Förderprogrammsder KfW für Unternehmen, um im Anschluss die Möglichkeiten für eine weitere KfW-Förderungen zu gewährleisten.Arbeitsschritt 2: Entwicklung <strong>eines</strong> klimaschutzbasierten TourismuskonzeptesNach Ansicht der Akteure aus der Verbandsgemeinde Rockenhausen ist die touristische Qualitätder Region als hoch einzustufen. Diese Qualitäten konnten leider bislang noch nicht optimal für einTourismus-Marketing in der Region genutzt werden. Im Rahmen der <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzepterstellungsoll daher geprüft werden, inwiefern ein Vermarktung dieser ungenutzten touristischenPotenziale über die Verbindung mit innovativen Klimaschutzprojekten möglich und sinnvollist. Erste Gedankenspiele in der VG befassen sich beispielsweise mit der Thematik „regenerativerUrlaub“, in dem eine körperliche Regenerierung durch ruhige naturnahe Aufenthalte mit der Mög-39


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausenlichkeit <strong>zur</strong> Weiterbildung im Bereich des Klimaschutzes und dem realen Erlebnis von regenerativerEnergie, unter dem Motto der CO 2 -Neutralität vereint wird. Eingebunden werden könnte in dieKonzepterstellung beispielsweise auch die Errichtung <strong>eines</strong> Klimawaldes <strong>zur</strong> Kompensation entstandenerCO 2 -Emissionen während des Aufenthaltes in der Verbandsgemeinde.Die <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> solchen Konzeptes <strong>zur</strong> Steigerung des Tourismus erfolgt in enger Abstimmungmit den relevanten Akteuren aus der Region. In mehreren Gesprächen sollen konkreteMaßnahmen <strong>zur</strong> Zielerreichung erarbeitet werden.5.1.8 Ziel 6: Konzept für ein Beratungs- und Qualifizierungsangebot <strong>zur</strong> energieundstoffstromoptimierten Umsetzung von KlimaschutzprojektenZiel des Konzeptes für ein Beratungs- und Qualifizierungsangebotes in der VerbandsgemeindeRockenhausen ist die energie- und stoffstromoptimierte Umsetzung von Klimaschutzprojekten(Sanierung im Bestand, Neubauplanungen, Inwertsetzung regionaler Potenziale etc.). Schwerpunktmäßigsollen praxisrelevante Themen für Verwaltung, Handwerk/Planungsbüros und Bürgeraufgegriffen werden. Im Verwaltungssektor soll ein solches Konzept auf breiter Ebene im Rahmen<strong>eines</strong> Energiecoachings den Mitarbeitern der Kommunalverwaltung (Verbandsgemeinde, Ortsgemeinde)verdeutlichen, welche Möglichkeiten <strong>zur</strong> Entkopplung der kommunalen Wärmeversorgungvon fossilen Energieträgern bzw. <strong>zur</strong> Kosteneinsparung (z. B. Energiekostensenkung durch Effizienz-und Suffizienzmaßnahmen) bestehen.Im Bereich des Handwerks wird ein besonderer Schwerpunkt auf die Qualifizierung bzw. Entwicklungeinheitlicher Qualitätskriterien gesetzt. In diesem Zusammenhang wird eine Befragung hinsichtlichder Kompetenzen der Handwerksbetriebe bei der Installation von erneuerbaren Energieanlagenbzw. Durchführung von Effizienzmaßnahmen im Gebäudebereich durchgeführt. Ziel isteine nachhaltige Wirtschaftsförderung <strong>zur</strong> Schaffung neuer Arbeitsplätze. Die VG Rockenhausenmöchte den „Jobmotor Erneuerbare Energie“ nutzen, um verstärkt Unternehmen aus diesem Sektorzu etablieren.Für den Bürger als Endkunde soll das Konzept die Vernetzung, die Förderung des Erfahrungsaustausches,Information und Beratung, auch im Sinne der Herstellung von Erstkontakten zu denHandwerksbetrieben bewirken.Zur Durchführung von Workshops und Informationsveranstaltungen soll geprüft werden, inwiefernder Aufbau <strong>eines</strong> „Kompetenzzentrums“ in der Verbandsgemeinde möglich und sinnvoll ist.Das Zentrum könnte Kommunen und Unternehmen, der Wissenschaft sowie der privaten Öffentlichkeit<strong>zur</strong> Verfügung stehen. Neben der Bewusstseinsbildung für den verantwortlichen Umgangmit Energie und Umwelttechnik wird es die Aufgabe sein, die Inhalte aller projektbezogenen Themenbereichewie Land- und Wassernutzung, Bioabfallmanagement und der Mobilitätsbereich öffentlichkeitswirksamund transparent zu vermitteln sowie Informationsmaterial <strong>zur</strong> Verfügung zu40


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausenstellen. Das Zentrum bündelt somit das in der Region vorhandene Wissen und bietet dieses mittelsalters- und bildungsgerechter Methoden in verschiedenen Formen aufbereitet (visuell, praxisorientiert,informierend etc.) allen betreffenden Akteuren anwendungsbezogen und praxisorientiert an.Die konkreten möglichen inhaltlichen Angebote und Zuständigkeiten werden in Zusammenarbeitmit der Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer sowie der Verbandsgemeindeverwaltungerarbeitet und abgestimmt.5.1.9 CO 2 -BilanzierungAuf Basis der Daten der Bedarfs- und Potenzialanalyse erfolgt die Ermittlung des Gesamtenergiebedarfs.Zur Berechnung der CO 2 -Bilanz wird ergänzend der Energiemix der VG Rockenhausenermittelt. Neben Daten der Energieversorger werden hierzu die bestehenden Anlagen <strong>zur</strong> Energieerzeugungaus regenerativen Energiequellen verwendet. Die Ermittlung erfolgt hierbei auf Basisvon Abrechungsdaten (EEG-Vergütung) sowie anhand gewährter Zuschüsse aus Förderprogrammen(z. B. BAFA).Anhand des Energiemixes und des Gesamtenergiebedarfs erfolgt die Ermittlung der CO 2 -Bilanzder Verbandsgemeinde. Diese dient als Referenzwert für die zukünftigen Maßnahmen und alsPlanungsgrundlage für das Null-Emissions-Ziel.5.1.10 StrategieentwicklungFür die <strong>Erstellung</strong> des <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes wurden <strong>zur</strong> Erreichung der sechs Zielezahlreiche kurzfristig umsetzbarer Projekte bzw. Maßnahmen entwickelt (zusätzlich zu den Arbeitshandlungenwährend der jeweiligen Analysen). Für diese Projekte werden Projektskizzen erstellt,welche die relevanten Akteure und Rahmenbedingungen beschreiben. Diese Projektskizzenbilden die Grundlage für spätere Machbarkeitsstudien oder die Beantragung zusätzlicher Fördermittel.Zusammengefasst sind dies die nachfolgenden 15 Projekte, welche in die Strategieentwicklungeingebunden werden.1. Gebäudekonzept (vgl. Ziel 1)2. Nahwärmeverbund (vgl. Ziel 1)3. Wärmeversorgung <strong>eines</strong> Weilers (vgl. Ziel 1)4. Bioenergiedorf (vgl. Ziel 1)5. Konzepte energetische Biomasseverwertungsanlage (vgl. Ziel 2)6. Konzepte stoffliche Biomasseverwertungsanlage (vgl. Ziel 2)7. Konzept Privatwaldmobilisierungskampagne (vgl. Ziel 2)8. Konzept Bodennutzung (vgl. Ziel 2)41


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen9. Konzept angepasste Anbausysteme (vgl. Ziel 2)10. Konzept Biomasse-Wertstoffhofstruktur (vgl. Ziel 2)11. Konzept Wasserwirtschaftssysteme (vgl. Ziel 3)12. PV-Freiflächenanlage (vgl. Ziel 4)13. DEMS-Konzept (vgl. Ziel 4)14. Tourismuskonzept (vgl. Ziel 5)15. Beratungs- und Qualifizierungsangebot (vgl. Ziel 6)Aus den durchgeführten Akteursgesprächen, Workshops etc. werden weitere Projektideen resultieren.Diese werden ebenfalls bei der Strategieentwicklung hinsichtlich ihrer Priorität und Umsetzungswahrscheinlichkeitbewertet und zusammengefasst.Parallel <strong>zur</strong> Projektentwicklung erfolgt aufbauend auf den Ergebnissen der jeweiligen Bedarfs- undPotenzialanalysen die mittel- und langfristige Strategieplanung <strong>zur</strong> Weiterentwicklung der Energieversorgungin der VG Rockenhausen hin <strong>zur</strong> Etablierung einer CO 2 -neutralen Gemeinde bzw.letztlich zu einer „Null-Emissions-Verbandsgemeinde“. Die Strategieentwicklung erfolgt anhandvon Szenarienrechnungen für die Bereiche Einsparung/Effizienz, Wärme- und Kälteversorgungsowie Stromversorgung auf Basis der in der Verbandsgemeinde vorhandenen Potenziale. DieSzenarien betrachten die möglichen Einsparungen bzw. zu produzierenden Energiemengen unddie hiermit verbundenen CO 2 -Einsparungen.Aufbauend auf den Szenarienrechnungen werden Kostenabschätzungen erstellt, welche die Investitionskostenfür die jeweiligen Szenarien aufzeigen bzw. die erwarteten personellen Ausgaben fürdie Umsetzung der jeweiligen Maßnahmen innerhalb der Szenarien erarbeitet. Zugleich erfolgteine überschlägige Berechnung zu den regionalen Wertschöpfungseffekten durch die erarbeitetenMaßnahmen für die Verbandsgemeinde Rockenhausen. Anhand der Szenarien und der Kostenabschätzungwird zum Projektende die Strategie ausformuliert und mit der Verbandsgemeinde abgestimmt.Die Strategie beinhaltet hierbei Entwicklungsschwerpunkte, Ziele und Verantwortlichkeitenfür die zukünftige Entwicklung.In einem groben Geschäftsplan werden die ermittelten Energie- und Investitionskosten den potenziellenErlösen und Refinanzierungsmöglichkeiten gegenübergestellt und mit der Strategie und denZielen verknüpft. Dies beinhaltet auch eine Gegenüberstellung der prognostizierten Energiekostenmit den aktuell bestehenden Kosten der betrachteten Einrichtungen. Der Geschäftsplan bildet daszentrale Element für weitere Planungen und die dauerhafte Umsetzung <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptesin der Verbandsgemeinde Rockenhausen.42


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG Rockenhausen5.1.11 Konzept ÖffentlichkeitsarbeitParallel zu den oben genannten Maßnahmen wird im Rahmen des <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptsunter Einbindung der beteiligten Akteure ein Konzept <strong>zur</strong> Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeitentwickelt. Das Konzept hat das Ziel, die spätere Umsetzung der Maßnahmen durchSensibilisierung und Motivation der Akteure zu unterstützen und eine möglichst große Breitenwirkungzu erzielen.Von Bedeutung für die partizipative <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> solchen Konzeptes ist die laufende Netzwerkarbeit(vgl. Abschnitt 5.1.2), welche begleitende und betreute Strukturen schafft, sowie einen effizienten(überregionalen) Wissenstransfer zu den Erfahrungen aus den innovativen und kooperativenProjektaktivitäten leistet. Dementsprechend wird durch den Antragsteller gewährleistet, dasskeine Schutzrechte oder Schutzrechtsanmeldungen eingefordert werden.5.2 ZeitplanungDas Vorhaben hat eine Laufzeit von 12 Monaten. Die Bearbeitung der im Abschnitt 5.1 dargestelltenInhalte erfolgt im Rahmen einer Auftragsvergabe an das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement(IfaS) und die areal GmbH. Der Beginn der Arbeiten wird unmittelbar nach Bewilligungder Zuschüsse im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit geschehen.Die <strong>Erstellung</strong> des Konzeptes ist komplex und bedarf speziellem Know-how und Kompetenz in denBereichen Technik, Erneuerbare Energien, Effizienz, Logistik, Netzwerke, Finanzierung u. v. m.,welche die Verbandsgemeinde in diesem Umfang auch aufgrund begrenzter Zeit- und Personalkapazitätenselbst nicht besitzt. Die Kompetenz in diesem Bereich konnten IfaS und areal bereits inzahlreichen Projekten unter Beweis stellen und werden deshalb beauftragt. Die Projekte zeichnensich durch die Innovation der Technologie und durch hohe Investitionen privaten Kapitals aus. Beiden Projekten setzen IfaS und areal auf eine praxisrelevante und umsetzungsorientierte Durchführung.Im Vordergrund steht die Entwicklung praxistauglicher Lösungen.Die planerischen Details sind in dem nachfolgenden Projektzeitplan dargestellt.43


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenProjektzeitplan KSI VG RockenhausenMonat1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12Projektmanagement/ -leitung 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1Akteursanalyse 1 1Ziel 1: Konzept Wärmebedarfsdeckung durch EEI. Wärmebedarfsermittlunga) Wärmebedarf kommunaler Einrichtungen 1 1 1 1 1b) Wärmebedarf des Gewerbes 1 1 1c) Wärmebedarf der privaten Haushalte 1II. Wärmesenkenverzeichnis <strong>Erstellung</strong> 1 1III. Wärmeversorgungskonzeptea) Gebäudekonzept 1 1b) Konzept für ein Nahwärmeverbund 1 1 1c) Wärmeversorgungskonzept für ein Weiler 1 1 1d) Konzept für ein Bioenergiedorf 1 1 1 1 1 1 1Ziel 2: Nachhaltige und optimierte BiomassenutzungskonzepteI. Ermittlung der BiomassepotenzialeII. Abfallmanagement organische ReststoffeIII. Initialisierung Agrarholzanbaua) Akteursmanagment 1 1b) Quantifizierung der Potenziale 1 1a) Akteursmanagment 1 1 1b) Standortprüfung für zwei Verwertungsanlagen 1 1 1 1c) Anlagengröße und -technologie (stoffl./energet.) 1 1 1a) Akteursmanagment / 2 Veranstaltungen 1 1 1 1b) Flächensondierung (5 Flächen) 1 1 1 1IV. Mobilisierung Privatwald Entwicklung Informationskampagne 1 1 1V. Strategie Bodennutzung und AnbausystemeVI. Konzept Biomasse-WertstoffhofstrukturZiel 3: Nachhaltige WasserwirtschaftssystemeI. Grundlagenermittlung und StandortprüfungII. StrategieentwicklungIII. Akteursmanagement, Öffentlichkeitsarbeit,CoachingkonzeptZiel 4: Einsatzmöglichkeiten DEMSI. Potenzialermittlung StromII. Ermittlung Strombedarfa) Grundlagenermittlung 1 1 1b) Durchführung von drei Workshops 1 1 1 1c) Strategieentwicklung 1 1 1d) Coachingkonzept 1 1 1 1a) Akteursmanagment 1 1 1b) Standortkonzept 1 1c) Logistik- und Konzeptionierungskonzept 1 1 1d) Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 1 1e) Prüfung Finanzierungsmöglichkeiten 1 1a) Abwasser 1 1 1b) Regenwasser 1 1 1a) Abwasser 1 1 1b) Regenwasser 1 1 1a) Akteursmanagement 1 1 1 1 1 1 1 1 1b) Öffentlichkeitsarbeit 1 1 1 1 1 1 1 1 1c) Coachingkonzept 1 1 1 1a1) PV-Potenziale Dachflächen (4.000 Gebäude) 1 1 1 1 1a2) Maßnahmenentwicklung PV für 5 öffentl. Gebäude 1 1b) Potenziale PV-Freiflächenanlagen 1 1 1c) Windkraft 1 1 1d) Wasserkraft 1 1 1a) Bedarf Gebäude 1 1 1 1b) Bedarfe Elektromobilität 1 1III. Anwendbarkeitsprüfung DEMS Auswertung 1 1 1Ziel 5: Konzept Tourismusförderung durch EEI. EE und Energieeffizienz in touristischenEinrichtungena) IST-Analyse 1 1b) Energie- und Effizienzcheck für 5 Einrichtungen 1 1 1II. Entwicklung Tourismuskonzept Konzepterstellung 1 1 1Ziel 6: Konzept Beratungs- und QualifizierungsangebotKonzepterstellung 1 1 1 1 1 1 1CO 2-Bilanzierung Vorher-Nacher-Vergleich 1 1 1Strategieentwicklung 1 1 1Konzept Öffentlichkeitsarbeit 1 1Verwertungsplan und Präsentation der Endergebnisse 1 1 1ZeitrahmenGeplanter Projektbeginn: 1. November 2009Geplantes Projektende: 31. Oktober 2010Geplante Dauer:12 Monate44


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenMeilensteine 1. Informationsveranstaltung für Akteure November 2010 Erste CO 2 -Bilanzierung März 2010 Strategieentwicklung August 2010 Konzept Öffentlichkeitsarbeit August 2010 Ergebnisbewertung und Berichterstattung Oktober 20105.3 KostenaufstellungDie Kosten für den Auftrag <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> des Klimaschutzkonzeptes für die VerbandsgemeindeRockenhausen sind in der nachstehenden Tabelle Seite zusammengefasst.KSI Rockenhausen - Zusammenfassung der KostenPositionsbezeichnungKosten1. Projektmanagement/ -leitung 9.999,4 €2. Akteursanalyse 3.677,7 €3. Ziel 1: Konzept Wärmebedarfsdeckung durch EE 39.193,4 €4. Ziel 2: Nachhaltige und optimierte Biomassenutzungskonzepte 59.835,1 €5. Ziel 3: Nachhaltige Wasserwirtschaftssysteme 36.173,4 €6. Ziel 4: Einsatzmöglichkeiten DEMS 24.484,6 €7. Ziel 5: Konzept Tourismusförderung durch EE 11.623,0 €8. Ziel 6: Konzept Beratungs- und Qualifizierungsangebot 4.320,1 €9. CO2-Bilanzierung 1.943,8 €10. Strategieentwicklung 9.905,5 €11. Konzept Öffentlichkeitsarbeit 3.897,7 €12. Verwertungsplan und Präsentation der Endergebnisse 3.171,3 €13. Fahrtkosten 1.710,0 €Gesamtsumme netto 209.934,93 €Umsatzsteuer 39.887,64 €Gesamtsumme brutto 249.822,57 €Die Gesamtkosten für die <strong>Erstellung</strong> des Konzeptes belaufen sich auf 209.934,93 € (netto). Dieseverteilen sich auf eine Gesamtprojektlaufzeit von 12 Monaten (vgl. Abschnitt 5.2).Eine detaillierte Kostenaufstellung ist dem Anhang beigefügt.5.4 FinanzierungsplanÜber die Laufzeit von einem Jahr ergeben sich für die Entwicklung des KlimaschutzteilkonzeptesGesamtausgaben in Höhe von 249.822,57 € Brutto. Aufgrund einer Aufwendung von Eigenmittelnin Höhe von 49.964,51 € beträgt die Förderquote 80 %. Das Finanzierungsvolumen ist im nachfolgendenFinanzierungsplan zusammenfassend dargestellt.45


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenFinanzierungsplanGesamtkosten Eigenanteil VG Förderung Förderquote249.822,57 € 49.964,51 € 199.858,06 € 80,0%6. VerwertungsplanDie aus der Untersuchung resultierenden Handlungsempfehlungen werden abschließend die weiterenerforderlichen Arbeitsschritte <strong>zur</strong> Umsetzung des Klimaschutzteilkonzeptes darstellen. Dieserfolgt mit Hilfe <strong>eines</strong> Verwertungsplanes, welcher sich in die drei nachstehenden Bereiche aufteilt:1. Wirtschaftliche Erfolgsaussichten (kurz-, mittel- und langfristig)2. Wissenschaftliche und/oder technische Erfolgsaussichten3. Wissenschaftliche und wirtschaftliche AnschlussfähigkeitAuf diese Weise wird eine Übertragbarkeit der Projektergebnisse auf andere Regionen mit ähnlichenFragestellungen und Rahmbedingungen ermöglicht. Die Bearbeitung dieser Inhalte ist Bestandteilder Ergebnisdokumentation.Im Falle positiver Ergebnisse aus der Konzepterstellung – womit aus heutiger Sicht zu rechnen ist,da steigende Energiekosten die Ausführung von Klimaschutzmaßnahmen begünstigen – ist miteiner sukzessiven Umsetzung der Maßnahmen zu rechnen. D. h. es ist davon auszugehen, dassmit der Projektentwicklung wirtschaftlich tragfähige Initiativen auf den Weg gebracht werden, welcheneben den bestehenden Förderinstrumenten keiner weiteren finanziellen Förderung bedürfen.Im Rahmen der Erreichung des Null-Emissions-Ziels wird eine Konzeptumsetzung im besonderenMaße auch durch die Verbandsgemeindeverwaltung mit Hilfe der Beantragung von zusätzlichenFördermitteln unterstützt. Die Initiierung und Koordination der Umsetzung soll durch einen Klimaschutzmanagererfolgen, welcher als neue Stelle in die Verwaltung integriert wird. Auch hierzu istdie Beantragung weiterer Fördermittel angedacht.7. Notwendigkeit der ZuwendungDie Notwendigkeit einer Zuwendung ergibt sich aus der Finanzlage der Verbandsgemeinde Rockenhausensowie deren finanzschwachen Ortsgemeinden. Trotz einer strukturell bedingt niedrigenSteuerkraft der Gemeinden erhebt die Verbandsgemeinde einen Umlagesatz von 56 %.Doch auch die erhöhte Umlagenfinanzierung ermöglicht noch keinen Haushaltsausgleich. Die VerbandsgemeindeRockenhausen muss seit mehreren Jahren wie auch in 2009 und in den folgendenFinanzplanungsjahren eine negative freie Finanzspitze ausweisen. Zur Realisierung des Projektsist aufgrund der eingeschränkten finanziellen Leistungsfähigkeit eine Zuwendung unabdingbar.46


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenAnhang: Detaillierte KostenaufstellungKlimaschutzkonzept Verbandsgemeinde Rockenhausen - Detaillierte Kostenaufstellung (I)PositionsbezeichnungInstituts- AbteilungsleitemanagerMitarbeiterProjekt-Stud.ArbeitstageLeitung673,40 € 598,40 € 460,20 € 88,00 €Kosten netto1. Projektmanagement/ -leitungAbwicklung, Verwaltung, Organisation 1,0 2,0 3,0 1.518,80 €Projektvorbereitung, Steuerungsgespräche, Telefonate undAbstimmungsschriftverkehr1,0 2,0 3,0 6,0 3.250,80 €Ausführung der Zwischen- und Ergebnispräsentationen (3 Stück) 1,0 3,0 3,0 7,0 3.849,20 €Pressearbeit 3,0 3,0 1.380,60 €Zwischensumme 19,0 9.999,40 €2. AkteursanalyseRecherche, Aufbau und Pflege Akteursnetzwerk 3,5 1,0 4,5 1.698,70 €Vorbereitung, Ausführung u. Dokumentation von 5 Projektmeetingsmit den ProjektpartnernPersonalvollkostensätze1,0 3,0 4,0 1.979,00 €Zwischensumme 8,5 3.677,70 €3. Ziel 1: Konzept Wärmebedarfsdeckung durch EEI. Wärmebedarfsermittlunga) Wärmebedarf kommunaler Einrichtungen 2,0 15,0 5,0 22,0 8.539,80 €b) Wärmebedarf des Gewerbes 1,0 4,0 4,0 9,0 2.791,20 €c) Wärmebedarf der privaten Haushalte 2,0 2,0 4,0 1.096,40 €II. Wärmesenkenverzeichnis<strong>Erstellung</strong> 4,0 4,0 8,0 2.192,80 €III. Wärmeversorgungskonzeptea) Gebäudekonzept 1,0 6,0 2,0 9,0 3.535,60 €b) Konzept für ein Nahwärmeverbund 2,0 9,0 2,0 13,0 5.514,60 €c) Wärmeversorgungskonzept für ein Weiler 2,0 12,0 3,0 17,0 6.983,20 €d) Konzept für ein Bioenergiedorf 2,0 15,0 5,0 22,0 8.539,80 €Zwischensumme 104,0 39.193,40 €4. Ziel 2: Nachhaltige und optimierte BiomassenutzungskonzepteI. Ermittlung der Biomassepotenzialea) Akteursmanagment 1,0 4,0 1,0 6,0 2.527,20 €b) Quantifizierung der Potenziale 4,5 1,0 5,5 2.158,90 €II. Abfallmanagement organische Reststoffea) Akteursmanagment 6,0 6,0 2.761,20 €b) Standortprüfung für zwei Verwertungsanlagen 18,0 18,0 8.283,60 €c) Anlagengröße und -technologie (stoffl./energet.) 10,0 10,0 4.602,00 €III. Initialisierung Agrarholzanbaua) Akteursmanagment / 2 Veranstaltungen 1,0 5,0 1,0 7,0 2.987,40 €b) Flächensondierung (5 Flächen) 1,0 5,0 6,0 2.899,40 €IV. Mobilisierung PrivatwaldEntwicklung Informationskampagne 2,0 6,0 2,0 10,0 4.134,00 €V. Strategie Bodennutzung und Anbausystemea) Grundlagenermittlung 4,5 1,5 6,0 2.202,90 €b) Durchführung von drei Workshops 2,0 3,0 15,5 2,0 22,5 10.451,10 €c) Strategieentwicklung 1,0 4,0 5,0 2.439,20 €d) Coachingkonzept 1,0 1,0 5,0 7,0 3.572,80 €VI. Konzept Biomasse-Wertstoffhofstruktura) Akteursmanagment 1,0 4,0 5,0 2.439,20 €b) Standortkonzept 1,0 3,0 4,0 1.979,00 €c) Logistik- und Konzeptionierungskonzept 1,0 4,0 5,0 2.439,20 €d) Wirtschaftlichkeitsbetrachtung 1,0 3,0 4,0 1.979,00 €e) Prüfung Finanzierungsmöglichkeiten 1,0 3,0 4,0 1.979,00 €Zwischensumme 131,0 59.835,10 €5. Ziel 3: Nachhaltige WasserwirtschaftssystemeI. Grundlagenermittlung und Standortprüfunga) Abwasser 2,0 10,0 12,0 5.798,80 €b) Regenwasser 2,0 8,0 10,0 4.878,40 €II. Strategieentwicklunga) Abwasser 2,0 9,0 11,0 5.338,60 €b) Regenwasser 2,0 9,0 11,0 5.338,60 €III. Akteursmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Coachingkonzepta) Akteursmanagement 2,0 9,0 11,0 5.338,60 €b) Öffentlichkeitsarbeit 1,0 9,0 10,0 4.740,20 €c) Coachingkonzept 1,0 9,0 10,0 4.740,20 €Zwischensumme 75,0 36.173,40 €47


<strong>Vorhabensbeschreibung</strong> <strong>zur</strong> <strong>Erstellung</strong> <strong>eines</strong> <strong>integrierten</strong> Klimaschutzkonzeptes für die VG RockenhausenKlimaschutzkonzept Verbandsgemeinde Rockenhausen - Detaillierte Kostenaufstellung (II)PositionsbezeichnungPersonalvollkostensätzeInstituts- AbteilungsleitemanagerProjekt-Stud.LeitungMitarbeiter673,40 € 598,40 € 460,20 € 88,00 €ArbeitstageKosten netto6. Ziel 4: Einsatzmöglichkeiten DEMSI. Potenzialermittlung Stroma1) PV-Potenziale Dachflächen (4.000 Gebäude) 3,0 50,0 53,0 5.780,60 €a2) Maßnahmenentwicklung PV für 5 öffentl. Gebäude 3,0 3,0 6,0 1.644,60 €b) Potenziale PV-Freiflächenanlagen 1,0 5,0 2,0 8,0 3.075,40 €c) Windkraft 1,0 4,0 2,0 7,0 2.615,20 €d) Wasserkraft 1,0 4,0 2,0 7,0 2.615,20 €II. Ermittlung Strombedarfa) Bedarf Gebäude 5,0 4,0 9,0 2.653,00 €b) Bedarfe Elektromobilität 5,0 2,0 7,0 2.477,00 €III. Anwendbarkeitsprüfung DEMSAuswertung 1,0 6,0 3,0 10,0 3.623,60 €Zwischensumme 107,0 24.484,60 €7. Ziel 5: Konzept Tourismusförderung durch EEI. EE und Energieeffizienz in touristischen Einrichtungena) IST-Analyse 4,0 4,0 8,0 2.192,80 €b) Energie- und Effizienzcheck für 5 Einrichtungen 15,0 15,0 6.903,00 €II. Entwicklung TourismuskonzeptKonzepterstellung 1,0 4,0 1,0 6,0 2.527,20 €Zwischensumme 29,0 11.623,00 €8. Ziel 6: Konzept Beratungs- und QualifizierungsangebotKonzepterstellung 2,0 6,5 1,5 10,0 4.320,10 €Zwischensumme 10,0 4.320,10 €9. CO2-BilanzierungVorher-Nacher-Vergleich 0,5 3,0 3,0 6,5 1.943,80 €Zwischensumme 6,5 1.943,80 €10. StrategieentwicklungBewertung Projektideen 1,0 4,0 5,0 2.439,20 €Mittel- und langfristige Strategieplanung 1,0 1,0 4,0 6,0 3.112,60 €Errechnung regionaler Wertschöpfung 0,5 2,0 1,3 3,8 1.336,93 €Aufteilung der Investitionsvolumina 0,5 2,0 1,3 3,8 1.336,93 €Geschäftsplan 0,5 3,0 3,5 1.679,80 €Zwischensumme 22,2 9.905,47 €11. Konzept ÖffentlichkeitsarbeitAuswertung bestehender Strukturen 1,0 1,0 2,0 548,20 €Benchmarking und Recherche 1,0 1,0 2,0 548,20 €Expertengespräche 2,0 0,5 2,5 964,40 €Konzeptentwicklung und -beschreibung 1,0 2,5 1,0 4,5 1.836,90 €Zwischensumme 11,0 3.897,70 €12. Verwertungsplan und Präsentation der EndergebnisseVerwertungsplan 0,5 0,5 3,0 4,0 2.016,50 €Präsentationsvorbereitung 0,5 0,5 1,0 0,7 2,7 1.154,77 €Zwischensumme 6,7 3.171,27 €13. Fahrtkosten Strecke Arbeitstage Hinweg Rückweg SatzFahrtkosten 95 km 30,0 1,0 1,0 0,30 € 1.710,00 €Zwischensumme 1.710,00 €Gesamtsumme netto 209.934,93 €Umsatzsteuer (19 %) 39.887,64 €Gesamtkosten brutto 249.822,57 €48

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