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Forschungsbericht Nr. 138 - Umweltverträgliche und ...

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7 Zusammenfassung<br />

41<br />

Verschärfte Regelungen im Umweltrecht (z.B. TA-Luft) haben dazu geführt, dass in den<br />

letzten Jahren immer mehr Tierhaltungsanlagen (vor allem Neubauten von Schweine- <strong>und</strong><br />

Hühnerställen) mit Abluftreinigungsanlagen ausgerüstet werden. Neben einem Abbau von<br />

Geruchsstoffen soll hierdurch auch eine Reduktion von NH3-Emissionen erreicht werden.<br />

Frühere Untersuchungen an Biofiltern von Kompostierungsanlagen, mechanisch-biologischen<br />

Abfallbehandlungsanlagen sowie an Laborbiofiltern haben gezeigt, dass beim Reinigen NH3haltiger<br />

Abluft ein nennenswerter Anteil des abgebauten Ammoniaks in die klimarelevanten<br />

Spurengase N2O (bis zu 28 %) <strong>und</strong> NO (bis zu 10 %) umgewandelt wird.<br />

Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens sollte geklärt werden, ob <strong>und</strong> in welcher Größenordung<br />

in den Abluftreinigungsanlagen im Bereich der Tierproduktion klimarelevante<br />

Spurengase gebildet werden <strong>und</strong> ob sich Unterschiede zwischen den verschiedenen, in der<br />

Tierproduktion eingesetzten Abluftreinigungs-Systemen feststellen lassen. Ferner war zu<br />

prüfen, worauf diese Unterschiede evtl. zurückzuführen sind <strong>und</strong> ob sich die Spurengasbildung<br />

durch gezielte Maßnahmen reduzieren lässt.<br />

In Freilanduntersuchungen wurden verschiedene Abluftreinigungssysteme (5 Biofilter-Typen,<br />

2 Rieselbettreaktoren <strong>und</strong> 2 Kombisysteme) auf ihre Abbauleistung bezüglich NH3 <strong>und</strong><br />

NMVOC, sowie auf die Bildung von N2O <strong>und</strong> NO untersucht. Hierzu wurden mehrere,<br />

mindestens einwöchige Messkampagnen an den Anlagen durchgeführt. Es zeigte sich, dass<br />

Biofilter bezüglich des NMVOC-Abbaus (Geruchsabbau) den physikalischen <strong>und</strong> chemischen<br />

Reinigungssystemen überlegen sind. Bei den untersuchten Biofiltertypen wurden durchschnittliche<br />

NMVOC-Abbauraten von maximal 89 % bis 94 % gef<strong>und</strong>en. Bei den anderen<br />

Systemen (Rieselbettreaktoren <strong>und</strong> Kombisysteme) erreichte der NMVOC-Abbau nur 50 %<br />

im Wochenmittel.<br />

Im Gegensatz zu Berichten anderer Autoren konnten in den vorliegenden Untersuchungen<br />

keine gr<strong>und</strong>sätzlichen Unterschiede bezüglich des NH3-Abbaus bei den verschiedenen<br />

Reinigungssystemen festgestellt werden. Die Biofilter zeigten mittlere NH3-Abbauraten<br />

zwischen 23 <strong>und</strong> 82 %. Bei den Rieselbettreaktoren <strong>und</strong> Kombisystemen lagen sie zwischen<br />

16 <strong>und</strong> 60 %.<br />

Mit Ausnahme eines Biofiltertyps mit Strohschüttung, waren die NH3-Abbauraten eng mit<br />

den NMVOC-Abbauraten korreliert. Der Stroh-Biofilter zeigte zwar überdurchschnittliche<br />

NMVOC-Abbauraten, aber nur einen schlechte NH3-Abbau. Die Ergebnisse eines Laborversuchs,<br />

der mit Biofiltern mit unterschiedlichen Füllmaterialien durchgeführt wurde, lassen<br />

vermuten, dass dies auf schlechte NH3-Sorptionseigenschaften des Strohs zurückzuführen ist.

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