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Forschungsbericht Nr. 138 - Umweltverträgliche und ...

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Diese Umwelt-Kosten der Abluftreinigung könnten vermieden werden, wenn alle Abluftreinigungsanlagen<br />

mit Säurewäschern ausgestattet würden, was zu einer nahezu vollständigen<br />

Reduktion der N2O- <strong>und</strong> NH3-Emissionen führte. Hierdurch entstünden jedoch zusätzliche<br />

Kosten für die Installation <strong>und</strong> den Betrieb der Filter in Höhe von 7-58 Mio. Euro pro Jahr<br />

(0,5-4,0 €/Mastschwein; berechnet nach GRIMM (2005), STAT. BUNDESAMT (2005)). Ferner<br />

könnten aber bis zu 40 Mio. kg N in Form von Ammoniumsulfat-Lösung (mit bis zu 8 % N)<br />

zu Düngungszwecken gewonnen werden, die bei einem Preis von 0,50 € /kg N einen Wert<br />

von 20 Mio. € hätte. So entstünde durch die NH3-Abscheidung in Abhängigkeit der Kosten<br />

für den CO2-Handel <strong>und</strong> den Kosten für die Säurewäsche letzten Endes ein Saldo von -20 bis<br />

+45 Mio. € pro Jahr. Lässt man die Kosten des CO2-Handels außer acht, beläuft sich das<br />

Saldo aus Kosten für die zusätzliche Installation <strong>und</strong> Betrieb von Säurewäschern <strong>und</strong> dem<br />

Erlös aus der Rückgewinnung von Stickstoff auf -38 – +13 Mio. € pro Jahr. Vor allem bei<br />

Kombinationsverfahren in der Abluftreinigung ist der zusätzliche Betrieb eines Säurewäschers<br />

preisgünstig zu gestallten (Kosten unter einem Euro pro Mastschwein), was unter<br />

Einbeziehung der Erlöse für den zurückgewonnenen Stickstoff zu positiven Bilanzsalden<br />

führt.<br />

Steigende Energiekosten <strong>und</strong> Produktionskosten für N-Dünger steigern die Wirtschaftlichkeit<br />

Abluftreinigung. In dem beschriebenen Szenario wurden die durch Säurewäsche verminderten<br />

Schäden durch den eutrophierenden <strong>und</strong> versauernden Eintrag von NH3 in die Umwelt oder<br />

Schäden durch Luftschadstoffe an Gebäuden <strong>und</strong> Denkmälern nicht berücksichtigt, da sich<br />

diese einerseits einer monetären Bewertung entziehen <strong>und</strong> andererseits der Anteil der durch<br />

die Abluftreinigung beeinflussten Stoffe an diesen Schäden kaum zu kalkulieren ist.<br />

Tabelle 15: Bilanzierung der Kosten der durch Abluftreinigung verursachten N2O-Emissionen <strong>und</strong><br />

ihrer Vermeidungskosten durch Erweiterung von Abluftreinigungsanlagen mit Säurewäschern.<br />

Kosten der N2O-Emissionen:<br />

max. Preis<br />

2005<br />

akt. Preis<br />

07/2006<br />

ohne Emissionshandel<br />

EUA-Kurs für CO2-Emissionshandel<br />

(Juli 2005: ~29 € /t CO2 bzw. Juli 2006: ~16 € /t CO2)<br />

Kosten der NH3-Abscheidung durch Säurewäscher:<br />

(+) 32 18 --<br />

Kosten für die zusätzliche Installation <strong>und</strong><br />

Betrieb von Säurewäschern (0,5-4,- €/Mastschwein)*<br />

(–) 7 – 58 7 – 58 7 – 58<br />

Rückgewinnung von Stickstoff<br />

(~40 Mio. kg N/a als (NH3)2SO4 à 0,50 €/kg N)<br />

(+) 20 20 20<br />

Saldo -6 – +45 -20 – +31 -38 – +13<br />

* berechnet nach STAT. BUNDESAMT (2005), GRIMM (2005); die zusätzlichen Kosten hängen stark davon ab, ob<br />

bereits Wäschersysteme installiert sind oder nicht. Entsprechend der Tierbestandszahlen für Schweine (2,98<br />

Mio. GV) <strong>und</strong> Geflügel (0,49 Mio. GV) wurden die Kosten der Abluftreinigung für Geflügelställe<br />

hinzugerechnet.Es können aber die Kosten verschiedener Maßnahmen zur Vermeidung von<br />

NH3-Emissionen miteinander verglichen werden. Entsprechend der NEC-Richtlinie

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