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Forschungsbericht Nr. 138 - Umweltverträgliche und ...

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29<br />

Tabelle 11: CH4-Bildung nach Einleitung von Wäscher- <strong>und</strong> Biofiltersickerwasser in Schweinegülle<br />

in Abhängigkeit der zugeführten Nitrit-Menge.<br />

Variante<br />

0<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Art des Wasch-<br />

/Sickerwassers<br />

Unbehandelte<br />

Schweinegülle<br />

Waschwasser/<br />

Biowäscher<br />

Waschwasser/<br />

Biowäscher<br />

Waschwasser/<br />

Biowäscher<br />

Sickerwasser/<br />

Biofilter<br />

Sickerwasser<br />

Biofilter<br />

Waschwasser/<br />

Kombiwäscher<br />

Filter-<br />

Typ<br />

Zugegebene<br />

NO2-Menge<br />

[mg/l Gülle]<br />

Mittlere CH4-<br />

Bildungsraten<br />

[µg/h/l Gülle]<br />

Mittlere CH4-<br />

Bildungsraten<br />

[Kontrolle = 100 %]<br />

- 0 3,5 100 %<br />

4a 27,6 7,0 200 %<br />

4a 5,5 10,2 292 %<br />

4a 0,6 19,5 557 %<br />

3a 680 1,1 31 %<br />

3a 68 3,6 104 %<br />

5 181 3,1 88 %<br />

Der Versuch wurde mit einer großen Spannbreite bezüglich der eingeleiteten Flüssigkeitsmenge<br />

<strong>und</strong> des N-Gehaltes durchgeführt <strong>und</strong> sollte die in der Praxis möglichen Szenarien<br />

abdecken: von geringen täglichen Abschlämmraten bis hin zum Komplettaustausch in eine<br />

geringe Güllevorlage. Nach unseren Beobachtungen werden üblicherweise kleine Mengen in<br />

die Gülle eingeleitet. Bei Biofiltern besteht oft ein kontinuierlicher Fluss des Sickerwassers<br />

zur Gülle. Es ist also nach den Ergebnissen dieses Versuchs auch in der Praxis mit erhöhten<br />

N2O <strong>und</strong> CH4-Emissionen aufgr<strong>und</strong> der Lagerung/Entsorgung des Wäscher- <strong>und</strong> Sickerwassers<br />

zu rechnen. Unter der Annahme, dass mit diesem Wasser das im Abluftreinigungssystem<br />

abgeschiedene NH3 abgeführt wird, können hier potenziell nochmals bis zu 4 % des<br />

abgeschiednen NH3 als N2O emittieren.<br />

Einen Hinweis auf diese N2O-Emissionen ergab sich aus den Messungen an Filtertyp 6 (3-stufige<br />

Kombianlage). Hier wurden kurz nach Austausch des Wäscherwasser eine N2O-Konzentration<br />

von r<strong>und</strong> 10 ppm in der Stallluft (Güllelager unterflur) gemessen (siehe Tabelle A12<br />

im Anhang), ein Wert, der 25-30 mal über der üblichen Konzentration liegt. Ähnlich wie im<br />

Laborversuch wurde auch hier nach 24 St<strong>und</strong>en das Ausgangsniveau nahezu wieder erreicht.<br />

Der Versuch hat somit gezeigt, dass sich aus der Praxis der Entsorgung des Sicker- <strong>und</strong><br />

Wäscherwassers mit der Gülle bezüglich der Klimarelevanz der biologischen Abluftreinigung<br />

eine zusätzliche Problematik ergibt. Es ist in jedem Fall eine getrennte Lagerung <strong>und</strong> (im Fall<br />

der Düngung) Ausbringung zu empfehlen. Es wäre jedoch noch zu überprüfen, inwieweit<br />

diese Stickstoff- <strong>und</strong> vor allem Nitrit-reichen Wässer überhaupt zur Düngen geeignet sind<br />

(Toxizität für Pflanzen) <strong>und</strong> ob es hier nicht zu erhöhten Spurengasemissionen aus dem<br />

Boden kommt.

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