12.07.2015 Aufrufe

Hämatologische und klinisch-chemische Präanalytik - Labor Krone

Hämatologische und klinisch-chemische Präanalytik - Labor Krone

Hämatologische und klinisch-chemische Präanalytik - Labor Krone

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SEMINARHämatologische <strong>und</strong><strong>klinisch</strong>-<strong>chemische</strong>PräanalytikPräsentation für medizinischesAssistenzpersonalwww.laborkrone.de03/121


Übersicht1. <strong>Labor</strong>-Struktur........................... 3 - 42. Versandmaterial ...................... 5 - 63. Begleitscheine .......................... 7 - 254. Barcode ....................................... 26 - 345. Patientenvorbereitung ......... 35 - 466. Blutentnahme ........................... 47 - 557. Kanülen <strong>und</strong> Monovetten ... 56 - 668. Kapillarblut ................................. 67 - 719. Einflussgrößen ......................... 72 - 8610. Störfaktoren .............................. 87 - 10111. Urin ................................................ 102 - 10912. Transport u. Bef<strong>und</strong> ............. 110 - 1192


<strong>Labor</strong>-StrukturEine <strong>Labor</strong>gemeinschaft (LG), z. B. die Ärzte- Arbeits-Gemeinschaft Ostwestfalen-Lippe e.V.,1. ist eine Gemeinschaftseinrichtung von Vertragsärzten, welchedem Zweck dient, labormedizinische Analysen in einergemeinsam genutzten Betriebsstätte zu erbringen.2. besitzt oder mietet als Verein die für das <strong>Labor</strong> erforderlichenRäume, stellt das Hilfspersonal ein <strong>und</strong> beschafft die notwendigenApparate <strong>und</strong> Einrichtungen.3. ist somit rechtlich ein ausgelagerter Teil der eigenen Praxis derjeweiligen Mitglieder, in dem eine ärztliche Leistung persönlicherbracht wird.3


<strong>Labor</strong>-StrukturDie Facharztpraxis (FA)1. ist eine akkreditierte ärztlicheGemeinschafts-Praxis für <strong>Labor</strong>medizin.2. besteht aus Fachärzten für <strong>Labor</strong>medizin, Mikrobiologie,Virologie, Infektionsepidemiologie, Hygiene, Umweltmedizin<strong>und</strong> Humangenetik.3. verfügt über die Zusatzbezeichnungen forensische Toxikologie,Zytologie, Verkehrsmedizin <strong>und</strong> Reisemedizin.4. arbeitet eigenverantwortlich <strong>und</strong> freiberuflich.5. verfügt über eine kassenärztliche Zulassung.6. arbeitet für niedergelassene Vertragsärzte <strong>und</strong> Klinikenweisungsgeb<strong>und</strong>en auf Überweisung (KV oder privat).7. ist für die ärztliche Leitung der LG verantwortlich <strong>und</strong> alsPraxis auch Mitglied der LG.4


Die <strong>Labor</strong>gemeinschaft stellt den Einsendern alleMaterialien in Rechnung, die für Anforderungen nachMuster 10a, Privat- <strong>und</strong> IGeL-Aufträge erforderlich sindBenutzen Sie bitte spezielle Formulare der LG für dieBestellung:ØØØLG - VersandmaterialAb 2012 neue (!) Versandtütendann nicht mehr Pappständer benutzenBegleitscheine, Barcodehefte, VersandbehälterØRöhrchen, Monovetten, Kanülen, Sammelgefäße5


Die Facharztpraxis stellt den Einsendern alle Materialienkostenfrei zur Verfügung.Benutzen Sie bitte spezielle Formulare derFacharztpraxis für die Bestellung:ØØØØØFA - VersandmaterialAb 2012 neue (!) VersandtütenBegleitscheine, Barcode-HefteRöhrchen, Monovetten, Kanülen, BehälterSammelgefäße, Transportmedien, KühlboxenBedarfsmaterial ZytologieØ<strong>Labor</strong>-Leistungsverzeichnis für die Kitteltasche,Flyer, Informationsmedien etc.6


BegleitscheineJeder Untersuchungsauftrag muss gr<strong>und</strong>sätzlich mit einemBegleitschein + Barcode versehen werden:KassenpatientenØ FA-Überweisung, Muster 10ØØØØPrivatpatientenFA-Überweisung, Muster 10-KombiFA-IGeL-BegleitscheinLG-Begleitschein, Muster 10aLG-Begleitschein, Hausarztmodell (Selbstabrechner)Ø FA-Begleitschein: Belegtyp 6, 7 oder ggf. 4Ø LG-Begleitschein, Privat, IGeL , BG7


LG BegleitscheinPatientendaten8


LG Begleitschein - Rückseite9


LG Begleitschein - Muster 10aPatientendaten10


LG-Hausarztmodell (IKK)Patientendaten11


BegleitscheineØØØØØZur Vermeidung von Übertragungsfehlern werdenPatientendatenen im <strong>Labor</strong> elektronisch eingelesenDie Einsenderpraxis druckt alle erforderlichenDaten in die entsprechenden Felder des Begleit-ScheinsVon der KV vorgeschriebener Schrifttyp:Courier 10, Schrift mit festem ZeichenabstandDruckbänder bitte regelmäßig wechselnBei falscher (druckbedingter) Zuordnung vonGeschlecht <strong>und</strong> Alter des Patienten, kommt es zuAngabe falscher Referenzwerte12


Muster 1013


Muster 10Ambulante Behandlung im Krankenhaus: § 116 b SGB V§ 116 b SGBVMit der Novelle des § 116 b SGB V hat der Gesetzgeber die Möglichkeitgeschaffen, bestimmte seltene Erkrankungen <strong>und</strong> Erkrankungen mitbesonderem Krankheitsverlauf ambulant in Krankenhäusern behandeln zukönnen, sowie bestimmte, hochspezialisierte Leistungen dort ambulant zuerbringen.Empfängnisregelung <strong>und</strong> SchwangerschaftsabbruchMuVoRichtlinie des Gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses zur Empfängnis-Regelung <strong>und</strong> zum Schwangerschaftsabbruch (vormals: Sonstige Hilfen-Richtlinien)14


Muster 10Eingeschränkter Leistungsanspruch: § 16 Absatz 3s SGB VEin eingeschränkter Leistungsanspruch gemäß § 16 Abs. 3a SGB V bestehtbei Versicherten, die mit der Zahlung der von Ihnen selbst zu tragendenKrankenversicherungsbeiträge im Rückstand sind. Selbstzahler könnenbeispielsweise freiwillige Mitglieder, Studenten, Rentenantragsteller sowiedie neue Gruppe der bislang Nichtversicherten sein.In diesem Falle wird die Versichertenkarte (KVK) von den Krankenkasseneingezogen. Der Leistungsanspruch ruht.Ausgenommen sind Früherkennung von Krankheiten nach den §§ 25 <strong>und</strong>26 SGB V (Ges<strong>und</strong>heitsuntersuchung, Krebs-Früherkennung <strong>und</strong>Kinderuntersuchung) <strong>und</strong> akute Erkrankungen <strong>und</strong> Schmerzzustände sowieSchwangerschaft <strong>und</strong> Mutterschaft.Von den Krankenkassen wird in diesen Fällen als Anspruchsnachweis dasMuster 85, Nachweis der Anspruchsberechtigung bei Ruhen, ausgestellt.Das Muster 85 ersetzt somit die KVK <strong>und</strong> muss dem Vertragsarzt vor derBehandlung vom Versicherten vorgelegt werden. Der Versicherte wird dannim Ersatzverfahren manuell ins Praxisverwaltungssystem aufgenommen.§16 3a SGBV15


Muster 10-KombiWeitere AnforderungenPathologischer Wert bekanntSSWNachzureichender ScheinNachanforderung (Serum)Nachanforderung (EDTA)Hinterlegte Profile (s.Rückseite)Indiv. Wunschprofile16


Muster 10-Kombi Rückseite17


Neu: Muster 10-Allergie18


Neu: Allergie Rückseite19


Muster 10Im <strong>Labor</strong> haben wir uns immer schon Felder gewünscht für:ØØØØØØØØØØBarcodeEntnahme-Datum <strong>und</strong> Uhrzeit (Tagesrhythmik)(Verdachts-) Diagnose u./o. <strong>klinisch</strong>e FragestellungBef<strong>und</strong>, Medikation, SchwangerschaftswocheExakte AuftragsbezeichnungEilige Bef<strong>und</strong>übermittlungFeld für Sammelmenge bei 24Std. Urin fehlt leiderEBM-Ausnahmeziffer (<strong>Labor</strong>budget!)Hinweis auf „OIII -Anforderungen bei KombischeinenAngaben zu bekannten Infektionen20


Änderung: MuVo-RötelnØØEine Testung auf Röteln-Antikörper ist nur dannerforderlich, wenn keine zweimalige Röteln-Impfungdokumentiert ist.Die Testung muss nicht mehr wie bisher mit demRöteln-HAH erfolgen, sondern kann mit jedemzugelassenen Röteln-Antikörpertest durchgeführtwerden.ØEs gibt keinen vorgeschriebenen Grenzwert für dieAnnahme der Röteln-Immunität.Ø Aktueller <strong>Labor</strong>-Test: Röteln IgG >5.0-9.9 IE/ml(CMIA= Chemolumineszenz-Immunoassay)Vom 19. Mai 2011 BAnz. Nr. 124 (S. 2894) vom 18.08.201121


FA Belegtyp 61.) Privat2.) IGeL3.) Arbeitsmedizin4.) BG5.) Kliniken:StationsbezogeneÜbernahme derKlinik-internenEtiketten bzw.Barcodes möglich!1.) 2.) 3.) 4.) 5.)Barcode (<strong>Labor</strong>)22


FA Beleg Typ 7 – Mikrobiologie1.) Privat1.) 2.) 3.) 4.) 5.)2.) IGeL3.) Arbeitsmedizin4.) BG5.) Kliniken:StationsbezogeneÜbernahme derKlinik-internenEtiketten bzw.Barcodes möglich!Barcode (<strong>Labor</strong>)23


FA Beleg Typ 4 – Toxikologie u. Drogen1.) Privat2.) IGeL3.) Arbeitsmedizin4.) BG5.) Kliniken:StationsbezogeneÜbernahme derKlinik-internenEtiketten bzw.Barcodes möglich!1.) 2.) 3.) 4.) 5.)Barcode (<strong>Labor</strong>)24


Neu:HausarztmodellFA-PraxisFA-HausarztmodellZ.Z. für IKK-PatientenProfil 10 als„FlatrateSprechen Siemit unseremAußendienst!Hausarztmodell (IKK)25


Barcode26


Verwendung des Barcode-HeftesØ Eine Reihe enthält die Barcodes füreinen Auftrag bei einem PatientenØ Zur Diagnostik bitte immer nureine Monovette pro Auftrag verwendenØ Ausnahme PCRHierfür immer ein separates Röhrchen (weiß, EDTAoder Abstrich) zusätzlich mit Barcode einsendenØ Bitte auch Zusatzinformationen (z.B. Borrelien-Fragebogen u.a.) mit Barcode versehenØ Überzählige Barcodes verwerfen <strong>und</strong> bitte nicht fürweitere Aufträge (Patienten) verwenden27


Verwendung des Barcode-HeftesEine Reihe für einen Auftrag bei einem PatientenMöglichst nur eine MonovetteFür PCR (weiß, rot oder Abstrich) separates RöhrchenZusatzinformationen ebenfalls mit Barcode versehenÜberzählige Barcodes verwerfen1x Vollblut1x EDTA-BlutBorrelien-Bogen1x Citratblut1x Fluoridblut? . . . .1x Heparinblut1x PCR28


Verwendung des Barcode-HeftesØØØVerwenden Sie das Barcode-Heft wie ein<strong>Labor</strong>journal.Optimal für Kliniken: Jede Abteilung (Station)verfügt über ein eigenes Barcode-Heft.Patientendaten auf der linken Seite eintragen, bleibtin der Praxis oder auf der Station.DFÜ-NummerPraxis o. StationPatientendaten29


Verwendung des Barcode-HeftesDFÜ-NummerPraxis o. StationBarcode auf der linken Seite des Praxis<strong>Labor</strong>-Journals kann direkt in diePraxis-EDV eingescannt werdenDient als Kennung für die Daten-Fern-Übertragung (DFÜ), sofern Sie diesenÜbertragungsweg nutzenSpart Zeit <strong>und</strong> erleichtert die <strong>Labor</strong>-DatenerfassungScanner wird gern zur Verfügunggestellt30


Verwendung des Barcode-HeftesØØØØGroßen Barcode aufSchein <strong>und</strong> auf MonovetteNur eine Monovette proAuftrag (weiß u./o. grünu./o. orange u./o. rot u./o.gelb)Ausnahme PCR!Ein separates Röhrchen(weiß, EDTA oder Abstrich)zusätzlichZusatzinformationen(Borrelien- Fragebogen u.a.)auch mit Barcode versehen31


Verwendung des Barcode-HeftesØ Die kleinen Barcodes mit Beschriftung Funktionstest 1-5sind ausschließlich für Funktionstests vorgesehen.ØBitte Reihenfolge einhalten!12 3 4 532


Verwendung des Barcode-HeftesWichtig!Wenn bei einem Patienten EBM- <strong>und</strong> GOÄ (IGeL,Arbeitsmedizin)-Leistungen gleichzeitig angefordertwerden, sind das zwei Aufträge!Ø Bitte 2 verschiedene Barcodenummernverwenden <strong>und</strong>Ø 2 Materialien entnehmen!Gleicher (!)Patient:EBMGleicher (!)Patient:GOÄ/IGeL1. 2.33


BarcodeProbengefäße ohne eindeutige Identifikation, d.h.Barcode (oder im Ausnahmefall Namen), werden nichtzur Analyse verwendet!Immergeradekleben!!34


Postulat1. Eine umfassende Diagnostik ist Gr<strong>und</strong>lagejeder Therapie-Entscheidung2. Diagnosen von Erkrankungen beruhen zueinem großen Teil auf <strong>Labor</strong>untersuchungen3. <strong>Labor</strong>untersuchungen sind an mehr als jederzweiten Diagnose <strong>und</strong> Verlaufskontrollebeteiligt4. Voraussetzung für eine aussagefähige<strong>Labor</strong>diagnostik ist eine optimale Präanalytik35


LymphozytenGranulozytenErythrozytenThrombozytenFibrinfädenMonozytenca.50%WasserSEMINAR


3 Schritte zum <strong>Labor</strong>bef<strong>und</strong>1. Präanalytische PhaseØ In der Arztpraxis <strong>und</strong> beim Transport:Alle Einflüsse, die vor dem Messvorgang auf eineUntersuchungsprobe einwirken.2. Analytische PhaseØ Im <strong>Labor</strong>: Probenvorbereitung <strong>und</strong> Analyse.3. Postanalytische PhaseØ Bef<strong>und</strong>mitteilung, Interpretation <strong>und</strong> ärztlicheHandlung.37


Präanalytische PhaseØØ<strong>Labor</strong>werte können nur korrekt sein, wenn allepräanalytischen Bedingungen standardisiert sindProbleme bei der Präanalytik können nur in engerKooperation mit allen beteiligten Personen (Ärzte,Helferinnen, Pflege- <strong>und</strong> <strong>Labor</strong>personal) gelöstwerden38


Der diagnostische Prozess2. Analytische PhaseIm <strong>Labor</strong>:ProbenvorbereitungZeitaufwand ca. 25%AnalyseZeitaufwandca. 10 %ArztPatient1. Präanalytische PhaseIn der Praxis:Ärztliche Fragestellung, Testauswahl,<strong>Labor</strong>anforderung,Patientenidentifikation,Probenentnahme <strong>und</strong> –TransportZeitaufwand ca. 35 %3. Postanalytische PhaseIm <strong>Labor</strong>, in der Praxis:Bef<strong>und</strong>übermittlung, Interpretation,Ärztliche HandlungZeitaufwand ca. 30 %Die Präanalytische Phase im diagnostischen Prozess; mod. nach L<strong>und</strong>berg 199039


Präanalytische PhaseØ Vorbereitung des PatientenØ Identifikation des PatientenØ Identifikation der ProbeØ Identifikation des Probennehmers <strong>und</strong> des anforderndenArztesØ technischer Ablauf der Probennahme <strong>und</strong> ggf.ZentrifugationØ Aufbereitung des Untersuchungsmaterials zur AnalytikØ Kenntnis <strong>und</strong> Beachtung von Einflussgrößen <strong>und</strong>StörgrößenØ Aufbewahrung <strong>und</strong> Lagerung des Untersuchungs-Materials in der Praxis, beim Transport <strong>und</strong> im <strong>Labor</strong>40


Präanalytische PhaseStationäre PatientenAmbulante PatientenZahl der Untersuchungen 2 583 850 2 032 133Fehler 15 503 = 0,6 % 792 = 0,039 %- Hämolyse 54,8 % 32,3 %- zu geringe Probenmenge 21 % 12,8 %- falsches Material 11,8 % 36,5 %- geronnene Proben 5,1 % 10,1 %- falsche Identifizierung 1,85 % 0,25 %- sonstige 5,5 % 8,1 %Analysenperiode, ca. Proben aus ca. 1-2 Monaten Proben aus ca. 1-2 MonatenUrsachen für präanalytische Fehler in einem Krankenhauslabor; modifiziert nach Bonini 200241


PräanalytikØØFehler bei der Präanalytik sind die Stellenvor dem Komma!Fehler bei der Analytik im <strong>Labor</strong> sind dieStellen nach dem Komma!42


Information des PatientenØauf verständliche Weise über die bevorstehendediagnostische Maßnahme, deren Sinn <strong>und</strong> Zweck,hilft Angst <strong>und</strong> Stress abzubauenErklärung zu bestimmten Vorschriften wieØØØEinnahme von ArzneimittelnEinhaltung bestimmter DiätenProbennahme nüchtern (außer Notfalldiagnostik)Zu SammelgefäßenØVorbereitung des Patientenfür die Urin- oder Stuhlprobennahme gehören eindeutigeAnweisungen zu deren HandhabungBesonders Kinder <strong>und</strong> ältere Patienten bedürfen einerbehutsamen Vorbereitung, wobei die Informationen ihremBegriffsvermögen angepasst sein müssen!43


Identifikation des PatientenØ Eine korrekte Identifikation des Patienten istoberstes GebotØ Barcode auf Probe <strong>und</strong> AuftragØ Nur alternativ: Name, Vorname, ggf. GeburtsdatumØ Verwechslungen geschehen nicht nur bei häufigenNamenØ Bei unklarer Identität des Patienten, sollte jeglicheProbennahme verweigert oder nur unter Vorbehaltdurchgeführt werden44


Identifikation der ProbeProbengefäße sind richtig etikettiert wenn:Ø freie Sicht auf den Inhalt gewährleistet istØ eine Kontrolle des Füllstandes möglich istØ der Schraubverschluss leicht zu entfernen istØ Röhrchen <strong>und</strong> Etikett sich in der Zentrifuge nichtverklemmen oder verklebenØ infektiöses Material (sofern bekannt) aufRöhrchen <strong>und</strong> Untersuchungsauftraggekennzeichnet ist45


Probennehmer <strong>und</strong> ArztDie Identität der entnehmenden PersonØsollte für jede Probe feststellbar sein, ggf.Kennzeichnung auf dem UntersuchungsauftragDie Identität des anfordernden ArztesØermöglicht Rückfragen bei unleserlichem Auftrag<strong>und</strong> die Eingrenzung auf wichtige Analysen bei zugeringem Probenmaterial46


SEMINAR


Blutentnahme48


BlutentnahmeØØØØØØØGeeignete Vene suchen, ausgiebige HautdesinfektionStauung (50-70 mm Hg), maximal 2-3 MinutenVene punktieren, sobald Blut fließt, den Stau lösenUnterdruck bis Blut frei läuft (abhängig vonEntnahmesystem)Nach Entfernung der Kanüle, ca. 4 MinutenKompression der Punktionsstelle (Quick-Patientenlänger), während Blutstillung Arm nicht beugenEDTA-, Citrat-, Fluorid-, Heparinröhrchen nachEntnahme drehen + kippen (nicht schütteln)Vollblut aufrecht stehend gerinnen lassen49


BlutentnahmeØ Standardisiert immer zur gleichen TageszeitØ ideal 8.00 – 9.00 h morgens, nüchternØ 10-minütige Ruhe vor der EntnahmeØ immer in gleicher Körperlage (sitzend oder ggf.liegend)Ø letzte Nahrung Vorabend 18.00 – 19.00 hØ bei Fettstoffwechsel-Diagnostik 3 Tage fettarm50


BlutentnahmeØ Gestaute Vene fixieren <strong>und</strong> spannenØ Schliffseite der Kanüle nach oben richtenØ Einstichwinkel in die Vene ca. 30ºØ Blut mit mäßigem Unterdruck entnehmen51


BlutentnahmeØ Venöse Blutstauung hat den gleichen Effekt wie einPositionswechsel vom Stehen zum LiegenØ alle großmolekularen Blutbestandteile nehmen zuØ z.B. Gesamtprotein bei 10-minütiger Stauung um 20%Ø kurze Stauungszeiten bis zu 2-3 Minuten führen zukeinen wesentlichen Veränderungen der Blutwerte52


BlutentnahmeProbleme <strong>und</strong> FehlermöglichkeitenØ Pumpen mit der Faust (Muskelaktivität) führt zum Anstiegvon K <strong>und</strong> MgØØØØØØLange Stauung führt zu Erhöhung von K u. gamma-GTKanüle nicht verbiegen, die Lumenverengung kann zuHämolyse führenZu dünne Kanüle kann ebenfalls zu Hämolyse führenDurchmischung (drehen+kippen!) nach Blutentnahme,sonst entstehen MikrogerinnselZu starkes Mischen (Schütteln) führt zu HämolyseProbe aufrecht stehend gerinnen lassen, sonst kommt eszu Nachgerinnung53


Blutentnahme bei RisikopatientenVerletzungen durch Nadeln <strong>und</strong> Kanülen sind beiBeschäftigten in allen Bereichen des Ges<strong>und</strong>heitswesenskeine SeltenheitEine Änderung der TRBA 250 (Technische Regeln fürbiologische Arbeitsstoffe ) schränkt die Verwendungvon Standardkanülen erheblich einNach TRBA 250 sind zur Blutentnahme bei Risiko-Gruppen Sicherheitskanülen einzusetzen:Ø Patienten mit bekannten Infektionen u. Verdachtauf Infektionen (HBV, HCV, HIV) u.a.54


Blutentnahme bei RisikopatientenDarüber hinaus auch bei:ØØØØBehandlung fremdgefährdender Patienten(stark alkoholisierte, bewusstseinsgetrübte,gewaltbereite Patienten)Tätigkeiten im RettungsdienstTätigkeiten in der NotfallaufnahmeTätigkeiten in Gefängniskrankenhäusern55


SicherheitskanülenØ Nadelstichverletzungen sind Hauptursache für denKontakt mit potentiell infektiösem PatientenblutØ Sie treten meist während der venösen Blutentnahmeauf, wenn die Nadel wieder entsorgt wirdØ Das Risiko für eine Nadelstichverletzung ist nur zuverringern, wenn kein Recapping (Wiedereinführender Nadel in die Schutzkappe) erfolgtØ Fazit:Nach Möglichkeit gr<strong>und</strong>sätzlich Sicherheitskanülenverwenden56


SicherheitskanülenSicherheitskanülen beiRisikogruppenPatienten mit bekanntenInfektionen u. Verdacht aufInfektionen (HBV, HCV, HIV)u.a.57


SicherheitskanülenØØWenn Sie Sarstedt-Systeme verwenden, kanndie FA-Praxis Sicherheitskanülen im Rahmender Versandkostenpauschale kostenfrei zurVerfügung stellenBei Anforderung über die LG werden dieSicherheitskanülen in Rechnung gestellt58


EntsorgungGr<strong>und</strong>sätzlich ist beider Entsorgung vonpotentiell infiziertenmedizinischenEinmalartikeln auf einehygienisch korrekteEntsorgung zu achtenHierfür stellen wireinschlägigeBroschüren <strong>und</strong>Sammelbehälter gernzur Verfügung59


MonovettenVollblut-Monovetten (weiße Kappe)ØØØImmer als erstes RöhrchenFür Serumproben ca. doppelte Menge Blutentnehmen, Röhrchen nicht schütteln (Hämolyse)Nach Entnahme Blut für ca. 20-30 Minuten aufrechtstehend bei Zimmertemperatur gerinnen lassenØØIdeal: 10 Minuten bei 2000 xg (ca. 3000 U/min.)zentrifugieren <strong>und</strong> nur Serum einschickenKostenfreie Röhrchenständer anfordern60


MonovettenVollblut-Monovetten (weiße Kappe)Führt zuVerfälschungder MessungimAutomaten!61


MonovettenCitrat-Monovetten (grüne Kappe)Citrat-Plasma: Gerinnungsuntersuchungen,ThrombozytenkontrolleØØØKorrekte Füllung beachten, sonst kommt eszu signifikanter Veränderung vonQuick, INRu.a.Bei liegender Kanüle Abnahme vor EDTA-RöhrchenNach Blutentnahme gut durchmischen(drehen + kippen, nicht schütteln)62


Heparinat-Monovetten(orange Kappe)MonovettenHeparin-Blut: U.a. für Chromosomenanalysen,Granulozytenfunktionstest (oxid.Bursttest)Heparin-Plasma: Analysen, bei denen schon leichteHämolyse stören kann, wie z.B. P, K,Mg, LDH, freies Hb etc.ØØØKorrekte Füllung beachtenRöhrchen nach Blutentnahme gutdurchmischen (kippen + drehen, nichtschütteln)Nicht zentrifugieren, nicht einfrieren(Einfrieren von Blut führt zur Zerstörungder Zellen, zu Zytolyse <strong>und</strong> Hämolyse) 63


MonovettenEDTA-Monovetten (rote Kappe)EDTA-Blut: Blutbild, BSG, PCR,Coombs-Test, Hb-ElektrophoreseEDTA-Plasma: Vielzahl von Analysen (s. <strong>Labor</strong>journal)ØØKorrekte Füllung beachten, da es sonst zurVeränderung vieler Parameter (Hämatokrit,MCV, MCHC) kommtRöhrchen nach Blutentnahme gutdurchmischen (kippen + drehen), nichtschütteln, sonst GerinnungØGgf. Aggregation der Thrombozyten (falschniedrige Werte, EDTA-bedingt), dannKontrolle aus Citrat-Blut64


MonovettenNaF -Monovetten (gelbe Kappe)Na-Fluorid-Plasma: Blutzucker-, Laktat- u. PyruvatanalysenØØØØKorrekte Füllung beachtenBei liegender Kanüle Abnahme unbedingtvor EDTA-RöhrchenNach Blutentnahme gut durchmischen(drehen + kippen, nicht schütteln)Bei Blutzuckerbestimmung aus Vollblutbzw. Serum kommt es zu einemBlutzuckerabfall von 5-7% proSt<strong>und</strong>e65


MonovettenWenn bei liegender Kanüle mehrere unterschiedlicheMonovetten eingesetzt werden, beachte die Reihenfolge derSysteme:Vor allen anderen!!1. Vollblut2. Citratblut3. Heparinblut4. EDTA-Blut5. Fluoridblut66


KapillarblutKapillarblutØØMischung von Blut aus Arteriolen, Venolen, Kapillaren,interstitieller <strong>und</strong> intrazellulärer FlüssigkeitLiefert schlechter reproduzierbare Werte als Venenblut, dadie Zusammensetzung inkonstant ist <strong>und</strong> Fehler bei derProben- Entnahme zu hoch sindKapillarblutentnahme ist aber indiziert:ØØØØin der Pädiatriein der Geriatriebei Erwachsenen für Blutgasanalysen, Glukose <strong>und</strong> LaktatPoint-of-care Tests67


Kapillarblut68


PatientenvorbereitungKapillarblutØ Patientenidentifikation <strong>und</strong> Patienteninformation (s.o.)Ø Auswahl der Punktionsstelle (Fingerbeere, Ferse, Ohr)Ø Durchblutung der Punktionsstelle durch ErwärmungfördernØ Erwärmung führt zu Erhöhung des Blutflusses (bissiebenfach)Ø Die Förderung der Durchblutung führt zu einerArterialisierung des Kapillarblutes <strong>und</strong> somit zu einer(vertretbaren) Vergleichbarkeit mit den Analysewertenaus arteriellem Blut69


KapillarblutErwärmung der PunktionsstelleØØØØFuß oder Hand des Patienten werden in ein 39 bis 40 Grad Cgetränktes Tuch eingewickeltOptimal ist das Darüberstülpen eines GummihandschuhsEinwirkzeit 3-5 MinutenFür Entnahmen bei Erwachsenen kann das Ohrläppchen miteiner hyperämisierenden (durchblutungssteigernden) Salbeeingerieben werden70


KapillarblutCave!ØØØØØBitte ersten Blutstropfenverwerfen. Er enthält vielGewebsflüssigkeit <strong>und</strong>verfälscht die AnalytikWiederholten starken Druckvermeiden. Auch dadurchentsteht „Verunreinigung derProbe mit GewebsflüssigkeitPunktionsstelle nach untenhaltenVerwischen des BlutstropfensvermeidenRichtige Haltung desProbengefäßes71


Einflussgrößen <strong>und</strong> StörfaktorenAls Einflussgrößen <strong>und</strong> Störfaktoren bezeichnet man dieHauptursachen, die präanalytisch zu einer Veränderungoder Verfälschung von <strong>Labor</strong>werten führen könnenEinflussgrößen (in vivo)Störfaktoren (in vitro)verursachen im KörperVeränderungen des zubestimmenden Messwertes<strong>und</strong> sind unabhängigvom Analyseverfahrenführen nach Entnahme desUntersuchungsmaterials imReagenzglas zu einemMessergebnis, das nicht der invivo-Konzentration entspricht72


Ø permanentePopulation (Rasse)GeschlechtØ langfristigeLebensalterGraviditätNikotin, Drogen, AlkoholØ kurzfristigeEinflussgrößentagesrhythmische (zirkadiane) SchwankungenKörperhaltungkörperliche Belastung73


Einflussgröße Population <strong>und</strong> GeschlechtPopulationSignifikante Unterschiede findet man bei der schwarzenBevölkerung im Vergleich zur weißen BevölkerungGeschlechtAußer geschlechtsspezifischen Komponenten (Hormone) wirktsich z.B. die Muskelmasse auf die Messgrößen aus74


Einflussgröße Population654Granulozyten, populationsabhängigg/l3210WeißeSchwarzeGranulozytenEinflussgrösse Population mod. nach Guder et al, Samples: From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 200175


Einflussgröße PopulationMittelwerte CK <strong>und</strong> Amylase400300U/l2001000WeißeAsienWestindienBritenSchwarzeAsienSüdamerikaCK (w) CK (m) Amylase Plasma + SpeichelEinflussgrösse Population mod. nach Guder et al Samples: From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 200176


Einflussgröße Lebensaltermg/dl800Alkalische Phosphatase (AP) altersbezogen70060050040030020010006 J. 10 J. 14 18 > 20 J.AP (w)AP (m)Einflussgrösse Lebensalter mod. nach Guder et al Samples: From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 200177


Einflussgröße LebensalterCholesterin, LDL <strong>und</strong> HDL altersabhängigmg/dl300250Cholesterin200LDL150100HDL50015 J. 25 J. 35 J. 45 J. 55 J. > 60 J.Cholesterin LDL HDLEinflussgrösse Lebensalter mod. nach Guder et al Samples: From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 200178


Einflussgröße SchwangerschaftSchwangerschaftØØØIn der Schwangerschaft nimmt das Plasma-Volumen um ca. 50% zu. Folge ist ein Abfall derErythrozyten-Konzentration, des Hb, HKT <strong>und</strong>des Gesamt-Eiweißes (Albumin).Schwangerschaftshormone <strong>und</strong> andere Analytekönnen im Verlauf der Gravidität erheblicheKonzentrationsveränderungen durchlaufen.Ovulationshemmer signalisieren demOrganismus eine „Gravidität <strong>und</strong> könnenebenfalls zur Verschiebung von <strong>Labor</strong>wertenführen.79


Einflussgröße SchwangerschaftAnalyte Zunahme/Abnahme (%)Leucinarlylamidase + 400Triglyceride + 100Kupfer + 64Cholesterin + 58Leukozyten + 50Alkalische Phosphatase + 42Calcium - 4Erythrozyten - 8Hämoglobin - 8Hämatokrit - 8Gesamt-Eiweiß - 12Eisen - 18Cholinesterase - 21Zu- oder Abnahme der Messgrößen während der Schwangerschaft in %; nach H.-P. Seelig, Präanalytik, 200880


Einflussgröße RauchenACEProlaktinCarotinPyridoxalphosphatSelenHDLLDLCholesterinHKTMCVFibrinogenKupferErythrozytenCadmiumBleiMonozytenLymphozytenNeutrophileCEA-60 -40 -20 0 20 40 60 80 100%Einflussgrösse Rauchen, mod. nach Guder et al, Samples: From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 200181


Einflussgröße AlkoholOsteocalcinProlaktinADHCortisolANPCholesterinTriglycerideAldosteron_____________________________________________________________LDLVMSMCVCholesterinTriglycerideCortisolGPTÖstradiolEpinephrinNor-EpinephrinGOT + 260gGT +1000%Akute EffekteChronische Effekte-80 -30 20 70 120 170 220%Einflussgrösse Alkohol, akute <strong>und</strong> chronische Effekte, mod. nach Guder et al Samples :From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 200182


Einflussgröße Stress <strong>und</strong> KörperlagePsychischer StressØKörperlageØFührt zu Erhöhung von:Prolaktin, Katecholaminen, Cortisol, STH, TSH, Aldosteron, Renin, ADH,Albumin, Fibrinogen, Glukose, Laktat, Cholesterin u.a.Beim Wechsel von liegender in aufrechte Position u.a. Veränderungnachfolgender WerteParameter AnstiegHämatokrit 13 %Erythrozyten 15 %HDL-Cholesterin 10 %Aldosteron 15 %Epinephrine 48 %Renin 60 %83


Einflussgröße BelastungKNaAPCaAlbuminGlukosePhosphatHarnsäureHarnstoffGOTPyruvatkinaseCK1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 xEinflussgrösse körperliche Belastung, 45 Minuten nach einem Marathonlauf, mod. nach Guder et al, Samples: From the Patient to the<strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 200184


Einflussgröße NahrungRelative Konzentrationsveränderung vor <strong>und</strong> nach dem EssenTriglycerideGPTBilirubinGlukosePhosphatGOTKHarnsäureGesamtproteinAlbuminCaNaAPCholesterinHarnstoffLDH1 1,25 1,5 1,75 2Veränderung der Serumkonzentration verschiedener Parameter 2 Std. nach einer Standardmahlzeit; mod. nach Guder et al, Samples:From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 200185


Einflussgröße StauungVenöse StauungVeränderung der <strong>Labor</strong>werte bei Vergleich 1 Minute zu 3Minuten Stauung:ParameterBilirubin + 8 %Cholesterin + 5 %Creatinin - 9 %Creatinkinase (CK) - 4 %Eisen + 7 %Glukose - 9 %gamma-GT - 10 %Kalium + 5 %Veränderung86


StörfaktorenFühren nach Entnahme des Untersuchungsmaterials invitro (im Reagenzglas) zu einem Messergebnis, dasnicht der in vivo-Konzentration (Blut im Körper)entspricht!ØØØHämolyse (Probe hämolytisch)Lipämie (Probe lipämisch)Bilirubinämie (Probe ikterisch)ØDiagnostische Maßnahmen87


StörfaktorenØØØArt <strong>und</strong> Umfang der Veränderungen der <strong>Labor</strong>-Parameter hängen im Wesentlichen vom Ausmaß derstörenden Einflüsse <strong>und</strong> der vom <strong>Labor</strong> verwendetenAnalysemethode ab.Sichtbare Trübung oder stark farbliche Veränderungenbeim eingesandten Probenmaterial werdendokumentiert <strong>und</strong> dem Einsender auf dem Bef<strong>und</strong>mitgeteilt.Je nach Fragestellung <strong>und</strong> Plausibilität der Ergebnissein Kombination mit Anamnese <strong>und</strong> <strong>klinisch</strong>em Bef<strong>und</strong>ist eine erneute Blutentnahme notwendig!88


Störfaktor HämolyseNormalserum Hämolyse + Hämolyse ++ Hämolyse +++89


Störfaktor HämolyseHämolyseHämolytische Proben entstehen durch dieFreisetzung von Bestandteilen der roten Blutzellenins Plasma oder GewebeErkennbar durch mehr oder weniger rötliche Färbungvon Plasma oder Serum nach Zentrifugation,verursacht durch Hämoglobin aus den ErythrozytenPhotometrische Analysen werden gestört <strong>und</strong> zeigenerhöhte oder verminderte Werte90


Störfaktor HämolyseHämolyse ist häufig bedingt durchØØØØfalsche Entnahmetechnik (Stauung, Aspiration)Verschleppung von EDTA (Reihenfolge Blutentnahme)Transportbeeinflussung (Temperatur <strong>und</strong> Zeit)Nur selten durch Infusionslösungen (Verdünnung,Verfälschung)91


Störfaktor HämolyseLDHGOTHBDHEisenCKKGPTPhosphatgamma-GTAPBilir.-40 10 60 110 160%Veränderungen nach Hämolyse, mod. nach Sonntag O., J Clin. Chem. Clin. Biochem. 198692


Störfaktor LipämieNormalserum lipämisch + lipämisch ++ lipämisch +++93


Störfaktor LipämieLipämieLipämische Seren zeigenØØeine sichtbare Trübung ab einem Triglyceridwert von300 mg/dlTrübung selten auch durch monoklonaleImmunglobuline verursachtØStörung photometrischer Analysen mit erhöhtenoder verminderten Werten94


ØØStörfaktor LipämieStörungen photometrischer Analysen (besonders imkurzwelligen Spektrum 300-500 nm)Bei Triglycerid-Konzentrationen > 1000 mg/dlwerden nahezu alle photometrischen AnalysengestörtØ An Blutzellzählgeräten Hb <strong>und</strong> MCHC zu hoch, HKT zuniedrigØØBei immunologischen Bestimmungen (ELISA u.a.)unplausible Ergebnisse (Hormone, Tumormarker,Proteine, infektionsserologische AK)Bei Elektrolytbestimmungen (Verdrängungseffektdurch Lipoproteinpartikel) verminderte Werte95


Störfaktor Bilirubinämieikterisch ++ikterisch +Normalserum96


BilirubinämieØStörfaktor BilirubinämieIkterische Seren führen zu Störungenphotometrischer Analysen (besonders im kurzwelligenSpektrum 300-500 nm)ØØDie Messungen sind zu niedrig (negativeInterferenz).Beispiele: Creatinin, Cholesterin, Harnsäure u.a.97


Störfaktoren-ÜbersichtAnalyt Hämolyse Lipämie Bilirubinämie__________________________________________________________________________________________________________________________________________Gesamtprotein /__________________________________________________________________________________________________________________________Glukose /__________________________________________________________________________________________________________________________Kreatinin ( )__________________________________________________________________________________________________________________________________________alpha-Amylase /_________________________________________________________________________________________________________________________Lipase_________________________________________________________________________________________________________________________________________GPT/ALT /_________________________________________________________________________________________________________________________________________GOT/AST ( )_________________________________________________________________________________________________________________________________________AP ( ) /_________________________________________________________________________________________________________________________________________gamma-GT /________________________________________________________________________________________________________________________________________Harnsäure_________________________________________________________________________________________________________________________HDL________________________________________________________________________________________________________________________________________Triglyceride________________________________________________________________________________________________________________________________________Cholesterin98


Störfaktoren-ÜbersichtAnalyt Hämolyse Lipämie Bilirubinämie__________________________________________________________________________________________________________________________________________LDH ( ) ( )_________________________________________________________________________________________________________________________Bilirubin__________________________________________________________________________________________________________________________________________Kreatinkinase__________________________________________________________________________________________________________________________________________Ca__________________________________________________________________________________________________________________________________________K__________________________________________________________________________________________________________________________________________Mg ( )__________________________________________________________________________________________________________________________________________Na__________________________________________________________________________________________________________________________________________Chlorid / ( )__________________________________________________________________________________________________________________________________________Phosphat__________________________________________________________________________________________________________________________________________Hb__________________________________________________________________________________________________________________________________________GerinnungsfaktorenMod. nach Samples: From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory, W.G. Guder et al. GIT-Verlag 2001 <strong>und</strong> H.-P. Seelig, Präanalytik 200899


Störfaktor diagnostischeMaßnahmenDiagnostische MaßnahmenAnstieg vonØPSA nach Prostatapalpation <strong>und</strong> Fahrradfahren vorBlutentnahmeØ K, P <strong>und</strong> Mg nach GlucosebelastungstestØØCK <strong>und</strong> Myoglobin nach i.m. Injektionakute-Phase-Proteinen <strong>und</strong> BKS nach chirurgischenEingriffen100


Störfaktor Zeit <strong>und</strong> TemperaturBeispiel Glukose im Serummg/dl90Wird kein NaF-Blut sondern Vollblut entnommen, kommt es zu einerGlykolyse (= Verbrauch von Glukose in den Erythrozyten) mit einemBlutzuckerabfall von ca. 5-7% pro St<strong>und</strong>e!807060504030201002 h 4 h 6 Std. 8 h 24 h 48 hGlukose 4 Grad C Glukose 23 Grad C Glukose 30 Grad CEinflussgrösse Zeit <strong>und</strong> Temperatur, mod. nach Guder et al, Samples: From the Patient to the <strong>Labor</strong>atory; GIT Verlag 2001 101


Tiefgefrorene ProbenSerum-, Plasma-, Urin-ProbenØØØKühlbehälter <strong>und</strong> Proben werden separat über Nacht bei- 20° C tiefgefroren, Eisfach (Kühlschrank) ist ausreichendProbenröhrchen senkrecht einfrierenProben im Kühlbehälter dem <strong>Labor</strong> zu senden102


UrinPräanalytikØZuverlässige Ergebnisse bei der Harnanalytik können nurerhalten werden, wenn Gewinnung, Aufbewahrung u.Transport des Urins korrekt erfolgenArten der Urin-ProbenØØØØMittelstrahlurin (erster-, zweiter Morgenurin, Spontanurin)BlasenpunktionsurinKatheterurin24 Std. Sammelurin103


UrinKorrekte Probengewinnung von Mittelstrahlurin:ØØØØRichtige Reinigung der äußeren GenitalienNachdem der Harnstrahl für ca. 3 Sek<strong>und</strong>enin Gang gekommen ist, werden ca. 10-20 mlin einem sterilen Gefäß aufgefangen,ohne den Harnstrahl zu unterbrechen(Verunreinigungen vermeiden!)Besonders wichtig für mikrobiologischeUntersuchungenVoraussetzung: exakte Instruktion <strong>und</strong>kooperationsfähiger Patient104


UrinProbengewinnung von Mittelstrahlurin:1. Hände waschen.2. Reinigung der äußeren Genitalien.3. Nachdem der Harnstrahl in Ganggekommen ist, ca. 10-20 ml in sterilemGefäß auf-fangen, ohne den Harnstrahl zuunterbrechen.4. Besonders wichtig für mikrobiologischeUntersuchungen.5. Klare Patienteninformation!6. Piktogramm!7. Sammelvorschriften!8. Kooperationsfähiger Patient!Grafik entnommen: Das <strong>Labor</strong>buch für Klinik <strong>und</strong> Praxis, G. Guder, J. Nolte, Urban & Fischer 2005105


SammelurinGewinnung von 24 Std. SammelurinØØØØØØnormale Flüssigkeitszufuhr (1.5-2 Liter)ersten Urin verwerfen <strong>und</strong> Uhrzeit notierendanach exakt 24 Std. sammeln (auch bei Stuhlgang)am Ende der Sammelperiode Harnblase komplett in dasSammelgefäß entleeren <strong>und</strong> Uhrzeit notierenDie durchschnittliche Sammelmenge eines ges<strong>und</strong>enErwachsenen beträgt 1350 ml/24Std.Bei Anforderung von Katecholaminen, HIES u.a.Essigsäure zusetzen, Urin pH >4.0 verfälscht Analysen106


UrinmonovetteUrin-Monovette107


Urin-BakteriologieCave:ØØØØNativer Urin ist am besten geeignet zurbakteriologischen Untersuchung auf HarnkeimeDie Probe muss ungekühlt innerhalb von 2 St<strong>und</strong>engekühlt, innerhalb von 4 St<strong>und</strong>en analysiert werdenErster Morgenurin (Mittelstrahlurin) wird empfohlen.Ggf. bei Entnahme tagsüber, 4 St<strong>und</strong>en vorher keinWasser lassenKeine Antibiotikatherapie 3-4 Tage vor Proben-Gewinnung108


Urin-BakteriologieUrin-Monovette mit BorsäureØCave!ØØØMikroorganismen werden beiRaumtemperatur bis zu 48St<strong>und</strong>en stabilisiertEinhaltung des VolumensNach dem Urin-Aufzug gutmischenNicht geeignet für <strong>klinisch</strong><strong>chemische</strong>Untersuchungen,Streifentests etc.109


TransportDer Probentransport sollte so erfolgen, dass dieAnalysenergebnisse nach dem Transport die gleichensind wie unmittelbar nach der ProbengewinnungØ Idealfall: Materialentnahme direkt im <strong>Labor</strong>Ø Regelfall: Probentransport durch KurierØ Ausnahme: PostversandØFür Probentransport (Serum, Plasma, tiefgefroreneProben etc.) stehen zahlreiche Transporthilfen zurVerfügung.110


TransportProben mit menschlichen Körperflüssigkeiten oder Ausscheidungensind potentiell infektiösProblem:Die gefahrengutrechtliche Bewertung vondiagnostischen Proben erfolgt durch den Arzt, derdie Untersuchung veranlasstProblem: Ein <strong>klinisch</strong> ges<strong>und</strong> erscheinender Patient kann z.B.Hepatitis-Viren im Blut oder Salmonellen im Stuhlhaben (Dauerausscheider), ohne daran selbsterkrankt zu sein.Regelung: U. a. durch die Biostoffverordnung (BioStoffv) vom27.01.99 nach 4 Risikogruppen111


TransportAbhängig von der Risikogruppe sind Verpackung,Kennzeichnung <strong>und</strong> Bedingung des Probentransports.Risikogruppen 1, 2 u. 3ØØØØVom <strong>Labor</strong> zur Verfügung gestellte Verpackung,wenn Transport per KurierBei Risikogruppe 3 Gefahrengutverpackung (z.B. beiHBV- oder HIV-Infektion), wenn Transport per PostBei Verdacht auf Risikogruppe 4 (z.B. Lassa, Ebola)gr<strong>und</strong>sätzlich Rücksprache mit Ihrem <strong>Labor</strong>Die von der LG zur Verfügung gestellten Pappständererfüllen nicht mehr die Vorschriften der Biostoff-Verordnung (BioStoffv) bzw. der TRBA 250112


Kurier-TransportRisikogruppe 1, 2 u. 3:Ab 2012 stehen neueTransport Tüten für die FA-Praxis <strong>und</strong> die LG zurVerfügung!Routine:Scheine <strong>und</strong> Röhrcheneines oder mehrererPatienten (auch fürgemischte Aufträge an FA<strong>und</strong> LG) in die Tüte geben<strong>und</strong> für den Kurierbereithalten.113


Kurier-TransportRisikogruppe 1, 2 u. 3:Ab 2012 stehen neue Transport-Tüten für die FA-Praxis <strong>und</strong> dieLG zur Verfügung!Eilproben:Schein <strong>und</strong> Röhrchen einesPatienten (für Auftrag an FA oderLG) in die Tüte geben <strong>und</strong> fürden Kurier bereithalten.114


Kurier-TransportRisikogruppe 1, 2 u. 3:Der Kurier-Transporterfolgt in DINgeprüftenTransportbehälternzum <strong>Labor</strong>Die Verwendung deralten Pappständer fürLG-Proben ist gemäßBiostoffverordnung(BioStoffv) ab 2012nicht mehr gestattet115


Post-TransportRisikogruppe 1, 2, 3:Vom <strong>Labor</strong> zurVerfügung gestellteVerpackungBei Verdacht aufRisikogruppe 4Rücksprache mit<strong>Labor</strong>116


TransportFür die Einhaltung aller rechtlichenBestimmungen beim Versandmedizinischer Untersuchungs-Materialien ist gr<strong>und</strong>sätzlich derAbsender verantwortlich!117


Bef<strong>und</strong>übermittlungØ Druck- <strong>und</strong> Fax- Endbef<strong>und</strong>e, kumulativØ Druck- <strong>und</strong> Fax- Teilbef<strong>und</strong>e, optionalØ DFÜ im LDT-FormatØ Telefonische Bef<strong>und</strong>mitteilung, optional(erfolgt gr<strong>und</strong>sätzlich bei hochpathologischen Bef<strong>und</strong>en)Ø E-mail Bef<strong>und</strong>e (wenn erwünscht)Ø Mutterpass-Etiketten <strong>und</strong> BlutgruppenausweiseØ Bef<strong>und</strong>sprache wahlweise deutsch oder englisch118


...... wir geben immer unser Bestes!SEMINAR

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!