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Das Zend-Avesta Band i - Weißensee-Verlag GbR

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die Seele vor die große Brücke Tschinevad, die Scheidewand zwischen dieserund der anderen Welt. Hier untersucht der große Richter aller Menschen undTaten, Ormuzd, zusammen mit Bahman, die Güte oder Nichtgüte des Lebenseines Menschen. Nach dem Urteilsspruch Ormuzds ist der Mittelaufenthalt derSeele bis zur Auferstehung mehr oder weniger selig oder Unseligkeit und vollerAngst. Spricht Ormuzd Lob und Preis über sein Leben, so wird er von heiligenIzeds über die Brücke in ein Land der Freuden geführt und wartet auf die fröhlicheAuferstehung. Andernfalls kann er nicht über die Brücke und muss anden Ort, den seine Taten verdienen.Endlich kommt die Auferstehung der Toten, wovon die Parsen mit empfindungsvollenBeteuerungen reden. Gute und Böse sollen auferstehen. Erde undFlüsse sollen die Gebeine der Menschen wieder herausgeben. Ormuzd will siezusammensetzen und mit Fleisch und Adern überziehen und neu beleben. Gutesollen sich zu Guten und Böse zu Bösen gesellen. Darauf soll nach dem <strong>Zend</strong>-<strong>Avesta</strong>19 die ganze Natur so erneuert werden, wie der Mensch an Leib und Seele.<strong>Das</strong> ist noch nicht das Ende. Es folgen nach einem von der anbeginn losen Zeitfestgesetzten Ratschluss erst noch neue Versuche, dem Sünder GorotmansTore aufzuschließen. Wenn die Verdammten durch unterirdische Strafen imAbgrund gedemütigt und geläutert worden sind, so müssen sie durch Feuerströmegeschmolzenen Metalls, wo sie die letzte Reinigung erfahren. Danachgenießen sie mit den Gerechten eine endlose Seligkeit. Die ganze Natur istnun, was sie sein soll, Licht. Selbst den Abgrund gibt es nicht mehr, die Höllewird nun zum Paradies. Ahrimans Reich ist zertrümmert, und Ormuzds Reichallein ist alles in allem. Ormuzds Gesetz ist allein im ganzen Weltall herrschend,ist einziges Element, worin alle Geschöpfe aller Stufen und Arten leben undweben. Ormuzd, im Gefolge von sieben Izeds des ersten Ranges und Ahriman,von sieben der Ersten seines Reichs, die vormals Dews waren begleitet, bringenzugleich dem Ur- und Allwesen, der unbegrenzten Zeit, ein Opfer des ewigenLobes. Damit erfüllt sich der Lauf aller Dinge.Dies ist das Religionssystem der Ormuzddiener. Hoch und kühn ist seinSchwung und tief der Zusammenhang. Der Geist des Stifters drückt sich darinnoch aus in seiner so sehr gepriesenen Größe. Seine Nachfolger sind diesemGlaubenssystem unter allen Erschütterungen mit Unveränderlichkeit bis heute19 <strong>Zend</strong>-<strong>Avesta</strong> – diesen Namen, der „Wort des Lebens“ bedeutet, soll Zarathustra selbst den heiligenSchriften seiner Lehre gegeben haben.27

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