Das Zend-Avesta Band i - Weißensee-Verlag GbR
Das Zend-Avesta Band i - Weißensee-Verlag GbR Das Zend-Avesta Band i - Weißensee-Verlag GbR
allen Izeds, zugleich der gehorsamste und vieltätigste. Er ist Schutz derMenschen, durch seinen Dienst besitzen sie das Gesetz.y) Taschter (Tir) – Ein Ized und Stern; sein Auge ist Gerechtigkeit undGüte. Er ist Schutz-Ized des Regens und erscheint unter mancherlei Gestalten,z. B. als Jüngling oder mutiges Pferd. Er belebt die ganze Naturdurch fruchtbare Gewässer und Regen.z) Vad – Ized des Windes, gibt Kraft und Machtaa) Venant – Ized und Gestirn (Orions Fuß), schützt im Mittag und gibtGesundheitbb) Zemiad – (Erde) gibt ewigen Thron, tut alles Gute, wenn sie gepflegtwird, sie ist ein weiblicher Ized.Schöpfung der sichtbaren WeltIn sechs Zeitfolgen schuf Ormuzd die sichtbare Welt, Himmel und Erde, unddie Amschaspands waren daran beteiligt.1) Zuerst schuf Ormuzd das Licht zwischen Himmel und Erde und Fixsterneund Kometen,2) darauf das Wasser, welches die ganze Erde bedeckte und in die Tiefen derErde stieg und durch himmlischen Wind, der es durchdrang, wie der Geistden Leib, in die Höhen getrieben wurde, damit sich Wolken bildeten. Daraufschloss Ormuzd dieses Wasser ein und gab ihm die Erde zur Grenze.3) Danach entstand die Erde. Hier war Ahriman mit beteiligt, wie auch beimWasser. Denn diese Elemente enthalten schon Finsternis, und Finsternis kommtvon Ahriman. Albordj wurde zuerst geboren, darauf die übrigen Gebirge derErde. Albordj ist der Kern, die Wurzel, das Herz und der Nabel der ganzenErde.4) Ferner wurden Bäume aller Art geschaffen. Anfangs ließ Ormuzd nur einenBaum entstehen, der war dürr. Aber der Amschaspand Amerdad, dem Ormuzddie Bäume anvertraut hat, setzte den Keim dieses Baums in Taschters Wasser,als Taschter über die ganze Erde Regen ausgoss. Und da wuchsen Bäume aufder Erde, wie Haare auf dem Haupt des Menschen.22
5) Fünftens wurden die Tiere erschaffen. Zuerst wurde ein Stier gebildet. Dieserstarb, und aus seinem Schwanz gingen fünfzig Gesundheit gebende Pflanzenhervor, die sich auf Erden vermehrten. Die Izeds brachten den Samen diesesStiers in den Mondhimmel, durch dessen Licht wurde er gereinigt, so dassOr muzd einen neuen schönen Körper daraus bildete, den er belebte. Hierauszeugte sich ein neues Paar, das wurde Vater und Mutter aller Tiergeschlechter,die auf Erden sind, der Vögel in den Wolken und der Fische im Wasser.6) Endlich wurden Menschen erschaffen. Das geschah wie folgt: Nach denZendbüchern stammt der Keim zum ersten Menschen auch vom Stier. Das Parsensystemlässt nichts aus nichts entstehen. Alles muss vorher Keim und Samenseines Werdens haben. Der erste Stier ist ihnen ein wichtiges, hohes, vielsagendesund heiliges Bild. Er enthält den Keim und Samen von allem was unter demHimmel lebt und wächst. Alle Arten von Geschöpfen haben ein Erstes, Oberstes,einen Mittelpunkt, worin sich alles vereinigt und woraus, wie aus dem Mittelpunkt,alles ausgeflossen ist. Menschen haben Kaiomorts, Berge haben Albordj,Wasser haben Arduisur oder Bordj der Wasser usw. So ist wieder vonallen Geschöpfen, die entweder wie Pflanze oder wie Tier oder Mensch leben,der erste Stier der gemeinsame, grundlegende Ursprung. Wie Ormuzd mitseinen Himmelswesen Geschöpfe mannigfaltigen Lebens auf Erden entstehenlassen wollte, so musste er, nach der Meinung der Parsen, zuerst ein Geschöpfhaben, worin er den Samen alles Lebendigen zur Fruchtbarwerdung und Entwicklungniederlegen konnte. Dieses Ideal der Allentwicklung nennen sie Stier.Den Urvater des Menschengeschlechts nennen sie Kaiomorts. Er war lichtglänzend,mit den Himmel anschauenden Augen, rein durch seinen Feruer, er lebtenoch dreißig Jahre nach dem Tod des Stieres. Ahriman brachte ihm den Tod.Und als er starb, weissagte er den künftigen Triumph des Menschengeschlechtsüber Ahriman. Beim Sterben ließ er seinen Samen zurück, den die Sonne reinigenmusste, und von dem Neriosengh zwei Teile, und Sapandomad den drittenaufbewahren mussten. Aus diesem Samen wuchs ein Baum aus der Erde(Reivas). Der war ein Zwitter, anzusehen wie ein einziger, und es waren dochzwei, innigst miteinander vereinigt. Ormuzd bildete den Baum zum Doppelmenschen,und so trug er statt Früchten, zehn Menschenpaare. Das erste Paarwaren Meschia und Meschianeh, die Stammeltern des ganzen Menschengeschlechts.Sie waren anfangs rein und unschuldig. Den Himmel sollten sie erlangen,wenn sie rein waren in Gedanken, rein und demütig im Herzen, reinin ihren Taten. Anfangs taten sie das und erkannten Ormuzd als den einzigen23
- Seite 2 und 3: Das Zend-AvestaNeuauflage der Au
- Seite 4 und 5: Bibliografische Information Der Deu
- Seite 7: InhaltVorwort zur Neuausgabe. . . .
- Seite 10 und 11: nach Europa gebracht worden waren,
- Seite 13 und 14: I. Die Lehre der alten Parsen1. Die
- Seite 15 und 16: Finsternis der Finsternisse. In Duz
- Seite 17 und 18: 4. Feruers, erste Abdrücke der Wes
- Seite 19 und 20: süße Speise in der Welt. Sein Tag
- Seite 21: ten Menschen, dessen Seele er von S
- Seite 25 und 26: a) Akuman - Unter allen von Ahriman
- Seite 27 und 28: die Seele vor die große Brücke Ts
- Seite 29: Das Zend-AvestaBand iiBun-DeheschVe
- Seite 32 und 33: B Vendidad Sade. . . . . . . . . .
- Seite 35 und 36: ABun-Dehesch (Kosmogonie der Parsen
- Seite 37 und 38: Könige) von Mobed Behram, einem So
- Seite 39 und 40: Ormuzd indessen, welcher wusste, wi
- Seite 41 und 42: in zwölf Gestirne, sowie in ebenso
- Seite 43 und 44: Danach stellte sich Ahriman in Begl
- Seite 45 und 46: Kaiomorts sah die Welt in Finsterni
- Seite 47 und 48: ist sie wieder dort, von wo sie aus
allen Izeds, zugleich der gehorsamste und vieltätigste. Er ist Schutz derMenschen, durch seinen Dienst besitzen sie das Gesetz.y) Taschter (Tir) – Ein Ized und Stern; sein Auge ist Gerechtigkeit undGüte. Er ist Schutz-Ized des Regens und erscheint unter mancherlei Gestalten,z. B. als Jüngling oder mutiges Pferd. Er belebt die ganze Naturdurch fruchtbare Gewässer und Regen.z) Vad – Ized des Windes, gibt Kraft und Machtaa) Venant – Ized und Gestirn (Orions Fuß), schützt im Mittag und gibtGesundheitbb) Zemiad – (Erde) gibt ewigen Thron, tut alles Gute, wenn sie gepflegtwird, sie ist ein weiblicher Ized.Schöpfung der sichtbaren WeltIn sechs Zeitfolgen schuf Ormuzd die sichtbare Welt, Himmel und Erde, unddie Amschaspands waren daran beteiligt.1) Zuerst schuf Ormuzd das Licht zwischen Himmel und Erde und Fixsterneund Kometen,2) darauf das Wasser, welches die ganze Erde bedeckte und in die Tiefen derErde stieg und durch himmlischen Wind, der es durchdrang, wie der Geistden Leib, in die Höhen getrieben wurde, damit sich Wolken bildeten. Daraufschloss Ormuzd dieses Wasser ein und gab ihm die Erde zur Grenze.3) Danach entstand die Erde. Hier war Ahriman mit beteiligt, wie auch beimWasser. Denn diese Elemente enthalten schon Finsternis, und Finsternis kommtvon Ahriman. Albordj wurde zuerst geboren, darauf die übrigen Gebirge derErde. Albordj ist der Kern, die Wurzel, das Herz und der Nabel der ganzenErde.4) Ferner wurden Bäume aller Art geschaffen. Anfangs ließ Ormuzd nur einenBaum entstehen, der war dürr. Aber der Amschaspand Amerdad, dem Ormuzddie Bäume anvertraut hat, setzte den Keim dieses Baums in Taschters Wasser,als Taschter über die ganze Erde Regen ausgoss. Und da wuchsen Bäume aufder Erde, wie Haare auf dem Haupt des Menschen.22