Das Zend-Avesta Band i - Weißensee-Verlag GbR
Das Zend-Avesta Band i - Weißensee-Verlag GbR Das Zend-Avesta Band i - Weißensee-Verlag GbR
nach Europa gebracht worden waren, zu entziffern. Im Jahre 1754 machte sichder Franzose Abraham H. Anquetil du Perron zu einer abenteuerlichen Reisenach Ostindien auf, um die alten Sprachen Zend (Altpersisch, auch Avestisch)und Pahlavi (Mittelpersisch, auch Pehlvi) zu erlernen. Zugleich hatte er sich vorgenommen,Kopien der Originalschriften von Zarathustras Lehre zu beschaffen.Mit unglaublicher Energie, aber auch wenn nötig mit Geld und Erpres sunggelang ihm schließlich beides. Im Jahre 1762 konnte er sowohl die Originalschriftendes Zend-Avestas als auch seine französische Übersetzung der damaligengelehrten Welt vorlegen.Bei den Texten selbst handelt es sich ganz überwiegend um Ritualliteratur, religiöseGesetze, Gebete und Anrufungen, aus denen sich das Gesamtkonzept derReligion und Philosophie der Lehre Zarathustras erschließen lässt.Johann Friedrich Kleuker war von dem vorliegenden Material zum einen aufgrundseiner religiösen Tiefe fasziniert, zum anderen aber auch von seineräußeren Form irritiert. Insbesondere konnte er die Berechtigung der vielenWiederholungen im Text nicht nachvollziehen, die er für „orientalische Weitschweifigkeit“hielt. In seiner Übersetzung versuchte er, dieses Dilemma dadurchzu entschärfen, dass er den Text durch Fortlassung redundanter Passagenzu straffen bemüht war.Mit seiner wichtigen und zugleich feinfühligen Einleitung ist es ihm gelungen,eine bis heute unübertroffene Vermittlung der Essenz und Tiefe der zarathustrischenLehre und damit der Religion der Parsen für den interessierten Lesereinsichtig zu machen.Bei der Bearbeitung der vorliegenden Neuausgabe stand das Anliegen im Vordergrund,eine auch dem Laien verständliche und lesbare deutschsprachigeAus gabe des Zend-Avestas zu übergeben.An der guten Lesbarkeit des Gesamtwerkes wird es schon im 18. Jahrhundertgemangelt haben. Die Vermischung von Textteilen, Kommentaren und redaktionellenTeilen, über tausend Fußnoten, die erwähnten Kürzungen des Textesmit vielen Verweisen auf andere Textstellen und eine wohl damals schon durchdie Übersetzungstreue verursachte komplizierte Wortwahl und Satzstellungwerden einen wesentlichen Anteil daran gehabt haben, dass so lange Zeit eineNeuausgabe nicht in Angriff genommen wurde.10
Mit der vorliegenden Ausgabe wurde eine Neuanordnung der Texte im Gesamtwerkvorgenommen, die Fußnoten wurden auf ein sinnvolles Maß gekürzt, aufeinige kommentierende und redaktionelle Textanteile sowie auf umfangreicherephilologische Anmerkungen wurde verzichtet. Soweit es möglich war, wurdenjedoch die von Kleuker gekürzten Teile des Originaltextes wieder in ihre ursprünglicheForm gebracht, weil diese Kürzungen aus heutiger Sicht eher alseine Verstümmelung des Ursprungstextes verstanden werden müssen.Die Sprache des 18. Jahrhunderts wurde darüber hinaus behutsam in verständlichesDeutsch übertragen. Einige wenige Textstellen, deren Bedeutung nichtmehr eindeutig nachvollziehbar war, wurden in der ursprünglichen Fassungbelassen. Der Begriff Perser, oft als Synonym für Parsen gebraucht, wurde durchdiesen Begriff ersetzt, wenn es sinnvoll war. Die Satzzeichen wurden zum Teilebenfalls unverändert übernommen, um das Verständnis des Textzusam menhangszu unterstützen.Die griechische Namensform Zoroaster wurde durch die inzwischen gebräuchlichere,Zarathustra, ersetzt. Die verwendete mittelpersische Fassung Ormuzdfür den höchsten Gott Ahura Mazda wurde belassen. Die Abbildungen wurdender Ausgabe von 1776 entnommen.11
- Seite 2 und 3: Das Zend-AvestaNeuauflage der Au
- Seite 4 und 5: Bibliografische Information Der Deu
- Seite 7: InhaltVorwort zur Neuausgabe. . . .
- Seite 13 und 14: I. Die Lehre der alten Parsen1. Die
- Seite 15 und 16: Finsternis der Finsternisse. In Duz
- Seite 17 und 18: 4. Feruers, erste Abdrücke der Wes
- Seite 19 und 20: süße Speise in der Welt. Sein Tag
- Seite 21 und 22: ten Menschen, dessen Seele er von S
- Seite 23 und 24: 5) Fünftens wurden die Tiere ersch
- Seite 25 und 26: a) Akuman - Unter allen von Ahriman
- Seite 27 und 28: die Seele vor die große Brücke Ts
- Seite 29: Das Zend-AvestaBand iiBun-DeheschVe
- Seite 32 und 33: B Vendidad Sade. . . . . . . . . .
- Seite 35 und 36: ABun-Dehesch (Kosmogonie der Parsen
- Seite 37 und 38: Könige) von Mobed Behram, einem So
- Seite 39 und 40: Ormuzd indessen, welcher wusste, wi
- Seite 41 und 42: in zwölf Gestirne, sowie in ebenso
- Seite 43 und 44: Danach stellte sich Ahriman in Begl
- Seite 45 und 46: Kaiomorts sah die Welt in Finsterni
- Seite 47 und 48: ist sie wieder dort, von wo sie aus
nach Europa gebracht worden waren, zu entziffern. Im Jahre 1754 machte sichder Franzose Abraham H. Anquetil du Perron zu einer abenteuerlichen Reisenach Ostindien auf, um die alten Sprachen <strong>Zend</strong> (Altpersisch, auch Avestisch)und Pahlavi (Mittelpersisch, auch Pehlvi) zu erlernen. Zugleich hatte er sich vorgenommen,Kopien der Originalschriften von Zarathustras Lehre zu beschaffen.Mit unglaublicher Energie, aber auch wenn nötig mit Geld und Erpres sunggelang ihm schließlich beides. Im Jahre 1762 konnte er sowohl die Originalschriftendes <strong>Zend</strong>-<strong>Avesta</strong>s als auch seine französische Übersetzung der damaligengelehrten Welt vorlegen.Bei den Texten selbst handelt es sich ganz überwiegend um Ritualliteratur, religiöseGesetze, Gebete und Anrufungen, aus denen sich das Gesamtkonzept derReligion und Philosophie der Lehre Zarathustras erschließen lässt.Johann Friedrich Kleuker war von dem vorliegenden Material zum einen aufgrundseiner religiösen Tiefe fasziniert, zum anderen aber auch von seineräußeren Form irritiert. Insbesondere konnte er die Berechtigung der vielenWiederholungen im Text nicht nachvollziehen, die er für „orientalische Weitschweifigkeit“hielt. In seiner Übersetzung versuchte er, dieses Dilemma dadurchzu entschärfen, dass er den Text durch Fortlassung redundanter Passagenzu straffen bemüht war.Mit seiner wichtigen und zugleich feinfühligen Einleitung ist es ihm gelungen,eine bis heute unübertroffene Vermittlung der Essenz und Tiefe der zarathustrischenLehre und damit der Religion der Parsen für den interessierten Lesereinsichtig zu machen.Bei der Bearbeitung der vorliegenden Neuausgabe stand das Anliegen im Vordergrund,eine auch dem Laien verständliche und lesbare deutschsprachigeAus gabe des <strong>Zend</strong>-<strong>Avesta</strong>s zu übergeben.An der guten Lesbarkeit des Gesamtwerkes wird es schon im 18. Jahrhundertgemangelt haben. Die Vermischung von Textteilen, Kommentaren und redaktionellenTeilen, über tausend Fußnoten, die erwähnten Kürzungen des Textesmit vielen Verweisen auf andere Textstellen und eine wohl damals schon durchdie Übersetzungstreue verursachte komplizierte Wortwahl und Satzstellungwerden einen wesentlichen Anteil daran gehabt haben, dass so lange Zeit eineNeuausgabe nicht in Angriff genommen wurde.10