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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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"Sein" abzuleiten, und nach einer formal-logischen Prüfung einiger Versuche,<strong>die</strong> Unableitbarkeit von "Sollen" aus dem "Sein" nachzuweisen 13 , zu demErgebnis, daß <strong>die</strong> "bisherigen Unableitbarkeits-Beweise ... nicht stichhaltig"seien 14 . Das bedeutet jedoch logisch nicht, <strong>die</strong> versuchten Ableitbarkeitsbeweiseseien gültig.SEARLE versuchte, Ableitungen durch einen "Trick" zu ermöglichen. Erunterscheidet zwischen "rohen" und "institutionellen" Tatsachen; letztere enthaltenNormen 15 . Aus Aussagen über letztere lassen sich, da stillschweigend einenormative Zusatzprämisse mitgedacht wird, "normative Sätze logisch einwandfrei... deduzieren" 16 . Doch rein logisch zwingt uns nichts zur Annahme einerbestimmten institutionellen Prämisse, "und vor allem zwingt uns nichts dazu, <strong>die</strong>Erfordernisse einer <strong>Institution</strong>, wie selbstverständlich sie auch sein mag und wiesehr sie auch unser gewöhnliches Denken und Reden geprägt haben mag, alsobjektive, innere Ansprüche der Natur der Dinge zu interpretieren" 17 .Selbst wenn nun aus normativen Prämissen präskriptive Aussagen deduziertwerden können, bedeutet das nicht, daß aus allgemeinen Normen spezielle Erziehungszieleabgeleitet werden könnten, da inhaltsreichere nicht aus inhaltsärmerenNormen deduziert werden können; der größere Normgehalt kann nurdurch eine Zusatzprämisse eingeführt werden, <strong>die</strong> ihrerseits eine argumentativeDiskussion und - wenn <strong>die</strong> Norm gelten soll - eine Entscheidung erfordert 18 . Manbraucht aber in der Erziehungswissenschaft gar keine normativen Aussagen zumachen, man kann sich vielmehr <strong>auf</strong> rein hypothetische Normvorschlägebeschränken.Diese Grenze wissenschaftlich entscheidbarer Fragen kann natürlich andersgezogen werden, wenn man von Voraussetzungen ausgeht, wie sie der monistischeIdealismus annimmt (vgl. 2.1.2b). Nur muß man dann auch <strong>auf</strong> Intersubjektivitätund empirische Prüfbarkeit verzichten.Die Begrenzung <strong>auf</strong> das wissenschaftlich Mögliche - im Sinne desRealismus - führt in der Pädagogik also keineswegs dazu, daß sie ihrewichtigsten Aufgaben nicht mehr erfüllen könnte. Man kann den dargestellten13 Vgl. MORSCHER 1974.14 Ders. 1975, S. 112.15 Vgl. SEARLE 1969; zur Kritik von SEARLE vgl. MACKIE 1981, S. 82 ff.16 ZECHA 1984, S. 86; ähnlich LEONHARD 1978, S. 116 und ZECHA 1976, S. 631: Werturteile bzw.normative Sätze könnten "durch tautologische Transformationen aus deskriptiven Sätzen gewonnenwerden ...".17 MACKIE 1981, S. 101.18 Vgl. auch OPPENHEIM 1968, S. 101..86

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