12.07.2015 Aufrufe

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Richtungen zumindest partiell zugrunde liegende idealistische Ontologie samt denentsprechenden Sinnfindungsmethoden in Frage gestellt. Selbst wenn <strong>die</strong>möglichen Sinninterpretationen von Erziehung in gewissem Sinn gefunden oderentdeckt werden können, nämlich als Gegenstände der "Welt 3", der Welt derkulturellen Erzeugnisse des Menschen, läßt sich daraus nicht <strong>die</strong> normative Geltung<strong>die</strong>ser Sinninterpretationen ableiten. Sinninterpretationen von Erziehung könnennicht wissenschaftlich begründet, sie können nur hypothetisch vorgeschlagen unduntersucht werden. Daraus folgt allerdings nur, daß Erziehungsideale alsmenschliche Konstruktionen ohne Erkenntnisanspruch zu betrachten sind. Inwelchem Zusammenhang sie auch gefunden, erfunden oder konstruiert wordensind, in jedem Fall können sie Gegenstand kritischer und wissenschaftlicherUntersuchungen werden. Die Frage jedoch, ob sie in der Erziehung gelten sollenoder nicht, fällt nicht in den Bereich wissenschaftlich untersuchbarer Aufgaben.Aus der Tatsache, daß es keine absoluten Grundlagen der Wissenschaft gebenkann, folgt ferner, daß ein Standpunkt, von dem aus man alles, was damit nichtvereinbar ist, als Nicht-Wissenschaft beurteilt, nur dogmatisch <strong>auf</strong>rechtzuerhaltenist. Das bedeutet nicht, daß man seine wissenschaftstheoretische Position nicht klarbestimmen dürfte, sondern nur, daß es fragwürdig ist, wenn man sie zu einerIdeologie macht, um Wissenschaftlern mit abweichenden Positionen grundsätzlichden Wert ihrer Arbeit zu bestreiten (vgl. 1.3). Allgemeine Urteile <strong>auf</strong>grund derUntersuchung ontologischer und methodologischer Voraussetzungen mögen zwarnicht unbegründet und unberechtigt sein, aber letztlich ist nur durch <strong>die</strong> genaueAuseinandersetzung mit den Theorien oder Aussagen der kritisierten Positionen imeinzelnen herauszufinden, was sie leisten können 230 .Zusammenfassend bleibt festzuhalten, daß <strong>die</strong> metatheoretischen Grundlagender empirisch-analytischen Erziehungswissenschaft zwar relativ, aber nicht beliebigsind und <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Pädagogik als Ganze angewandt werden können. Sie schließenneben dem deskriptiv-nomologischen Aufgabenbereich auch <strong>die</strong> hypothetischeNormkonstruktion und -analyse ein; sie sind aber nicht mit wertenden,normfindenden oder normerkennenden Positionen und Methodologien vereinbar,auch wenn <strong>die</strong> Ergebnisse <strong>die</strong>ser Positionen Gegenstand ihrer Untersuchung seinkönnen (wie auch umgekehrt <strong>die</strong> Ergebnisse empirisch-analytischer Pädagogikzum Gegenstand der Analyse anderer Richtungen genommen werden könne230 Vgl. ebenda, S. 202.81

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!