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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Erkenntnisse, sondern nur "Konstruktionen der praktischen Vernunft ohne Erkenntnisanspruch"sein können und rational diskutierbar bleiben müssen, alsonicht dogmatisiert werden dürfen 226 .2.3 SchlußfolgerungenDas vielleicht folgenreichste Ergebnis der erkenntnistheoretischen Diskussionder letzten Jahrzehnte dürfte in der Verbreitung der Einsicht liegen, daß eskeine absoluten Grundlagen der Wissenschaft gibt. Die Wissenschaft isthistorisch geworden, sie ist eine Folge menschlicher Suche nach Erkenntnis, einErgebnis forscherischen Tuns. Jeder Anspruch <strong>auf</strong> einen allein gültigen Wissenschaftsbegriffwird dadurch relativiert.Andererseits ist aber auch zu bedenken, daß <strong>die</strong> Wissenschaft <strong>auf</strong>grundihres historischen Werdensprozesses in einen sehr viel breiteren Zusammenhangvon Zielen, Auffassungen, <strong>Institution</strong>en und anderen Ordnungssystemeneingebunden ist 227 . Wenn es schon schwierig sein dürfte, <strong>die</strong> relativ begrenzt undunbedeutend erscheinenden Gruß- oder Hygienegewohnheiten zu ändern, dürfteeine <strong>Institution</strong> wie <strong>die</strong> Wissenschaft noch weit weniger der Beliebigkeit irgendwelcherAuffassungen unterworfen sein. Sicher ist sie nicht unveränderbar, aberÄnderungsbestrebungen müssen im Systemzusammenhang ihrer Ziele undMethoden vermutlich <strong>auf</strong> Optimierungen hinausl<strong>auf</strong>en und sich zunächst inEinzelfällen bewähren, wenn sie Aussicht <strong>auf</strong> Durchsetzung haben sollen 228 .So ist es nicht verwunderlich, wenn gemäßigte Relativisten unter den Wissenschaftstheoretikerndavon ausgehen, daß Auffassungen nicht akzeptiert werdenkönnten, "gemäß denen <strong>die</strong> eine Theorie so gut ist wie <strong>die</strong> andere und nach denenalles eine Frage der subjektiven Meinung oder unserer subjektiven Wünsche ist ...".Es ist vom "Standpunkt des Realismus ... aus gesehen ... der Sinn einer jedenTheorie, einige Aspekte der Wirklichkeit in den Griff zu bekommen" 229 .Der in <strong>die</strong>ser Arbeit zugrunde gelegte empirisch-analytische Wissenschaftsbegriffdürfte <strong>die</strong> wesentlichen Merkmale der heutigen Natur- und Sozialwissenschaftenbeschreiben. Er kann nach der hier vertretenen Auffassung <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Pädagogikals Ganze Anwendung finden. Dabei wird <strong>die</strong> manchen pädagogischen226 Vgl. ALBERT 1972, S. 241.227 Vgl. HÜBNER 1986, S. 392 ff.228 Vgl. ebenda, S. 394.229 CHALMERS 1986, S. 201.80

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