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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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gerade nicht zur Selbständigkeit, sondern zur Abhängigkeit und blindenBefolgung von Traditionen erziehen möchten 215 . Grundsätzlich entsteht jedochbei der Untersuchung von Normsystemen das Problem, daß <strong>die</strong> Folgerungsmengennicht vollständig expliziert und damit auch nicht im einzelnen alle möglichenWidersprüche nachgewiesen werden können.2.2.3 Begründung und Verwerfung von Hypothesen und Theoriena) Widerspruchsfreiheit, Bewährung und vernünftige VerwerfungSätze, Hypothesen und Theorien der Erziehungswissenschaft können alsologisch und/oder empirisch geprüft werden. Wenn eine Hypothese beispielsweiseim Widerspruch zu gut bewährten Gesetzesaussagen oder Theorien steht, istanzunehmen, daß <strong>die</strong> Hypothese falsch ist. Sollte sie sich dennoch bewähren, soentsteht ein neues Problem: Wie kommt es zu <strong>die</strong>sem Widerspruch und wie kanner beseitigt werden? Widerspruchslosigkeit ist allerdings nur eine notwendige,aber keine hinreichende Bedingung für <strong>die</strong> Wahrheit oder Wahrheitsähnlichkeitvon Theorien; sie müssen - soweit <strong>die</strong>s eben möglich ist - auch empirischbestätigt sein 216 .Hinsichtlich empirischer Prüfmethoden gibt es zwei unterschiedliche Auffassungen.Einerseits versucht man Theorien und Hypothesen als falsch zuerweisen (zu falsifizieren) 217 und andererseits durch fortgesetzte empirischeBestätigung zu bewähren 218 . Auch nicht-universelle, d.h. räumlich und zeitlicheingeschränkte Gesetzesaussagen und aus ihnen <strong>auf</strong>gebaute Theorien beziehensich <strong>auf</strong> eine zumindest unbestimmte und daher nicht vollständig prüfbare Zahlvon Fällen; auch sie können nicht als endgültig wahr erwiesen werden. Statt denirreführenden Begriff der Verifikation verwendet POPPER daher den wenigeranspruchsvollen Begriff der Bewährung 219 . Eine Theorie ist umso besser bewährt,je strengeren Falsifikationsversuchen sie standgehalten hat. Dabei ist zu215 Vgl. John WHITE 1990, S. 22.216 Vgl. POPPER 1973, S. 65 ff.217 Zur Falsifikation siehe POPPER 1982, S. 47 ff. Schon Claude BERNARD (1813-1878), derBegründer der modernen Physiologie, hat <strong>die</strong>ses Verfahren vorgeschlagen (vgl. KOLAKOWSKI1971, S. 89 ff.).218 Dieses Verfahren kann auch als eingeschränkte Induktion bezeichnet werden. Man schließt voneinem oder wenigen Fällen <strong>auf</strong> unbeschränkt viele bzw. alle. Ausführlicher hierzu STEGMÜLLER1971. Zur Kritik am Induktivismus vgl. insbesondere POPPER 1973, S. 13 ff.; zur Diskussion verschiedenerPositionen siehe CHALMERS 1986, S. 39 ff.219 Vgl. POPPER 1982, S. 198 ff..78

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