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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Beobachtungserlebnissen. Sofern <strong>die</strong> geisteswissenschaftliche Pädagogik <strong>auf</strong><strong>die</strong>se Prüfung verzichtet, begibt sie sich in <strong>die</strong> Gefahr, sich - wiegeisteswissenschaftliche Pädagogiker zum Teil selbst eingestehen 204 - in weithin"leeren Formulierungen" und "in mehr oder weniger belanglosen und ungeprüftenempirischen Trivialitäten" zu verlieren 205 .c) Zur Frage der "Wahrheit"Wer Erkenntnis möchte, der geht in der Regel auch von der Annahme aus, daßTheorien wahr bzw. mehr oder weniger wahrheitsähnlich sein können. Nun ist <strong>die</strong>Wahrheit von Aussagen und Theorien nicht ganz einfach feststellbar. Wenn unsereBeobachtungen theoriegeleitet und theoriendurchtränkt sind, dann, so könnte manannehmen, gelten unsere Beobachtungen nur im Rahmen jeweils vorausgesetzterTheorien 206 . Da es aber doch vorkommt, daß empirische Prüfungen mittels Beobachtungzur Widerlegung von Theorien führen, weil Folgerungen aus ihnen mitden Beobachtungsaussagen kolli<strong>die</strong>ren, muß man annehmen, daß Beobachtungenkeineswegs vollständig durch <strong>die</strong> zu prüfenden Theorien determiniert sind 207 .Die Unerreichbarkeit absoluter Wahrheit 208 wird von manchen Kritikernzum Anlaß genommen, das Ziel, wahre erziehungswissenschaftliche Theorien zukonstruieren, als völlig aussichtsloses Unterfangen darzustellen 209 . Die Schwierigkeitender Theorienbildung in der Erziehungswissenschaft seien unüberwindbar.Weil Theorien sich <strong>auf</strong> "reine" oder "ideale" Fälle beziehen und nur seltenvollständige Erklärungen ermöglichen, wird <strong>die</strong> "Seltenheit und Inhaltsarmut derim Bereich der Erziehung nachweisbaren Gesetzmäßigkeiten" behauptet. Darausresultiere <strong>die</strong> weitgehende "Unmöglichkeit und Abstraktheit einer Theorienbildungfür den Gegenstandsbereich der Erziehung"; sie sei "zumindestunzweckmäßig, wenn nicht ungültig ..." 210 .Diese Argumentation ist m.E. unzutreffend und auch inkonsequent. Wennman davon ausgeht, daß <strong>die</strong> Übereinstimmung von "Gesetzeshypothesen mitempirischen Gleichförmigkeiten ... prinzipiell zufällig" sei 211 , dann könnten204 Vgl. z.B. KLAFKI 1971, S. 362 f.; DAHMER 1969, S. 22; 1970; ZENKE 1972, S. 124 ff.205 KÖNIG 1975, Bd. 1, S. 122.206 Vgl. HÜBNER 1986, S. 280; FEYERABEND 1970, S. 321 f.207 Vgl. CHALMERS 1986, S. 137; SCHEFFLER 1967, S. 42 ff.208 Vgl. POPPER 1973, S. 67 f..209 Vgl. z.B. BENNER 1978, S. 190 ff.; MEINBERG 1979, S. 57 f.; STRAUSS 1976.210 BENNER 1978, S. 191.211 Ebenda 1978, S. 192. BENNER zitiert hier HABERMAS 1966, S. 292.75

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