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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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gabe kann nicht unabhängig vom jeweiligen Gegenstandsbereich einer Wissenschaftgelöst werden. Es dürfte vielmehr angebracht sein, von den bestehendenTheorien auszugehen. Auf <strong>die</strong>se Weise läßt sich vermutlich am ehesten feststellen,welche erkenntnistheoretischen Regeln sich am besten bewährt haben.Daß methodologische Regeln nicht naturgegeben sind, sondern festgesetztwerden, relativiert ihre Gültigkeit. Sie gelten nicht absolut, und bestimmteRegeln gelten nur, wenn das übergeordnete Ziel oder Ideal objektiver Erkenntnisakzeptiert wird. Man kann daher fragen, warum bestimmte Regeln wie <strong>die</strong>logische und empirische Prüfbarkeit oder Werturteilsfreiheit denn akzeptiertwerden sollen, da man doch prinzipiell auch andere Regeln festsetzen könnte.b) Ist <strong>die</strong> Festsetzung methodologischer Regeln willkürlich oder rational?HERZOG beispielsweise sieht in der Entscheidung für <strong>die</strong> methodologischenFestsetzungen der Erziehungswissenschaft einen irrationalen Entschluß, weil<strong>die</strong>se Festsetzungen ohne Rücksicht <strong>auf</strong> den Gegenstand der Pädagogik aus dernaturwissenschaftlichen Forschungsmethodologie übernommen worden seien 172 .Das ist nun kein schlagendes Argument, denn sofern <strong>die</strong>se Regeln auch in derErziehungswissenschaft zu brauchbaren Ergebnissen führen, dürfte gegen einesolche Übertragung nichts einzuwenden sein.Wenn man dabei nicht dogmatisch vorgehen will, sollten solche Entscheidungenallerdings weiterhin diskutierbar bleiben. Das kann man beispielsweisean der Forderung nach Werturteilsfreiheit sehen. Einige Wissenschaftstheoretikersind hier von der Forderung nach absoluter Enthaltung von Werturteilenabgerückt und befürworten eine Minimalforderung, nach der Werturteile desForschers zulässig sein sollen, sofern sie als solche gekennzeichnet werden 173 .Als Alternative zu methodologischen Festsetzungen skizziert HERZOG <strong>die</strong>"Konturen eines 'neuen' Verständnisses von wissenschaftlicher Erkenntnis".Auch er geht davon aus, daß <strong>die</strong> Wissenschaft nicht ohne Regeln und Maßstäbeauskommen kann. Die Kriterien, anhand derer der Wert von Theorien zu beurteilenist, sind danach ausschließlich Sache der Forschergemeinschaft. Jedes Kriterium,<strong>auf</strong> das sie sich einigen, ist für sie gültig. Was man als Wissenschaft betrachtenwill, wäre danach ausschließlich von <strong>die</strong>ser Gemeinschaft abhängig 174 .172 Vgl. HERZOG 1987, S. 136.173 Vgl. PRIM/TILMANN 1973, S. 143 f.; VETTER 1971, S. 15; BREZINKA 1978, S. 101 f.174 Vgl. HERZOG 1987, S. 153 ff.67

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