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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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würde zugleich Verantwortungslosigkeit bedeuten 158 . Man kann sagen, daßunsere Handlungen in freier Verantwortlichkeit erfolgen, "weil sie durch Gesetzeund Sitten determiniert" bzw. beeinflußt sind 159 ; somit können wir auchentscheiden, an welche Normen wir uns halten wollen. Auch unsere Worte undÜberlegungen sind beeinflußt durch unsere Gewohnheiten, unser Wissen, unsereLektüre und das, was andere sagen, also durch "Welt 3" und "Welt 2" derOntologie des pluralistischen Realismus. Die Annahme der Determiniertheitmenschlichen Verhaltens scheint daher für Erzieher und Erziehungswissenschaftlerunabdingbar 160 , sofern man darunter keine vollständige Determiniertheitversteht.Es kann also verschiedene Arten der Determination 161 unterscheiden, wobeifür Erziehung vor allem <strong>die</strong> psychische Determination durch den Einfluß anderer("Welt 2"-Interaktionen, <strong>die</strong> das Verhalten mehr oder weniger beeinflussen) und<strong>die</strong> Determination durch objektivierte Zwecke und Regeln z.B. in Lehrplänenoder Lehrmaterialien bedeutsam ist. In letzterem Fall handelt es sich umEinflüsse, <strong>die</strong> durch unseren Umgang mit Gegenständen der "Welt 3" <strong>auf</strong> unsausgeübt werden. Das sind Arten einer nur graduellen Determiniertheit bzw.Indeterminiertheit. Auch der Zufall ist sozusagen nicht absolut zufällig, aber esist auch nicht alles vorherbestimmt. Denn wenn alles vorherbestimmt wäre, gäbees für uns keine Möglichkeit zu gezielten Eingriffen, ebensowenig wie beivollständiger Indeterminiertheit. "Erst <strong>die</strong> Kombination von Zufall und Gesetzgibt uns <strong>die</strong> Möglichkeit, neue Alternativen ins Auge zu fassen und - trotzunvollkommener Kenntnis und Beeinflussungsmöglichkeit des Details - bestimmteZiele anzusteuern" 162 .Die praktische Brauchbarkeit erziehungswissenschaftlichen Wissens beruht<strong>auf</strong> Regelhaftigkeit und <strong>die</strong>se setzt das Bestehen von regelhaften Zusammenhängenvoraus. Ohne Wissen um <strong>die</strong> regelhaften Zusammenhänge zwischen Erziehungsmaßnahmenund den durch sie hervorgerufenen Wirkungen ist zweckmäßigesHandeln nirgendwo möglich 163 . Schon der Verweis <strong>auf</strong> praktischpädagogischeErfahrung ist grundsätzlich ein Verweis <strong>auf</strong> ein implizites Wissen158 Vgl. ebenda, S. 252.159 HERBART 1964b, S. 244. Ähnlich v. WRIGHT 1979, S. 429; MILL 1988, S. 22 ff.160 Vgl. HERBART 1919, Bd. 3, S. 597.161 Vgl. BUNGE 1987, S. 21 ff.162 EIGEN 1977, S. 191.163 Vgl. allgemein hierzu auch GOMPERZ 1979, S. 386 sowie TOPITSCH 1979, S. 374 ff.63

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