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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Gewiß steckt in methodologischen Forderungen immer ein Moment vonDogmatismus oder Quasi-Dogmatismus 128 . Allerdings führt es nicht weiter, sichDogmatismus vorzuwerfen und sich gegenseitig <strong>die</strong> Wissenschaftlichkeit abzusprechen.Wenn alle Seiten sich <strong>auf</strong> eine gemeinsame Problemsituation beziehenund ernsthaft eine Lösung der Probleme anstreben, müßte eine kritischeDiskussion der Leistungen, <strong>die</strong> von den verschiedenen Richtungen in derPädagogik erbracht werden, möglich sein. Aus der Sicht des Erziehungspraktikershat bisher jedenfalls weder <strong>die</strong> empirische noch <strong>die</strong> hermeneutischphänomenologischeRichtung <strong>die</strong> von ihnen erwarteten Hilfen bereitstellen können129 .Man könnte ferner nicht-empirische, also geisteswissenschaftlich-phänomenologisch-dialektischeTheorien als Ausgangspunkte für <strong>die</strong> Formulierung überprüfbarerTheorien nehmen. Eine solche Theorienergänzung kann durchausfruchtbar sein und eine gegenseitige Bereicherung sowohl durch inhaltliche alsauch methodologische Ideen ermöglichen 130 . So hätte man vielleicht nicht nachMöglichkeiten empirisch-analytischer Normdiskussion Ausschau gehalten, wenndas Problem nicht durch <strong>die</strong> beharrende geisteswissenschaftliche Pädagogik in derSchwebe gehalten worden wäre. Es gibt außerdem Probleme, <strong>die</strong>, weil sie z.B.<strong>auf</strong>grund von Untersuchbarkeitsbarrieren oder ethischen Grenzen der Untersuchbarkeitnicht empirischer Erforschung zugänglich sind, deshalb nicht von jederBemühung um wissenschaftliche Aufklärung ausgeschlossen werden sollten. Sokönnten durch Erziehungsnormen oder durch Unterrichtsmethoden vermutlichmitverursachte Nebenwirkungen, <strong>die</strong> etwa das Selbstvertrauen einiger Educandendauerhaft beeinträchtigen, dennoch kaum meßbar sein, wenn <strong>die</strong> Betroffenen <strong>die</strong>sin Befragungen überspielen. Solche Fehlerquellen sind in der Statistik nichtunbekannt, denn es ist keineswegs immer eindeutig zu entscheiden, ob eineHypothese oder ihre Alternativhypothese angenommen werden sollte. Zudemdürften <strong>auf</strong>grund der bei Erziehungsphänomenen bestehenden multifaktoriellenZusammenhänge selbst dann, wenn solche Neben-wirkungen festgestellt werden,kaum eindeutige Ursachen <strong>auf</strong>zufinden sein. Wenn wir aber unzureichend meßunderschließbare Zusammenhänge als nicht-existent betrachten, kann man sieauch nicht zunehmend genauer zu erkennen versuchen. Zudem ergeben sichmoralische Probleme, wenn man Schädigungen von Educanden in K<strong>auf</strong> nimmt,128 Vgl. HOYNINGEN-HUENE 1989, S. 189 ff.129 Vgl. WEINERT/SCHRADER/HELMKE 1990, S. 173 f.130 Vgl. SOMMER 1987.57

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