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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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c) Der Vorwurf des DogmatismusDer Kern des Dogmatismus der empirisch-analytischen Wissenschafts<strong>auf</strong>fassungist in ihren Maßstäben zu sehen. Nur Theorien, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sen Maßstäenentsprechen, dürfen als wissenschaftlich bezeichnet werden.Insbesondere das Kriterium der empirischen Prüfbarkeit ist Gegenstand derKritik. Diese Kritik ist unter anderem dann berechtigt, wenn <strong>die</strong>ses Kriteriumbenutzt wird, um unliebsame oder ungewöhnliche und mutige Theorien aus demBereich der Wissenschaft oder der wissenschaftlichen Diskussion auszuscheiden.Das können beispielsweise Theorien sein, <strong>die</strong> gegen herrschende Vorstellungenund Zielsetzungen verstoßen und daher unter schulischen Bedingungen vielleichtnicht zu prüfen sind oder Theorien, <strong>die</strong> in wesentlichen Punkten lediglich einerlogischen Prüfung zugänglich sind, wie das bei hypothetischen Normsystemender Erziehung der Fall sein kann. Wenn aber argumentiert wird, <strong>die</strong> Annahme,daß man durch empirische Prüfungen falsche Behauptungen erkennen undaussondern könne, sei überhaupt ein bloßes Dogma, an das zu halten sich nichtlohne, dann dürfte man das nur mit ihrerseits nicht fraglos hinzunehmendenBehauptungen untermauern können. Tatsächlich kommt <strong>die</strong> Kritik über weiteStrecken über polemische Vorwürfe kaum hinaus.So meint MEINBERG, den Empirikern sei "nicht <strong>auf</strong>gegangen", daß <strong>die</strong> Ideeder kritischen Prüfung "in der Wendung gegen den Dogmatismus selberdogmatisch" geworden sei 124 , womit er sicher nicht ganz unrecht hat. MEINBERGselber möchte dagegen "<strong>die</strong> Bereiche des Seins und Sollens, der Deskription undPräskription" 125 in einer an HUSSERL orientierten - und nun nicht mehr irrationalenTiefen entquellenden - nicht-empirischen phänomenologischen Alternativevereinen 126 . Er beruft sich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Phänomenologie, weil dort unter Zugrundelegungdes Idealismus Wesenserkenntnis durch Intuition und Einsicht fürmöglich gehalten wird, wobei eine intersubjektive Prüfung der Ergebnisse jedochausgeschlossen sein dürfte 127 . MEINBERG vergißt m.E. dabei, daß <strong>die</strong> Berufung<strong>auf</strong> eine von anderen nicht nachprüfbare Wesenserkenntnis auch so interpretiertwerden kann, daß sie nur dogmatisch <strong>auf</strong>recht zu erhalten ist.124 MEINBERG 1979, S. 53, vgl. ferner S. 59 und S. 60 sowie MEINBERG 1988, S. 25; ähnlich BENNER 1978, S. 185, 186, 188.125 Ebenda, S. 227.126 Vgl. ebenda, S. 59.127 Kritisch zur Phänomenologie HUSSERLs vgl. J. KRAFT 1977, S. 14 f.; v. MISES 1990, S. 391 ff.56

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