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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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Gründen <strong>die</strong>ses Ziel befürwortet bzw. abgelehnt und bekämpft worden ist. Das isteine Aufgabe der Sinndeutung, der Interpretation von Texten, bei der man methodisch<strong>auf</strong> Inhaltsanalyse und Hermeneutik zurückgreifen wird (zu anderen Auffassungenvon Hermeneutik vgl. 4.2.4). Wenn man <strong>auf</strong>grund solcher Untersuchungenzu einer Konkretisierung des Ziels der Emanzipation gelangt ist, könnteman herauszufinden suchen, ob sich eine <strong>die</strong>sem Ziel entsprechende Dispositionfinden läßt, und unter welchen Bedingungen sie entstehen kann. Man könnte dazuIndividuen identifizieren, <strong>die</strong> dem zuvor formulierten Ziel der Emanzipiertheit inmöglichst hohem Maße genügen. Durch Interviews mit ihnen, ihren Eltern,Lehrern usw. ließe sich vielleicht herausfinden, wodurch sie sich in verschiedenenBereichen auszeichnen usw. Man könnte auch <strong>auf</strong> experimentelle Untersuchungenzurückgreifen oder sie durchführen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Bedingungen für den Erwerb <strong>die</strong>serspeziellen Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale prüfen. Auf <strong>die</strong>se Weisekönnte man <strong>die</strong> hypothetische Norm der emanzipierten Persönlichkeit durchempirisch gestütztes Wissen differenzieren und präzisieren. Man würde außerdemzeigen, durch welche Eigenschaften Individuen, <strong>die</strong> der Norm der Emanzipiertheitentsprechen, sich im Leben besonders auszeichnen und – wenigstensnäherungsweise – unter welchen Bedingungen Educanden <strong>die</strong>se Merkmaleerwerben können. Man würde nicht nur Informationen über das allgemeineErziehungsideal "Emanzipation" und <strong>die</strong> speziellen Ziele, <strong>die</strong> im L<strong>auf</strong>e der Jahreangestrebt werden müßten, um dem Ideal näherzukommen, gewinnen. Man würdeu.U. auch erfahren, welche Eigenschaften emanzipierter Personen in verschiedenenLebensbereichen von wem aus welchen Gründen als besonders wertvoll oder auchals nicht wünschenswert betrachtet werden. Auf <strong>die</strong>sem Informationshintergrundwäre es dann möglich, verschiedene Normvorschläge differenzierter zu diskutierenund insbesondere Folgen entsprechender Normenentscheidungen <strong>auf</strong>zuzeigen.Danach wäre also gar kein Pluralismus von Wissenschafts<strong>auf</strong>fassungen nötig,sondern ein Puralismus theoretischer Ansätze wäre ausreichend. Wenn aber <strong>die</strong>empirisch-analytische Wissenschafts<strong>auf</strong>fassung und auch der RealismusFestsetzungen sind, muß man dann nicht konsequenterweise zulassen, daß auchandere Festsetzungen vorgenommen werden? Die Antwort lautet, daß man es wohlmuß. <strong>die</strong> Frage ist allerdings ob man beliebige Festsetzungen akzeptieren soll,denn dann könnte alles Mögliche als Wissenschaft ausgegeben werden. Wenn aberim Prinzip verschiedene Wissenschafts<strong>auf</strong>fassungen möglich sind, ist es dann nichtso, daß der empirisch-analytische Wissenschaftsbegriff nur dogmatisch <strong>auf</strong>rechtzuerhaltenist?55

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