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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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In der sozialwissenschaftlichen Diskussion sind mit dem Wort "Paradigma"einerseits Theorien und andererseits verschiedene Auffassungen von Wissenschaftgemeint. Um letztere Bedeutung geht es meist, wenn vom Paradigmenpluralismusin der Pädagogik gesprochen wird. Durch <strong>die</strong> Annahme eines Paradigmenpluralismuswird <strong>die</strong> Auffassung von der Universalität der wissenschaftlichenMethode in Frage gestellt. Tatsächlich vertreten verschiedene Erziehungstheoretiker<strong>die</strong> Ansicht, daß <strong>die</strong> Probleme der Pädagogik nicht gelöst werden könnten,wenn man nur ein einziges Paradigma zulasse119. Um sowohl empirische wieauch normative Aufgaben erfüllen zu können, bedürfe es eines Paradigmenpluralismus120 .Dieser Pluralismus, schränkt etwa Zabeck ein, sei aber nur <strong>auf</strong> der Grundlageparadigmenübergreifender Prinzipien möglich, <strong>die</strong> anerkannt werden müssen, umin <strong>die</strong> Gemeinde der Erziehungswissenschaftler <strong>auf</strong>genommen werden zukönnen 121. Insbesondere müsse <strong>die</strong> Grundhaltung der "Wahrhaftigkeit" gefordertwerden, <strong>die</strong> als Streben nach intellektueller Redlichkeit und neutraler Distanz zuverstehen sei 122 . Außerdem müsse "Parteilichkeit, <strong>die</strong> Verfolgung praktischerInteressen <strong>auf</strong> dem Felde der Erziehung, <strong>die</strong> sich immer gegen andere Interessenrichten müßte", ausgeschlossen werden. "Deshalb ist auch <strong>die</strong> emanzipatorischePädagogik nur insoweit der Erziehungswissenschaft zugehörig, als sie sich dar<strong>auf</strong>beschränkt, Sinndeutungen vorzunehmen und <strong>auf</strong> ein praktisches politischesEngagement verzichtet" 123 .Die genannten paradigmenübergreifenden Prinzipien stellen <strong>die</strong> vermutlichallgemeinsten Grundlagen von Wissenschaft dar, <strong>die</strong> eine gemeinsame Diskussionüber erkenntnistheoretische Voraussetzungen in der Pädagogik ermöglichen. DieParadigmendiskussion wird aber auch geführt, weil man <strong>die</strong> Geltung von Normenwissenschaftlich erweisen möchte.Nun kann <strong>die</strong> Wissenschaft aus empirisch-analytischer Sicht zwar keine Normensetzen, aber man kann Normen auch in <strong>die</strong>sem Rahmen durchaus wissenschaftlichund teilweise auch empirisch untersuchen. Dazu ein Beispiel:Man könnte erforschen, was unter dem Ziel der Emanzipation in der älterenund jüngeren Vergangenheit verstanden worden ist, von wem und aus welchen119 Vgl. ZABECK 1978, S. 305 ff.; POLLACK 1987, S. 163 ff. und passim; KÖNIG/RAMSENTHALER 1979, S. 441 ff.; GARZ 1989, S.17 ff.; WULF 1977, S. 96.120 Vgl. ZABECK 1978, S. 307.121 Vgl. ebenda, S. 231.122 Vgl. ebenda, S. 323.123 Ebenda, S. 324.54

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