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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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versucht werden. Erforscht man nämlich <strong>die</strong> Bedingungen, bei deren VorliegenMenschen lernen, ihr Leben in einer Hinsicht als sinnvoll oder sinnlos zuerfahren und zu deuten, dann kann man <strong>die</strong>ses Wissen möglicherweise auch fürerziehungstechnologische Vorschläge nutzen, wie Menschen geholfen werdenkann, ihr Leben als sinnvoll anzusehen 115 . Freilich ist hier dann auch an dasProblem des Mißbrauchs zu denken.Auch <strong>auf</strong> der Basis des Realismus und im Rahmen der empirisch-analytischenErziehungswissenschaft kann man also Sinnfragen in gewissen Grenzendurchaus wissenschaftlich behandeln. Allerdings dürfte <strong>die</strong> Diskussion um ontologischeVoraussetzungen in solchen Zusammenhängen nur dann zu brauchbarenErgebnissen führen, wenn sie sich aus Lösungsversuchen zu einem Sachproblemergibt. Ontologische Annahmen können, wie wissenschaftliche Theorien, immernur vorläufig bewährte Ausgangspositionen sein, <strong>die</strong> verändert werden sollten,wenn Theorien <strong>auf</strong> der Grundlage anderer ontologischer Annahmen erfolgreichersind, d.h. bessere Erklärungen und präzisere Vorhersagen ermöglichen.Der Anspruch einer Erkenntnis des "Wesens" der Wissenschaft kann gewißnicht <strong>auf</strong>recht erhalten werden. Die Wissenschaft ist nicht entdeckt und dannweitergegeben worden, sondern sie ist historisch entstanden durch Versuche,Erkenntnisse über <strong>die</strong> Wirklichkeit zu gewinnen; sie ist ein Ergebnis menschlicherTätigkeit und Erfindungskraft und nicht zuletzt sozialer Setzung. DieseAuffassung relativiert freilich jegliches Wissenschaftsverständnis.b) Relativierung durch ParadigmenpluralismusDer KUHNsche Paradigmenbegriff bezieht sich – bei aller Mehrdeutigkeit 116 –ausdrücklich <strong>auf</strong> einheitliche, "ausgereifte" und allgemein akzeptierte theoretischeAuffassungen, wie sie in der Physik vorliegen 117 . Dieser gemeinsame theoretischeKern kann bei sich häufenden Anomalien und bei Vorhandensein einer neuenTheorie durch <strong>die</strong>se ersetzt werden, wobei "alle Leistungen der überwundenenTheorie" <strong>auf</strong> <strong>die</strong> neue übertragbar sind. Es kommt also nicht zu einem bloßen"Wandel in den Überzeugungen", sondern zu einem echten "Wachstum desWissens nach objektiven Maßstäben" 118 .115 Vgl. dazu <strong>die</strong> wissenschaftlich allerdings problematische Logotherapie V. FRANKLs (1987).116 Vgl. <strong>die</strong> Kritik bei MASTERMAN 1974, S. 59 f.117 Vgl. KUHN 1976, S. 37 ff.; ferner STEGMÜLLER 1973a, Bd. II, 2, S. 203 ff. In der Erzie-hungswissenschaft verfügen wir nicht übersolche Theorien. Das ist auch der Grund, warum in <strong>die</strong>ser Arbeit vom "statement-view" ausgegangen und der "non-statement-view" garnicht berück-sichtigt wird.118 STEGMÜLLER 1973a, Bd II,2, S. 253.53

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