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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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zutiefst beeindruckende Präzision mancher naturwissenschaftlicher Voraussagenstützt <strong>die</strong>se Auffassung in hohem Maß. Wenn aber, wie im Idealismus, dem vieleVertreter der traditionellen Pädagogik den Vorzug geben 104 , unprüfbare Theorienzulässig sind, ist ein Erkenntnisfortschritt unwahrscheinlich. Denn in <strong>die</strong>sem Fallgibt es keinen inneren Druck, <strong>die</strong>se Theorien fallen zu lassen. Man kann siejederzeit mit den weiten ontologischen Annahmen des Idealismus rechtfertigen,für <strong>die</strong> man stets Belege finden kann 105 . "Es ist", wie KOERTGE anmerkt, "eineIronie, daß Leute, <strong>die</strong> nicht davon träumen würden, eine Arznei zu nehmen,bevor sie gründlich getestet wurde, so bereitwillig pädagogische, psychologischeoder politische Theorien schlucken, <strong>die</strong> nicht nur nicht geprüft wurden, sondernsogar im Prinzip unprüfbar sind, zumindest in ihrer gegenwärtigenFormulierung" 106 .Darin kann man eine Zuflucht zu polemischen Argumenten sehen, weil eskeine letzte Rechtfertigung für den Realismus oder Idealismus geben kann. Wirwissen nicht, wie <strong>die</strong> Welt wirklich ist. Wir können lediglich bestimmtenArgumenten eher als anderen zuneigen und müssen dann unsere (vorläufige)Entscheidung treffen. Ähnlich ist es mit vielen Alltagstheorien. Wenn wir zuhandeln gezwungen sind, bleibt uns manchmal keine andere Wahl, als uns <strong>auf</strong>ungenügend geprüfte Theorien zu verlassen. Aber es wäre nicht sehr vernünftig,wenn wir nicht versuchen würden, <strong>die</strong>se Theorien zu verbessern, und dazu ist esnotwendig, sie <strong>auf</strong> eine mehr oder weniger zuverlässige Weise zu prüfen.Die Diskussion verschiedener Ontologien erbringt also keine zwingendenGründe für eine bestimmte Wissenschafts<strong>auf</strong>fassung. Sie vertieft aber und erweitertunser Verständnis für <strong>die</strong> Verschiedenheiten in den Wissenschafts<strong>auf</strong>fassungen.Im folgenden wende ich mich nun den Einwänden zu, <strong>die</strong> in der Pädagogikgegen den empirisch-analytischen Wissenschaftsbegriff und seine Voraussetzungenvorgebracht wurden.104 Auch RADNITZKY (1970, Bd. 2, S. 66 f.) führt <strong>die</strong> Diskussion zwischen analytischer und hermeneutisch-dialektischer Position <strong>auf</strong>zwei zugrundeliegende Ontologien zurück.105 Das ist auch der Grund dafür, daß <strong>die</strong> "Pädagogik ... als Einfallstor weltanschaulicher Doktrinen jeder Herkunft bisher unübertroffen seindürfte" (ALBERT/STAPF 1979, S. 10).106 KOERTGE 1979, S. 79.50

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