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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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deutung ihres Sinns zu verschaffen. In Sprache, Religion, in Moral und Alltagswissenstehen soziale Deutungssysteme bereit, <strong>die</strong> uns dabei helfen.c) Überlegungen zur Angemessenheit von Realismus und Idealismus für <strong>die</strong>wissenschaftliche ErkenntnisOntologien sind metaphysische Theorien über <strong>die</strong> grundlegende Strukturder Welt. Solche Satzsysteme sind weder beweisbar noch widerlegbar. So ist z.B.<strong>die</strong> Behauptung, <strong>die</strong> Welt sei "bloß mein Traum", weder zu beweisen noch zuwiderlegen, wie POPPER anschaulich gezeigt hat. Denn was immer andere Leuteunternehmen mögen, um mich von <strong>die</strong>ser Überzeugung abzubringen, z.B. "mitmir sprechen, einen Brief schreiben, oder vielleicht mich schlagen -, es kanngrundsätzlich keine Widerlegung sein; ich würde weiterhin sagen, ich träume,daß man mit mir spricht, daß ich einen Brief bekomme, daß ich einen Schlagempfinde" 92 .Ebensowenig ist freilich der Realismus beweisbar. Bei dem Eindruck, derRealismus habe sich <strong>auf</strong> ganzer Linie durchgesetzt und damit "<strong>die</strong> Unmöglichkeiteines haltbaren Idealismus" gezeigt, wie HERBART annahm 93 , könnte essich um eine zeitgebundene Erscheinung handeln. Denn sollte der "Zeitgeist"einmal wieder stärker idealistischen Auffassungen zuneigen, dann dürften Argumentezugunsten des Realismus, <strong>die</strong> heute fast jedem einleuchtend erscheinen,ihre Überzeugungskraft für viele einbüßen, zumal der Idealismus eine weit ältereLehre als der Realismus ist und auch in nahezu allen Kulturen, Mythologien undReligionen anzutreffen ist.In der gegenwärtigen Diskussion scheint es nun eine gewisse Annäherungzwischen den beiden Positionen gegeben zu haben. Der Primat des Geistes, derIdeen und Ideale, der im Idealismus immer behauptet worden ist - und der insbesonderevom Materialismus bzw. Physikalismus negiert wird - , scheint zumindestim pluralistischen Realismus POPPERs anerkannt zu werden. Deshalb mußder Realismus auch vom Materialismus unterschieden werden. Die materialistischeAnnahme des Menschen als Maschine wurde schon früh zugunsten einesmehr oder weniger strengen psychophysischen Parallelismus zurückgewiesen. Sogelangte man zum dualistischen Realismus, der physische und psychischePhänomene unterscheidet. Auch <strong>die</strong>se Auffassung erscheint unzureichend, weil92 POPPER 1973, S. 51; ausführlicher ders. 1972, S. 193 ff.; ähnlich HÜBNER 1985, S. 410; KOLAKOWSKI 1973, S. 59 f.;ALBERT 1987, S. 44 ff.93 HERBART 1912, S. 276.46

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