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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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tieren 84 . Doch können <strong>die</strong>se Interpretationen und Weiterentwicklungen der ursprünglichenIntention nicht ganz gerecht werden. Das ist offensichtlich, wennbeispielsweise KÜMMEL betont, daß bei der hermeneutischen Methode logischeArgumentationen "meist kein großes Gewicht" haben 85 . Diese Form der Hermeneutikkenne keine "logischen Schnitte zwischen Sein und Sollen, zwischen Formalemund Realem bzw. zwischen Begriff und Wirklichkeit". Sie beschäftigesich mit Problemen, "in denen auch das logisch Unmögliche möglich und wirklichist. Die Verbindung des Rationalen mit dem Irrationalen und nicht dessenAussonderung ist ihr Problem" 86 .Trotz solcher Zitate wäre es gewiß ungerechtfertigt, davon auszugehen, demDenken geisteswissenschaftlicher Erziehungtheoretiker läge grundsätzlich einmonistischer Idealismus zugrunde. In anderen Fällen jedoch wird er offenbar inder einen oder anderen Form vorausgesetzt. Die Über- oder "Antilogik" bestimmterAnwendungen ihrer Methoden wäre sonst auch nicht verstehbar. Gerade<strong>die</strong>se Überschreitung der Logik jedoch macht idealistische Lehren für den Realistensuspekt. Denn <strong>die</strong> hermeneutische, phänomenologische und dialektischeVerneinung der Logik schränkt <strong>die</strong> Prüfungsmöglichkeiten erheblich ein.Dennoch ist <strong>die</strong>se Verneinung nach WEIZSÄCKER "nicht Unlogik oder Ferne vonder Logik"; sie sei vielmehr "Antilogik" und damit "<strong>auf</strong> Logik bezogen als ihrGegensatz. Sie will etwas, aber eben das nicht, was <strong>die</strong> Logik will. Sie enthülltdas Willenselement in der Logik. Was hier in den Blick rückt, ist gleichsam <strong>die</strong>Subjektivität des Objektivismus" 87 .Sofern idealistische Erziehungstheoretiker das eigentliche Wesen von "mitbestimmten Wörtern bezeichneten Erscheinungen" 88 erkennen wollen oder einefundamentale Philosophie "der menschlichen Existenz" schaffen möchten, <strong>die</strong>84 Vgl. zur Hermeneutik POPPER 1973, S. 182 ff.; REICHERZ 1986; zur Dialektik POPPER1972, S. 312 ff.; zur Phänomenologie und Dialektik SOMMER 1987.85 KÜMMEL 1979, S. 147.86 Ebenda. Vgl. auch <strong>die</strong> Zusammenfassung der Doktrinen und Prinzipien bei ROBINSON 1978, S. 189 ff.; grundlegendWILLMANN 1894-97. Diese Darstellung der idealistischen Ontologie wird auch durch HÜBNERs (1985, S. 109 f.)Analyse der Ontologie des Mythos gestützt. Daß <strong>die</strong> ontologischen Grundlagen monistisch-idealistischer Systeme mitdenen des Mythos überein-stimmen, geht auch aus der Untersuchung von TOPITSCH (1972 und aus TOPITSCH 1969,S. 78 ff.) hervor.Es könnte ferner durch eine Fülle weiterer Zitate <strong>die</strong> im Text implizierte Behauptung belegt werden, daß Hermeneutik,Dialektik und Phänomenologie Methoden sind, <strong>die</strong> sich zur Deutung der Wirklichkeit im Sinn der idealistischenOntologie eignen und, wenn auch nicht ausschließlich, in <strong>die</strong>ser Weise verwendet werden; vgl. hierzu J. KRAFT 1977;KOCKELMANS 1973.87 C. F. v. WEIZSÄCKER 1978, S. 224.88 BOLLNOW 1971, S. 698.44

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