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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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lichen Eindruck einer Wesensgestalt" des Lieblichen, des Majestätischen alsunmittelbarer Wirklichkeit haben 78 . Deshalb wird <strong>die</strong> idealistische Ontologievorzugssweise dort angewandt, wo man seine Absichten oder Gefühle als Teildes Gegenstandes oder Vorganges erlebt, <strong>auf</strong> den sie sich beziehen. Das unmittelbarsinnhafte Erleben scheint uns <strong>auf</strong> eine wirklich gegebene Einheit hinzudeuten.Dann ist ein Berg majestätisch oder es ist das Wesen der Vernunft,Emanzipation anzustreben usw. Auf <strong>die</strong>se Weise durchdringen sich für denidealistischen Denker Begriff und Wirklichkeit gegenseitig 79 . Es wird angenommen,"daß das absolut-Ideale auch das absolut-Reale sey" 80 . Die Welt scheintbeseelt und voller "Seinssinn", auch wenn <strong>die</strong>ser "Seinssinn" nicht unmittelbarerfahren werden kann, sondern durch Deutung gewonnen werden muß 81 .Der monistische Idealismus ist zweifelsohne eine höchst interessante Philosophie.Es dürfte jedoch fraglich sein, ob er in letzter Konsequenz durchgehaltenwerden kann, da schon in der Sprache der Unterschied zwischen Subjekt undObjekt nicht zu umgehen ist. Die Einheit kann vermutlich nur in Gedankenhergestellt werden. In der "Realität" unterscheiden wir, um ein triviales Beispielzu nehmen, notgedrungen zwischen uns und dem Stück Kuchen, das wir essen,oder uns und dem Buch, das wir lesen 82 . Deshalb ist für REININGER der "Realismuseine Lebensform" und "der Idealismus ein reiner Denkstandpunkt ... Dahersind wir auch alle Realisten als Menschen und Idealisten nur als Denker" 83 .Eine sinnhafte Deutung der Wirklichkeit ist im Rahmen der realistischenOntologie und mit den dar<strong>auf</strong> bezogenen logischen Mitteln nicht möglich. Sinnist danach etwas, das erst <strong>die</strong> Menschen den Dingen beigeben. Welchen Sinnman einem Gegenstand beimißt, hängt im wesentlichen von den vorausgesetztenWertungsgrundlagen ab. Von den Dingen allein kann also logisch nicht <strong>auf</strong> einenbestimmten Sinn geschlossen werden. Um eine Sinninterpretation, wenn auch<strong>auf</strong> nicht-logischem Wege vornehmen zu können, haben <strong>die</strong> geisteswissenschaftlichenSchulen <strong>auf</strong> der Grundlage des Idealismus <strong>die</strong> auch heute umstrittenen undvieldiskutierten Methoden der Hermeneutik, Phänomenologie und Dialektikgeschaffen (vgl dazu 4.2.4).Nun lassen sich Anwendungen <strong>die</strong>ser Methoden durchaus logisch interpre-78 HÜBNER 1985, S. 25 (Hervorhebung im Original).79 Vgl. ebenda, S. 23 und S. 265.80 SCHELLING 1966, Bd. 2, S. 58.81 Vgl. STRASSER 1964, S. 61 f. und S. 191 f; LANGEVELD 1977, S. 123 f.; 1969, z.B. S. 18 und S. 165; BOLLNOW 1971, S. 701.82 Vgl. hierzu POPPER 1983, S. 83 ff.83 REININGER 1970, Bd. 2, S. 138 f.43

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