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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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entspringen und doch in ihrer Bestimmtheit und Unausweichlichkeit von unsentdeckt und nicht geschaffen werden" 69 .POPPER weist dar<strong>auf</strong> hin, daß <strong>die</strong>se Probleme "offensichtlich selbständig"sind. Wir "entdecken" sie, "und in <strong>die</strong>sem Sinne existieren sie schon vor ihrerEntdeckung" 70 . Wir können also in der "Welt 3" "theoretische Entdeckungenmachen, ähnlich wie wir in der Welt 1 geographische Entdeckungen machenkönnen" 71 . Und wenn wir einige der <strong>auf</strong>gefundenen Probleme lösen und neueTheorien (er-)finden, dann erzeugen <strong>die</strong>se Theorien ihrerseits wiederum "neue,unbeabsichtigte und unerwartete Probleme, selbständige Probleme, <strong>die</strong> entdecktwerden müssen" 72 . Da nun auch Werte und Normen Gegenstände der objektiven"Welt 3" sind, ist es möglich, Widersprüche und mögliche Konsequenzen zuuntersuchen. Dazu gehören Konsequenzen für Schulordnungen, <strong>die</strong> ebenfalls"Welt 3"-Gegenstände sind, als auch Konsequenzen für das psychische Erlebenvon Erziehern und Educanden ("Welt 2"), denn <strong>die</strong> Erzwingung bestimmterNormen könnte beispielsweise als Folge Aggression und Zerstörungswut bei denSchülern zeitigen. Solche Folgen können Probleme <strong>auf</strong>werfen, <strong>die</strong> <strong>auf</strong>grund dervorausgesetzten Werte und Normen und der sie bedingenden Sanktionen ingewisser Weise schon als implizit vorhanden betrachtet werden können.Von entscheidender Bedeutung ist nun, daß Werte und Normen ("Welt 3")das psychische Erleben und Handeln nicht automatisch, sondern erst über Vermittlungsprozessein "Welt 2" beeinflussen können. Wer bestimmte Normennicht befolgen will, muß das nicht tun. So braucht niemand allein <strong>auf</strong>grund desder "Welt 3" angehörenden empirisch-analytischen Wissenschaftsbegriffs, dendamit verknüpften Maßstäben gerecht werden wollen. Wenn er einer Prüfungunterworfen ist, in der ihre Einhaltung untersucht wird, geht der damit verbundeneZwang von menschlichen Handlungen aus, <strong>die</strong> der "Welt 2" angehören.Eine wichtige Konsequenz des pluralistischen und interaktionistischenRealismus liegt ferner darin, daß keine der drei Welten als abgeschlossen unddamit auch nicht als vollständig determiniert gelten kann 73 . So kann <strong>die</strong>Einführung von Plänen, Zielen oder Normen, <strong>die</strong> zur "Welt 3" gehören,Änderungen in der Welt der physischen Gegenstände und der Welt der psychischenEreignisse bewirken. Dagegen ist der Materialismus oder Physikalis-69 WITTENBERG 1963, S. 47.70 POPPER 1973, S. 180.71 Vgl. ebenda, S. 88.72 Vgl. ebenda, S. 181.73 Vgl. POPPER 1982 b, S. 128 ff.41

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