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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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werden, unabhängig vom Untersucher existieren. Weil sie unabhängig vomErleben, Fühlen und Denken des einzelnen existieren, kann man über siediskutieren, Theorien über sie <strong>auf</strong>stellen und prüfen.Der Realismus ist ein Bestandteil des Alltagsverstandes 64 . Jedermann weiß,daß <strong>die</strong> Dinge auch außerhalb unserer Wahrnehmung existieren, aber auch, daßman <strong>die</strong> Wirklichkeit in eine Oberfläche (<strong>die</strong> Erscheinung) und eine Tiefenwirklichkeitunterscheiden kann. Die Dinge sind eben nicht immer das, als wassie scheinen, wie man z. B. an folgender Beurteilung sehen kann: "Wenn mannur <strong>auf</strong> seine Ergebnisse schaut, bekommt man den Eindruck, er habe nichts begriffen.Sieht man sich aber seine Lösungswege im einzelnen an, dann ist zuerkennen, daß zum Teil treffende und durchaus interessante Überlegungen hinter<strong>die</strong>sen falschen Lösungen stehen."Darüber hinaus setzt der Realismus, wie POPPER ihn formuliert hat,verschiedene Arten von Wirklichkeiten oder wirklichen Welten voraus, <strong>die</strong>miteinander interagieren; er nennt sie "Welt 1", "Welt 2" und "Welt 3"."Welt 1" ist <strong>die</strong> Welt der physischen Gegenstände 65 . In der Pädagogikkönnte man hier als Beispiele Lehrmittel, Schulgebäude oder Hefte nennen."Welt 2" meint <strong>die</strong> Welt der psychischen Ereignisse, der Hoffnungen undÄngste, der Willensimpulse und Lernprozesse, der bewußten und unbewußten Erfahrungen,der Dispositionen zu handeln, zu reagieren usw. Für den Erziehungstheoretikersind <strong>auf</strong> <strong>die</strong>ser Ebene vor allem <strong>die</strong> Interaktionen zwischen Erzieher undEducand und <strong>die</strong> dadurch bei beiden ausgelösten psychischen Prozesse wichtig."Welt 3" bezeichnet <strong>die</strong> Welt der Erzeugnisse des menschlichen Geistes, alsovor allem wissenschaftliche Theorien und Probleme, ferner Kunstwerke, soziale<strong>Institution</strong>en, Werte und Normen usw. Zahlreiche ihrer Gegenstände wie Bücher,Bilder, Schallplatten usw. gehören sowohl "Welt 3" als auch "Welt 1" an. Viele dermenschlichen "Welt 3"-Erzeugnisse dürften nicht bewußt entstanden sein.<strong>Institution</strong>en wie <strong>die</strong> Sprache, das Geld 66 , <strong>die</strong> Ehe oder auch manche Grundrechtesind in ihren Anfängen wohl nicht in dem Sinne bewußt geschaffen worden, daßjemand sie konstruiert und den anderen als zu akzeptierendes oder zu diskutierendesErgebnis vorgesetzt hätte. Sie sind vermutlich Ergebnisse menschlichenHandelns, nicht aber bewußter Konstruktion 67 .64 Vgl. POPPER1973, S. 49.65 Vgl. hierzu und zum folgenden POPPER 1973, S. 172 ff; 1982 b, S. 114 ff.66 Vgl. UHL 1990.67 Vgl. HAYEK 1969, S. 97 ff.; ELIAS 1978, Bd. 2, S. 312 ff.39

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