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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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tik, <strong>die</strong> in einem Entdeckungszusammenhang angewandt wird, ist aber für <strong>die</strong>Geltung einer Theorie nicht bedeutsam. Entscheidend ist vielmehr <strong>die</strong> Prüfungder Ergebnisse. Da jedoch Prüfungen nie endgültig sein können, sollten bestimmteLösungen, mit welchen Methoden sie auch gewonnen und wie immer sieauch geprüft worden sein mögen, nicht dogmatisch als <strong>die</strong> wissenschaftlichgefundenen und daher wahren ausgegeben werden 59 .Außerdem - so fährt FEYERABEND in seiner Kritik fort - treffe es nicht zu,daß sich der Fortschritt der Wissenschaft durch bewußte Auslese der am bestenbewährten Theorien vollziehe. Vielmehr zeige sich an der Untersuchung historischerWissenschaftsepisoden, daß nur ein Grundsatz befolgt werde, nämlich:"Anything goes (Mach, was du willst)" 60 . Auch im Hinblick <strong>auf</strong> das Ziel desErkenntnisfortschritts vertritt er eine anarchistische Auffassung. Seine "These ist,daß der Anarchismus zum Fortschritt in jedem Sinne beiträgt, den man sichaussuchen mag" 61 .Auch wenn man <strong>die</strong>sen Anarchismus nicht teilt, muß man bei genauererBetrachtung der Sachlage zugeben, daß in der Wissenschaft verschiedene Zieleverfolgt werden. "Fortschritt in jedem Sinne" kann eigentlich nur einen Fortschritt,ein Weiterkommen zu verschiedenen Zielen hin bedeuten. Wenn mansich nicht <strong>auf</strong> <strong>die</strong> reine Wissenschaft begrenzt, sondern auch <strong>die</strong> Technologieoder <strong>die</strong> Konstruktion und Analyse hypothetischer Normen hinzunimmt, siehtman sofort, daß auch hier andere Ziele als <strong>die</strong> Wahrheit von Aussagen oderTheorien angestrebt werden. Es geht dabei um Effizienz, um Standardisierbarkeit,Realisierbarkeit, <strong>die</strong> bestmögliche Förderung von Educanden usw.Darüber hinaus muß man auch zugeben, daß Theorien sich keineswegsimmer deswegen durchsetzen, weil sie besser geprüft sind und sich besserbewährt haben als ihre Konkurrenten. Vielmehr spielen dabei auch "Überredungund 'Propaganda' eine entscheidende Rolle, ..." 62 FEYERABENDs Kritik verweistuns damit <strong>auf</strong> das Problem der Durchsetzung von Theorien. Die wissenschaftlicheMethode ist ja nur <strong>die</strong> allgemeine Strategie, nach der bessere Lösungengefunden werden können. Sie sagt nichts darüber, wie sie sich im Wissenschaftsbetriebdurchsetzen.59 Vgl. ALBERT 1969, S. 3660 FEYERABEND 1976, S. 45; ähnlich POLLAK 1987, S. 163 f. Zur Kritik an FEYERABEND vgl. SAHNER 1978.61 Vgl. FEYERABEND 1976, S. 44; ähnlich HERZOG 1987, S. 153 ff.; MENRATH 1978,S. 232.62 STEGMÜLLER 1980, S. 127.36

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