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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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fen, ob das Ziel der Berufstüchtigkeit dazu gehört. Selbst wenn <strong>die</strong>ses Ziel genanntwird, wissen wir nicht, ob <strong>die</strong> vielen speziellen Ziele zu seiner Erreichungbeitragen oder sie vielleicht sogar behindern. Vermutlich wissen wir nicht einmalzu sagen, welche Eigenschaften einen berufstüchtigen Menschen im einzelnenauszeichnen. Wir haben vielmehr nur eine vage Vorstellung davon. Die Problemstellungkönnte also jetzt lauten, durch welche Persönlichkeitsmerkmale sichIndividuen auszeichnen müssen, damit sie von Beurteilern als berufstüchtig eingeschätztwerden. Möglicherweise ließen sich nur einige allgemeine Bedingungenwie frühe Interessenbildung und eine später zunehmende Konzentrationdar<strong>auf</strong> als wesentlich für <strong>die</strong> Tüchtigkeit im Berufsleben nachweisen.Weitere Fragen wären, welche speziellen Ziele geeignet und welche ungeeignetsind, um das übergeordnete Ziel der Berufstüchtigkeit in der Schule erreichenzu können; welche der bestehenden anderen Lehrziele <strong>die</strong>sen Zielenwidersprechen würden usw. Man könnte empirisch prüfen, ob <strong>die</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong>ser Wissensgrundlageausgearbeiteten Normvorschläge realisierbar sind und zumgewünschten Resultat führen.Die wissenschaftliche Arbeit würde sich auch in Bezug <strong>auf</strong> Normfragen <strong>auf</strong><strong>die</strong> Gewinnung intersubjektiv prüfbarer Information über Erziehungsphänomenebeschränken. Sollensforderungen können durch wissenschaftliche Untersuchungennicht gewonnen werden; es sind nur Normvorschläge möglich, <strong>die</strong> übereventuelle und verbesserte Zielsetzungen informieren, <strong>die</strong> zur Lösung bestehenderProbleme <strong>die</strong>nen können. In der dargestellten Weise ist <strong>die</strong> wissenschaftlicheMethode also auch <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Untersuchung von Normfragen anwendbar.Die Annahme der Universalität der wissenschaftlichen Methode ist nichtunwidersprochen geblieben. So hält beispielsweise FEYERABEND <strong>die</strong>se Annahmeeinfach für ein Dogma. Andere Erkenntnisweisen seien dadurch verdrängt oderausgeschaltet worden, nicht nur zu unserem Nutzen, sondern häufig zum Schaden.Tatsächlich könnte es ja sein, daß <strong>die</strong> Leistungen anderer Erkenntnisweisen mitdem Instrumentarium der Wissenschaft nur unzulänglich zu beurteilen sind. DieBehauptung, Erkenntnisse könnten nur <strong>auf</strong> eine bestimmte Weise gewonnenwerden, hält FEYERABEND daher für ein Zeichen der Arroganz und Ignoranz 58 .Sofern nun unter dem Ausdruck "wissenschaftliche Methode" einebestimmte Taktik verstanden wird, mit der man <strong>auf</strong> sichere Weise zu wahrenErgebnissen zu gelangen hofft, ist ihm gewiß nicht zu widersprechen. Die Tak-58 Vgl. FEYERABEND 1976, S. 35 ff.35

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