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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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(4) Prüfung (Widerlegungsversuch) von Hypothesen und Theorien. DiesePrüfung erfolgt durch <strong>die</strong> "Gegenüberstellung mit der Gesamtheit der Theorien"und/oder der "einschlägigen empirischen Information" 54 . Ist das Ergebnis derPrüfung nicht zufriedenstellend, geht man über zur(5) Fehlerkorrektur. Die Fehler können beispielsweise darin bestehen, daßder Hypothesenbildung unzulängliche Daten zugrundelagen, daß bestimmteRandbedingungen übersehen wurden, daß das Problem nicht klar genugformuliert war oder daß bei der Hypothesenbildung bestimmte Daten unberücksichtigtgeblieben sind. Nach dem erfolgreichen Abschluß der Fehlerkorrekturverfügt man nur vorläufig über zufriedenstellend bewährte Hypothesen undTheorien. Der Forschungsprozeß ist also nicht beendet. Vielmehr wird <strong>die</strong> Problemsituationdurch unsere Theorien nur verändert oder differenziert. Die neueProblemsituation unterscheidet sich also von der vorangegangenen 55 .Das Schema des Zyklus, der mit einer Problemsituation beginnt und übervorläufige Lösungen und Fehlerbeseitigungen zu einer neuen Problemsituationführt, beschreibt nach POPPER nicht nur das Vorgehen bei der wissenschaftlichenEntdeckung, sondern ist darüber hinaus - wenn auch in vereinfachter Form -grundlegend für <strong>die</strong> Erklärung evolutionärer Prozesse, zu denen er auch <strong>die</strong>wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung zählt 56 . Nicht nur Wissenschaftler gehennach <strong>die</strong>ser Methode vor, sondern - überspitzt ausgedrückt - auch Amöben. Derentscheidende Unterschied liege darin, daß <strong>die</strong> Wissenschaftler ihre vorläufigenLösungen kritisieren, testen und ausscheiden können, wenn sie fehlerhaft sind.Bei Amöben dagegen werde eine "falsche Hypothese oder Erwartung durchAusmerzung der an sie glaubenden Organismen beseitigt" 57 .Diese Methode kann auch bei der empirisch-analytischen Normenanalyseangewandt werden. Beispielsweise könnte <strong>auf</strong>grund von Befragungen undanderen Untersuchungen der Eindruck entstehen, daß ein Großteil der Schülerrelativ berufsuntüchtig aus der Schule entlassen wird. Wenn wir angenommenhatten, <strong>die</strong> Schule erziehe zur Berufstüchtigkeit, dann entsteht ein Widerspruch,ein Problem. Wir fragen uns, warum ist das so? Was könnte getan werden? DieseFragen lassen sich wissenschaftlich untersuchen.Man könnte zunächst einmal <strong>die</strong> offiziellen Erziehungsziele dar<strong>auf</strong>hin prü-54 BUNGE 1983, S. 32.55 Vgl. POPPER 1973, S. 269 ff.56 Vgl. ebenda, S. 270 f.57 Ebenda, S. 274.34

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