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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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den angewandt werden könnten, um das übergeordnete Ziel zu erreichen 42 .Brauchbare wissenschaftliche Satzsysteme sollten im wesentlichen prinzipiellprüfbare Aussagen über das, was ist oder unter bestimmten Bedingungenmit einiger Wahrscheinlichkeit eintreten würde, enthalten, denn nur wenn realwissenschaftlicheAussagen das Seiende betreffen, können sie an der Wirklichkeitüberprüft werden. Je mehr Werturteile und Sollensforderungen daher einwissenschaftlicher Text enthält, desto geringer ist seine empirische Prüfbarkeit 43 .Bei dem <strong>auf</strong> Evidenz beruhenden Erkenntnisbegriff hingegen brauchenWerturteile und Sollensforderungen nicht ausgeschlossen zu werden. Der Eindruckder Stimmigkeit und Richtigkeit des Gesagten ist nicht davon abhängig,daß nur beschreibende Aussagen gemacht werden. Gerade Werturteile, <strong>die</strong> manselbst teilt, können den Eindruck der Stimmigkeit hervorrufen 44 . Wenn <strong>die</strong> Worte"wahre Erkenntnis" in der sehr weiten und nicht genau bestimmten Bedeutungder "Stimmigkeit", des "Einleuchtens" usw. verwendet werden, kann manWerturteile und Forderungen in <strong>die</strong>sem vagen Sinn als "wahr" bezeichnen 45 . InWirklichkeit aber unterliegt man einem Trugschluß. Man glaubt, aus demWissen über <strong>die</strong> Wirklichkeit allein Forderungen gewinnen zu können. Aber ausTatsachen allein kann man keine Forderungen ableiten. Wenn Kinder imDurchschnitt eine bestimmte Anzahl von Stunden in der Woche fernsehen, läßtsich daraus allein noch nicht <strong>die</strong> Forderung gewinnen, daß sie in Zukunft mehr,weniger oder auch gleich viel fernsehen sollen. Man muß vielmehr, um logischgültig schließen zu können, zusätzliche normative Prämissen oderÜberbrückungsprinzipien einführen.Wenn man in der Pädagogik Fortschritte im Sinne einer größeren Wirklichkeitsangemessenheitder Theorien und einer effektiveren Lösung erziehungspraktischerProbleme erreichen will, dürfte es wohl kaum unzweckmäßig sein,sich an den anderen erfolgreicheren Wissenschaften zu orientieren 46 . In allenscheint man <strong>die</strong> eine wissenschaftliche Methode anzutreffen, <strong>die</strong> auch denempirisch-analytischen Wissenschaftsbegriff kennzeichnet 47 .42 Vgl. BLOOM (Hg.) 1985; HOWE 1990.43 Vgl. LENK 1975, S. 58.44 Vgl. KAINZ 1962, Bd. 1, S. 224 ff.45 Vgl. auch <strong>die</strong> Kritik bei BRECHT 1976, S. 461 ff.46 Zum Problem des Erkenntnisfortschritts vgl. RADNITZKY/ANDERSSON 1980; LAKATOS/MUSGRAVE 1974.47 Vgl. BUNGE 1983, S. 38; POPPER 1971, S. 102 ff.; BRECHT 1976, S. 29 ff.32

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