PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

zumindest in der Lehre aus didaktischen Gründen die Gegenpositionen stetsmiteinbezogen werden 31 .Solange nun der Pluralismus in der Pädagogik besteht, so kann man annehmen,ist keine der Wissenschaftsauffassungen, die diese Richtungen kennzeichnen,vollkommen ausgereift und daher für alle überzeugend, und keiner derRichtungen ist es gelungen zu zeigen, daß sie den Gegenstand der Pädagogik inbefriedigender Weise zu erforschen gestattet. Gegenseitige Mißverständnisse,unklare Annahmen oder auch falsche und einseitige Auffassungen innerhalbeiner Richtung können die Ursache dafür sein. Es ist daher von großer Bedeutung,die eigene Position in Abgrenzung zu anderen immer wieder aufs neue zubestimmen und die kritischen Einwände, die von den anderen Richtungen erhobenwerden, zu berücksichtigen.Diese Aufgabe wird im folgenden eher aus der vergleichsweise pragmatischenSicht des Erziehungstheoretikers als der des reinen Wissenschaftstheoretikersangegangen. Vorhandene Lösungsvorschläge sind im Licht der erkenntnistheoretischenEinwände, die von Erziehungstheoretikern verschiedener Richtungenvorgebracht werden, zu erörtern. Auf diese Weise sollen Unstimmigkeitenund Fehler aufgedeckt werden. Es wird nach Änderungen oder Verbesserungengesucht, die dem Gegenstand und den Aufgaben der Pädagogik möglichstgerecht werden. Ziel der Arbeit sind also nicht neuartige oder perfektioniertewissenschaftstheoretische Problemlösungen, sondern Vorschläge für eineverbesserte erkenntnistheoretische Grundlage der empirisch-analytischenErziehungswissenschaft. Im Ergebnis braucht das nicht zu einer Annäherung derRichtungen zu führen. Eine Zunahme gegenseitigen Verständnisses im Sinneeiner Zunahme an sachlicher Diskussion und genauerer Bestimmung der strittigenFragen wäre schon ein wünschenswertes und hinreichendes Ergebnis.31 Ebenda, S. 173; zum genannten Lehrverfahren vgl. auch WAGENSCHEIN 1970; LEHNER 1979.26