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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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interessierte Verkündigung dessen, was sein soll" 14 , eine Auffassung, nach der<strong>die</strong> Aufgabe der Pädagogik in der Bestimmung dessen liege, wozu erzogen werdensoll, was pädagogisch an sich gut und was pädagogisch an sich schlecht sei 15 .Die Norm der Werturteilsfreiheit wird in der Pädagogik also nicht immerfür angebracht gehalten. Die Kritiker der Werturteilsfreiheit befürchten, daßdurch <strong>die</strong> Beachtung <strong>die</strong>ser Norm <strong>die</strong> Verantwortung für das Wohl der Educandenbeeinträchtigt würde. Es sind daher verschiedene Alternativen zur werturteilsfreienErziehungswissenschaft vorgeschlagen worden. Aus empirisch-analytischerSicht kann man aber <strong>auf</strong>grund von Erkenntnissen nicht verbindlichsagen, welche Ziele als "gut" und "richtig" zu betrachten und daher zu verfolgenseien. Vielmehr kann man nur über mögliche Ziele, Handlungsmöglichkeitenund deren jeweilige Folgen <strong>auf</strong>klären. Es ist zu fragen, ob alternative wertendePädagogiken tatsächlich etwas darüber hinaus leisten können. Außerdem ist esnicht unwahrscheinlich, daß gerade durch den Anspruch, wissenschaftlich zugültigen und verbindlichen Wertungen gelangen zu können, <strong>die</strong> schon für <strong>die</strong>frühere geisteswissenschaftliche Pädagogik bedrohliche, von SPRANGER diagnostizierte"Weltanschauungszersplitterung" vorangetrieben wird 16 .Andererseits können aber weltanschauliche Festlegungen, parteiische Voreingenommenheitenoder andere Einseitigkeiten auch unter Empirikern nichtausgeschlossen werden. Es dürften daher vor allem <strong>die</strong> gegenseitige Kritik und<strong>die</strong> Korrektur durch <strong>die</strong> Realität sein, <strong>die</strong> letztlich eine gewisse Objektivitätschaffen 17 . Die Frage ist, welche Rolle der Pluralismus der Richtungen für <strong>die</strong>segegenseitige Kritik, Kontrolle und möglicherweise auch für <strong>die</strong> gegenseitigeideelle Befruchtung spielt.1.3 Pluralismus in der Pädagogik: Gefahr oder Chance?Der Pluralismus der Richtungen wird in der Pädagogik nicht einhellig begrüßt.Nicht selten dürfte er eher wie ein notwendiges Übel hingenommen werden.Man begegnet ihm also durchaus zwiespältig. Manche begrüßen ihn vielleichtnur deshalb, weil er eine minimale Rechtfertigung für <strong>die</strong> eigene Richtunggeben kann. Man empfindet ihn aber zumindest dann als störend, wenn man <strong>die</strong>eigene Richtung als einzige, beherrschende oder bedeutsamste durchsetzen14 FRISCHEISEN-KÖHLER 1921, S. 18.15 Vgl. BOLLNOW 1969, S. 162; ähnlich STRASSER 1972; LANGEVELD 1969, S. 162.16 SPRANGER 1964, S. 17.17 Vgl. POPPER 1970, Bd. S. 266 ff.21

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