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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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durch PERKINSON zeigte, ist <strong>die</strong>se Auffassung nicht ganz unrealistisch 176 :PERKINSON hat den Versuch gewagt, Theorien des Lernens, Technologiendes Wissenserwerbs, der Verbesserung des Selbstbildes und der Entwicklungmoralischer Auffassungen zu einem umfassenden erziehungstheoretischen Ansatzzu vereinigen. Als Integrationskern <strong>die</strong>ser Synthese <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Erkenntnistheoriedes kritischen Rationalismus. So wie in der Wissenschaft Problemlösungendurch Vermutungen und Widerlegungsversuche gefunden und verbessertwerden, versteht PERKINSON auch den Erwerb von Kenntnissen, <strong>die</strong> Gewinnungund Verbesserung des Selbstbildes der Schüler oder <strong>die</strong> Entwicklung ihrer moralischenAuffassungen als Problemlösungsprozesse. Ausgehend von <strong>die</strong>ser Theoriemacht PERKINSON den Vorschlag, <strong>die</strong> Schule so zu gestalten, daß <strong>die</strong> Schülerdurch selbständige Problemlösungsversuche und deren Überprüfung zu zunehmendbesseren Lösungen in den angesprochenen Bereichen gelangen. Da <strong>die</strong>seSynthese jedoch nicht bis ins Detail durchgeführt und in der vorliegenden Formauch nicht empirisch geprüft oder praktisch erprobt worden ist, bleiben vieleFragen offen. Da PERKINSON sich ferner nicht klar darüber zu sein scheint, daß ermit seiner Synthese auch einen Normvorschlag vorlegt - wenn er nicht einennaturalistischen Fehlschluß vom Sein <strong>auf</strong> das Sollen begehen will -, ist auch <strong>die</strong>normentheoretische Diskussion seines Vorschlags (z.B. eine Analyse im Rahmender Werte unserer Kultur sowie hinsichtlich anderer Kriterien) von ihm nichtdurchgeführt worden. Dennoch dürfte <strong>die</strong>ser Ansatz zeigen, daß solcheübergreifenden Synthesen von verschiedenen inhaltlichen Bereichen prinzipiellmöglich sind.Nach TENORTHs zweiter Teilthese handelt es sich bei der empirisch-analytischenErziehungswissenschaft um eine "Praxis ohne Programm". Mit dem Ausdruck"Programm" dürfte hier im wesentlichen <strong>die</strong> Möglichkeit eines Erkenntnisfortschrittsund seiner erziehungstechnologischen Weiterungen gemeint sein 177 .Das Ziel der Erziehungswissenschaft sind ja genauere, wirklichkeitsgerechtereTheorien. Auch wenn in der Pädagogik <strong>die</strong> weniger erfolgreichen Theorien nurselten ausgeschieden werden, kann man doch Fortschritte erkennen. So konntesich in der Didaktik der Naturwissenschaften der Ansatz WAGENSCHEINs <strong>auf</strong>grundseiner Allgemeinheit und der damals unzureichenden lerntheoretischenBegründung lange Zeit nicht durchsetzen. Eine eindeutige Überlegenheitgegenüber anderen Didaktiken war empirisch nicht nachzuweisen. Aber <strong>die</strong>176 Vgl. PERKINSON 1984; (ausführlicher dazu Kap. 3.4.2a).177 Vgl. TENORTH 1991, S. 9 ff.178

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