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PDF-Dokument downloaden - Auswirkungen auf die Institution

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ationale pädagogische Diskussion würde dadurch gefördert und <strong>die</strong> Möglichkeitintersubjektiver Prüfbarkeit würde <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise auch in Normfragen gesteigert,allerdings ohne daß daraus Wahrheitsansprüche abgeleitet werden könnten.Man kann also im Rahmen der empirisch-analytischen Erziehungswissenschaftauch ohne erkenntnisfremde Wertungen und präskriptive Aussagen in befriedigenderWeise über Erziehungsziele informieren. Solchen rein informativenAussagen kann ein hoher Erkenntniswert zukommen, den sie nicht besäßen,wenn irgendwelche weltanschaulichen Festlegungen bestünden und entsprechendeWertungen vorgenommen oder Forderungen gestellt würden. Wenn wir Normennicht als "gültige" wissenschaftliche Ergebnisse, sondern als hypothetischangenommene Möglichkeiten <strong>auf</strong>fassen, kann <strong>die</strong> Abwägung <strong>die</strong>ser Möglichkeitenund ihrer Folgen außerdem dazu beitragen, daß auch das Bewußtsein unsererpädagogischen Verantwortung geschärft wird.Entsprechen nun <strong>die</strong> tatsächlichen Leistungen der empirisch-analytischenErziehungswissenschaft <strong>die</strong>sen angedeuteten programmatischen Möglichkeiten?Erst kürzlich ist TENORTH in seiner "Bilanz" des empirisch-analytischen "Paradigmas"zu dem pointiert formulierten Ergebnis gekommen, es handle sich dabeium ein "Programm ohne Praxis" und eine "Praxis ohne Programm" 174 .Mit der These des "Programm[s] ohne Praxis" zielt TENORTH <strong>auf</strong> den "Anspruchumfassender Systembildung" 175 . Ein umfassendes System der Erkenntnisseliegt derzeitig aber in keiner Sozialwissenschaft vor. Es wäre natürlichwünschenswert, weil man dann für Erklärungen, Prognosen oder technologischeProblemlösungen nicht nur <strong>die</strong> durch einen partikularen Theorieansatz beschränkteZahl, sondern alle derzeit bekannten und im speziellen Fall bedeutsamenVariablen bzw. Einflußfaktoren berücksichtigen könnte. Die Verwirklichungeines solch umfassenden Theorienentwurfs scheint aber derzeit einaussichtsloses Unterfangen. Das bedeutet jedoch nicht, daß nicht doch Synthesen<strong>auf</strong> einem weniger anspruchsvollen Niveau möglich wären. In einerwissenschaftlichen Pädagogik, in der <strong>die</strong> Theorien aus verschiedenen Aufgabenbereichengegenseitiger Kritik ausgesetzt werden, in der also <strong>die</strong> Widerspruchsfreiheitder Folgerungen verschiedener Theorien angestrebt wird, dürftendurchaus begrenzte Synthesen solcher Ergebnisse durchführbar sein. Wie dasBeispiel des Versuchs einer Synthese oder des Rahmens einer Theorien-Synthese174 TENORTH 1991, S. 1 ff.175 Ebenda, S. 8.177

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